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Denise Sicht

Seit einigen Tagen bin ich schon bei Jimi zuhause und das aus gutem Grund. Jimi hatte mich mal wieder so doll geschlagen, dass ich ein blaues Auge hatte. Ich ahnte, dass Paddy wusste, dass mit mir etwas nicht stimmte. Ich hatte leider immernoch nicht den Mut gefunden, ihm die Wahrheit zu sagen.

Jetzt stand ich im Bad und schminkte mein blaues Auge weg, da ich für Jimi einkaufen musste. Er macht das ja nicht. Leider. Als man nichts mehr sehen konnte, schnappte ich mir meinen Korb und ging los. Irgendwie hoffte ich, dass ich Paddy traf, aber ich wusste, dass er keine Zeit hatte. In wenigen Tagen war sein Konzert hier und er musste noch einiges vorbereiten. Also hat er keine Zeit fürs einkaufen. Außerdem wohnt er ja im Hotel und bekommt dort sein Essen. Nach einer halben Stunde erreichte ich den Supermarkt und kaufte alles, was Jimi mir gesagt hat.

Als ich ihn wieder verlies, war es am regnen und ich hatte ja mal wieder keinen Schirm mit. Ich hätte damit rechnen müssen, immerhin haben wir Ende Oktober. Zum Glück hat Paddy sein Konzert im Landestheater, so muss er sich nicht mit dem Wetter rumärgern.

Die ganze Zeit über war ich total am frieren. Na toll, ich werde mir bestimmt eine Erkältung holen. Das kann ich ja echt nicht gebrauchen. Jimi wird das nicht gefallen.

Völlig entkräftet und nass, kam ich zuhause an. Jimi war noch nicht da und ich stellte alles erstmal in die Küche. Dann begab ich mich ins Schlafzimmer und zog mir etwas trocknes an. Schnell ging ich zurück in die Küche, bevor Jimi kommt und sieht, dass es noch nichts zu Essen gibt. Da wird er echt sauer. Und ich bekomme wieder eine verpasst. Und darauf kann ich echt verzichten. Ich packte den Einkauf weg, ließ aber die Sachen draußen liegen, die ich für das Mittagessen brauche.

Nach gut einer halben Stunde öffnete sich die Haustür und Jimi kam. Sofort kam er zu mir. "Essen dauert noch eine halbe Stunde. Du hast also noch Zeit, um dich auszuruhen.", sagte ich. Jimi nickte nur und sah in den Backofen. "Bring mir mein Essene ins Wohnzimmer." Mit diesen Worten ging er ins Wohnzimmer. Das war normal bei uns. Er aß im Wohnzimmer und ich in der Küche. Manchmal wünsche ich mir echt, dass wir wenigstens einmal zusammen essen, aber das ist nur Wunschdenken. Mit Paddy wäre es anders.

Und wieder drehen sich meine Gedanken nur um ihn. Seine Augen, seine Lippen, die mich liebevoll küssen, seine Hände, die mich streicheln. Ich muss mich konzentrieren, sonst mache ich einen Fehler und Jimi wird sauer. Ich war froh, als das Essen endlich fertig war. Ich machte Jimi seinen Teller fertig und ging ins Wohnzimmer. Er saß auf der Couch und war am zocken. "Hey. Dein Essen ist fertig.", sagte ich und hielt ihm den Teller hin. Jimi machte sein Spiel auf Pause und nahm mir den Teller ab. Ohne ein Dankeschön, stellte er den Teller auf den Tisch und zockte weiter. Ich schüttelte leicht mit dem Kopf und ging zurück in die Küche. Und musste da mal wieder alleine Essen. Zum Glück saß ich so, dass ich die Tür nicht im Rücken hatte. So konnte ich Paddy schreiben.

Hey Paddy. Vermiss dich ganz doll. Freue mich schon auf dein Konzert.
Kiss Denise

Ich schickte die Nachricht ab und widmete mich wieder dem Essen zu. In diesem Moment wusste ich, dass ich irgendwie von Jimi loskommen muss. Aber wie?

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