Kapitel 24

PoV. Jimin

"Jimin, du wirst vom König erwartet" teilt mir Hoseok mit, der extra zu uns hier her gekommen ist und verwirrt schaue ich zu Jungkook.

In letzter Zeit werde ich oft zu Yoongi gerufen, dann aber nur aus dem Grund, dass er Zeit mit mir verbringen will. Für mich ist es nicht schlimm, aber das ganze verwirrt mich. Er ist so....so nett zu mir. So lieb. Dabei kenne ich ihn gar nicht so. Er ist doch der kalte Yoongi. Der Yoongi, der keinen außer Namjoon, Jin und Hoseok an sich heranlässt. Warum dann ausgerechnet ich?

Entschuldigend sehe ich Jungkook an und dann folge ich Hoseok. Wir kommen vor der Tür an und er sieht mich noch einmal lächelnd an, ehe er geht. Aufgeregt atme ich einmal tief durch und dann klopfe ich auch schon an der Tür. "Herein" ruft die Stimme von Yoongi und ich betrete das Schlafzimmer des Königs.

Ich weiß noch wo ich hier stand und er mich dafür umbringen wollte, da ich hier ohne Einverständnis reingegangen bin. Das ist jetzt auch schon zwei Monate her.

Heftig, ich bin jetzt also schon ganze 7 Monate hier. Wie schnell die Zeit doch vergeht.

"Ah Jimin, da bist du ja endlich" meint der König, klappt das Buch zu und steht auf. "Naja, du hast nach mir gerufen, da komme ich doch direkten Weges zu dir" zucke ich mit den Schultern und er steht dann vor mir. Ein leichtes Lächeln umspielt seine Lippen und dann zieht er mich in seine Arme. Noch eine komische Eigenschaft von ihm. Egal wann er mich Sieht, er muss mich umarmen oder irgendwie anders berühren. Ganz ehrlich, was ist mit dem Jungen los?

Natürlich lege ich meine Arme auch um ihn und genieße die wärmende Berührung von ihm. Da mittlerweile Oktober und somit Herbst ist, kommen die kalten Tage immer öfter und am liebsten würde ich einfach nur unter meiner Decke liegen, warme Milch trinken und Yoongis Stimme stundenlang lauschen.

Er lässt mich wieder los und führt mich zum Bett. "Also, was gibt's? Warum hast du mich heute her bestellt?" Frage ich und mit einem Mal ist er angespannt. "Ich will mit dir reden" murmelt er und setzt sich auf den Sessel, der vor dem Bett steht. Verwirrt lege ich meinen Kopf schief und befeuchte einmal meine Lippen mit meiner Zunge. "Worüber?"

Er seufzt tief und dann sieht er mich an. "Da wir uns ja schon länger kennen, denke ich, dass ich mit dir darüber sprechen und dir vertrauen kann. Also vertraue ich darauf, was ich dir gleich zu sagen habe, nicht diesen Raum verlässt" meint er streng und ich nicke leicht. "Keine sorge, es wird kein Wort darüber meine Lippen verlassen" versichere ich ihn und dann zögert er, ehe er an seinen Schopf fasst und plötzlich sind seine Haare nicht mehr blond und lang, sondern kurz und schwarz.

Also waren seine Haare die ganze Zeit über nur eine Perücke. Erstaunt betrachte ich ihn und seine braunen, glatten Haare scheinen ihn nur noch schöner zu machen.
(Bild oben)

"Wow...du siehst so schön aus" hauche ich und am liebsten würde ich aufstehen und durch seine neuen, naja echten, Haare fahren und fühlen, ob sie weich sind oder nicht. "Findest du wirklich? Ich mag die irgendwie nicht wirklich" meint er unsicher und ich nicke schnell. "Ja natürlich! Sie scheinen dich noch attraktiver zu machen!" Entschlüpft es mir und schnell schlage ich meine Hand auf meinen Mund.

Er fängt an zu grinsen. "Ach wirklich? Dann sollte ich wohl öfter meine Haare zeigen" grinst er und zwinkert mir zu. Meine Wangen färben sich wieder rötlich und peinlich berührt sehe ich zu Boden. Leise lacht er und ich schaue hoch.

Sein lachen klingt so schön.

"Aber das ist nicht der Grund, warum ich es dir zeige. Ich...ich möchte dir meine Geschichte erzählen" murmelt er und überrascht sehe ich ihn an. "Wirklich? Aber...wieso?" Hauche ich und mein Herz macht einen Freudensprung.

Es scheint, als würde er mir so sehr vertrauen.

"Ich finde, du bist ein sehr enger Freund für mich geworden. Und da solltest Du wissen, warum ich so bin, wie ich nunmal bin" erklärt er und verstehend nicke ich.

"Es fing alles an, als ich ungefähr 13 Jahre alt war. Damals spielte ich mit Taeyang in meinem Zimmer Karten. Meine und seine Eltern waren im Zimmer gegenüber und besprachen etwas geschäftliches. Ich weiß nicht mehr genau, worum es ging aber ich denke um das Land, was sie haben wollten. Nun ja, wir lachten gerade, als wir schreie hörten. Ängstlich liefen wir beide rüber und da sah ich nur, wie meine Mutter leblos auf dem Boden lag und um ihren blassen Körper eine dunkelrote Pfütze war. Sein Vater hatte vor Wut sein Messer in ihre Brust gerammt. Natürlich brach sofort herbes Chaos aus. Mein Vater ging sofort auf seinem Vater los und schrie ihn an, warum er sie getötet habe. Du musst wissen, mein Vater hat sie so sehr geliebt" haucht er und langsam sammeln sich Tränen in meinen Augen.

"Gerade wollte mein Vater ihn weiter anschreien, als das nächste Messer in die Brust eines geliebten von mir gestochen wurde. An diesem Abend verlor ich beide meine Eltern. Und nur weil sie ihm nicht das geben wollten, was sich Taeyangs Vater willenlos Krallen wollte. Ich lief sofort auf die toten Körper meiner Eltern zu und schrie den Mann an. Dann ging ich voller Verzweiflung und wut auf ihn zu und schlug ihm ins Gesicht. Und das gefiel Taeyang überhaupt nicht. So wie der Vater griff er nach einem Messer und verpasste mir diese Narbe am Auge. Beide flohen und seit diesem Abend schwor ich mir, dass ich nie wieder jemand an mich ran lassen würde. Nie wieder jemanden lieben werde. Und dadurch wurde mein Herz eiskalt und meine Emotionen sind verschwunden" spricht er zu Ende und eine Träne rollt seine Wange herunter.

"Und beinahe hätte ich auch dich durch ihn verloren" bringt er leise hervor und schaut weg. Ich zögere nicht lange und gehe auf ihn zu, setze mich auf seinen Schoß und umarme ihn fest. "Oh Yoongi...das tut mir so leid zu hören..." Murmel ich mitleidig und spüre seine starken Arme, die sich um meine Hüfte schlingen. "Ist schon okay..es ist länger her und ich habe es schon verarbeitet. Ich wollte nur das du weißt, warum ich naja, so bin ich wie ich bin" antwortet er mir und ich sehe dann in seine Augen.

"Weißt du was Yoongi, ich werde alles dafür tun, dass du deine Liebsten nicht mehr verlierst. Ich werde sie beschützen" meine ich sicher und er sieht mich an.

"Kannst du denn auch dich selbst beschützen?"

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