8. Kapitel
Louis Pov
Am ganzen Körper zitternd und mit Tränenüberströmten Gesicht saß ich auf meinem Bett. Ich hielt den Schmerz nicht mehr aus und konnte nicht aufhören zu weinen. Nur am Rande nahm ich wahr, dass meine Zimmertür aufgerissen und die Deckenlampe angeschaltet wurde. Scheinbar hatte ich mit meinem Geschrei das komplette Haus geweckt. Harry und Liam waren als erstes an meiner Seite. Sie redeten auf mich ein und wollten wissen, was los sei. Doch ich antwortete ihnen nicht. Ich wollte und konnte nicht.
Die Matratze senkte sich etwas und ich wurde in eine feste Umarmung gezogen. Mir war sofort klar, dass es Harry war, welcher mich in den Armen hielt und drückte mich nur noch enger an ihn. Das Gesicht vergrub ich an seiner Schulter. Mit einer Hand fuhr er mir immer wieder durch die Haare und flüsterte mir beruhigende Worte ins Ohr.
Nur langsam beruhigte ich mich wieder. Es flossen keine Tränen mehr und ich lag einfach ruhig in seinen Armen. Dort war ich sicher. Solange Harry bei mir war, würde mir nichts passieren. Er würde mich beschützen. Liam, Niall und Zayn hatten inzwischen mein Zimmer verlassen.
"Rede bitte mit mir, Boo, ich mache mir Sorgen um dich. Du wirst immer dünner und siehst aus, als hättest du seit Wochen nicht mehr vernünftig geschlafen. Man sieht dich kaum noch lächeln oder lachen, allgemein bekommt man dich kaum zu Gesicht, wenn wir nicht gerade Termine haben. Irgendwas stimmt nicht mit dir und ich möchte jetzt endlich wissen, was es ist, damit ich dir helfen kann."
"Ich brauche keine Hilfe", murmelte ich gegen sein Shirt.
"Ich will doch nur, dass du glücklich bist, warum wehrst du dich da so gegen?"
"Ich bin glücklich", behauptete ich, doch Harry schnaubte.
"Als ob. Jeder sieht, dass es dir schlecht geht. Warst du mal wieder im Internet? Die Presse schreibt ständig über dich und deinen gesundheitlichen Zustand. Die Fans machen sich Sorgen. Selbst das Management ist ratlos und lehnen teilweise Interviews ab, um dir nicht noch mehr Stress zu bereiten. So viele Menschen auf der Welt wollen dir helfen. Die anderen drei Jungs, ich und deine Familie würden alles dafür tun, dass du wieder glücklich bist, aber dafür muss du Sturkopf endlich mit uns reden. Es gibt für alles alle Lösung und gemeinsam würden wir die auch finden. Ich bitte dich ... Nein, ich flehe dich an, mach endlich den Mund auf und sag mir, was das Problem ist. Was hindert dich am Lächeln? Was treibt dich in dein Zimmer? Was ist der Auslöser für deinen Zustand? Warum hast du geweint und geschrien?"
"Ich möchte nicht drüber reden, okay?", hauchte ich ohne das Gesicht von Harrys Schulter zu entfernen. Ich hatte mit den Tränen zu kämpfen und wollte nicht reden. Ich wollte mich einfach von Harry festhalten lassen und zumindest für einen Moment hoffen, dass tatsächlich irgendwann alles gut wird.
"Nein, das ist nicht okay, Louis. Du machst dich selbst kaputt ...", setzte Harry an, doch unterbrach ich ihn.
"Es ist mein Leben und wenn ich der Meinung bin, ich müsste mich selbst kaputt machen, wie du es nennst, dann ist das meine Entscheidung. Genau so ist es meine Entscheidung mit wem ich wann über was rede."
"Erwartest du ernsthaft, dass ich schweigend daneben stehe und zusehe, wie du zu Grunde gehst?"
"Ich erwarte, dass du meine Entscheidung akzeptierst."
"Tut mir leid, Louis, aber das kann ich nicht. Du weißt, dass ich dich bisher bei jeder deiner Entscheidungen unterstützt habe, aber als bester Freund ist es nun mal auch meine Aufgabe, dir den Kopf zu waschen, wenn du dabei bist einen riesigen Fehler zu begehen und genau das tust du gerade. Statt einfach unsere Hilfe anzunehmen, schaltest du auf stur. Egal was dein Problem ist, du bist damit nicht allein. Wir werden immer für dich da sein. Wir sind ein Team."
"Bist du fertig? Können wir das Thema dann endlich beenden?", fragte ich, da ich keine Lust mehr hatte drüber zu sprechen.
"Aber ...", begann Harry, seufzte dann jedoch. "Na schön, für diese Nacht schieben wir das Thema zur Seite, aber wir reden morgen noch mal drüber."
"Nicht nötig", sagte ich.
"Und wie das nötig ist, aber jetzt Schlaf erstmal ein paar Stunden."
"Gehst du zurück zu Zayn?" Harry ließ sich auf den Rücken fallen und zog mich dabei direkt mit sich, so dass ich auf ihm lag. Die Bettdecke zog er über uns, drückte mir einen Kuss auf den Kopf und schlang die Arme fest um meinen Körper.
"Als würde ich dich heute Nacht auch nur noch eine Sekunde allein lassen. Zayn wird eine Nacht ohne mich wohl überstehen. Es ist mir gerade wichtiger für dich da zu sein." Ich machte es mir bequem, wobei ich mich noch enger an Harry kuschelte. Den Kopf bettete ich auf seiner Brust und schloss die Augen. Im Zimmer herrschte eine angenehme Stille.
"Hazza?", sprach ich ihn nach einigen Minuten leise an. Als Antwort erhielt ich ein Brummen. "Danke, das du hier bist. Hab dich lieb." Ich gähnte und versuchte mich noch enger an den Lockenkopf zu schmiegen. Dieser kommentierte meinen Versuch mit einem leisen Kichern.
"Ich habe dich auch lieb, Boobear." Er küsste meine Stirn, was mir ein Lächeln auf die Lippen zauberte und mit diesen Lächeln schlief ich langsam wieder ein.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top