chapter|| twenty-eight
Um wen es sich bei General Pryde handelte durfte ich willkürlich erfahren, sobald die Panzertür vor uns sich zwischen die Wände schob und uns ein Blick auf die Brücke erlaubte.
Perplex hielt ich mitten in meinem Weg inne und beobachtete das Spektakel, dass sich mir bot. Ein Mann in seinen mittleren sechzigern stand mit dem Rücken zur monströsen Glasscheibe, während er diesen krampfhaft durch drückte und seinen linken Arm in Richtung einer weiteren Person hielt. Sein Gesicht war zu einer ernsten Mimik verzogen und aufgrund seiner bereits schrumpelnden Haut, wirkte er wie ein strenger Vater, der seinem Sohn eine Rüge erteilen wollte.
Zuerst dachte ich es handle sich bei der zweiten Person bloß um einen Fenrich oder einen der anderen Brückenmitglieder, doch als ich realisierte, wer mit der Brust zur Mündung der Waffe stand, stockte mir ein Moment der Atem.
Kylo Ren schien es zu Anfang nicht anders zu ergehen, denn ich spürte in mir ein ängstliches Pochen, wovon er sich jedoch nicht weiter beirren ließ. Als ich einen kurzen Blick auf sein Gesicht erhaschen konnte, stand dort nur noch pure Entschlossenheit, mit der er mich teilweise ansteckte.
Besorgt über den Ernst der Lage, wich ich von dem Türinneren weg und drängte mich dicht an die nächste Wand, um keinerlei Aufmerksamkeit zu erregen. Irgendwie schien es mir nämlich so, als würde niemand darüber informiert worden sein, was der Supreme Leader vor einigen Tagen getan hat.
Ließ ich meine Augen konzentriert durch die Räumlichkeiten gleiten, bemerkte man, dass die Arbeit innerhalb vollständig zum Stillstand gekommen war. Jegliches Personal hatte sich entweder hingestellt, um etwas sehen zu können oder sie hatten sich in ihren Stühlen umgedreht und nahmen Schweigend an der Situation teil.
Am Rande standen zwei bewaffnete Stumtruppen, doch überraschenderweise hielten sie ihre Blaster locker in den Händen. Müssten sie bei solch einem Vorfall denn nicht eingreifen?
,,Supreme Leader Ren, ich bin höchst erfreut, dass Sie meinen Anweisungen gefolgt sind.", sprach plötzlich der Mann, der den Namen Pryde trug. Keine Sekunde wackelte die Waffe in seiner Hand und als könne er merken, wenn Hux sich bewegte, richtete er die blassen Augen auf den Neuankömmling.
Verächtlich blähte Kylo Ren die Nasenflügel auf, verkniff sich für den Moment jedoch jeden Kommentar, der wohlmöglich das Leben seines leitenden Generalen kosten könnte. ,,Ehrengeneral Pryde, es sei mir eine Ehre Ihre Anwesenheit auf der Finalzier Willkommen zu heißen.", begann der Supreme Leader ungewöhnlich ruhig, während er neben Hux her auf die Seite der Waffe lief. ,,Doch erklären Sie mir erstmal die Umstände, weshalb Sie eine Waffe auf meinen Untergeordneten richten.", forderte er kalt und behielt dabei die selbe ausdruckslose Maske auf, die er jedes Mal trug, wenn es um ernstere Themen ging.
Pryde beäugte den offensichtlich Größeren einen Augenblick misstrauisch, bevor er ein Auge auf General Hux warf, der leicht panisch die Waffe taxierte. Zwar sah man ihm seine wallende Angst nicht direkt an, konzentrierte man sich aber genauer auf die Atmosphäre im Raum, merkte man den elektrischen Strom, der von ihm ausging.
Überrascht von der Tatsache, dass ich so etwas merkte, rieb ich mir kurz die Hände und spürte das bekannte Kribbeln in diesen, welches bereits Kylo Ren in mir ausgelöst hat. Beschrieb man so die Macht- die Energie, welche manche Menschen für sich nutzen konnten?
Schließlich verzog Pryde seine Mundwinkel und deutete dadurch ein leicht überlegenes Lächeln an. ,,Vor einigen Tagen ereilte mich eine Nachricht von einen meiner Offiziere, darin wurde ein Thema behandelt, dass mich doch sehr überraschte. Angeblich seien verschlüsselte Botschaften an die Sender des Widerstandes herausgeschickt worden und so gab ich den Befehl diese zu Entschlüsseln. Leider kam mein Analytiker zu dem Entschluss, dass die Nachricht von der Finalzier ausging und nur zwei Personen haben Zugriff auf die privaten Sender der Ersten Ordnung."
Den letzten Teil seiner Antwort ließ der Ehrengeneral beabsichtigt in der Luft stehen, unterdessen wanderte sein Zeigefinger näher an den Abdruck der Waffe und es drohte jeden Moment, dass Hux aus diesem Grund sein Leben verlor. Und wenn das stimmte, was dieser Pryde damit andeuten wollte, half der General dem Widerstand.
Plötzlich durchriss ein roter Lichtblitz den Raum und geblendet davon, hielt ich mir kurzerhand die Hand vor die Augen. Nein, dachte ich währenddessen bei mir. Doch als ich auf den Punkt sah, wo der General zuvor gestanden hatte, lag er ächzend auf den Rücken.
Hektisch drückte er mit aller Kraft auf die Verletzung an seinem Oberschenkel und blendete für einen Moment den Blaster über sich aus, der direkt auf seine Brust zielte. Mir blieben also nur noch zwei Wahlen, entweder ließ ich den Tot von ihm zu oder ich half ihm.
Nachdenklich wippte ich auf meinen Füßen hin und her, während Kylo Ren stur auf den verletzten Hux starrte, verwundert über die Entschlossenheit, welche Pryde an den Tag legte.
Und dann war sein Finger kurz davor. Jeden Augenblick wären die Armeen der Ersten Ordnung in pures Chaos gestürzt worden, denn sie hätten dann keinen Befehlshabenen mehr gehabt. Grundsätzlich stellte dies ein Vorteil für den Widerstand da, doch so schnell ein Befehlshabener starb, konnte er auch wieder ersetzt werden. Ein Spion auf unseren Seiten dafür nicht.
Unüberlegt machte ich einen riesigen Schritt in seine Richtung, darauf fokussiert gegen keinen der anderen Anwesenden zu stoßen. Ich begegnete für ein paar Sekunden den bläulichen Augen von Hux und dann traf es mich wie ein Schlag.
Normalerweise hätte mich der abgesonderte Schuss geradewegs in den Tod schicken müssen, doch stattdessen hielt er mitten auf seinem Weg inne, als zerre eine unsichtbare Kraft an ihm und dann erkannte ich es. Kylo Ren hatte seinen Arm für mich angehoben und den Blasterschuss gestoppt. Natürlich war Pryde darüber nicht sehr erfreut, aber bevor es ihm gelang General Hux und mich zu töten, wurde er gewaltsam zur Seite geschubst.
Bei Hux angekommen, ließ ich mich auf meine Knie fallen, legte meine Hände jeweils auf seine schmalen Schultern und machte ihn auf mich aufmerksam. ,,Können Sie laufen?", fragte ich, drängend, aufgrund der bedrohlichen Lage, die sich uns ereilte. Obwohl direkt neben uns Sturmtruppen standen, wagten sie es nicht sich ohne einen Befehl zu bewegen. Zu unserem Glück.
Auf meine Frage hin, schüttelte Hux schmerzerfüllt den Kopf und biss sich angestrengt auf seine Unterlippe, um den Schmerzen nicht nachzugeben. Blind schob ich meine Arme schließlich unter seine und hievte ihn mit voller Kraft auf seine Beine. Aufgrund der Verletzung drohte er wieder einzuknicken, doch bevor dies geschah, packte ich mit einem Arm fest seine Taille und mit der anderen hielt ich den Arm über meine Schultern.
Jetzt wurde es deutlich schwieriger. An den Türen standen zwei weitere Mitglieder der Ersten Ordnung. Ihre Blicke schossen wortwörtlich Blitze in unsere Richtung und machten es mir somit vollkommen unmöglich auf die Gänge zu kommen. Panisch huschte mein Blick von Person zu Person, bis ich Kylo Ren ansah. Richtig, er hatte mir gezeigt mithilfe der Macht zu kommunizieren, ohne ein Wort zu sagen, aber würde er mir wirklich helfen?
Seine Haltung verriet, dass es ihn eine Menge an Kraft kostete den Blasterschuss an Ort und Stelle zu halten und gleichzeitig den Ehrengeneral Pryde zum Boden zu drücken. Auf seine Hilfe konnte ich nicht vertrauen, augenscheinlich musste ich das auch nicht.
Das Geräusch von Schüssen ließ mich denken, dass die Sturmtruppen oder einer der anderen in die Situation eingegriffen hatte. Sogleich ich die Augen aber wieder nach vorne richtete, lagen die zwei Männer gekrümmt am Boden. Bei dem einen hebte sich nicht einmal mehr die Schulter, was mich darauf hindeuten ließ, dass er tot war. Dafür hielt der andere sich seine Schulter und sah bitterböse in unsere Richtung.
,,Bewegen Sie sich.", hauchte Hux angestrengt zu mir, ehe ich realisierte, dass er seinen Blaster gezogen hatte, der sonst normalerweise unter seiner riesigen Jacke steckte.
Ohne eine weitere Aufforderung lief ich zusammen mit dem Generalen auf den ersten Gang außerhalb der Brücke. Dann brach das reinste Chaos aus. Gellende Befehle hallten im Raum nach, vermutlich von Pryde, aber auch von den Offizieren. Sie sagten, man solle dem Supreme Leader helfen. Andere schrien, sie sollen das Mädchen und den Generalen zurückholen.
Schon zischte die Tür hinter uns abermals und an unseren Seiten blitzten tödliche Schüsse entlang, in der Hoffnung, dass sie einen von uns töteten.
Hektisch stolperte ich nach rechts und lief in der bestmöglichen Geschwindigkeit weiter. ,,Entschuldigung...", murmelte ich in mich hinein, als ich im Augenwinkel sah, wie Hux das Gesicht verzog.
,,Sie sind hier entlang.", dröhnte die verzerrte Stimme eines Kommandanten in unsere Rücken, während ihre Schuhe klappernde Geräusche hinterließen. Zum Glück waren wir bereits die nächsten zwei Gänge weiter, viel Hoffnung blieb aber nicht.
In der Geschwindigkeit, in der wir die Gänge auskundschaften, las ich jedes Schild an den Wänden und über den Torbögen, bevor ich abrupt halt machte. ,,Beim Supreme Leader...", knurrte der General genervt und atmete schwer aus. Zu einem weiteren Wort ließ ich ihn nicht kommen, denn da bog ich bereits nach links ab und musste einen Jubelschrei unterdrücken.
Ganz in unserer Nähe befanden sich weiterhin die Strumtruppen und wenn mich meine Ohren nicht täuschten, wussten sie genaustens, wo wir uns befanden.
Drängend schob ich Hux in Richtung einer Rettungskapsel, stieß dabei jedoch auf klagenden Protest. ,,Das bedeutet unseren direkten Tod, wenn wir in diese Kapseln steigen.", meckerte Hux und lehnte sich mit dem Rücken trotzig gegen eine Wand, während er die Arme vor der Brust verschränkte.
,,Sie sind doch wahnsinnig, General! Hier zu bleiben bedeutet unseren Tot, also steigen Sie jetzt in diese verdammte Kapsel, bevor ich mich gezwungen sehe, Ihnen eine runterzuhauen.", erwiderte ich schnippisch und angeregt, bezüglich des drängenden Zeitdrucks. Schließlich kamen die Truppen von Minute zu Minute immer näher.
Er funkelte mich herausfordernd an und zwang mich demonstrativ einen Schritt auf ihn zuzumachen. ,,Glauben Sie ja nicht, dass ich dazu nicht in der Lage wäre und nun steigen Sie schon ein." Genervt verpasste ich ihm einen unsanften Stoß in die Seite, wodurch er näher an die Kapsel gedrängt wurde.
Schnaubend drückte er einen grünen Knopf an der Seite und die Kapsel öffnete sich. ,,Hoffentlich können Sie so eine Fliegen, Feljin.", richtete er sich an mich und quetschte sich unter stechenden Schmerzen in den kleinen Raum.
Als ich Anstalten machte ebenfalls einzusteigen, öffnete sich die Tür zu dem größeren Raum und im Licht der Flure bildete sich eine unscharfe Gestalt. Zuerst rechnete sie damit, dass ein Schuss sich in ihre Richtung kämpfte, anstelle dessen trat Kylo Ren an die Kapsel heran.
Seine Schultern bebten aufgrund seiner angeregten Atmung und leichter Schweiß schimmerte auf seiner bleichen Stirn, wodurch die welligen Haare deutlicher zur Geltung kamen.
Stillschweigend erwiderte er meinen fragenden Ausdruck, weshalb ich in den Bann seiner dunklen Augen gezogen wurde und meine Hand abwartend über den Knopf schwebte, der uns abschießen sollte.
Würde er uns ans Messer liefern oder uns laufen lassen. Meine Antwort darauf erhielt ich sogleich, denn Kylo Ren drückte den breiten Knopf am Rande der Halterung und schon schloss sich die Verdichtung unserer Kapsel. Anschießend drückte mich ein enormer Druck weiter ins Inne und der Anblick von nackten Wänden, wurde durch den Ausguck auf Milliarden von Sternen ersetzt.
Er hatte uns tatsächlich geholfen und dafür würde er auf jeden Fall bluten müssen, so wie ich Ehrengeneral Pryde einschätzte, außer der Supreme Leader schaffte es selber die letzte Rettungskapsel zu nehmen, bevor das Schiff heruntergefahren wurde.
***
Hey meine Lieben,
willkommen zurück. Hiermit werden die letzten Kapitel der Geschichte eingeleitet und es tut mir jetzt schon im Herzen weh, bald eines meiner Projekt verabschieden zu müssen. Gleichzeitig macht es mich aber auch derart glücklich, dass ich es kaum in Worte fassen kann. Deshalb kommen wir jetzt einfach direkt zu den Fragen.
1. Denkt ihr wirklich, dass Hux die Erste Ordnung hintergangen hat?
2. Welchen Grund hat Ella ihn zu retten?
3. Denkt ihr Kylo Ren schafft es auch sich zu retten und wieso hat er sich auf die Seite von Ella geschlagen?
Möge die Macht mit euch sein! (;
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