Melbourne. 01.04.23

Wir ignorieren in dem Kapitel einfach mal, dass Liam nicht in Australien vor Ort war. Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass das Kapitel schon vor dem Australien GP durchgeplant und teilweise schon geschrieben war.

Ich wünsche euch viel Spaß beim lesen 🤍
Sarah

POV Robert

Enttäuscht vom schlechten Qualifying der Ferraris holt ich mein Handy aus meiner Hosentasche und scrollte durch die vielen Benachrichtigungen, bis meine Augen auf einer Mitteilung von WhatsApp hängenblieben.
Überrascht tippte ich drauf und entsperrte mein Handy per Face ID. Die Nummer war nicht in meinen Kontakten eingespeichert und bekannt war sie mir auch nicht.

Sofort  öffnete ich den Chat und las die Nachricht.
>> Hey Rob, hier ist Liam, Entschuldigung, dass ich in Jeddah so kalt und Abweisend war. Hättest du Zeit für mich, falls dein Angebot noch steht? <<
Ich traute meinen Augen nicht und las die Nachricht gleich nochmal und bemerkte dann, dass Liam bereits online und mittlerweile wieder offline war.
>> Nur wenn du schon nichts anderes vor hast<< kam in diesem Moment eine weitere Nachricht von Liam

Sofort stieg Panik in mir auf, hatte Angst, dass Liam dachte ich würde seine Nachricht ignorieren. Ich wollte keinen Falls erreichen, dass Liam dachte er würde sich aufdrängen oder mich nerven. Sofort begann ich eine Antwort zu tippen
>> Hey Liam, Glückwunsch zu Max Pole. Natürlich können wir reden. Noch heute Abend? :) Rob <<

Nachdem ich die Nachricht abgeschickt hatte, hoffte ich dass sie schnell zwei Hacken bekommt, wollte so schnell wie möglich mit Liam reden, hatte schon seit Saudi- Arabien das Bedürfnis dem Neuseeländer zu helfen. Als ich wieder einen Blick auf den Chat warf, stellte ich fest, dass die Nachricht nicht nur zwei graue Haken hatte sondern sogar zwei Blaue. Ein Lächeln schlich sich auf mein Gesicht, dieses verwandelte sich in ein breites Grinsen, als sich das online unter Liams Nummer in ein schreibt verwandelte.

>> Dankeschön:) Wie es dir am besten passt, ich möchte nicht zur Last werden <<  Sofort wurde mein Grinsen wieder kleiner. Innerlich fühlte ich mich hin und her gerissen. Glücklich, weil ich mit Liam schreiben durfte und ein kribbeln in meinem Bauch verursachte. Traurig, weil ich Liams Schüchternheit durch die Nachricht spürte, diese war aber irgendwie auch süß. Bei dem Gedanken erschrak ich ein bisschen über mich selber.

Sofort versuchte ich nicht mehr zu sehr darüber nachzudenken und beschloss Liam zu antworten und ihm klar zu machen, dass er für mich keine Last ist und ich gerne mit ihm reden würde und auch, dass ich für ihn da sein werde. Ich merkte wie skeptisch Liam immernoch war. Ich wusste keine andere Möglichkeit ihm das zu beweisen, als vorzuschlagen dass wir uns direkt heute Abend in einem unserer Hotelzimmer trafen. 

———- Zeitsprung später am Abend im Hotel —————-

Fertig geduscht machte ich mich auf den Weg zu Liam ins Hotel. Ich hatte ihn noch lange überzeugen müssen, dass ich heute Abend wirklich Zeit hatte und mich auch gerne mit ihm treffen würde. An seinem Zimmer angekommen klopfte ich und wartete bis Liam mir ebenfalls frisch geduscht in bequemen Klamotten und mit noch leicht feuchten Haaren die Türe öffnete.

„Hey", lächelte ich . „Komm doch rein", begrüßte Liam mich schüchtern. „Du kannst dich gerne hinsetzen". Liam beobachtete wie ich mich auf das kleine Sofa im Zimmer setzte und zog sich daraufhin einen Hoodie an. Ich zögerte, wusste nicht wie ich das Gespräch beginnen sollte. „ Danke, dass du da bist", lächelte Liam schüchtern und setzte sich auf das Hotelbett. „Gerne, Liam ich mache mir Sorgen um dich. Was ist los?", beschloss ich direkt ehrlich zu sein, war mir sicher, dass auch Liam erstmal kein Smalltalk wollte.

„Ich habe Angst Rob", flüsterte Liam. Am liebsten hätte ich ihn in meine Arme gezogen, war mir aber unsicher ob er das wollte. „Vor was?", fragte ich und sah die Angst in seinen Augen. „Ich weiß Pierre ist auch über die Super Formula in die Formel 1 gekommen, aber trotzdem habe ich manchmal das Gefühl Red Bull möchte mich gar nicht in der Formel 1", schniefte Liam. „Sie setzen lieber  DeVries in das Cockpit bei Alpha Tauri als mich, ich dachte ich hätte mich im Training in Abu Dhabi bewiesen", redete Liam sich weiter frei, worüber ich sehr glücklich war.

„Sie wollen doch nur, dass du ideal vorbereitet bist, wenn du in die Formel 1 kommst", versuchte ich Liam aufzumuntern und beschloss mich neben ihn zu setzen. Stand auf und setzte mich mit ein bisschen Sicherheitsabstand zu Liam aufs Bett. „Ich weiß doch, aber trotzdem ist diese Angst immer präsent. Ich war so nahe an meinem großen Traum und jetzt fühle ich mich wieder so weit weg", weitere Tränen kullerten seine Wange entlang und ich musste mich beherrschen diese nicht einfach wegzuwischen.

„Darf ich dich in den Arm nehmen?", flüsterte ich leise und hatte selbst ein klein bisschen Angst vor Liams Reaktion. Diese war ein schwaches Nicken seinerseits. Ich rutschte sofort näher an Liam heran und schloss meine Arme um den leicht bebenden Körper.
„Du bist so unglaublich talentiert und hast schon so oft bewiesen, dass du super in dir eigentlich unbekannten Autos fahren kannst, das können nicht viele", flüsterte ich. Versuchte es wie bei Oscar mit einer Umarmung und vielen aufbauenden Worten.

Ich merkte wie Liam immer ruhiger wurde und auch sein Körper bebte nicht mehr so wie vor ein paar Minuten. „Danke", lächelte Liam mich aus zwar immernoch leicht feuchten und verweinten Augen an, aber es kamen keine neuen Tränen. „Ich bin immer für dich da, du hast mir seit Jeddah echt große Sorgen bereitet", gestand ich, wollte auch ehrlich zu ihm sein. „Das tut mir leid, das wollte ich nicht. Ich war so schlecht drauf, weil...", er stotterte und ich merkte, wie er mit sich kämpfte. „Du musst es nicht sagen, wenn du es nicht möchtest", versuchte ich ihm klar zu machen.

„.. Max ging es echt schlecht in der Woche einschließlich Donnerstag, er war das ganze Wochenende nicht fit und Ricciardo war nicht vor Ort", meinte Liam und schaute beschämt zu Boden. „Du hast gehofft, dass du deine Chance bekommst, wie DeVries in Monza", beendete ich seinen Satz und hoffte, dass es genau das war, was Liam mir sagen wollte. Liam nickte nur beschämt. „Hey", hob ich seinen Kopf an, damit er mir in die Augen schauen konnte.

„Ich hätte genauso diese Hoffnung gehabt, wenn es statt Max Charles oder Carlos gewesen wäre und Felipe ging es ganz genauso in Bahrein.", versuchte ich ihm klar zu machen, dass das ganz normale Gedanken und ganz normale Hoffnung in unserer Position war.
„Wieso bist du nur so gut darin?", fragte Liam doch leicht verwundert.
„In was?", kapierte ich nicht ganz genau worauf er hinaus wollte. „Im Aufbauen. Mir geht es schon viel besser", lächelte Liam und dieses Lächeln sah in meinen Augen wirklich ehrlich aus.

„Naja, ich hatte Oscar ein Jahr lang als Teamkollege und eine Umarmung und aufbauende Worte haben ihm immer geholfen, deswegen hatte ich die Hoffnung, dass es bei dir auch hilft", gestand ich. „Deswegen bist du ihm im Restaurant auch hinterher", bemerkte Liam und ich merkte wie er sich das jetzt erklären konnte. „Und deswegen hattet Logan und du auch diesen Blickkontakt", fuhr er fort und setzet die Puzzelteile des Abendessens richtig zusammen.

„Genau Logan hatte Oscar auch als Teamkollege und kennt das daher", lächelte ich und war froh, Liam ein bisschen ablenken zu können und hatte somit mein Ziel eigentlich erstmal erreicht.

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