Kapitel 59
Jimin PoV:
"Jimin! Komm jetzt runter und lass uns los! Wir müssen noch Taehyung abholen.", höre ich meinen Dad von unten schreien, weshalb ich noch schnell meinen Pullover anziehe und dann nach unten renne, wo er mit Jihyun an der Hand seufzend auf mich wartet.
Jihyun sitzt zum Glück nicht mehr im Rollstuhl und fängt langsam wieder an zu laufen, aber da er noch ziemlich die Probleme hat, hält ihn immer jemand an der Hand oder trägt ihn auch ab und zu, wenn es zu anstrengend wird.
"Können wir jetzt los?"
"Ja, tut mir leid, Dad.", lächele ich unschuldig und laufe mit ihnen aus dem Haus Richtung Wagen.
Ich schnalle Jihyun kurz an und setze mich dann vorne auf den Beifahrersitz hin ehe mein Dad den Wagen startet und losfährt.
Es ist Mittwoch und Samstag ist das Halbjahresfest, weshalb mein Dad mit mir und Taehyung noch nach Outfits schauen wollte.
Obwohl ich ihm gesagt habe, dass ich nichts Besonderes anziehen will, hat er diese Aussage komplett ignoriert und das Café Yugyeom und Bambam anvertraut.
Dass er das mal tun wird..
"Hast du denn eine genaue Vorstellung?", fragt er mich nach einer Weile der stillen Autofahrt.
"Immernoch Nein, Dad.", muss ich leise kichern: "Ich habe doch gesagt, dass ich nichts will."
"Und ich habe dir gesagt, dass ich dir hübsche Sachen kaufen werde. Taehyung hat sofort zugesagt also wieso kannst du nicht etwas motivierter sein?", schmollt er wie ein Kind, weshalb ich ihm amüsiert darüber einen Kuss auf die Wange gebe.
"Nicht traurig sein, Dad~ Ich werde schon all die hübschen Kleider für dich anprobieren.", stupse ich ihn von der Seite an, woraufhin er stolz nickt.
Danach holen wir noch Taehyung ab und fahren weiter zur Mall, welche wir nach ungefähr zwanzig Minuten erreichen.
"Sucht aus, was auch immer ihr wollt, ja? Ich habe Joonies Karte also können wir uns austoben~", hält er diese hoch und nimmt dann Jihyun an der Hand.
Lachend betreten wir somit die Mall und schauen uns sogleich in den ersten Geschäften um.
Anders als mein bester Freund, blicke ich eher desinteressiert um mich herum, da nichts wirklich für mich dabei ist.
So bunt und mit ganz viel Glitzer.
Genau was für mein Dad und Taehyung.
"Wie findest du das?", kommt Tae aus der Kabine raus und posiert vor uns Dreien.
"Tata Hyung, du siehst so hübsch aus! Wie eine Blume~", schwärmt mein Bruder und geht langsam zu Tae, der ihn lächelnd hochhebt und auf die Wange küsst.
"Ja, du siehst umwerfend aus.", nickt mein Vater zustimmend und richtet ihm noch den Kragen ehe er von einem Regal neben sich ein Tuch nimmt und dieses an dessen Hose bindet: "So sieht es besser aus."
"Ja, das finde ich auch. Etwas ausgefallen aber ich liebe es und es passt zu dir."
"Wie eine Blume!", wiederholt sich Jihyun und nickt glücklich.
"Genau.", muss ich lachen.
Daraufhin bezahlt mein Vater sein Outfit und wir gehen weiter durch einige Läden aber immernoch gefällt mir nichts wirklich.
Dafür hat aber Hyun einiges gefunden und wird regelrecht von Dad verwöhnt.
Das Meiste ist mir zu ausgefallen und schrill oder es zeigt zu viel von meinem Körper, was ich und ganz sicher auch Jungkook nicht wollen.
"Und wie findest du das?", hält mir Dad ein durchsichtiges, weißes Hemd hoch, woraufhin ich sofort den Kopf schüttele.
"Nein, das will ich nicht."
"Aber wieso denn nicht?"
"Dad, es ist zu freizü-"
"Probier es doch mal an.", unterbricht er mich.
"Dad, bitte. Ich will das nicht anziehen.", atme ich hörbar aus und sehe weiterhin um mich, da ich meinen Bauch einfach nicht zeigen will.
Ich weiß, dass man jetzt noch nichts erahnen kann aber trotzdem.
Sicher ist sicher und außerdem.. Soll es dem Baby nicht kalt werden.
Somit verlassen wir auch diesen Laden und betreten dann einen anderen, der mehr meinem Geschmack entspricht.
Relativ schlicht aber dennoch mit einem gewissen Etwas.
"Sagst du es Hyung heute?", kommt auf einmal Tae zu mir während ich an der Stange nach Hemden Ausschau halte.
"I-ich hatte es vor. Heute Abend werde ich es ihm sagen.", flüstere ich schluckend und seufze aus.
Schon seit Tagen mache ich mir über dieses Gespräch Gedanken.
So viele Fragen habe ich mir schon gestellt aber keine einzige Antwort gefunden.
Ich habe mich tagelang stumm in den Schlaf geweint und bin am nächsten Morgen mit geröteten Augen wieder aufgewacht, was mich nur noch mehr runtergezogen hat.
Wäre Tae nicht bei mir, würde ich es meinen Eltern erst dann sagen, wenn sich der Bauch langsam bildet und ich es einfach nicht mehr verstecken kann, da die Angst zu groß ist.
Zu groß ist sie, dass ich nicht einfach meinem Dad erzählen kann, dass ich ein Kind erwarte.
Noch größer ist sie meinem Appa die derzeitige Situation zu erläutern aber nichts... Rein gar nichts übertrifft die Angst, dass ich eventuell Jungkook verlieren könnte.
Dass er mich im Stich lässt und sein unbeschwertes, jugendliches Leben weiterführt.
Mein bester Freund hat mir in den letzten paar Tagen immer wieder Mut gemacht. Mir immer wieder versichert, dass keiner mich verlassen wird, und dass meine Bedenken völlig umsonst sind.
So gern ich ihm das alles auch glau-
"Jimin!", unterbricht Dad mein Gedankengang, weshalb mein Blick sogleich zu ihm gleitet.
Er kommt zu uns und hält mir eine Hose und ein Hemd hin: "Wie findest du das?", fangen seine Augen an zu glänzen, weshalb ich leicht lächelnd nicke und ihm die Sachen abnehme.
"I-ich gehe das mal anziehen.", will ich mich zur Umkleide begeben, als jedoch Tae mich an der Hand davon abhält: "Ich gehe Hyun Eis kaufen, versuch schonmal dein Dad irgendwie auf das Gespräch vorzubereiten, ja?", flüstert er in mein Ohr und hebt dann Jihyun hoch, um mit ihm den Laden zu verlassen.
Ich schaue ihm noch nach und gehe mich dann seufzend umziehen.
Jedes Mal, wenn ich mich im Spiegel sehe, muss ich auf mein Bauch blicken und kann mir - trotz der Verzweiflung - kein Lächeln verkneifen.
Kookies und mein Baby.
Unser Baby.
Und als ich schließlich merke, dass mir schon wieder die Tränen kommen, blicke ich kurz hoch und wedele mir mit der Hand Luft zu, damit diese nicht die Chance haben, runterzufließen.
Beruhig dich, Jimin.
Und wehe du kotzt hier rum., schimpfe ich lachend mit mir selbst, da in letzter Zeit die Übelkeit nur noch schlimmer geworden ist.
"Und? Bist du fertig?", ertönt Dads Stimme von draußen, weshalb ich nochmal tief durchatmend mich anziehe und ihm mein Outfit präsentiere.
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