Kapitel 13


Erwin mag keine Tiere in seiner Wohnung und sein Onkel auch nicht. Verdammt, dass Armin den Traum von einem Hund wohl aufgeben muss, aber Erwin muss ja auch auf den Kinderwunsch verzichten. Wenn die beiden zusammen bleiben wollen, was der kleine Blonde wirklich will, dann sollten sie einige Wünsche zurückstellen. So muss eine Beziehung eben ablaufen und er genießt die Zeit ja auch mit dem älteren, besonders, wenn sie alleine sind und Armin bei ihm übernachten kann. Heute ist wieder einer dieser Tage. Seinem Onkel sagt er immer, dass er bei Eren schläft und Anfangs war er sehr erstaunt, da er damals ja den Streit zwischen den beiden mitbekam und wie ihre Freundschaft zerbrach, aber ein Grund mehr, warum er den Blonden hin lässt, damit sie sich wieder näher anfreunden. Derzeit ist der Teenager auch eher ungern Zuhause, da sein Onkel ständig meint, dass Armin den Job in der Bank übernehmen solle, was ihm eigentlich total widerspricht. In Mathematik ist er schon ziemlich unschlagbar, was die anderen Klassenkameraden noch immer ziemlich eifersüchtig stimmt, aber Armin hat halt das im Kopf, was ihm an Muskeln fehlt. Jedoch stört Erwin das überhaupt nicht, denn bei ihm kommt es nicht unbedingt auf das Aussehen an. Intelligenz ist es, was ihn anturnt sozusagen, das hat Armin oft gemerkt, wenn sie gelernt haben, denn er bekam immer Streicheleinheiten oder einen Kuss, wenn sie mit einer Aufgabe fertig waren. Das die beiden nun eine heimliche Liebschaft führen, hätte sich der kleine nie gedacht, aber es ist tatsächlich so, was sein kleines und zierliches Herz ziemlich glücklich stimmt. Auch, wenn er wirklich sauer war, als er über seinen Kopf hinweg entschieden hat und Levi damit konfrontiert hatte und dieser den Unfall hatte, so hat Armin ihm Vergeben. Eren zwar noch nicht so ganz, aber irgendwann bekommen sie das auch hin.

Nun zählt es aber, dass sie das ganze Wochenende für sich haben. Gemeinsam an einem romantischen Tisch mit leckerem Essen, dass sie gekocht haben, sehen sie sich ab und zu an und tauschen flirtende Blicke aus, ehe Erwin die Gabel ablegt und Armins Hand nimmt „Es ist schön mit dir. Sehr sogar" wispert er ihm sachte zu „Das finde ich auch... Es fühlt sich so normal an, aber auch so aufregend. Ich kann einfach nicht aufhören zu lächeln. Ich brauche das gerade so sehr im Leben" sagt er, wobei der Ältere die Augenbraue anhebt. Er kann sich nicht vorstellen, was Armin für Probleme hätte, denn er ist gut in der Schule, sein Onkel ist nett, mit Eren ist alles im grünen und auf das Mobbing achtet Erwin mit seinen Kollegen auch verschärft und ergreift harte Maßnahmen. Reiner wurde sogar mal eine Woche suspendiert deswegen, sowie Jean. Der Lehrer möchte, dass Harmonie in der Schule herrscht, dass sich alle am besten einfach aus dem Weg gehen und sich wenigstens akzeptieren.

„Ist denn was bei dir los?", fragt er nun den kleineren, welcher leicht zur Seite sieht „Nun ja, mein Onkel möchte, dass ich seinen Job in der Bank annehme, aber das möchte ich nicht" seufzt Armin ehrlich, wodurch Erwin nun blinzelt. Armin erkennt in seinem Blick, dass er es nicht versteht „Aber du kannst sehr gut rechnen und du würdest gut in eine Bank passen"
„Könntest du dich mich in einem Anzug vorstellen?", schmollt er nun süß, weshalb Erwin amüsiert lächelt „Zu unserer Hochzeit musst du sowieso einen tragen". Die Worte versetzen Armin einen Schlag, so, dass er knallrot anläuft und Erwin anfunkelt. Hochzeit? Sagte er das wirklich? „Was denn?", lacht der ältere „D du... Sag sowas nicht" meint Armin quiekend, woraufhin Erwin nickt. Er nimmt sein Glas zur Hand, um einen Schluck zu trinken „Ich möchte einfach etwas Eigenes machen, studieren, einen Beruf haben, der mir Spaß macht und mich berührt. Sowas wie ein Tierarzt oder dergleichen" wispert er leise „Tierarzt? Hattest du denn überhaupt mal ein Tier?"

„Man muss nicht unbedingt Tierbesitzer sein, um ein Tierarzt zu sein,... Und nur mal so, ich Liebe Tiere und hätte gerne mal einen Hund oder dergleichen" merkt er an. Erwin kratzt sich an der Wange und setzt das Glas ab „Das hab ich bei dem Hund meiner Schwester gesehen. Du hast sofort einen Draht zu ihr gehabt, aber es ist nicht leicht ein Tierarzt zu sein. Du musst auch bereit sein, so süße Tiere einzuschläfern, zu operieren" erklärt Erwin ihm, doch Armin nickt, denn das alles ist ihm klar „Als ich kleiner war, wollte ich Arzt werden. Der Anblick von Blut stört mich nicht und auch wenn es mir leidtut, ein Tier einzuschläfern, so würde ich es tun, wenn es keine Alternative gibt". Erwin merkt schon, dass Armin dies sehr wichtig ist und als Partner sollte er ihn wohl unterstützen. „Okay, wenn du das sagst, dann werde ich dir beiseite stehen. Mit diesem guten Zeugnis wirst du es einfach haben beim Studieren. Du bist mit Intelligenz gesegnet" schmeichelt er ihm, woraufhin der kleine Blonde sich etwas verlegen hinter seinem Pony versteckt „Danke. Es ist schön solche Komplimente von dir zu bekommen" gesteht er verlegen, ehe Erwin sich nach vorne beugt, Armin die Haare aus dem Gesicht streicht, mit den Daumen seine Wangen streichelt und ihn sachte auf die Lippen küsst.

Armin schließt verträumt seine Augen, um den Kuss zu erwidern und eine Hand auf Erwins Arm zu legen, welchen er liebevoll streichelt. Dieses kribbelnd warme gefühlt ist noch immer da, welches Armins Herz ummantelt, wenn Erwin ihn so berührt. Er hat solche Verlustängste, dieses Gefühl irgendwann zu verlieren, dass er es selten genießen kann. Als der größere den Kuss löst, schmunzelt er und sieht in die Ozean blauen Augen von seinem Schüler „Lass uns einen Film sehen und dann zu Bett. Ohne Hintergedanken" haucht er, küsst Armins runde Nase und löst sich, um den Tisch anschließend aufzuräumen. Nickend erhebt Armin sich und hilft dem Mann seiner Träume lächelnd. Zwar ist es schade, dass sie keinen Sex haben, aber es dauert ja nur noch ein paar Monate, bis Armin volljährig ist und sie es dann offenbaren können.
„Armin möchtest du in den Sommerferien mit mir wohin fahren?", fragt Erwin nun, kurz bevor sie sich auf die Couch setzen „Hm? Natürlich! Sehr gerne sogar. Was schwebt dir denn vor?", will er wissen und lässt sich fallen, setzt sich nun auch in den Schneidersitz „Nun Eren sagte, dass du das Meer liebst, also könnten wir dahin einen Ausflug machen". Sofort fangen Armins Augen an zu strahlen und er nickt hastig „Au ja! Das wäre super schön! Kommen Eren und Levi dann mit?", fragt er nach und der Blonde nickt kurz „Klar. Das können wir dann als Ausflug oder so tarnen, den wir mit euch als beste Schüler unternehmen... Na ja. Eren ist nicht der beste Schüler, keine Ahnung, was Levi da für eine Ausrede für ihn findet, aber das klappt schon" sagt er und setzt sich nah neben den kleinen, legt den Arm hinten auf die lehne, also um Armin. Der kleinere lehnt sich nun mit dem Kopf an Erwins Brust und lächelt glücklich „Das wird so schön werden, ich kann es kaum erwarten" sagt er und legt einen Arm um Erwins Bauch, dass er sich an ihn drücken kann. Diese Art von Kuscheln ist Erwin gar nicht mehr so gewohnt, aber es ist unglaublich schön, also streichelt er seinen Rücken sachte entlang. Er freut sich insgeheim auch, kann es aber nicht so offenherzig wie der kleine zeigen. Nur noch drei Wochen bis zu den Ferien! Armin ist jetzt schon aufgeregt, auch wenn er die Schule liebt und ihm das Lernen fehlen wird. Ja; ihm fehlt das lernen.

Nach diesem Teilweise romantischen Wochenende, welches Armin wirklich genossen hat, ist wieder Montag und er tauscht wieder nur verliebte Blicke mit Erwin aus. Es war schön, fast so, als würden sie zusammenleben, da sie zusammen gekocht haben, gegessen, geduscht. Armin versteht schon, warum Erwin erstmals auf Sex verzichten möchte, denn er will die Zweisamkeit genießen, sehen, ob sie harmonieren und ja, sie harmonieren wirklich auf einer Ebene, die anscheinend nur sie beide verstehen.

Als Armin so darüber nachdenkt und an seinem offenen Spind steht, zuckt er leicht zusammen, da sich ein Junge vor ihn stellt. Dieser sieht ihn lächelnd an, ist ungefähr 1.87, blond, breit und wirkt doch etwas schüchtern „Bist du Armin? Cynthia hat mir deine Spind Nummer gesagt, welche sie von Herrn Smith weiß. Du sollst mir die Schule zeigen" meint er schmunzelnd, ehe Armin nickt und ihm grüßend die Hand reicht „Ja, ich bin Armin. Willkommen an unserer Schule. Ich gebe eben Herr Smith Bescheid, dass ich dir die Schule zeige, denn er macht dann den Unterricht" meint er noch, ehe Joel nickt „Okay, ich freu mich schon mit dir alleine die Schule zu erkunden~" haucht er zwinkernd. Armin nickt naiv und tapst zu Erwin, um ihm alles zu erklären. Dass er eben an geflirtet wurde, merkt er gar nicht, doch Erwin mustert den Jungen etwas und hebt die Augenbrauen an, da er Armin sichtlich auf den Hintern schaut „Hmm... Okay, beeilt euch" sagt er und geht schnell in die Klasse. Ist er gerade etwas eifersüchtig? Nein. Erwin doch nicht.

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