Kapitel 6



"Bitte... tu es nicht... Eren hasst mich sowieso schon" haucht Armin bedrückt und Erwin sieht ihn nicht an, denn sein Blick geht zur Haustür. Leise seufzend ballt der größere die Faust und hat das Handy schon in seiner Hand "Du verstehst das nicht Armin..."

"Nein ich verstehe es! Ich weiß wie es ist einen Lehrer zu Lieben! Ich weiß wie weh es tut, wenn man weiß, dass man nie mit ihm zusammen sein kann! Ich weiß es Erwin... Ich verstehe es sogar besser als du..." meint der kleinere und Erwin dreht sich zu ihm und atmet etwas schwer aus. Eine kurze unangenehme Stille herrscht zwischen den beiden Parteien, bis Armin zu ihm geht und seine Hand mit dem Smartphone sanft hält "Bitte... bitte mach es nicht" wispert er mit Tränen in den Augen "Das was zwischen uns passiert ist, war ein Ausrutscher, aber die beiden scheinen schon länger eine Beziehung zu haben.." meint er und Armin zieht nun seine Hände weg "Und ich dachte, dass ich dir vertrauen kann". In seinen Worten liegt pure Enttäuschung darüber, dass er dachte, dass er es Erwin sagen kann. Armin könnte sich selbst dafür schlagen, weil er dachte, dass Erwin eine Beziehung zu ihm haben möchte, wenn er ihm erzählt das auch andere daran beteiligt sind. Falsch gedacht. "Du kannst mir trauen! Ich bin immerhin dein Vertrauenslehrer und... agh Mist" flucht er zischend zu sich selbst und der kleine blonde schüttelt den Kopf "Anscheinend ja nicht... und ich glaube, es wäre jetzt besser, wenn Sie gehen würden" meint er und schlingt leicht die Arme um seinen eigenen Körper. Ja Armin wirft Erwin gerade raus "Nein. Tu das nicht Armin, okay?" meint er leise und schluckt, da wendet Armin sich schon ab, um sich einen Kakao aufzuwärmen. Sein Hintern tut Weh und das Sperma läuft seinen Beinen hinab. Jetzt fühlt er sich doch benutzt, ausgenutzt und schmutzig. Was ist Armin wichtiger? Eren oder Erwin? Eren hasst ihn sowieso schon, aber vielleicht kann er mit Erwin doch noch eine Zukunft haben? Dieser blöde kleine Hoffnungsschimmer will einfach nicht weggehen "Schön, dann bleiben Sie eben" flüstert er und Erwin brummt "Nenn mich bitte nicht Sie... das macht mich gerade wahnsinnig" gesteht er leise und setzt sich auf einen Stuhl, wobei er sein Handy auf den Tisch legt. Leicht sieht der kleine Blonde zu ihm nach hinten und schluckt, denn er hasst es seinen Lehrer so zu sehen, also fasst er sich doch ein Herz und tapst zu ihm, um seine kleine Hand auf Erwins Rücken zu legen „Tut mir leid, dass ich Ihnen Probleme bereite... Das ich mich in dich verliebt habe ist einfach passiert. Mein Herz hat einfach dich gewählt und egal wie sehr ich versucht habe es zu unterdrücken, es hat nicht geklappt. Ich weiß doch auch nicht, wieso ich so bin und gerade diese Gefühle für dich habe. Für mich bist du halt der größte" schluckt Armin leise. Erwin sieht leicht zu ihm nach hinten und seufzt „Ich muss schon zugeben, dass mir der Sex schon gefallen hat und das nicht nur, weil ich seit zwei Jahren nicht mit meiner Frau geschlafen habe" murmelt er und Armin blinzelt mit roten Wangen „Wieso denn nicht?"
„Ich wollte nicht, sie wollte nicht, wir hatten streit und so weiter"
„Oh... tut mir leid" haucht der kleine und nun dreht Erwin sich schulterzuckend zu ihm. Armin sieht sein bedrücktes Gesicht und es tut ihm wahrscheinlich mehr Weh, als Erwin „Ich bin darüber auch nur enttäuscht, weil ich keine Kinder zeugen kann. Als Mann ist sowas ziemlich entwürdigend" vertraut er sich seinem Schüler an „Willst du denn Kinder?" fragt Armin und der andere nickt etwas „Deshalb bin ich Lehrer geworden. Eigentlich wollte ich schon immer ein Kind, aber nun muss ich damit Leben. Vielleicht hat es einen Grund, denn ich wäre kein guter Papa" sagt er. Armin setzt sich einfach lächelnd auf seinen Schoß „Du wärst ein sehr guter Papa"
„Meinst du wirklich?" fragt er hauchend mit einem kleinen funkeln in den Augen und sofort nickt Armin „Ja... ich hätte dich gern als Vater. Du bist kaum streng und wenn dann ist es berechtigt. Du hast ein großes weiches Herz, baust andere gern auf und kümmerst dich um verletzte... Wenn ich nicht in dich verliebt wäre und dich als Partner wollen würde, dann wünschte ich, du wärst mein Papa" gibt er zu und schluckt. Was redet er da nur wieder für Schwachsinn? Langsam steht er wieder auf „Ich muss duschen, bevor mein Onkel kommt" wispert er, doch Erwin hält ihn am Handgelenk fest „Armin" flüstert er und der kleine sieht zu ihm, streicht sich mit der anderen Hand, einige Haare aus dem Gesicht. Abwartend sieht er den größeren an, welcher nun auf seine Knie sieht „Vielleicht ist es ja nicht so schlimm... Immerhin wirst du bald 18" und da kommen dem kleinen wieder die Tränen „Ja... Wenn du mich nur Lieben würdest, dann wäre das nicht so schlimm... ja, aber es ist so, wie es ist. Ich hab selber schuld" meint er, da nimmt Erwin ihn urplötzlich in den Arm und drückt ihn an sich. Wie schön sich das anfühlt, wie diese starken Arme ihn umschlingen und er Erwins Wärme spüren kann „Bitte... Geh Erwin" fleht er bedrückt, denn das macht es nicht gerade leichter und leicht windet er sich „Es tut Weh... Erwin bitte" schluchzt er nur. Er weiß, dass Erwin ihn nur trösten möchte, aber es reißt nur noch mehr Wunden auf und lassen Armin innerlich bluten „Bitte..."
„Du bist so ein kluger Junge Armin und verstehst nicht, was ich damit eben gemeint habe?", fragt er und schniefend schüttelt er den Kopf, drückt diesen dann an Erwins Brustkorb „Das... ich es gerne mit dir versuchen würde. Natürlich offiziell erst, wenn du 18 bist" meint er und Armins Herz springt ihm bei diesen Worten beinahe aus der Brust. Hat er sich gerade verhört? Genau das träumt er doch immer! Träumt er? Leicht testend zwickt er sich selbst kurz in die Hand und zuckt. Schmerz! Noch nie war er so glücklich diesen Schmerz zu fühlen! Er ist wach! Und Erwin hat es tatsächlich gesagt! „W wirklich? Ganz ehrlich? Und was ist mit deiner Frau?" fragt er dennoch und Erwin muss schmunzeln, da man Armins Glück förmlich riechen kann „Wie schon gesagt, wir streiten nur noch... Über Scheidung haben wir auch schon gesprochen" meint er nun ehrlich und Armin lächelt, sieht zu ihm hoch „A also heißt das, dass ich dich jetzt küssen darf?" fragt er und Erwin schmunzelt leicht, bevor er nickt, Armins Kinn anhebt und ihn liebevoll küsst.
Zwar haben sie noch nicht ausgemacht, was nun mit Eren und Levi passiert, aber das hier ist gerade wichtiger, dieser Moment zwischen ihnen. Armin fühlt sich seit langem mal wieder unheimlich glücklich und könnte die ganze Zeit nur grinsen wie ein Honigkuchen Pferd. Erwin will es also wirklich mit ihm versuchen und will ihn auch Lieben. Gibt es was Schöneres? Als sie sich von dem leidenschaftlichen Kuss lösen, öffnet Armin seine blauen Augen „Danke"
„Wofür?"
„Englisch... die Chance und einfach alles. Danke Erwin" wispert er an seine Lippen und sanft streichelt Erwin seine Hüfte und drückt seine Nase an seine „Musst mir nicht danken" sagt er und gibt ihm nochmal einen Kuss. Diese Lippen sind so wundervoll rau und wohlschmeckend, dass Armin am liebsten nie wieder aufhören würde sie zu küssen, doch er muss „Leider muss ich dich trotzdem weg schicken, denn mein Onkel kommt in 20 Minuten Nachhause" sagt er und nickend erhebt Erwin sich nun. Irgendwie muss er auch lächeln und das vor Glück und dank des kleinen Kribbelns im Bauch. Armin gibt ihm irgendwie ein warmes und schönes Gefühl. Es ist, als wäre Erwin für ihn die Welt und genau das hat ihm all die Jahre gefehlt. Jemand der ihn bewundert, ihm Mut macht und einfach nur liebt. „Bis Montag", sagt er nochmal sanft und geht, nachdem er sich nochmal die Kleidung gerichtet hat. Kaum ist Erwin draußen, quiekt Armin und hüpft fröhlich umher, bis er zuckt und sich den Hintern reibt „A ah au... okay immer mit der Ruhe!" sagt er zu sich selbst und grinst verliebt vor sich her.
Doch Montag kommt Erwin nicht zur Schule, so wie Dienstag und Armin bekommt ein schlechtes Gewissen und auch Angst. Ist das seine Schuld? Erst am Donnerstag, nachdem Armin sich mit unzähligen Gedanken herumgequält hat, kommt der Blonde in die Klasse, in der Pause „Armin wir sollten mal reden" meint er ernst und der kleine zuckt. Was jetzt? Wird Erwin ihm sagen, dass er doch nicht will? Er würde es sogar verstehen. Vielleicht hat Erwin das damals auch nur so gesagt, weil er ein schlechtes Gewissen hatte. Bestimmt hat er darüber nachgedacht und hat sich umentschieden...


Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top