Kapitel 18

PoV. Yoongi

Ganz in schwarz gekleidet stehe ich vor dem Grab von Hyunie und gebe ihr noch die letzte Ehre. Ich streichel noch einmal über das hölzerne Kreuz und dann mache ich mich auf den Weg zum Schloss zurück.

Da Hyunie ein enger Freund der Königsfamilie war, wurde sie in der königlichen Kammer begraben.

Als ich drinnen bin, ist es genauso still, wie draußen und jeder hat seinen Kopf gesenkt. Mit einem gezielten Plan bewege ich mich Richtung Jimins Zimmer und bleibe davor stehen. Bevor ich rein gehe, horche ich einmal, um vielleicht ein Geräusch heraus zu hören, jedoch ist auch da Stille. Leise drücke ich die Türklinke herunter und betrete das kleinere Zimmer.

Dort liegt er. Sein Körper ist nur bis zur Hüfte von der Decke bedeckt und um seinen Oberkörper ist ein Verband geschlungen. Seine Haut ist blass und würde ich die leichte Bewegung seines Brustkorbes nicht sehen, dann könnte man meinen, dort liege eine Leiche.

Aber zum Glück ist es nicht so.

Warum hat er sich für mich geopfert? Nachdem, was ich ihm alles angetan habe, hätte ich niemals gedacht, dass er das tun würde. Was ich alles zu ihm gesagt habe...

Vor seinem Bett bleibe ich stehen und beobachte den Jungen. Dann sehe ich die Gänsehaut auf seinem Oberkörper und ich lege die Decke vorsichtig über den kalten Körper.

Nur unser Atem ist zu hören und ich betrachte den schönen Jungen. Äh ich meine, den schlafenden Jungen.

Wenn ich ihn genauer betrachte...dann ist er ein wirklich hübscher, junger Mann. Seine vollen Lippen sehen einfach nur küssbar aus. Seine Haut ist so weich. Und dann noch dein Körper. So heiß.

Aber verdammt nochmal, was denke ich hier? Sowas geht mir schon seit Tagen nicht mehr aus dem Kopf. Nein nicht Tage. Wochen.

Ich bleibe noch eine Zeit lang hier sitzen, als die Tür auf geht und ein Mädchen mit einem Tablett kommt. Misstrauisch sehe ich zu ihr und sie kommt zum Bett. "Ich habe ihnen Suppe gebracht. Sir Namjoon hat mir befohlen, ihnen welches zu bringen" erklärt sie und ich nicke. Sie will mir gerade die Tasse geben, als sie ausrutscht und der Inhalt der Schüssel auf Jimin landet.

Meine Augen weiten sich und sofort stehe ich auf. "Du unnützes Ding! Pass das nächste Mal besser auf!" Rüge ich sie und sie macht sich kleiner.

Plötzlich vernehme ich Bewegung neben mir und Jimin sitzt aufrecht im Bett. "Kann mir jemand ein Tuch reichen? Die Suppe ist nicht gerade kalt" fragt er und ich nicke sofort. "Ich bringe dir eins" hauche ich und renne in das Badezimmer und bringe es ihm schnell. Jedoch hat er Schwierigkeiten und deshalb helfe ich ihm.

Nachdem alles sauber ist, legt er sich wieder zurück und atmet etwas schwer. Paralysiert schaue ich ihn an, als wäre er irgendein Fabelwesen und kann es nicht glauben, dass er aufgewacht ist. "Was ist los, warum schaust du mich so komisch an?" Fragt er unsicher und ich muss kurz lächeln, jedoch Unterdrücke ich es. "Naja. Du hast drei Tage durchgeschlafen und bist nicht einmal aufgewacht. Aber dann ist jetzt ja alles gut. Ich werde den Arzt holen" erkläre ich simpel und verlasse dann den Raum, bevor er etwas erwidern kann.

Als ich vor seiner Tür stehe, spüre ich das Glücksgefühl sehr deutlich und ich muss das freudige quitschen unterdrücken.

Was zum, was ist bloß los mit mir?

Ich mache mich auf den direkten Weg zum Arzt. Schnell erkläre ich Lukah alles und dann mache ich mich auf den Weg in mein Arbeitszimmer.

Ihm geht es gut.

PoV. Jimin

Während ich auf den Arzt warte, liege ich hier und denke nach. War der König etwa die ganze Zeit bei mir? Zwar habe ich geschlafen und somit nichts von der Welt mitbekommen, aber wie soll er sonst hier gewesen sein? Oder er wollte nur kurz nach mir gucken und dann wieder gehen. Keine Ahnung.

Jedoch kann ich mich nicht wirklich darauf konzentrieren, da mein Bauch wie Hölle brennt und endlich kommt der Arzt herein. "Na, wie geht es dir?" Fragt er und ich sehe ihn an. "Nicht gut" Murmel ich ehrlich und er nickt. "Ich habe schon gehört, auf dir wurde Suppe geschüttet? Ich denke, deshalb tut deine Wunde mehr weh"

Er kommt zum Bett und dann wickelt er den Verband von meinem Körper. "Oh. Das sieht nach einer Entzündung aus. Ich hätte öfter vorbei schauen sollen"

Ist das sein ernst? Was ist das denn für ein Arzt? Enttäuschend.

Zischend kralle ich mich in das Bettlaken, während er mich verarztet. Dann ist er endlich fertig und ich kann ausatmen. "Tut mir leid. Aber wenn du dich so gut wie möglich schonst und nichts tust, dass dich weiter verletzen könnte, dann wird die Wunde gut verheilen. Aber das wird leider etwas dauern, da es erstens entzündet ist und zweitens eine große Wunde ist" erklärt er mir und ich nicke. "Okay...danke" bedanke ich mich und er lächelt mich noch an, ehe er das Zimmer verlässt.

Es ist gerade still geworden, als meine Tür aufgerissen wird, und ein besorgter Kookie herein stürmt. "Oh mein Gott Jimin, endlich, ich habe mir solche Sorgen gemacht" Schluchzt er und dann umarmen wir uns leicht. "Hey Kookie. Ich habe dich auch vermisst" grinse ich und streiche seine Tränen von den Wangen. "Du bist so ein Idiot" haucht er und dann unterhalten wir uns für einige Stunden und ich bin echt froh, ihn an meiner Seite zu haben.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top