Ch. 89 ➳ Becoming A Family
Harry POV
Nachdem Louis meinen Antrag angenommen hatte, redeten wir auch ganz schnell über die restliche Zukunft. Wir wussten, dass wir Kinder miteinander wollten und beschlossen deshalb einstimmig, dass wir unser Kind auf der Hochzeit dabei haben wollten.
Da es für uns klar war, dass eine Adoption lange dauert, haben wir uns wenig später bereits zusammengesetzt und ein Adoptionsunternehmen kontaktiert, welche uns die nötigen Informationen über den gesamten Prozess zuschickten.
Obwohl Louis und ich beide viel arbeiteten, nahmen wir uns jeden Abend genug Zeit dazu, alles genauestens durchzulesen und uns auf jeden Fall bewusst zu machen, auf was wir uns dort einlassen würden. Meistens kochte ich uns etwas zum Abendessen, Louis sorgte für die romantische Atmosphäre und dann saßen wir mit Kerzenschein im Wohnzimmer und blätterten durch die ganzen Zettel, die wir ordentlich ausgedruckt und bereits in einem eigenen Ordner abgeheftet hatten. Wir wollten nichts dem Zufall überlassen und außerdem unsere Zweisamkeit nicht hängen lassen, weswegen wir einen guten Mittelweg gefunden hatten.
Nachdem wir alles genauestens Recherchiert hatten, vereinbarte das Adoptionsunternehmen ein Treffen, für das wir uns sogar extra einen Tag frei nahmen und uns mit anderen Eltern trafen, die ebenfalls in nächster Zeit ein Kind adoptieren wollten. Darunter war noch ein lesbisches Paar, welches keine künstliche Befruchtung wollte und ein Heterosexuelles Paar, welches es bereits seit einigen Jahren versuchte und leider doch erfolglos blieb. Bei diesem Treffen wurden noch einmal Fragen geklärt, alles genauestens erläutert und zum Schluss gefragt, ob man denn wieder dabei bleiben möchte, oder auch nicht.
Louis und ich hatten unsere Meinung natürlich nicht geändert und sobald uns die Anmeldeformulare in die Hand gedrückt wurden, merkte ich förmlich, wie mir mein Herz aus der Brust springen wollte. Alleine bei dem Gedanken, mit diesem wunderschönen Mann an meiner Seite bald ein eigenes Kind zu haben, kribbelte mein ganzer Körper und auch Louis war das Grinsen gar nicht mehr vom Gesicht zu wischen. Obwohl das nur der Anfang einer ganz langen Reise war, fühlte es sich bereits wie der Höhepunkt an und das wir keine Sekunde dachten, womöglich einen Fehler zu machen, bestätigte mir nur erneut, dass wir die richtigen Entscheidungen trafen und sowohl unsere Freunde, als auch unsere Familien, unterstützten uns in dem ganzen Vorgang komplett.
Wir wurden vorgewarnt, dass der ganze Prozess mindestens sechs Monate dauern wird und am Anfang schien es etwas übertrieben, aber sobald herauskam, was man alles für eine Adoption tun musste, wurde es umso verständlicher.
Nachdem wir die Anmeldeformulare bekommen und ausgefüllt haben, wurden Louis und ich zu soggenanten Vorbereitungsseminaren geschickt, wo wir mit anderen Paaren über die möglichen Folgen, Effekte und Möglichkeiten aufgeklärt wurden, die eine Adoption mit sich bringt. Es sollte einem als Paar bewusst machen, dass dies nicht das leibliche Kind war und immer Situationen auftreten können, wo genau dieses fehlende Verhältnis zum Problem wird. Trotzdem waren auch allen anwesenden Personen nach den verschiedensten, dramatischen Situationen, die uns geschildert wurden, klar, dass wir das weiter durchziehen wollten. Mit Louis an meiner Seite, konnten wir alles schaffen und jedes Kind, liebte Louis.
Nach dem Seminar wurden wir im privaten Leben von einer Sozialarbeiterin besucht, die uns bei verschiedenen Angelegenheiten begleitete um schlussendlich eine Beurteilung darüber zu schreiben, ob ein Kind in unseren Alltag hinein passen würde und wie viel Aufmerksamkeit wir diesem schenken könnten. Natürlich hat sich das etwas komisch angefühlt, aber Louis und ich wussten, dass wir nichts zu verstecken hatten und da die Sozialarbeiterin total nett war, war es auch nur noch halb so schlimm. Mein Verlobter und ich genossen die Zeit, in welcher sie nicht um uns herum war, nur umso mehr und nachdem sie sich für immer verabschiedete, hatte man wieder einmal das Gefühl, einen großen Schritt gemeistert zu haben.
Louis und ich mussten unser erweitertes, Polizeiliches Führungszeugnis beantragen, da natürlich herausgefunden werden muss, ob man selbst oder irgendwer in der Familie, jemals eine Kirminaltat begangen hat, die mit Kindern zusammenhing. Doch dort waren Louis und ich uns von Anfang an sicher, fanden es jedoch etwas seltsam, dass manchen Menschen vielleicht aufgrund eines schlimmen Onkels, mit dem man keinen Kontakt hatte, die Möglichkeit zur Adoption verweigert wurde.
Einer der Punkte, die wir schnell zusammenkriegten, war, drei Beurteilungen zu bekommen. Diese sollten von unterschiedlichen Personen sein, die genauestens aufschreiben, wie Louis und ich zusammenleben, miteinander umgehen und wieso wir dafür geeignet wären, Adoptiveltern zu sein. Eine davon, durfte von der Familie sein und meine Mutter beschloss, diesen Brief zu verfassen, während ein anderer noch von Louis' Chef und einer von Amalia geschrieben wurde, die das Beste aus allem raus holte, was man nur rausholen konnte.
Das letzte Formular, was wir benötigten, war eine Ganzkörper-Untersuchung beim Arzt. Diese Fakten von uns beiden wurden dann den anderen Formularen beigefügt und zu einer Firma geschickt, die selbst viel mit Adoptionen zu tun hat und den Familien dabei hilft, eine Empfehlung für die Adoptionsunternehmen zu schreiben, welche die Interessen der Familie bestens vertritt und noch einmal beweisen soll, dass man für diesen wichtigen Schritt wirklich bereit und richtig ist. Außerdem durften wir ihnen Fragen stellen, bekamen Fragen gestellt und danach hatten Louis und ich wirklich das Gefühl, endlich angekommen zu sein.
Ich rechne es Louis und mir hoch an, dass wir uns während des ganzen Stresses, den wir durch die Adoption in den letzten Monaten hatten, nie gestritten haben. Wir wussten, wie sehr wir beide das wollten und obwohl uns manchmal Abends kaputt die Augen zu fielen, lag er wenigstens in meinem Arm und kuschelte sich so sehr an mich, dass ich jeden Fetzen seiner Haut an meiner spüren konnte.
Sobald das Unternehmen uns die Zugabe dafür gab, dass wir nun offiziell im 'Adoption Register for England' eingetragen waren, hatten Louis und ich doch tatsächlich einige Tränen verloren. Wir gingen mit unseren Freunden Essen, feierten, dass sich die ganzen letzten Monate mehr als gelohnt hatten und Louis ging in seiner Aufgabe, das Kinderzimmer welches als Büro gedient hatte, zu renovieren. Trotzdem nahmen wir uns vor, wenn das Kind da war und die Hochzeit vollendet, wir uns nach einer neuen Wohnung umschauen wollten, in der wir alle unsere ersten Eigenen Erinnerungen schaffen konnten.
Knapp zwei Wochen später, bekamen Louis und ich eine E-Mail dafür, dass wir in ein Kinderheim gehen könnten und sie dort ein Kind für uns bereit hätten, welches genau zu uns passen würde. Wir entschieden uns dafür, am Wochenende hinzufahren und auf dem Weg dort hin, waren Louis und ich so aufgeregt, dass wir unsere Hände gar nicht loslassen wollten.
Immer wieder drückte Louis Küsse auf meinen Handrücken, versuchte dabei nicht nur sich selbst, sondern auch mich zu beruhigen und als wir vor dem großen Gebäude standen, atmeten wir noch einmal tief durch. Meine Hände legten sich auf die Hüfte meines Verlobten, welcher wenig später zu mir nach oben sah und ein freudiges Lächeln auf den Lippen hatte.
"Danke, dass du diesen Schritt mit mir gehst", sagte ich leise und legte meine Stirn an seine, als Louis' Hände schon in meinen Nacken wanderten und dort mit den kurzen Locken spielten. "Ich weiß, du hast Anfangs etwas gezögert, aber ich kann es gar nicht abwarten, mit dir zusammen ein Kind groß zu ziehen. Ich liebe dich so sehr, dass wir all das gemeistert haben beweist mir nur noch mehr, dass wir füreinander geschaffen sind und dieses Kind wird der Beweis für meine unendliche Liebe zu dir sein."
Eine Träne lief über Louis' Wange und ohne zu antworten, drückte er seine Lippen auf meine und verwickelte mich in einen hitzigen Kuss, den wir schwer atmend unterbrachen und dann, Hand in Hand, das Gebäude betraten.
Alles war sehr hell und offen, man hörte verschiedene Kinder aus unterschiedlichen Ecken lachen und ich fühlte mich ein bisschen so, wie, wenn ich Louis auf seiner Arbeit besuchte. Dieser schien auch direkt Feuer und Flamme zu sein und als wir uns an der Rezeption meldeten, nahm die nette Frau ein Klemmbrett zur Hand und führte uns durch die gesamte Einrichtung.
Louis und ich ließen alles auf uns wirken, im allgemeinen schien es so, als hätten die Kinder hier wirklich eine tolle Überbrückungszeit, bis sie ihre Familien finden. Jedoch fiel mir auf dem Weg zu dem Kind, welches wir kennenlernen sollten, ein kleines Mädchen in der Ecke auf, welches seelenruhig mit dem großen Puppenhaus spielte.
Sobald ich sie ansah, bekam ich das Gefühl, was ich damals hatte, als ich Teddy zum ersten Mal auf dem Arm hielt. Vielleicht noch nicht ganz so tief, aber irgendwie berührte mich etwas an dem Bild so sehr, dass ich abrupt stehen blieb und Louis, welcher die gesamte Zeit über meine Hand gehalten hatte, wurde somit dazu gezwungen, das gleiche zu tun.
Bevor die Frau etwas sagen konnte, hatte ich Louis' Hand losgelassen und war auf das Mädchen zugegangen, welche nun eine ihrer Puppen durch die Gegend fliegen ließ.
"Was hast du denn für eine coole Puppe, dass sie so gut fliegen kann?", fragte ich sie, als ich mich direkt im Schneidersitz hinsetzte, um mit Körpersprache klar zu machen, dass ich nicht vor hatte, so schnell wieder aufzustehen.
"Sie ist die Beste. Sie ist eine Fee und erfüllt all den anderen Puppen die Wünsche, von denen sie Nachts träumen."
Das braunhaarige Mädchen sah mich nicht an, als sie weiterhin in ihrem Element war und mir nun all die anderen Puppen vorstellte, denen sie Namen gegeben hatte. Louis hatte sich nach einer Zeit zu uns gesellt und wurde sogar dazu ernannt, die Fee spielen zu dürfen, was wie die größte Ehre überhaupt schien.
Das Mädchen kicherte ab und zu vor sich hin, wenn Louis einen Wunsch der Puppen verwechselte und mein Herz ging auf, als ich das Bild vor mir so betrachtete. Ich hatte vollkommen vergessen, dass diese Frau uns eigentlich einem anderen Kind vorstellen wollte, denn ich wollte hier gar nicht mehr weg.
"Wie heißt du denn?", fragte ich, nachdem sie uns nach unseren Namen gefragt hatte und sie stellte sich mit dem Namen 'Darcy' vor, da stand plötzlich unsere Begleiterin neben uns und sah fragend auf uns herab. "Kannst du kurz hierbleiben?" Meine Stimme war leise, als ich Louis diese Frage stellte, doch mein Verlobter nickte nur und nachdem ich ihm einen Kuss auf die Wange gegeben hatte, war ich aufgestanden und mit der Frau so weit weg gegangen, dass wir ungestört reden konnten. "Ist Darcy schon an eine Familie vermittelt?"
Die Augen der Frau vor mir wurden groß; so, als hätte ich eine verbotene Frage gestellt. Dann nickte sie, bevor sie den Kopf schüttelte und dann seufzte.
"Nicht direkt, aber wir vermitteln sie noch nicht. Sie ist erst seit vier Monaten hier und wir sind uns über ihren Zustand noch nicht ganz im klaren."
"Was meinen Sie damit?" Ich verschränkte die Arme vor der Brust. Für mich schien dieses Mädchen wie jedes andere Mädchen hier in diesem Haus zu sein, nur, dass ich zwischen uns dreien direkt irgendeine Verbindung gespürt hatte, die ich einfach nicht unbeachtet lassen konnte.
"Ihre Mutter war Drogenabhängig und Darcy wurde an sie gekuschelt von dem Vermieter gefunden, welcher aufgrund der Mietrückstände eigenhändig in die Wohnung eindringen wollte. Die Mutter war bereits seit mehr als Vierundzwanzig Stunden tot, eine Überdosis und bisher konnte uns keiner sagen, wie viel Darcy tatsächlich mitbekommen hat und was das mit ihrer Psyche gemacht hat." Die Frau zuckte mit den Schultern und hatte ein trauriges lächeln aufgesetzt. "Vielleicht ist alles in Ordnung, vielleicht wird es später noch schlimme Folgen haben. Wir wollten erstmal sicher gehen, dass sie vermittelbar ist, bevor wir sie auf die Liste setzen."
"Louis und ich würden es gerne für ein paar Tage versuchen."
Ich ging gar nicht darauf ein, was sie von sich gegeben hatte, denn nach dieser Geschichte war mir erst recht klar, wieso ich so für sie empfand. Diese Verbindung, die sich zwischen uns befunden hatte. Ja, ich glaubte an Schicksal und als ich einen Blick auf Louis und Darcy warf, wurde es mir nur noch mehr bestätigt. Das warme Gefühl in meinem Bauch, das Kribbeln und, dass mich nicht ein Stück Unbehagen durchfuhr, als ich an uns drei als Familie dachte.
"Mister Styles, ich weiß wirklich nicht-"
"Aber ich weiß. Jedes Kind sollte die gleichen Chancen haben."
Die Frau nickte, meinte, sie müsste kurz mit jemandem sprechen und ließ mich alleine, weswegen ich wieder auf meinen Verlobten und Darcy zuging, welche nun damit begonnen hatten, das Puppenhaus neu einzurichten.
Sobald Louis mich mit den blauen Augen ansah, kommunizierten wir ohne Worte und als Darcy dann auf meinen Schoß kletterte und sagte, dass meine Locken die Wolken wären, in welcher die Fee ihre Nachtruhe hielt, war es für meinen Verlobten und mich klar.
Sie sollte es sein und niemand anders.
[...]
Natürlich musste es Darcy sein :3
So, jetzt fehlt nur noch der Epilog. Danke an die vielen Leute, die gestern wieder dabei waren ❤️
Lots of love
Michelle und Hannah xx
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