Mutig sein
Bitte komm zum alten Feld
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Nein! Ich will wegrennen, Ganz schnell davonlaufen, vor dem was mich unten erwarten könnte, doch irgendeine Kraft hält mich zurück. Mein ganz kleiner Teil in mir, der denkt dass ich Dean Kardwin vertrauen könnte. Es fühlt sich an wie ein Kampf. Soll ich ihm vertrauen oder soll ich einfach weglaufen? Weglaufen wäre die einfache Entscheidung.
Aber ist es die richtige?
Das kleine piepsige Stimmchen in meinem Kopf konfrontiert mich mal wieder mit mir selbst. Aber hat sie nicht recht? Die ganze Welt wählt immer den einfachen, leichten Weg und zerstört damit so viel. Wir müssen manchmal den gewundenen und steinigen Pfad wählen, aber muss ich das tun? Diese Entscheidung wird nicht über das Wohl der Welt entscheiden. Und ich habe Angst, zu große Angst.
Vor was?
Dass er mich verletzt.
Denkst du das wirklich?
Ich seufze. Ich bin nicht wie die Gewöhnlichen. Ich möchte mich nicht hinter mir selbst verstecken und den hübschen, geraden Pfad wählen. Das haben Andere Menschen vor mir nicht getan und habe damit die Welt verändert. Ich hole tief Luft und schreibe.
Warum?
Keine paar Sekunden später kommt die Antwort.
Vertrau mir.
Ich lasse mich auf einen Stuhl fallen. Vertrauen. Ich habe so lange niemandem mehr vertraut. Durch Vertrauen würde ich schon sooft verletzt. Vertrauen ist gefährlich. Zu gefährlich.. Aber wollte ich mich nicht mehr hinter mir selbst verstecken? Es ist nicht so einfach wie man immer denkt. Solche Entscheidungen können den ganzes Leben verändern. Aber heute möchte ich einmal mutig sein.
Ich stehe auf und drücke die Türklinke herunter. Ich gehe den Flur entlang und die Treppe hinunter. Die ganze Zeit rufe ich mir in Gedanken zu mutig zu sein, damit ich nicht umkehre und zurückrenne. Mein Vater sitzt immernoch auf dem Sofa mit seiner Bierflasche in der Hand, doch er bemerkt mich nicht. Rasch Streife ich meine Schuhe über und öffne die Tür. Warme Sommerluft weht mir entgegen und spielt mit meinen dunklen Haarsträhnen.
Noch kann ich umkehren. Ich schlucke und schüttele den Kopf. Ich möchte mutig bleiben. Ich mache einen Schritt nach vorne. Die Tür hinter mir fällt ins Schloss. Jetzt gibt es kein zurück mehr. Ich atme tief ein, dann tragen mich meine Füße über die Felder vor meinem Haus. Der Wind weht durch meine Haare. Ich fühle mich frei von allem, als ob ich meine Flügel ausbreiten und einfach losliefen könnte. Frei sein. Frei von allen Belastungen. Doch mein Flug endet schnell. Ich stehe vor der alten Weide. Mein Magen zieht sich schmerzhaft zusammen. Ich möchte wieder zurück, will umkehren und mich unter meinem Bett verstecken, wie damals als ich noch ein kleines Kind war und mein Vater seine Wutausbrüche hatte und mich mit Bierflaschen schlug.
Dean Kardwin schaut auf. Er sitzt im Schatten der Weide. Als er mich sieht lächelt er und steht auf. ,,Ich hätte nicht erwartet dass du kommst." sagt er und lächelt mich an. Ich zucke mit den Schultern und scharre mit dem Schuh in der Erde. Er lacht und ich schaue ihn verwirrt an. ,,Was ist denn so komisch an mir?" Frage ich leise, so leise dass man es eigentlich nicht hören könnte. Doch er hört es und schaut mich bestürzt an. ,,An dir? An dir ist nichts komisch.." ,,Da bist du aber der einzige der so denkt." unterbreche ich ihn und starre den Boden unter mir an. Als ich wieder aufschaue sehe ich dass er lächelt. ,,Ist mir doch egal was andere sagen. Komm." Er nimmt mich an die Hand und ich zucke zusammen. Er fängt an zu lachen und sein Haar fällt in seine grauen Augen. ,,Nun komm schon!" Er zieht mich zu der alten Weide. Wiederwillig lasse ich mich mitziehen. Flink klettert Dean hinauf und blinzelt in die untergehende Sonne. Als er bemerkt dass ich noch unten stehe, streckt er die die Hand aus. Ich zucke zurück. Wann habe ich das letzte Mal die Hand eines andern gehalten. Ich erinnere mich nicht mehr daran. Ich habe Angst, will das nicht. Ich könnte zurück laufen. Nein. Ich gebe mir einen Ruck
Heute möchte ich mutig sein. Ich lege meine Hand in seine.
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Written by Writer_007
Gewidmet: @xAngelStorysx
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