6. Kapitel
Louis Pov
Die Umarmung von Harry und mir endete viel zu früh und ich konnte nicht anders als ihm traurig nachzusehen, als er nach oben ging. Er wollte noch einmal mit Zayn sprechen, um sich mit ihm zu versöhnen. Ich war mir sicher, dass die Beiden spätestens in einer Stunde wieder das verliebte Pärchen waren.
"Alles okay?", ertönte Nialls Stimme hinter mir. Ich nickte leicht. "Ist irgendwas passiert?"
"Nein, alles super", murmelte ich und wandte mich von der Treppe ab, um meinen Bandkollegen ansehen zu können.
"Kommst du mit in die Küche? Der Döner wartet."
"Ich habe ehrlich gesagt keinen Hunger. Ich leg mich etwas hin." Ohne eine Antwort abzuwarten begab ich mich nach oben und verschwand direkt in meinem Zimmer. Seufzend ließ ich mich aufs Bett fallen.
Leider blieb ich nicht all zu lang allein, denn schon wenige Minuten später klopfte es an der Tür. Ich reagierte nicht, da ich keine Gesellschaft haben wollte. Doch auf meinen Wunsch wurde keine Rücksicht genommen, denn schon im nächsten Moment öffnete sich die Tür und Liam gefolgt von Niall betrat das Zimmer.
Wortlos setzte Liam sich auf die Bettkante und reichte mir eine Tasse Tee, welche ich schweigend annahm. Niall legte sich neben mich. Für einige Sekunden herrschte Stille, die durch Liam durchbrochen wurde.
"Was ist los, Lou? Wir machen uns Sorgen."
"Es ist nichts", antwortete ich schlicht.
"Aber du benimmst dich schon seit Tagen, wenn nicht sogar Wochen, komisch", kam es nun von Niall, welcher mich besorgt von der Seite musterte. "Du bist nicht mehr du selbst", ergänzte er seine Aussage.
"Niall hat Recht. Wann immer es die Möglichkeit gibt, schottest du dich von uns ab. Haben wir irgendwas falsch gemacht? Wenn ja, dann tut es uns leid. Es war nie unsere Absicht dich zu verletzten. Wir alle wollen nur, dass du glücklich bist. Das weiß du doch, oder?" Ich nickte nur und drehte mich auf die Seite, wodurch ich den Beiden den Rücken zudrehte. Sie sollten die Tränen in meinen Augen nicht sehen.
"Lou...", hauchte Niall und legte eine Hand auf meinen Oberarm. Diese kleine Geste reichte aus, um meine Selbstbeherrschung zu zerstören. Ein Schluchzen entfuhr mir. Sofort umarmte Niall mich von hinten und drückte mich fest an sich. Liam erschien in meinem Blickfeld, da er ums Bett herum gegangen war. Er kniete sich vor mir auf den Boden, nahm mir die Tasse aus der Hand, stellte diese zur Seite und legte dann eine Hand an meine Wange, wobei er mir in die Augen sah.
"Rede mit uns, Louis, bitte", flehte er mich an. "Wir wollen dir helfen. Wir wollen, dass du wieder glücklich bist. Aber wenn wir nicht wissen, was los ist, sind wir machtlos. Egal was ist, ich bin mir sicher, dass wir eine Lösung finden können." Ich blieb still und sah Liam einfach stumm weinend an.
"Sollen wir Harry holen?", fragte Niall.
"Der ist bei Zayn", murmelte ich.
"Schon unterwegs", meinte der Blonde, während er bereits aufstand.
"Nein ...", setzte ich an, doch war Niall bereits aus meinem Zimmer verschwunden. Harry sollte bei Zayn bleiben und einfach mit ihm glücklich sein. Seufzend sah ich von der offenen Tür zurück zu Liam, der mich aufmerksam musterte.
"Was ist zwischen Harry und dir passiert?"
"Nichts", sagte ich etwas zu schnell.
"Und warum soll Harry dann nicht kommen?", hakte mein Gegenüber nach. Panisch suchte ich nach einer guten Ausrede, die keine Nachfragen zu lassen würde, aber es war schon zu spät. Liam hatte mich durchschaut. "Was auch immer zwischen euch passiert ist, ihr solltet das klären. Ihr seid doch beste Freunde." Ich biss mir auf die Unterlippe, um ein Schluchzen zu unterdrücken. Liam hatte genau den wunden Punkt getroffen. Wir waren beste Freunde und nicht mehr. Wir würden auch nie mehr werden.
Das Gespräch zwischen Liam und mir wurde Gottseidank unterbrochen. Nicht so schön war allerdings, dass Harry der Grund der Unterbrechung war. Gefolgt von Niall hatte er mein Zimmer getreten.
"Boobear...", hauchte er und war mit drei großen Schritten an meiner Seite. Er legte sich zu mir aufs Bett und zog mich einfach eng an sich. Ganz von allein kuschelte ich mich enger an ihn, während Niall und Liam das Zimmer verließen. Harry begann mir durch die Haare zu streichen und drückte mir einen Kuss auf die Stirn. "Was ist los?", wollte der Lockenkopf wissen.
"Nichts", antwortete ich schlicht und vergrub das Gesicht an seiner Schulter. Scheinbar hatte Harry sich dazu entschlossen, nicht weiter nachzuhaken, denn zwischen uns herrschte eine angenehme Stille, die wir einfach fürs Kuscheln nutzten.
In diesem Moment war alles okay und es fühlte sich an, als wäre ich genau dort, wo ich hingehörte ... In Harrys Armen.
Auch wenn dieser Moment nicht für immer halten würde, war ich glücklich.
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