chapter|| ten*

Nach und nach streiften Poe und Ich uns die Sachen vom Leib. Erst unsere Oberteile, danach unsere Schuhe und zu guter letzt unsere Hosen.

Ehrlich gesagt war es mir ein wenig unangenehm, dass Poe mich so entblößt sehen konnte, aber was sollte ich tun? Schließlich konnte ich schlecht mit meiner vollen Montur schwimmen gehen und außerdem habe ich ja immer noch was an, zwar nicht viel, aber trotzdem noch etwas.

Erst zögernd streckte ich meinen Fuß langsam zum Wasser und testete mit meinen Zehen die Temperatur davon, bevor ich langsam vollständig in dieses hineinging.

Das Wasser hatte die perfekte Temperatur. Es war nicht zu kalt und auch nicht zu warm, obwohl es nach meiner Meinung etwas kälter sein könnte, denn so würde es auch wirklich abkühlen. Jetzt war es eher was dazwischen. Es kühlte zwar ab, aber trotzdem nicht richtig, da die Temperaturen immer noch ein wenig zu hoch waren.

Gut, was sollte man denn machen? Auf Ajan-Kloss ist ständig das selbe Klima und wenn es mal nicht so ist, ist es nicht kälter wie normal. Nein, es ist sogar noch wärmer als jetzt und dann sind die Temperaturen wortwörtlich unerträglich.

Das Wasser schmiegte sich angenehm um meine Beine, während ich immer weiter in dieses Schritt. Diese Abkühlung kam gerade perfekt, denn heute war es wirklich warm. Das habe ich schon gemerkt, als ich heute aufgewacht bin, denn es fühlte sich in meiner Hütte schon fast so an, als würde diese von außen verbrennen.

Mit einem schnellen seitlichen Blick, bemerkte ich auch, wie Poe sich langsam ins Wasser Vorarbeitete. Es musste genauso wie für mich, auch für ihn eine passende Abkühlung sein.

Wenn man ehrlich sein musste, war es manchmal echt praktisch das unser Hauptstützpunkt auf einem Planeten war, der mehrere Meere und Jungles aufwies und nicht auf einem Mineralplaneten, wie Crait.

Hier war das Klima zu den passenden Zeiten relativ angenehm, außerdem konnte man immer schwimmen gehen, wenn man mal die Zeit dazu hatte und das Meer bei einem in der Nähe war. Bei uns jetzt besser gesagt der See, aber dennoch, solange man drin schwimmen konnte.

Das Wasser ging mir jetzt schon beinah bis zum Bauch, als es dann soweit war, zog sich alles bei mir zusammen und eine Gänsehaut breitete sich auf meiner Haut aus.

"Kalt?"

"Hm?", machte ich nur und blickte verwirrt zu Poe rüber, der von dieser Situation nur mehr als amüsiert schien. Als ich realisierte was er meinte, schüttelte ich hastig den Kopf und wandte meinen Blick dann auch schon wieder ab.

"Nein, es ist ganz angenehm."

Zum Teil war das eigentlich eine Lüge, denn je tiefer ich in das klare Wasser lief, desto kälter wurde es und mein Körper hieß das nicht gerade willkommen. Denn dieser ließ mir einen kalten Schauer über den Rücken laufen und verpasste mir zeitgleich eine dicke Gänsehaut.

Nochmal schielte ich zu Poe rüber der sogar noch weiter als ich ins Wasser gegangen war. Wie konnte er das nur? War ihm etwa nicht kalt? Vielleicht, aber anscheinend zeigte er es nicht so sehr wie ich oder ihm war einfach wirklich nicht kalt.

Noch ein paar weitere Sekunden sah ich Poe fest an, ich musterte ihn sogar unauffällig. Durch unsere jetzige Situation hatte ich einen guten Blick auf seinen Körper und ich musste zugeben, so schlecht sah er gar nicht aus. Sein Bauch wies definierte Muskeln auf, die alle bis zum Anschlag gespannt waren. Als ich realisierte, was ich hier überhaupt tat, blickte ich schnell wieder in das Wasser, was durch die Sonne stark am Schimmern war.

Ein leises Seufzen kam über meine Lippen und mit einem Schwung war ich vollkommen im Wasser. Erst machte sich ein leicht stechender Schmerz an meinem Körper bemerkbar, dieser legte sich zum Glück aber sofort wieder.

"Endlich mal wieder eine angemessene Abkühlung.", hörte ich den jungen Mann-einzelne Meter neben mir, murmeln, was mir tatsächlich ein schwaches schmunzeln entlockte. Poe hatte nicht ganz unrecht, diese Abkühlung war mehr als angemessen, zumindest an diesem heißen Tag.

Gerade als Poe nicht aufpasste, tauchten meine Hände unter Wasser und spritzten ihm im nächsten Moment das ganze Wasser ins Gesicht. Zum Anfang verdutzt und danach mit einem Grinsen blickte mich Poe an. Ich musste schlucken und dann erschien es wieder. Dieses lästige Kribbeln in meinem Bauch, was einfach nicht vollständig verschwinden wollte. Musste es mich jetzt in diesem Moment nerven? Anscheinend schon, denn sonst wäre es doch schon längst verschwunden, aber nein.

Erschrocken zuckte mein Körper zusammen, als dieser eine ganze Ladung von dem kalten Wasser abbekam. Meine Gänsehaut vervielfachte sich wieder und ich fing ganz schwach an zu Zittern. Mit einem geschockten Gesicht blickte ich dann den Commander direkt an, der mich einfach nur herausfordernd angrinste.

"Das bekommst du zurück!"

"Das werden wir ja noch sehen!", erwidert Poe und spornte dabei etwas in mir an, was mich förmlich zwang weiterzumachen. Der 'Beste Pilot des Widerstandes' würde nicht so schnell gewinnen, nicht dieses Mal! Dieser Idiot wird es sowas von zurückbekommen, ob er damit rechnete? Wahrscheinlich eher weniger, aber umso besser. Die Frage war jetzt nur noch wie ich es ihm zurückgab.

Ich blickte schnell um mich herum. Nichts könnte mir dabei helfen, um mich bei Poe irgendwie zu rächen. Einzelne Wurzeln der Bäume waren über dem Wasserspiegel zusehen, genauso wie einzelne Felsen, die am Rand heraustraten.

"Was überlegst du?"

Ein erneutes Mal wurde ich von dem Piloten aus meinen Gedanken gerissen. Aber zu spät realisierte ich, dass die Stimme von hinter mir kam. Erst als ich zwei Hände auf meiner entblößten Haut spürte und den sanften Atmen in meinem Nacken spürte, wurde es mir richtig bewusst.

Der warme Atem, der immer wieder meine Haut streifte brachte mich fast vollständig um den Verstand und dann noch diese Hände, die meinem Körper mehr als nur Wärme schenkten. Nicht nur das, sogar der Körper von Poe, der nur wenige Zentimeter von meinem getrennt war, spendete mir eine angenehme Wärme und ich könnte schwören, dass da sogar noch was anderes war. Ein geborgenes Gefühl? Vielleicht, aber das passte gerade einfach nicht in die Situation, oder?

"Verdammt...", nuschelte ich leise, drehte mich dabei aber keine Sekunde um, denn das würde definitiv mein Todesurteil sein und ich würde mich im nächsten Moment Unterwasser wiederfinden. Da war ich mir zu hundert Prozent sicher, denn Poe würde niemals zögern, wenn es um sowas ging.

"Ich wüsste nicht, was es dich angeht, was ich denke, Poe.", erwiderte ich kurz danach, bevor er überhaupt zu Wort kommen konnte. Seine leicht rauen Hände jagten mir einen angenehmen Schauer über den Rücken, als er diese wieder von meinen Schultern nahm. Ella du darfst sowas nicht spüren. Er ist der Commander! schrie mich meine innere Stimme an, aber ich wollte keine einzelne Sekunde verschwenden um dieser zuzuhören. Die Gefühle, die ich nämlich spürte, waren einfach viel zu schön, um sie in mein tiefstes zu verbannen.

Langsam aber sicher drehte ich mich anschließend um, nur um dabei ein wenig zurück zu laufen. Zum Glück waren wir noch nicht so tief im Wasser. Ich konnte gerade noch so stehen, während Poe höchstwahrscheinlich ohne weitere Schwierigkeiten stehen konnte. Ein großer Vorteil, wenn man groß war, obwohl ich zugeben musste, dass ich nicht gerade klein war.

Beim passenden Moment spritzte ich ihn wieder Wasser ins Gesicht und ich konnte deutlich hören, wie Poe empört nach Luft schnappte. So schnell ich konnte, wich ich noch mehr zurück. Das würde nicht gut für mich ausgehen. Poe wird sich rächen! Poe würde sich sowas von rächen.

"Das wirst du zurückbekommen, Feljin!"

Seine Worte waren nur noch eine Bestätigung vor meinen kleineren Sorgen, die sich langsam aber sicher bei mir aufgebaut hatten. Ich wollte gerade einen Köper ins Wasser machen, um so vor Poe abhauen zu können. Aber zu spät. Der Pilot kam mir näher und streckte dabei seinen Arm nach mir aus, um schlussendlich mein Handgelenk zu umgreifen, bevor ich überhaupt etwas machen konnte.

Sein Griff war ziemlich stark, weshalb ich hastiger als gewollt versuchte seinen Griff zu lockern. Denn ein leichter Schmerz machte sich an meinem Handgelenk bemerkbar. Ich war mir sicher, dass Poe das nicht beabsichtigt machte, wieso sollte er denn? Schließlich hatte er keinerlei Gründe dazu. Ich hoffte es in diesem Moment zumindest.

"Du tust mir weh."

"Ich, was?"

Poe blickte auf seine Hand, die noch immer fest mein Handgelenk umschloss. Ich atmete erleichtert aus, als der Schmerz um mein Gelenk langsam wieder nachließ, nachdem der Commander es losgelassen hatte.

Für einen Moment rieb ich dieses und tauchte es danach in das kalte Wasser, was ehrlich gesagt mehr als half. Kurz drauf blickte ich zu Poe. In seinem Gesicht hingen mehrere nasse Strähnen, seiner lockigen Mähne, während sein Blick aber nicht mich fixierte, sondern mein Handgelenk, was noch immer im Wasser war.

"Poe?"

"Ja?"

"Nichts, ist schon in Ordnung.", winkte ich direkt wieder ab, als Poe mich direkt ansah. Schon allein durch seine Präsenz fühlte ich mich schwach, klein, hilflos, weshalb ich meinen Blick auch sofort auf das klare Wasser vor mir richtete. Ich konnte meine eignen Füße sehen, obwohl wir schon relativ weit drinnen waren. Daran sah man wirklich, wie unberührt diese Natur war. Kein einziges Wesen, außer einzelne Einreisende, waren vor uns hier gewesen.

Ajan-Kloss war ein so wunderbarer Planet. Man konnte es kaum beschreiben. Die Natur, das Wasser. Einfach alles an diesem Planeten war zum Großteil unberührt, was aber auch manche gefahren mit sich brachte. Zum Beispiel gab es hier viel mehr gefährliche Tiere, als auf D'Qar, wo der Hauptstützpunkt früher war.

Nachdenklich blickte ich in die wunderschönen braunen Augen, meines Gegenübers, während dieser genauso Gedanken verloren in meine Smaragdgrünen blickte. Keiner sagte was. Es war wortwörtlich todstill, außer ein paar Äußere Geräusche, die vom Jungle oder vom Wasser kamen.

Keiner von uns beiden traute sich diese wunderbare Stille zu durchbrechen, die einen mehr als nur beruhigte. Die einzelnen Geräusche der Tiere, wirkten fast wie eine Beruhigungstablette auf mich ein. Einfach nur atemberaubend.

Je länger ich in die Augen von Poe blickte, je mehr kam es mir so vor, als würde ich in meine eigenen Augen sehen. In seinen Augen blitzte etwas undefinierbares auf, während es mir so vor kam, als würde ich einzelne Goldene Sprenkel in diesen Wiedererkennen.

Auch bei mir verstärkte sich mit jeder Sekunde, die wir schwiegen, das Kribbeln im Bauch. Immer mehr Schmetterlinge kamen dazu, wodurch auch das Kribbeln immer stärker wurde. Dazu kam aber noch ein anderes Gefühl, ein Unbekanntes Gefühl, was ich noch nie in meinem Leben gespürt habe. War das Sehnsucht? Nein, niemals! Nach was sollte ich mich sehnen? Etwa nach diesem jungen Mann, der wenige Zentimeter vor mir stand? Wohl kaum, das konnte nämlich einfach nicht sein.

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