Ch. 88 ➳ Proposal

Louis POV

Ein halbes Jahr zog ins Land, ich würde behaupten, das bisher beste meines Lebens. Jeder unserer Freunde und Familienmitglieder war froh, dass Harry und ich nach so vielen Jahren wieder zusammengefunden hatten und es in unserer Beziehung besser lief, denn je. Das miteinander wohnen klappte perfekt und auch wenn es natürlich ab und an die ganz typischen Streitigkeiten gab wie, wer jetzt die Wäsche macht oder die Spülmaschine ausräumt, ich liebte es. Harry fühlte sich nach mehr als nur nach meinem Freund an, er war alles für mich, meine bessere Hälfte. Er gehörte an meine Seite und über nichts war ich mir sicherer, als über diese Tatsache. Der Tag an dem Harry sich ummeldete und damit ganz offiziell wurde, dass er nun bei mir wohnte, das wir zusammengezogen waren, es hatte mir keine Angst gemacht.

Bei Finn hatte es mir Angst gemacht, ich hatte so viele Sorgen zu Beginn, ob jeder auch seinen Rückzugsort hatte und all sowas, doch bei Harry dachte ich einfach nicht darüber nach, denn er war mein Rückzugsort. Dort wo er lebte, wollte auch ich leben und ich konnte mich glücklich schätzen, das Harry genauso fühlte. Auch Harrys Job in der Schule als Lehrer machte ihm unheimlich viel Spaß. Er kam großartig mit den Kindern klar, half wo er konnte und ich war wirklich fest davon überzeugt, dass er ihnen den Lernstoff perfekt beibrachte. Er ging in dieser Arbeit total auf und man merkte, dass das sein Traumjob war, daran gab es gar keine Zweifel und er wollte nichts anderes machen, bis er alt und grau war. Da ich ihn bei seinem Studium nicht so sehr unterstützen konnte, wie ich gern gewollt hätte, legte ich mich jetzt noch umso mehr ins Zeug, aber genauso auch Harry.

Öfter holte er mich von der Arbeit ab, wir gingen Essen oder unternahmen einen Ausflug. Einmal waren wir auch nach Spanien geflogen und hatten Manu, seine Freundin und seine Familie dort besucht. Ich hatte meine Eifersucht schon deutlich besser unter Kontrolle, besonders wenn Harry verlauten ließ, wie stolz er auf mich deswegen war, strengte ich mich noch viel mehr an. Wenn die Angst, Unsicherheit oder Zweifel wieder hochkamen, dann sprach ich mir selbst gut zu oder redete, wie versprochen mit Harry, der mir diese Gedanken ganz schnell und ganz gut austrieb. Für mich gab es einfach keinen anderen Mann, als Harry, mit ihm wollte ich alt werden, später auf unserer Veranda in unserem eigenen Häuschen sitzen und Hand in Hand den Sonnenuntergang genießen.

Harrys Mutter ging es auch von Tag und Tag besser, sie hatte sogar einmal zusammen mit uns und ihrem Psychologen, der für den Ernstfall lieber dabei war, Teddy in Cambridge besucht. Außerdem hatte sie sich mit Desmond ausgesprochen, soweit es möglich war, und sie hatte Janette kennengelernt. So hart der Tag auch gewesen war, bei der Vergangenheit, die man noch einmal durchlebt hatte, so schön war er auch gewesen, da sich alles immer mehr dem besseren zuwandte. Eine Zeit lange hatte ich nicht einmal mehr wirklich daran geglaubt, Harry jemals wieder meinen Freund nennen zu können, aber es kam ja zum Glück anders als ich dachte. Außerdem ging es Teddy gut in Cambridge, er hatte Freunde gefunden und anders als zu den Anfangszeiten im Kindergarten, hänselte ihn niemand. Ab und an besuchte er uns und das wir wieder zusammen gezogen waren, fand auch er wundervoll, meine Wohnung, in Verbindung mit Harry und mir, erinnerten ihn an die guten Zeiten seiner Kindheit.

Als ich nach einem wundervollen Traum durch meinen Wecker aufwachte, zumindest die Stellen an die ich mich erinnern konnte, waren perfekt gewesen, da mein Freund darin vorgekommen war, streckte ich mich einmal mit geschlossenen Augen und tastete gähnend nach Harry, doch seine Bettseite war bereits leer und...kalt. Wann war er denn schon aufgestanden? Ich öffnete die Augen, doch dort war nichts aufzufinden, weshalb ich aufstand und in die Küche schlenderte. Eine dampfende Tasse Tee stand auf dem Tisch, die zum Glück davon zeugte, dass Harry noch vor kurzem hier sein Unwesen getrieben haben musste und neben der Tasse lag ein Zettel, den ich ergriff und durchlas. 'Guten Morgen Engel, ich musste spontan leider eher auf die Arbeit und Busaufsicht führen, aber die Tasse Tee ist für dich, in der Hoffnung, dass sie noch heiß ist, wenn du aufwachst und ich hoffe, wir gehen heute Abend mal wieder richtig schön Essen, einen Tisch habe ich schon reserviert. Ich liebe dich! - H x.'

Lächelnd legte ich den Zettel zurück auf den Tisch, machte mir ein Toast und trank nebenbei den Tee. Ich hatte solch ein Glück mit Harry. Wie üblich machte ich mich für die Arbeit fertig, packte das Frühstücksbrot ein, welches Harry mir schon geschniert hatte und saß bald daraufhin in meinem Auto auf dem Weg zum Kindergarten. Mittlerweile war es eine kleine Tradition zwischen Harry und mir geworden, dass wer immer eher wach war oder früher zur Arbeit musste, dem anderen das Frühstück machte. Meist legten wir uns danach wieder zu dem anderen zurück ins Bett, damit wir nebeneinander aufwachen konnten. Das war sowieso das schönste, was es geben konnte und was ich immer noch nicht ganz verarbeitet hatte, neben Harry aufzuwachen und neben ihm einzuschlafen, während er mich im Arm hielt.

Ich parkte meinen Wagen auf meinem Parkplatz, schnappte mir meine Tasche und war etwas irritiert, als keine Kinder auf dem Hof spielten. Oft blieben die Eltern noch kurz, wenn sie ihre Kinder morgens brachten, schubsten sie auf der Schaukel an oder wippten mit ihnen. Nun fand nichts dergleichen statt, obwohl das Wetter schön war. Mein Atem stockte dann, als auf den letzten Metern bis zur Tür Rosenblätter gestreut waren. War heute irgendeine Veranstaltung, die ich vergessen hatte? Hatte ich heute vielleicht sogar frei ohne es zu wissen? Oder war das hier alles noch ein Traum? Ich würde es nicht herausfinden, wenn ich nicht rein gehe, also öffnete ich die Tür, trat ein und erstarrte. Die Kinder aus meiner Kindergartengruppe, zusammen mit Niall, Liam, Zayn, Amalia und sogar Teddy standen im Spalier und am Ende dieses Tunnels stand Harry.

So viel dazu, das er Busaufsicht hatte, aber das war mir in diesem Moment total egal, mein Herz raste und ich ließ meine Tasche fallen, nur um mir die Hände vor den Mund zu schlagen. ,,Was..was geht ihr vor sich?", fragte ich überfordert, von all den Eindrücken, die auf mich nieder prasselten. Harry, mein wunderschöner Lockenkopf, im Anzug mit roter Fliege um den Hals, Teddy nicht in Cambridge sondern hier, alle meine Freunde und die Kindergartenkinder aus meiner Gruppe waren da. Wann hatten sie das alles geplant? Was hatte das zu bedeuten? ,,Na los", zischte Niall mir zu, der am Anfang des Spaliers und damit direkt neben mir stand. Ich sah kurz zu ihm, dann auf den Weg aus Rosenblättern vor mir. Ein Lächeln wanderte auf meine Lippen und während ich Augenkontakt mit Harry hielt, ging ich auf ihn zu.

,,Was machst du hier?", fragte ich überwältigt, er ergriff meine Hände und behielt sie fest in seinen. Er lächelte nur, küsste kurz meine Stirn und atmete dann noch ein letztes Mal ganz tief durch. ,,Hui, ich bin ganz schön nervös", sprach er und ließ mich nur noch mehr Lächeln, die Kindergartenkinder lachten und auch wenn ich ahnte, was Harry vorhatte, wirklich wissen tat ich es nicht. ,,Louis", sprach er, schaute in meine blauen Augen, während ich seine grünen bewunderte. Die Gefühle darin für mich waren zum greifen nahe. ,,Ich liebe dich mehr als mein Leben, du bist der Mann meiner Träume und das wir nach vier Jahren trotz allen Hürden wieder zusammen gefunden haben, muss etwas bedeuten.

Wir kennen uns schon so lange, leider waren wir mehr Jahre davon getrennt, als zusammen, dafür weiß ich eines, was ich dabei gelernt habe, ich möchte dich nie wieder verlieren oder gar ohne dich sein. Du bist mein ein und alles, mein Licht in der Dunkelheit, meine Sonne, mein Mond und alle Sterne. In einem finsteren Wald, wärst du mein Glühwürmchen und würdest mir den Weg hinaus zeigen", ich musste kurz kichern, während schon Tränen meine Wangen benetzten, Harrys Worte waren so schön, berührten mich tief in meinem Herzen und würde er mir tatsächlich die alles entscheidende Frage stellen, die Antwort kannte ich schon jetzt.

,,Seit ich dich das erste Mal gesehen habe, wusste ich, da ist irgendwas zwischen uns. Ich wollte niemanden an mich heranlassen, mein Leben war ein einziger Scherbenhaufen, doch du hast es trotzdem irgendwie geschafft, dich durch die Scherbenhaufen zu kämpfen und mein Herz zu besetzen und dafür bin ich dir heute mehr als dankbar. Du bist liebevoll, ehrlich, treu, ich kann mich immer auf dich verlassen, deine Augen sind ein Traum, ich könnte mich stundenlang in dem Ozean verlieren und deine Hand passt perfekt in meine. Manchmal liebe ich es sogar, wenn du ein wenig eifersüchtig bist. Deine Stirn kräuselt sich dann so, wie meine früher viel zu häufig. Aber du schaust mich in diesen Momenten gleichzeitig mit so viel Liebe an und versprichst mir jedes Mal wieder, dass ich der einzige Mann für dich bin, weshalb ich dieses Versprechen auch von meiner Seite aus in Stein meißeln will.

Wenn ich bei dir bin, habe ich das Gefühl zu Hause zu sein, neben dir einschlafen, neben dir aufzuwachen, dir Frühstück ans Bett bringen, die zahlreichen Ausflüge mit dir, mit niemand anderem möchte ich das erleben, nur allein mit dir. Du bist mein Ruhepol. Niemand kennt und versteht mich wie du, selbst wenn ich mich über ein Buch aufrege oder eine Stelle in einer Serie, ich kann mich darauf verlassen, dass du ebenso mitfieberst wie ich. Immer, wenn ich dich ansehe, spüre ich es genau, mein ganzer Körper kribbelt und mein Herz sehnt sich nach deiner Nähe, für immer. Für den Rest meines Lebens will ich bei dir und für dich da sein. Wir werden ein Haus haben, einen riesigen Garten, in dem unsere zukünftigen Kinder spielen können, wir werden noch so viel unternehmen, so viel reisen, es ist mir ganz egal, solange du an meiner Seite bist. Und wenn wir dann alt sind und gemeinsam zurückschauen, wir, wie du es dir immer ausmalst, in den Schaukelstühlen auf unserer Veranda sitzen, werde ich zu dir sagen, ich liebe dich, genau so wie am ersten Tag.

Und deshalb möchte ich dich fragen", Harry zupfte eine kleine schwarze Schatulle aus seiner Hosentasche und kniete sich vor mich hin. Ich sah jetzt schon aus, wie ein Desaster und als Harry dann vor mir kniete, wäre ich ihm am liebsten sofort um den Hals gefallen, doch ich hielt mich zurück, bis er zu Ende gesprochen hatte. Auch wenn ich all seine Worte immer noch nicht richtig verarbeiten konnte. ,,Lou, möchtest du mich heiraten?" Obwohl ich mit der Frage gerechnet hatte, brachte sie mich völlig aus dem Konzept, sobald Harry sie ausgesprochen hatte. Zuerst starrte ich ihn nur an, dann konnte ich langsam nicken und schlussendlich explodierte ich vor lauter Glücksgefühlen. ,,Ja! Ja! Ja! Natürlich möchte ich dich heiraten. Oh Gott, Harry ich liebe dich so, ich möchte dein Mann werden, für immer, weit bis übers Lebensende hinaus..ich..ich..liebe dich", meine Stimme überschlug sich vor lauter Glück.

Sanft ergriff Harry meine linke Hand, schmückte fen Ringfinger ab sofort mit einem wunderschönen Verlobungsring und als das dann geschehen war, zog ich ihn zu mir und presste eilig meine Lippen auf seine. Auch Harry verlor mittlerweile ein paar Tränen, nach meiner Antwort warem seine Dämme gebrochen und als wir unsere erste kleine Ewigkeit genossen hatten und uns dann umdrehten, weinten auch einige Kinder, welche mittlerweile alle jeweils eine Rose in den Händen hielten und uns diese nun überreichten, damit ein wunderschöner Strauß daraus wurde. Unsere Freunde und Teddy hatten ebenfalls Tränen in den Augen, gratulierten uns einer nach dem anderen und sprachlos sah ich zu Harry.

,,Wir sind verlobt", murmelte ich, mein Blick fiel auf den Finger, der nun von dem Versprechen unserer Liebe geschmückt wurde. ,,Wir sind verlobt", erwiderte Harry, küsste mich leidenschaftlich, während meine Hände sich in seinen Haaren vergruben. ,,Deine Worte Harry..ich weiß gar nicht, was ich dazu sagen soll. Ich bin sprachlos, du machst mich sprachlos und dazu siehst du in diesem Anzug auch noch unverschämt gut aus." Harry lachte, führte unsere Lippen zu einem weiteren sanften Kuss zusammen. ,,Du musst nichts sagen..noch nicht, das kannst du dann bei unserer Hochzeit tun. Solange reicht mir erstmal, dass du mich liebst und das du mich unverschämt gutaussehend findest." Nun war ich es der lachte, während eine meiner Hände durch Harrys Locken fuhr. ,,Und wie ich dich liebe, niemanden habe und werde ich jemals so lieben wie dich, du bist der einzige für mich." ,,Und du für mich mein Engel", unsere Lippen trafen erneut aufeinander, symbolisierten unsere Liebe und ihren Fortbestand, bis in die Ewigkeit. Ich konnte es noch immer nicht fassen, aber es war tatsächlich wahr, Harry und ich würden heiraten.

[...]

Ich werde die Geschichte jetzt in schnellen Schritten beenden. Jeden Tag kommt ein Kapitel, es sind ja nicht mehr viele.

Tut mir leid für die Pause und danke, für eure stetige Unterstützung. Wir hoffen, dass ihr die letzten Kapitel genießt und uns nicht allzu böse seid.

Lots of love
Michelle & Hannah ❤️

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