Dean
Doch bevor ich sie öffnen kann, weiß ich, dass irgendetwas anders ist.
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Mit einem unguten Gefühl in der Magengegend stoße ich die alte Tür auf. Ich halte die Luft an, doch... Es ist nichts zu sehen. Das einzige was man in der Eingangshalle sieht ist das schreckliche Graffiti welches mich als nackte Prostitunirte zeigt.
Vorsichtig gehe ich ein paar Schritte in die Halle. Das gefällt mir ganz und garnicht. Warum sind sie nicht da um mich zu knechtigen? Sie stehen hier jeden Morgen. Angeführt von Viola Clémence, der grausamen Französin. Doch heute ist niemand zu sehen. Niemand, der mich als 'Miststück', 'Schlampe' oder 'Hure' bezeichnet. Niemand der die Wunen an mir nur noch vertiefen will, obwohl meine Seele nur noch aus Fetzen besteht. Ich wage einige weitere Schritte in die Halle, doch noch immer ist niemand zu sehen. ,Das kann nur eine Falle sein!' schießt es mir immer wieder durch den Kopf, doch ich mache weitere Schritte den Schulkorridor entlang.
Mit kleinen Schritten und immer noch auf meine Füße guckend Laufe ich durch die Schule. Als ich an der Klassentür zum Biologieunterricht stehe ist immer noch nichts passiert.
Keine Beschimpfung, kein Schlag und kein Blut. Kein Schmerz. Verwirrt schüttele ich den Kopf und öffne die Klassentür. Innen ist es das ganze Gegenteil als draußen. Es sieht aus, als hätte Orkan hier durchgeweht. Papierkugeln fliegen durch die Klasse, in jeder Ecke wird gegrölt und die Stühle sind umgeworfen, während zwei Schüler sich auf dem Boden raufen und einige andere sie erhitzt anfeuern.
Durch das Chaos aus Stühlen, Papierkugeln und Körperteilen schlängele ich mich zu meinem Platz am Fenster in der Vorletzten Reihe.
Zwischendurch höre ich Sticheleien und gelegentlich wird mir ein Bein gestellt - fast schon beruhigend, dass sie das tun.
Als ich mich gerade auf meinen Platz setzen will, fliegt die Tür auf und drei Personen treten ein. Sofort wird es mucksmäuschenstill. Eine Papierkugel fällt noch zu Boden, sonst ist alles still.
Totenstill. Naserümpfend betrachtet der Schulleiter in Person das Chaos, dann breitet sich ein Grinsen auf seinen Lippen aus. Was ist nur heute los? Normalerweise hätte das eine Predigt mit anschließendem Nachsitzen für die ganze Klasse mit sich gezogen...
Der Schulleiter räuspert sich.
,,Setzt euch doch." sagt er und unter Stuhlbeinscharren und Kicken von Papierkugeln sitzt dann endgültig die gesamte Klasse.
,,Wie ihr alle bestimmt schon wisst bekommt ihr heute einen neuen Mitschüler." Ich blicke mich kurz um und tatsächlich. Alle grinsen oder geben sich High-Five. Alle wussten es- außer mir. Natürlich.
,,Nun, das ist Dean Kardwin." Er deutet auf einen dunkelhaarigen Jungen, der leicht lächelnd an der Wand lehnt. Meine Augen Heften sich auf ihn. Mein Herz tut einen Satz. Wie er da an der Wand lehnt. Wie er da so merkwürdig und schüchtern grinst. Ich mustere seine komplette Visage - Das dunkle Haar und die grauen Augen. So.. abstoßend anziehend zugleich. ,,Sein Vater ist Geschäftsführer und wegen eines wichtigen Auftrags zieht er mit Dean hier und seiner Frau nach Mühlheim." Die Stimme von unserm Direktor reißt mich wieder in die Realität, doch ich kann meine Augen nicht von dem Jungen nehmen.
,,Dean, setz dich doch. Wo ist Platz frei?" Diese Frage lässt mich aufhorchen. Der Junge... Soll ich meine Hand heben.. Er ist so komisch. Ich kann seine Taten nicht voraussagen. Er wirkt nett, kein Zweifel.. Doch wenn ich meine Hand hebe.. werden mich alle auslachen.. ,,Hier, Herr Westelburer." ertönt eine süße und zugleich giftige Stimme aus der zweiten Reihe. Sie gehört einem Mädchen. Einem Mädchen mit goldenen Engelslocken. Sie gehört Viola Clémence. Der beliebtesten Unterstüflerin. Dem Mädchen dass ein Herz aus Stein hat.
,,Na da hast du aber Glück gehabt, Dean." zwinkert der Direktor dem Jungen zu. ,,Das ist Viola Clémence. Vielleicht hast du ja Chancen bei ihr." fügt er flüsternd hinzu, jedoch bekomme ich ein komisches Gefühl in der Magengend bei diesen Worten. ,,Na komm, setz dich."
Dean nickt leicht und nimmt seine Tasche. Als er sich auf den Platz neben Viola fallen lässt Tür mein Herz einen kleinen Satz. Die Worte die er mit Viola wechselt versetzen mir kleine Stiche. Wie er über einen Witz von Viola lacht fühlt sich falsch an.
Kein Zweifel ... eingebildeter Angeber!
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Witten by Writer_007
Gewidmet: SchneePelz02 Du bist ein unglaublich toller Mensch und ich liebe deine Bücher. Bleib so wie du bist, denn so bist du wunderbar!
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