9. Kapitel

Louis Pov 

Als ich das nächste Mal wach wurde, lag ich allein im Bett. Seufzend kuschelte ich mich tiefer unter die Decke und vergrub das Gesicht im Kissen, welches noch nach Harry duftete. Es hatte sich so gut angefühlt in seinen Armen einzuschlafen. Nur zu gerne wäre ich in ihnen auch wieder wach geworden. Lächelnd hätte ich Harry gemustert, mich noch enger an ihn geschmiegt und einfach seine Nähe genossen. Stattdessen lag ich nun allein in meinem Bett. 

Ich blieb noch einige Minuten liegen, ehe ich mich aus dem Bett quälte. Aus meinem Kleiderschrank holte ich eine Jogginghose, sowie einen Pullover und zog beides an. Fertig angezogen machte ich mich auf den Weg in die Küche, wo ich auf meine vier Bandkollegen traf. Niall und Liam waren in einem Gespräch vertieft, während Harry auf Zayns Schoss saß und mit seinem Laptop beschäftigt war. Zayn hatte seinen Kopf an Harrys Rücken gelehnt und döste noch etwas vor sich hin. 

  "Morgen", murmelte ich und lenkte dadurch die komplette Aufmerksamkeit auf mich. Zayn sah mich nur kurz an, ehe er seine Augen wieder schloss. Harry schenkte mir ein Lächeln und Niam musterten mich besorgt. 

  "Wie gehts dir?", erkundigte sich Liam. 

  "Alles gut", antwortete ich bloß, wobei ich mir eine Tasse aus dem Schrank holte. Mir war bewusst, dass Liam wissen wollte, was in der Nacht mit mir los war, aber würde ich ihm ganz sicher nichts von meinem Traum erzählen. Es ging ihn nichts an. Außerdem war es ja keine große Sache. Ich hatte einfach nur schlecht geträumt. Zwar hatte ich in letzter Zeit fast jede Nacht den selben Albtraum, aber das war sicher nur eine Phase und würde von allein wieder aufhören. Einen Moment musterte ich die Tasse in meinen Händen, ehe ich sie zurückstellte. "Ich geh etwas raus", informierte ich die vier Jungs und verließ die Küche. 

  "Soll ich dich begleiten?", bot Harry an, wobei er bereits dabei war aufzustehen. Murrend umklammerte Zayn seine Hüfte. 

  "Nein, Zayn braucht dich noch als Kissen", lehnte ich das Angebot ab. Im Flur zog ich mir meine Vans an und verließ dann das Haus. Es war draußen recht frisch, aber zumindest regnete es nicht. Einmal atmete ich tief durch, dann setzte ich mich in Bewegung. Über meinen Weg machte ich mir keine Gedanken, sondern lief einfach drauf los. Die Kapuze meines Pullovers zog ich mir möglichst tief ins Gesicht, damit mich nicht all zu viele Leute erkennen würden. 

Minutenlang lief ich einfach durch London ohne dass etwas spannendes passierte. Die frische Luft und auch die Bewegung taten mir gut. In einem Cafe bestellte ich mir einen Tee zum Mitnehmen. Da ich einen Moment warten musste, nutzte ich die Zeit, um das Schwarzebrett im Cafe zu mustern. Die unterschiedlichsten Sachen wurden dort von Personen angeboten oder gesucht. Von Spielzeug über Tierbabys bis zu Wohnungen, wobei gerade letzteres meine Aufmerksamkeit auf sich zog. Es handelte sich nur um kleine Wohnungen in der Londoner Innenstadt, aber es klang durchaus verlockend mal mehr als ein Schlafzimmer und Badezimmer für sich allein zu haben. Eine komplette Wohnung nur für mich, wo ich nicht täglich mit ansehen müsste, wie glücklich Harry mit Zayn war. Ich würde nicht ständig unter Beobachtung stehen und Niemand könnte überwachen, wie viel Zeit ich in meinem Bett verbrachte. Ich könnte allein sein solange ich wollte ... oder zumindest bis zum nächsten Termin als Band. 

  "Ihr Tee", wurde ich aus meinen Überlegungen gerissen. Lächelnd nahm ich den Becher entgegen und machte mich auf den Rückweg. Eigentlich fühlte ich mich ja wohl in der gemeinsamen Villa mit den Jungs, doch die Idee einer eigenen Wohnung hatte sich nun in meinen Kopf festgesetzt. 

Zuhause angekommen lief ich direkt in mein Zimmer, wo ich mich mit dem Laptop aufs Bett setzte und begann nach Wohnungen in London zu suchen. In kürzester Zeit hatte ich eine Wohnung gefunden, die mir gefiel. Sie lag etwas außerhalb von London, was durchaus Vorteile haben könnte. Ich rief den Vermieter an und vereinbarte direkt für den Nachmittag einen Termin zur Besichtigung. Dafür dass mir heute erst die Idee gekommen war, konnte es mir nun gar nicht mehr schnell genug gehen. Seit Ewigkeiten steckte ich mal wieder voller Tatendrang, was vermutlich daran lag, dass ich ein Ziel vor Augen hatte, welches ich erreichen konnte. Harry würde ich niemals mein nennen dürfen und was in DER Nacht passierte, würde ich vermutlich nie vergessen können, aber in eine eigene Wohnung zu ziehen war machbar.

Ungeduldig wartete ich darauf, dass die Zeit verging damit ich mich endlich auf den Weg zur Besichtigung machen konnte. Das Mittagessen ließ ich genau wie das Frühstück ausfallen. Ich hatte einfach keinen Hunger, da konnte auch ein Liam mich nicht überreden etwas zu essen. Er hatte ausnahmsweise sogar recht schnell aufgegeben. Misstrauisch hatte er mich gemustert, war jedoch ohne mich zurück in die Küche gegangen. 

Eigentlich noch viel zu früh machte ich mich auf den Weg zur Wohnung. Den Jungs verriet ich nur, dass ich nochmal los wollte, aber mein Ziel blieb geheim. Ich würde ihnen irgendwann in Ruhe berichten, dass ich ausziehen würde. Für sie würde sich dadurch ja sowieso nichts ändern, außer dass sie das fünfte Rad am Wagen endlich los wären und sich um mich nicht weiter kümmern müssten ohne ein schlechtes Gewissen zu bekommen. 

Obwohl ich viel zu früh vor dem Haus parkte, wartete der Vermieter bereits auf mich. Wir begrüßten uns kurz, wobei mir der ältere Mann direkt sympatisch war. Er schien nicht einmal zu ahnen, dass ich berühmt war und das war auch gut so. Ohne viel drum herum zu reden begaben wir uns direkt ins Haus. Die Wohnung, die im Internet als Loft bezeichnet wurde, lag im obersten Stockwerk und war sowohl über die Treppe, wie auch mit einem Aufzug zu erreichen. Der Vermieter steuerte direkt auf den Aufzug zu, weswegen ich ihm folgte. Gemeinsam fuhren wir nach oben. Vor der Wohnungstür befand sich noch ein kleiner Flur, der komplett schlicht gehalten war. Der ältere Mann schloss die Tür auf und ließ mir den Vortritt. Kurz lächelte ich ihn an, ehe ich den ersten Fuß über die Türschwelle setzte. 

Sofort wusste ich, dass dies meine zukünftige Wohnung werden sollte. Im Internet hatte die Wohnung mich schon überzeugt, doch vor Ort gefiel sie mir sogar noch besser. Im Kopf begann ich bereits alles zu planen und mich einzurichten. 

Mit einem breiten Lächeln wandte ich mich dem Vermieter zu, nachdem ich durch alle Räume gelaufen war. Auf seinen Lippen erschien ebenfalls ein Lächeln. 

  "Ich nehme an, Sie möchten die Wohnung?", erriet er. Ich nickte zustimmend. 

  "Am liebsten würde ich direkt einziehen."

  "Sehr gerne. Ich habe vorsorglich einen Mietvertrag mitgebracht. Lassen Sie uns kurz die organisatorischen Dinge wie Miete etc. durchsprechen und dann können Sie gerne direkt unterschreiben. Einige Interessenten gibt es zwar noch für diese Wohnung, aber ich bin mir sicher, dass ich mit Ihnen die richtige Wahl treffe."  

  "Sie werden es nicht bereuen", grinste ich. Wir setzten uns gemeinsam an den Esstisch und nahmen uns einige Minuten, um alles durchzusprechen, ehe ich den Mietvertrag unterschrieb.

Somit war es offiziell ... Ich hatte meine erste eigene Wohnung nur für mich allein. 

******************************************

Was denkt ihr, ist es so gut, dass Louis zukünftig allein wohnen wird? Und wie werden wohl die Anderen reagieren?

Bin auf eure Meinung gespannt ^^

Anbei findet ihr Bilder von Louis Wohnung ;) 


Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top