Kapitel 32
PoV. Jimin
Heute ist es soweit. Heute wird mein schlimmster Traum wahr. Heute werden Yoongi und Lisa heiraten.
Traurig stehe ich vor meinem Spiegel und schaue mich an. Der Anzug sitzt perfekt an meinem Körper, jedoch finde ich, dass dieser Anzug nicht zu mir passt.
Ich will diesen Tag einfach nur so schnell wie möglich hinter mich bringen. Und am Abend werde ich dann mich unter die Decke verkriechen und die ganze Nacht lang weinen.
Schnell streiche ich mir noch einmal durch meine Haare und dann sitzen sie perfekt.
Jungkook macht die Tür auf und mitleidig sieht er mich an. "Komm" haucht er und ich nicke, ehe ich ihm mit nach draußen folge. Dort steht eine Kutsche, worin Yoongi sich befinden und lustlos gehe ich auf Diablo zu. Ich schaue einmal zur Tür und mein Blick kreuzt sich mit dem von Yoongi. Jedoch schaue ich direkt wieder weg und setze mich dann auf das Pferd.
Leise schnalze ich einmal und sofort setzt sich Diablo in Bewegung. Mein Herz schmerzt und ich versuche die Tränen zu unterdrücken.
Es herrscht eine Stille und schon kommen wir nach wenigen Minuten bei der Kirche an. Sofort steige ich ab, binde Diablo an und betrete mit Jungkook die Kirche. Wir setzen uns in die zweite Bankreihe und ich lehne meinen Kopf an Jungkooks Schulter. "alles wird gut" murmelt er und streicht durch meine Haare. Plötzlich spüre ich einen taper auf meiner Schulter und ich schaue nach hinten. Cora schaut mich leicht lächelnd an und ich zwinge mir auch ein Lächeln auf. "Hey Jimin, wie geht es dir?" Fragt sie leise und ich seufze leise. "Geht schon. Ich will es einfach nur hinter mich bringen" antworte ich tonlos und Yuna lächelt mich an, wahrscheinlich nicht wissend was los ist.
Kurz streichel ich über Yunas Haare und dann drehe ich mich nach vorne. Yoongi kommt herein und stellt sich nach vorne zum Altar und macht sich bereit.
All die Erinnerungen kommen auf, wie Yoongi und ich Zeit verbracht haben. Wie er mich immer so sanft angeschaut hat und mit mir gelacht hat. Wie wir zusammen ausreiten waren und so viel miteinander erlebt haben.
Es tut so weh.
Und er findet, dass ich schrecklich bin. Wahrscheinlich tat er das schon immer und tat nur so, als würde er mich mögen.
Die Kirche füllt sich immer mehr und die Hochzeit rückt immer näher. Am liebsten würde ich aufstehen und aus der Kirche rennen, jedoch zwinge ich mich dazu, sitzen zu bleiben.
Nun sind alle Plätze besetzt und der Priester steht auch vorne bereit.
Nun ist es so weit.
Die Menschen unterhalten sich und ich sitze stumm neben Jungkook und Taehyung, der nun auch dazugekommen ist. Beide schauen mich besorgt an, jedoch schaue ich nur nach vorne, wo Yoongi steht.
Er sieht so schön aus. So wunderschön.
Lisa kann froh sein, ihn zu haben. Er wird sicher ein wunderbarer Ehemann. Ihr Baby wird bestimmt so süß wie er. Es wird bestimmt seine Süße Nase bekommen. Seine katzenähnlichen Augen. Seine Schönheit.
Ich wünsche ihnen das Glück der Welt. Sie sollen glücklich werden. Auch wenn es mich so sehr schmerzt, werde ich es akzeptieren und sie beschützen, so wie es meine Aufgabe ist. Dann werde ich meine Gefühle irgendwie loswerden und dann...keine Ahnung. Aber ich bin glücklich, wenn Yoongi es auch ist.
Auch wenn es auf Kosten meines Herzens ist.
Die Musik fängt an zu spielen und signalisiert mir somit, dass Lisa eingetroffen ist. Ich schaue zur Seite und dort steht die Frau, in einem wunderschönen weißen, langen Kleid. Der Schleier ist vor ihrem Gesicht und sie hält einen kleinen Blumenstrauß in den Händen.
Langsam geht sie nach vorne und sie hat nur Augen für Yoongi. Beide schauen sich an und ich muss kurz wegschauen.
Lisa steht nun vorne bei Yoongi und sie fassen sich an eine Hand. Sie schauen sich tief in die Augen und ich spüre meine Augen wieder wegen den Tränen brennen.
Der Priester erhebt sich und neben ihm steht ein Junge mit einem Kissen, worauf eine Krone platziert ist.
Leise seufze ich und der Priester fängt an zu sprechen. "Wir haben uns heute hier versammelt, um zwei junge Seelen miteinander zu vereinen. Zwei Seelen, die sich kennen und lieben gelernt haben. Auch wird somit heute die zukünftige Königin an Yoongis Seite sein" verkündet der Priester und mein Körper spannt sich an.
Unwohl wippe ich mit meinem Bein und ich kralle mich in Jungkooks Oberschenkel. Jungkook zischt leise auf und sieht mich kurz an. Jedoch kann ich auf nichts anderes achten, als auf die laufende Hochzeit.
"Nun Frage ich sie Kang Lisa. Willst du Min Yoongi als deinen zukünftigen Ehemann annehmen und ihn lieben, wie in guten und schlechten Zeiten? Und wirst du versprechen, dieses Land zu ehren, zu beschützen und niemals dafür sorgen, dass das Volk leiden wird? Dann antworte mit ja" sagt der Priester und Lisa grinst. "Ja, ich will. Ich werde dieses Land beschützen und behüten wie mein eigenes Fleisch und Blut"
Das Volk klatscht einmal und nun fange ich an zu schwitzen. Nun ist Yoongis Teil dran und darauf bin ich überhaupt nicht gefasst.
Yoongi schaut einmal zu mir und dann zurück zu Lisa. "Dann Frage ich auch dich, König Min Yoongi. Willst du diese Frau zu deiner Ehefrau nehmen, wirst sie lieben wie in guten und in schlechten Zeiten und die ehren, wie es sich gehört? So antworte mit ja"
Es wird still und dann öffnet Yoongi seinen Mund.
Nein. Ich kann es nicht. Ich kann nicht mit anhören, wie er ihr das Ja Wort gibt.
Eine Träne rollt meine Wange herunter und dann stehe ich hastig von meinem Platz auf und quetsche mich hindurch. Schnell flüchte ich aus dieser Kirche und renne von dieser weg. Leise schluchze ich auf und bleibe dann bei einem Haus stehen, stütze mich an dieses ab und versuche mich zu beruhigen.
Meine Beine geben nach und ich lande somit auf den Boden. Weinend lege ich meinen Kopf auf den Boden ab und lege meine Arme davor, sodass niemand wirklich sehen kann.
Denn meine Ehre ist sowieso schon weg.
Plötzlich höre ich schnelle Schritte und jemanden meinen Namen rufen. Und dieser jemand war Min Yoongi.
Verwirrt schaue ich auf und sehe ihn dann, etwas weiter von mir weg stehen. Er schaut zu mir und seine Augen sind vor Schock geweitet. Dann rennt er auf mich zu und bleibt atemlos vor mir stehen.
Er zieht mich am Arm hoch und peinlich berührt, aber auch verletzt senke ich meinen Kopf. "Was willst du hier? Solltest du nicht bei deiner nun Frau sein?" Hauche ich und meine Stimme klingt vom ganzen weinen brüchig.
Ein Finger legt sich unter mein Kinn und er hebt meinen Kopf. "Sollte ich. Ja. Aber sie ist nicht meine Frau. Ich habe nein gesagt und bin dir sofort hinterher gerannt" erklärt er, jedoch schaue ich ihn weiterhin emotionslos an. "Jimin, ich....es tut mir verdammt, schrecklich leid, was ich alles zu dir gesagt habe. Natürlich stimmt das alles nicht, was ich da von mir gegeben habe. Ich mag es, wenn du bei mir bist. Und deine Persönlichkeit, ach wie soll ich es beschreiben...ist die eines Engels. Und, du bist mir nicht egal Jimin, denn..."
Mit geweiteten Augen blicke ich ihn nun an und bin darauf gespannt, was er mir nun sagen wird.
"...ich liebe dich" gesteht er und mein Herz bleibt für eine Sekunde stehen. "Du...du tust was?" Stammel ich und glaube mich verhört zu haben. "Ja Jimin...ich liebe dich. Ich weiß, du wirst mich nun hassen. Deshalb habe ich auch all die Sachen zu dir gesagt und mich von dir ferngehalten. Lisa drohte mir damit, dir meine Gefühle zu erzählen und ich hatte schreckliche Angst, wie du reagieren könntest. Ich weiß, das ist keine wirklich Entschuldigung und macht auch nicht wieder gut, was ich alles getan habe. Aber du sollst wissen, wie ich wirklich über dich fühle. Mir sind die Meinungen anderer egal. Sie müssen mir egal sein. Es tat mir so weh, dich dort so traurig und gebrochen zu sehen...ich konnte es nicht länger verstecken" haucht er und perplext und überfordert stehe ich einfach nur hier und starre in seine Augen.
Leise seufzt er und dreht sich schon um, um zu gehen, jedoch halte ich ihn an der Hand fest. Überrascht schaut er zu mir und ich muss leicht lächeln. "Deine Angst war vollkommen unnötig...denn ich liebe dich auch, Min Yoongi" wisper ich und pures Glück spiegelt sich in seinen Augen wieder.
Hastig kommt er auf mich zu, zieht mich an der Hüfte zu sich und verbindet unsere Lippen miteinander.
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