21
Denise Sicht
Heute ist es soweit. Die Hochzeit steht bevor. Paddy und seinen Geschwistern ist nichts eingefallen und jetzt ist es wahrscheinlich zu spät. Ich stehe vor dem Spiegel und sehe mich an. Geschminkt und frisiert bin ich schon. Es fehlt nur noch das Kleid. Ich fühle mich so leer und habe große Angst. Und alles schlägt mir total auf den Magen. Tränen rannen mir übers Gesicht. Ich will so nicht leben. So kann ich nicht leben. Das würde ich nicht aushalten. Paddy hat mir gezeigt, was wahre Liebe ist. Er kümmert sich um mich, wenn es mir schlecht geht, hört mir zu und ist so zärtlich. So sehr, sehne ich mich nach seiner Nähe und seinen zärtlichen Berührungen. Seine Küsse.
Es klopfte an meiner Tür und jemand versuchte sie zu öffnen, aber sie war verschlossen. "Denise. Mach bitte die Tür auf." Jimi seine Mutter klopfte immer wieder an, aber ich reagierte nicht. Irgendwann gab sie es auf und ließ mich in Ruhe. Ich setzte mich aufs Sofa, da mir wieder schlecht wurde. Der Stress ist echt nicht gut. Das meinte auch meine Ärztin. Vor ein paar Tagen war ich bei ihr und sie hatte mich untersucht. Bisher habe ich es noch nicht geschafft bei ihr anzurufen, um zu fragen, ob sie etwas gefunden hat bei mir. Also griff ich nach meinem Handy und rief sie an.
Joey's Sicht
Ich fuhr mit meinem Wagen durch die Stadt. Patricia wollte etwas ganz bestimmtes zu Essen haben und das gibt es leider nur in einem Laden in Detmold. Also fuhr ich für sie durch die halbe Stadt um es zu holen. Ich kam an der Hochzeitslocation vorbei und dachte an Denise. Die arme muss diesen Trottel heiraten und wir können ihr nicht helfen. Ich fuhr langsamer und plötzlich klopfte es am Fenster. Ich hielt an und da wurde schon die Tür geöffnet und jemand stieg ein.
"Joey, fahr los. Schnell." Ich sah Denise mit großen Augen an und fuhr so schnell es ging weg. Ich wusste nicht, was los war, aber sie schien ängstlich, erleichtert und fröhlich zugleich sein. "Magst du mir erzählen, was los ist?", fragte ich sie. Denise sah mich an und sagte:"Ich bin vor der Hochzeit abgehauen." "Wirklich? Warum?", wollte ich wissen, aber Denise schwieg. Ich wollte sie nicht bedrängen. Ich wollte sie nur in Sicherheit bringen. "Was machst du hier eigentlich?", fragte Denise. "Patricia wollte so Irische Schokolade haben und die gibt es nur in einem bestimmten Laden. Deshalb bin ich durch halb Detmold gefahren."
Denise lachte und sagte:"Du bist echt ein Schatz. Deine Schwester will etwas und du holst ihr das. Das ist so süß." "So sind wir Kelly's halt. Paddy ist doch auch so. Der würde auch alles für dich tun." Denise nickte und lächelte. Sie war froh, dass sie uns hatte. Das konnten wir ihr alle anmerken. "Ich bin so froh, dass du gerade hier vorbei gefahren bist. Ich hätte sonst bis nach Paddy laufen müssen und hätte Angst gehabt, das er hinter mir herkommt.", sagte Denise. "Du bist bald in Sicherheit. Paddy wird dich nicht mehr freiwillig gehen lassen. Er wird alles tun, um dich zu beschützen. Glaub mir. Ich kenne meinen kleinen Bruder ganz genau."
Denise wirkte erleichtert und schloss die Augen. Wenig später hörte ich auch, wie sie gleichmäßig atmete. Sie muss sehr müde sein, dass sie schon im Auto einschläft. Unterwegs schrieb ich Paddy, dass ich mit Denise komme. Er konnte es gar nicht glauben, dass sie kommt. Selbst in dieser Nachricht konnte man herauslesen, wie glücklich er war. Paddy wird bestimmt schon den anderen erzählt haben, dass Denise kommt. Vor einigen Tagen, hatte er sich hier in Detmold sogar ein Haus gekauft. Extra für Denise und ihre Familie, uns und natürlich für ihn selber.
Kurz bevor wir bei Paddy ankamen, wurde Denise wieder wach. Sie sah sich verwundert um. Sie wusste ja noch nichts von dem Haus. "Wo sind wir?", fragte sie ängstlich. "Wir sind bei Paddy. Er hat sich dieses Haus gekauft." Ich fuhr auf den Hof und hielt an. Kaum war Denise ausgestiegen, kam auch schon Paddy und drückte sie an sich. "Ich bin so froh, dass du hier bist.", sagte er und küsste sie. Wir gingen ins Haus und alle meine Geschwister saßen im Wohnzimmer auf dem Sofa. Jeder begrüßte Denise und alle hatten ein Lächeln im Gesicht.
"Denise wieso bist du abgehauen?", wollte Patricia wissen. Denise sah uns alle an, aber ihr Blick hing an Paddy. "Ich musste einfach von Jimi weg. Es ging nicht mehr anders. Ich konnte ja nicht mehr nur an mich denken. Ich musste uns in Sicherheit bringen." "Wieso uns?", fragte Paddy. Denise nahm seine Hand und sagte freudig:"Weil du Papa wirst. Ich habe vorhin erfahren, dass ich schwanger bin. Von dir." Paddy bekam Tränen in den Augen und nahm Denise in den Arm. Wir sahen uns alle an und waren glücklich. Doch Jimmy und ich sahen uns länger an und wussten, dass wir umso schneller handeln müssen.
Wenn wir da schon gewusst hätten, was noch alles passieren würde, dann hätten wir Denise sofort fortgebracht. Aber leider ist man erst hinterher schlauer.
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