Kapitel 28
Jimin PoV:
Auf dem Weg nach Hause mache ich mir die ganze Zeit Gedanken über meine Eltern. Ich hoffe einfach nur sehr, dass mein Appa, obwohl heute Sonntag ist, nicht daheim ist. Er ist oft ziemlich cool drauf und gönnt uns auch mal den einen oder anderen Spaß, aber zudem muss man sagen, dass er, wenn es drauf ankommt, ziemlich streng sein kann.
Zuhause angekommen, atme ich einmal tief durch und schließe die Haustür auf. Leise schließe ich sie hinter mir und ziehe meine Schuhe und Jacke aus. Gerade eben will ich einfach nur schnell die Treppen hoch und in mein Zimmer flüchten, doch da macht mir Jihyun einen Strich durch die Rechnung, da er vom Wohnzimmer aus, nach mir ruft. Ich erkenne ihn auf dem Sofa und wie er seinen Kopf zu mir gedreht hat, um mich besser zu erkennen. Freudig winkt er mir zu und ab da kann ich auch nicht anders und laufe auf ihn zu.
"Hyung!", strahlt er und hebt seine Hände hoch, weshalb ich ihn hochhebe und ihn fest an mich drücke.
"Hey Kleiner~", küsse ich seine Wange und ziehe seinen süßen Geruch ein.
"Ich habe dich vermisst Hyung~", murmelt er gegen meine Halsbeuge und umarmt mich mit all seiner Kraft, was einfach viel zu süß für diese Welt ist.
"Oh, wir haben Jimin auch vermisst.", ertönt dann die Stimme meines Appas, der mit Dad aus der Küche kommt und mich streng mustert.
Dads Blick zu urteilen, weiß er schon was kommt. Tja... Mein Appa ist wohl ziemlich wütend.
"Oh... Hey Appa und Dad.", murmele ich leise und setze Jihyun auf dem Sofa ab.
"Jimin, wo warst du gestern?", kommt er direkt zur Sache und läuft auf uns zu.
Derweil bemerke ich wie uns Jihyun mustert und immer wieder hin und herblickt.
"I-ich war unterwegs."
"Das ist mir schon klar. Wo genau warst du?"
"Appa, ich... Ich habe dir doch gesagt, ich war draußen."
"Ich wiederhole mich ziemlich ungern. Den ganzen Abend über bis heute morgen, konnte ich kein Auge zu drücken und habe mir ziemliche Sorgen gemacht."
"Ich weiß Appa. Und es tut mir auch leid, dass ich euch nichts gesagt habe aber ich habe die Zeit aus den Augen verloren.", versuche ich mich ungeholfen rauszureden, doch den Blicken zu urteilen, mache ich es nur noch schlimmer.
"Wo warst du, dass du die Zeit vergessen hast? Sag es mir."
"I-ich... Appa-", stottere ich nervös und sehe, dass mich Dad nur beruhigend anschaut, doch nach dem Tonfall, zuckt er selbst überrascht auf.
"Jimin, ich will verdammt nochmal nur eine beschissene Antwort von dir! WO WARST DU?", wird er nun lauter und knallt sein Glas Wasser auf den Tisch, was mich bemerkbar schlucken lässt.
Jihyun zuckt genau wie ich stark zusammen und weint keine Sekunde später drauf los. Besorgt wandert mein Blick zu ihm, und ich bereue jetzt schon, dass ich für diese Situation verantwortlich bin.
Nie denke ich über die Konsequenzen nach und genau das wird mir jetzt nochmal bewiesen.
"Jetzt kümmere dich mal um deinen Sohn!", schreit Appa Dad an und deutet auf Jihyun, der mit beiden Fäusten über seine Augen reibt.
Dad schaut ihn jedoch nur fassungslos an und man erkennt, dass ihn ebenso die Wut übernimmt.
"Jetzt übertreib es mal nicht! ", schreit er ihn ebenso an.
"Wie soll ich bitte nicht übertreiben?!"
"Hör einfach auf hier rumzuschreien! Checkst du nicht, dass du damit nichts erreicht? Jedes Mal dasselbe mit euch beiden. Ich habe die Nase voll!", regt sich Dad auf und begibt sich zu Jihyun.
"Toll gemacht.", flüstert er nur vorwurfsvoll und nimmt meinen Bruder in den Arm.
"Ich gehe mit ihm nach oben. Und ihr klärt das ohne zu schreien. Ich will nichts hören.", zischt er und ist auch aus dem Raum verschwunden.
Daraufhin sieht Appa mich wieder abwartend an, dennoch erkenne ich in seinen Augen, dass er besonders die Auseinandersetzung mit Dad immens bereut.
"Appa bitte, es tut mir wirklich leid. Ich habe nicht nachgedacht.", erhebe ich erneut bereuend das Wort.
"Sag mir wo du warst."
"Bitte ich-"
"SAG MIR WO DU WARST!"
"Ich war im Club.", antworte ich wie auf Knopfdruck.
"Ach, im Club? Ich hoffe, du hattest großen Spaß Jimin.", lacht er verständnislos und setzt sich hin, deutet mir, mich ihm gegenüber hinzusetzen.
"Und wo hast du geschlafen?"
"Bei Taehyung."
"Jimin, ich bin nicht dumm, okay? Taehyung war selber die Nacht über nicht Zuhause."
"Woher weißt d-"
"Mein Gott, natürlich rufe ich bei deinem besten Freund Zuhause an, um sicherzugehen, dass du dort bist, wenn du meine Anrufe nicht entgegen nimmst."
"Ja... stimmt."
"Also?"
"Ich war bei einem Freund. Ich habe ihn neu kennengelernt."
"Und dann bleibst du bei ihm noch die ganze Nacht?"
"Er ist ziemlich nett!", widerspreche ich.
"Erstens, schrei mich nicht an und zweitens, sei nicht so leichtgläubig."
"Appa, du-"
"Hör mir zu, ich weiß, dass ich nach deinem Geschmack zu urteilen, zu streng bin aber seit diesem einen Vorfall muss ich dich in Sicherheit wissen. Wenn du mir nichts bedeuten würdest, dann würde ich doch nicht die ganze Nacht unruhig auf dich warten oder mir Sorgen machen."
"Aber vertraust du mir denn gar nicht? Ich bin alt genug, um auch nach 22 Uhr unterwegs zu sein!"
"Ja, bist du und ich verbiete es dir auch nicht. Nur solltest du vorher bescheid geben und nicht einfach so abhauen. Außerdem spricht es ja schon für sich, wenn du mich anlügst und sagst, dass du bei Taehyung warst, obwohl es dem nicht so war. Wenn du mir ins Gesicht lügst, muss ich Maßnahmen daraus ziehen."
"Du tust ja so als sei ich ein Roboter! Jetzt mal im Ernst, ich habe die Nase voll, dass du mich wie ein Kleinkind behandelst. Ich bin 17 Jahre alt und kann tun und lassen, was ich will!"
"Hörst du dir überhaupt selbst zu?", fragt er mich gereizt.
"Ja, tue ich! Alle meine Freunde können auch mal länger draußen bleiben oder bei anderen übernachten, ohne dass deren Vater wie ein Freak ständig anruft! Weißt du wie peinlich das ist, jedes Mal als Erster nach Hause zu gehen oder ab und zu eine Nachricht zu schreiben, damit man am Abend, wenn man nach Hause kommt, keinen Ärger bekommt?!"
"Ich erwarte doch nicht viel von dir!"
"Doch, das tust du! Lass mich einfach mein Leben leben und misch dich nicht ein!", schreie ich dann völlig wütend und merke erst danach, was ich wirklich gesagt habe.
Mein Appa steht daraufhin auf und sieht mich einfach nur enttäuscht und verständnislos an.
"Das reicht. Du hast ab sofort Hausarrest. Ab in dein Zimmer.", ist das letzte, was er sagt ehe er dann aus dem Wohnzimmer verschwindet.
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Hihihi
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