Listen to your heart

Dean Kardwin hat mir das Leben gerettet.

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In meinem Kopf schwirren die Gedanken herum. ,Was ist er nun? Ist er wirklich ein Gewöhnlicher oder weiß er, wie ich mich fühle? Weiß er was ich durchgemacht habe? Weiß er, dass ich Hilfe brauche?'
Die Klassenzimmertür geht auf und mein Chemielehrer schaut heraus. Mein Magen verkrampft sich und ich mache mich auf eine Standpauke gefasst, doch er sieht mich nur besorgt an.
,,Dean hat gesagt dass dir übel ist." sagt er und kniet sich neben mich ,,Stimmt das?" Im Stillen danke ich Dean für diesen genialen Einfall. Aber warum machte er das für mich? Warum beschützt er mich vor Viola?
,,Lindsay?" reißt mich die Stimme von Herrn Ingrert zurück in die Wirklichkeit. ,,Ähm ja.." stottere ich verwirrt.
Mein Lehrer schaut mich mitfühlend an. ,,Ich seh schon, du solltest nach Hause gehen." meint er und hilft mir auf. ,,Schaffst du es bis zum Sekretariat, oder soll ich jemanden mitschicken?"
,,Nein, nein, ich schaff' das schon." sage ich und klopfe mir den Dreck von der Hose. ,,Sicher?" hakt er nach ,,Du siehst nicht gut aus..."
,,Nein, es geht wirklich." unterbreche ich ihn und stehe etwas gerader da. Er nickt. Schaut mich aber immer noch zweifelnd an.
Dann schüttelt er den Kopf, wünscht mir 'Gute Besserung' und verschwindet wieder im Klassenraum.
Erleichtert seufze ich auf und sinke wieder an der Wand hinunter. Nachdem sich meine Atmung etwas beruhigt hat Stelle ich mir erneut diese eine Frage. ,Warum hat Dean Kardwin mir geholfen?'
Mit dieser Frage im Kopf stolpere ich ins Sekretariat, sage ich meinen Namen und den Grund der Schulbefreiung. Dann beginne ich zu laufen. Ganz schnell laufe ich davon, vor Dean Kardwin, vor der Sorge. Und Vorallem vor der Frage.
Als ich vor meiner Haustür stehe kann ich immer noch nicht realisieren was passiert ist.
Leise öffne ich die Tür und gehe hinein.
,,He, du! 'N Bier und zwar sofort!" grölt mein Vater vom Sofa her. Ich zucke zusammen und ziehe eilig meine Schuhe aus. Dann haste ich in den Keller und greife nach dem nächsten Bier.
Wieder bei meinem Vater reißt er es mir aus der Hand und sauft. Ertränkt alle Ängste in Alkohol. Ich schüttele leicht den Kopf und verschwinde auf der Treppe.
In meinem Zimmer lasse ich mich aufs Bett fallen. Obwohl ich nichts gemacht habe fühle ich mich ausgelaugt und leer, wie ein alter Gartenschlauch.
Meine Finger Tasten nach dem Radio, welches ich an meinem 10. Geburtstag aus dem Wohnzimmer entführt habe. Ich drücke wahllos auf einen der Knöpfe und schließe die Augen.
Es ertönt ein Lied, ein wundervolles und zugleich schreckliches Lied. Ein Lied, dass alle Sorgen in einer warmen Sommerbrise verschwinden lässt.
Listen to your Heart.

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Written by Writer_007

Gewidmet: autumnleaf_

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