chapter|| seventeen*

Die ganze Nacht war ich hellwach und habe nur darauf gewartet, dass die ersten Sonnenstrahlen den nächsten Tag einläuteten. Eine ganze Weile habe ich deswegen nur vor dem Fenster gestanden und drüber nachgedacht, wie ich dem General meine Träume erklären sollte und ob sie mir mit dieser Schwierigkeit helfen konnte. Schließlich war sie nur ein General des Widerstandes, der sich darum kümmerte, dass hier alles mit rechten Dingen zulief.

Mit trägem Gesichtsausdruck schaute ich mir durch den Spiegel in die Augen, während ich meine Mimik genauestens musterte.

Unter meinen Augen hatten sich dunkle Augenringe gebildet und auch der Schimmer in diesen schien wie erloschen, obwohl noch immer eine minimale Flamme der Neugierde und Aufregung in mir loderte.

Ein nicht gerade leises Seufzen durchfuhr meinen Körper, während ich mich zeitgleich von meinem Spiegelbild abwendete, nur um nach einen Stapel Kleidung greifen zu können, der rechts neben mir auf einem weißen Stuhl lag.

Mit geschickten Handgriffen schälte ich mir die alten Klamotten vom Leib, um mich im nächsten Moment in die frischen Klamotten zu schmeißen. Der Stoff lag angenehm auf meiner Haut und kühlte dadurch sogar ein wenig die Hitze, die sich durch meine innerliche Angst angestaut hatte.

Nochmals durchfuhr mein Körper ein Seufzen, dieses Mal aber ein Seufzen, was durch das halbwegs Wohle Gefühl in mir ausgelöst wurde und mir somit zeigte, dass ich keine Angst haben brauchte. Dennoch verschwand die Neugierde und auch die Aufregung nicht, wie der General auf meine Worte reagieren würde.

Langsam schritt ich aus dem Badezimmer hinaus und mein Blick schweifte durch das dunkle Wohnzimmer, wo ich meinen ersten Traum gehabt hatte. Wage Erinnerungen schossen mir wie ein Blitz durch den Körper und es fühlte sich so real an, dass ich automatisch auch leise aufstöhnen musste vor Schmerzen, die aber genauso schnell wieder nachließen.

Das Zittern begann wieder und ich bemerkte im Augenwinkel wie meine Hand sich am verkrampfen waren, in der Hoffnung das Zittern dadurch zu unterbinden, jedoch hörte es keine Sekunde auf und ließ mich so nur noch mehr in meine Angst sinken, die in mir herrschte.

Augenblicklich schüttelte ich meinen Kopf und befreite mich somit aus der Trance, in welcher ich einige Momente gefangen war. Dann setzte ich wieder einen Fuß nach den anderen und lief geradewegs auf die Tür zu, woneben meine schwarzen Boots ihren Platz hatten.

Ich stülpte mir diese über die Füße, bevor meine Hand unsicher zum Türgriff wanderte, um diesen im nächsten Moment herunterzudrücken und die Dunkelheit in meiner Hütte zu verlassen.

Eine frische Windbriese traf auf mein Gesicht, weswegen ich für ein paar Minuten die Augen schloß und mich auf die Geräusche der Natur konzentrierte, die unsere Basis umgab.

Jedes einzelne Tier gab ein Geräusch von sich, manche waren mir unbekannt, während ich andere besser kannte, als erwartet. Besonders drang das Zwitschern der Vögel an meine Ohren, was mich dazu brachte die Anspannung zu vergessen, die in mir tobte und meine Körperhaltung vollständig zu entspannen.

Unsicher setzte ich einen Fuß nach den anderen, während hinter mir die Tür mit einem leisen Poltern ins Schloss fiel. Meine Unsicherheit steigerte sich wieder und ich musste mich zusammenreißen damit ich nicht meine Beine in die Hand nahm und erneut in den Schutz meiner Hütte verschwand.

Zuerst sprach ich mir Mut zu, dass der General mich nicht verurteilen würde und danach nahm meine Unsicherheit auch schon ein bisschen ab, auch wenn sie nicht ganz von mir ab ließ- als hätte sie sich wie ein gefährliches Raubtier an mir festgebissen.

So angenehm die frische Luft für mich und meinen Körper auch war, dennoch bereitete der Gedanke an diese Träume mit Kopfschmerzen und das obwohl ich mich mit aller Mühe daran versuchte mich auf etwas anderes zu konzentrieren.

***

Endlich erreichte ich das riesige, grüne Zelt in welchem der General ihren privaten Raum hatte. Wie auf Kommando vernahm ich die ruhige und robuste Stimme von Leia, als sie in Begleitung eines anderen ihr Zelt verließ.

Erst erkannte ich nicht genauestens wer neben dem General herlief, je näher ich den Eingang aber kam, desto mehr erkannte ich um wen es sich handelte.

Poe jagte es mir durch den Kopf und ich musste mir ein Seufzen unterdrücken, denn eigentlich wollte ich erstmal nicht mehr auf den Commander treffen, zumindest nicht in einer solchen zwielichtigen Lage.

Unauffällig blickte ich den Beiden nach, wie sie sich langsam immer weiter von dem Zelt entfernten, bis Leia anhielt und Poe noch etwas zuflüsterte. Dieser nickte, bevor er sich dann mit einem freundlichen Lächeln von dem General trennte und weiter in Richtung des inneren der Basis verschwand.

Kurz darauf wendete Leia sich wieder ihrem Zelt zu, bevor das jedoch geschehen konnte kreuzten sich unsere Blicke und mit einer freundlichen Geste bat sie sich zu mir. Ohne groß drüber nachzudenken lief ich ihr nach ins Zelt, wo sie hineinging.

Die Nervosität in mir stieg, weswegen ich meine Umgebung nicht sonderlich beachtete, mir fiel nur auf, dass in einem solchen Zelt nicht sehr viele Dinge standen. Nur die wichtigsten Dinge hatten hier ihren Platz, wie beispielsweise ein Bett und eine Kommode, wo sie wahrscheinlich ihre Sachen verstaut hatte.
In der Mitte des Zeltes stand eine grüne Couch, die in der selben Farbe gehalten wurde, wie die äußere Farbe des Zeltes und auf meiner Rechten standen blau schimmernde Bildschirme, auf welchen man mehrere große Karten erkennen konnte.

Von einem groben Räuspern wurde ich aus meinen Gedanken gerissen und augenblicklich fixierten meine Augen, die Person, welcher dieses Zelt gehörte.

Der General stand mit verschränkten Armen und Abstand vor mir und sah mich aus teilweise besorgen Augen an, dazu erkannte ich einen Gesichtsausdruck, den ich nicht richtig deuten konnte und das erschütterte mich umso mehr.

"General wir-"

"Leia. Nenn mich einfach Leia, wenn wir unter uns sind." Wurde ich grob unterbrochen und musste mich darin halten zu sagen, dass das nicht sehr höflich von ihr war. Dennoch musste ich dazu noch sagen, dass es mich sehr verwunderte, warum der General von mir verlangte sie mit ihrem Namen anzusprechen, schließlich hatte sie noch irgendwelche Andeutungen gemacht, die für ihr Handeln sprechen würden.

"Leia, wir müssen reden.", redete ich dann jedoch einfach weiter und bekam von ihr ein knappes Nicken zugeworfen. Ihr ganzer Körper spannte sich dabei an und auch ihre Verschränkung löste sich, als sie vor mir anfing hin und her zu laufen. Dabei löste ich keine Sekunde meine Augen von ihr und ihr Handeln machte mich nur noch nervöser.

"Ich weiß."

"Aber woher?" Verwirrt hob ich meine Augenbraue und versuchte zu identifizieren was in diesem Moment in ihr vorging, aber es gelang mir nicht. Ich tappte im Dunkel und meine Nervosität war dabei keineswegs eine große Hilfe für mich.

Je länger ich auf ihre Antwort warten musste, kam es mir so vor, als wäre es ein Fehler gewesen mich ihr anvertrauen zu wollen. Sie schien von meinen Worten selber sehr durcheinander und ich konnte mir nicht vollständig erklären, warum meine Worte sie so durcheinander brachten und woher sie wusste, dassch mit ihr reden wollte.

"Ich habe es gespürt, als wäre er hier, hier auf dieser Basis. Er ruft nach dir und alles ist meine Schuld, ich konnte dich nicht schützen."

"Was meinen Sie damit, vor wem konnten Sie mich nicht schützen? Bitte reden Sie Leia, Sie verwirren mich." Mein Ton war bittend und auch meine Mimik veränderte sich zu einem beinah schon flehenden Ausdruck, denn ihre Worte stürzten auch mich immer weiter ins durcheinander und ich wollte es so gut es ging verhindern.

Abrupt blieb sie stehen und schaute mich Ernst an. Über ihr Gesicht hatte sich ein dunkler Schatten gelegt und plötzlich fühlte es sich so an, als wäre die Temperatur um uns herum stark gesunken.

"Kylo Ren. Er ruft nach dir..."

Schock breitete sich in mir aus und meine Kinnlade klapptehe runter, dabei weiteten sich meine Pupillen und jetzt war ich diejenige, die sie schockiert anblickte.

Nebenbei ignorierte ich unterbewusst die Tatsache, dass mir eine weitere Frage auf der Zunge lag, aber sie war genauso schnell verschwunden, wie Leia seinen Namen ausgesprochen hatte.

Bevor ich überhaupt ein Wort über meine Lippen bringen konnte platzen auf einmal zwei Menschen ins Zelt, den der Schock und Stress deutlich im Gesicht stand. Erschrocken drehte ich mich um und auch der General fokussierte sich auf die zwei Offiziere, die uns abwechselnd mit ihren Augen fixierten.

"Truppen der Ersten Ordnung wurden in der Nähe unserer Basis entdeckt."

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