Ch. 87 ➳ Getting Things Clear

Harry POV

Da nun jeder, bis auf meine Familie, Bescheid wusste, hatten Louis und ich uns fürs nächste Wochenende bei meiner Mutter zum Kaffee eingeladen. Innerhalb dieser Woche, hatten Louis und ich genug Zeit gehabt, unsere Wohnsituation zu klären und da wir im Moment nur aufeinander hockten, war ich kurzerhand bei ihm eingezogen.

Natürlich gab es noch viel mehr zu klären, aber für den Anfang, reichte es uns so und das ummelden würden wir bald machen, wenn wir gewilligt warne, für etwas anderes als Einkaufen das Bett zu verlassen. Louis und ich hatten eine menge nachzuholen und damit meine ich nicht nur die nicht jugendfreien Sachen, sondern auch einfach nur zusammen herum liegen, Filme schauen und sich über irgendwelche unwichtigen Dinge austauschen, die uns im Kopf herum schwirrten.

Teilweise lasen wir auch einfach nur Bücher, während Louis auf meinem Schoss lag und mich dann doch irgendwann dazu verleitete, das Buch zur Seite zu legen und andere Dinge in diesem Bett zu tun.

Alles in allem, lebte es sich sehr gut in unserer kleinen Blase, die sich Louis' Wohnung nannte. Es schien so, als wären wir von all den Bösen Dingen auf dieser Welt abgeschirmt und konnten das glücklichste Leben führen, was jemals ein paar gelebt hatte und da kam es Louis und mir ganz Recht, dass er sich diese eine Woche Urlaub genommen hatte, während es die letzte Woche meiner Ferien war, bevor mein neuer Job anfangen würde.

Auch darüber, hatten Louis und ich uns viel unterhalten und er konnte sich endlich richtig für mich freuen, dass ich meinen Traum verwirklicht und tatsächlich Lehrer geworden war. Und so ein Engel wie Louis nunmal war, fütterte er mich durch, während ich die Lernpläne durchging und schon mal die wichtigsten Dinge aufschrieb, die ich für die ersten Tage unbedingt gebrauchen könnte.

Als der Tag bei meiner Mutter dann gekommen war, fühlten Louis und ich uns zwar Träge, aber auch bereit dazu, endlich mal das Haus zu verlassen. Wir hatten sogar beschlossen, mein Auto zu nehmen und somit fiel mir auf, dass dies das erste Mal sein würde, dass Louis mich fahren sieht und obwohl ich wusste, dass ich ein guter Autofahrer war, wollte ich natürlich, dass sich mein Freund wohl und sicher fühlte. Dieser schien mir jedoch Blind zu vertrauen, da er im wahrsten Sinne des Wortes seine Augen schloss und lieber der Playlist lauschte, die ich für eine Fahrten zusammengestellt hatte. Dabei lag seine Hand friedlich auf meinem Oberschenkel, damit auch bloß keine Distanz zwischen uns herrschte und von mir aus, hätte diese Entspannte Autofahrt noch viel länger dauern können, jedoch waren wir bereits nach fünfzehn Minuten bei der neuen Wohnung meiner Mutter angekommen, die Louis natürlich schon längst kannte.

Er nahm den Kuchen vom Rücksitz, den er am Morgen noch zusammengerührt hatte und tatsächlich, war er wirklich gut und Louis erzählte mir kurz darauf, dass es ein Rezept von seiner Oma war und er als Kind immer schon dabei geholfen hatte, diesen zu backen. Somit wäre er der Einzige, der auf jeden Fall immer gelingt und heute wollte er sich keinen Fehler erlauben.

Obwohl wir beide wussten, dass auch meine Mutter vor Freude wahrscheinlich in die Luft gehen wird, war eben doch immer ein bisschen Bammel dabei, wenn man der Mutter seinen festen Freund vorstellt. Immerhin hatte sie uns erst einmal richtig zusammen gesehen und kurz darauf, hatten wir uns getrennt und seitdem hatte sie lediglich das Herumgehende von uns beiden, über den anderen mitbekommen. Ich hoffte einfach, dass sie uns trotz der langen Pause, ihren Segen geben würde, denn das würde mir eine Menge bedeuten.

"Aufgeregt?", fragte Louis mich, sobald wir vor der Tür standen und seine Hand schlich sich in meine, ehe ich nickte und dann einmal tief durchatmete.

Im selben Moment, wo ich die Klingel betätigte, drückte ich Louis einen Kuss auf die Schläfe, um mich selbst und auch ihn etwas zu beruhigen, da wurde die Tür bereits von meiner Mutter aufgemacht und ohne eine Begrüßung, wurden wir sofort in ihre Arme gezogen.

Es ist komisch, wenn ich nach den Ganzen Jahren immer noch sagen muss, dass sich ihre Umarmungen anders anfühlten, als ich es als Kind in Erinnerung hatte. Vielleicht lag es daran, dass Janetts Umarmungen mit mehr Mutterliebe geprägt waren, als die meiner richtigen Mutter oder daran, dass ich immer einen gewissen seelischen Abstand von ihr hegte, da ich immer zu viel Angst davor hatte, dass sie womöglich Rückfällig werden und ich damit wieder zu verletzt werden könnte.

Die Umarmung von Louis und meiner Mum hingegen, sah mehr als herzlich aus und alleine das, brachte mein Herz schon zum schmelzen. Danach wurden wir beide herein gebeten und aufgrund des Neuen Jobs meiner Mum, befanden sich in der ganzen Wohnung irgendwelche Arten von Blumen. Teilweise sogar welche, die ich in meinem Leben noch nie gesehen hatte, aber dies war mir zehntausend Mal lieber, als irgendwelche benutzten Spritzen auf dem Wohnzimmertisch.

"Kann ich euch etwas zu trinken anbieten?", fragte meine Mutter, bereits auf dem Weg in die Küche, während Louis und ich den Kuchen auf dem Wohnzimmertisch abstellten und ich schon mal die Gestecke aus der untersten Schublade holte, um diese auf dem Tisch zu verteilen.

"Nur Tee bitte, Dankeschön", rief Louis zurück und als ich nur hinterher warf, dass es für mich das Gleiche sein könnte, hörte ich meinen Freund kichern und drückte ihm dann einen Kuss auf die Wange, bevor ich mich von ihm löste und mich neben ihn auf den Stuhl fallen ließ.

Unsere Händen fanden wie automatisch ihren Weg zueinander und unsere Finger verschränkten sich. Louis' Wangen nahmen einen dunkleren Rotton an und so sahen wir uns einfach nur in die Augen, bis meine Mutter wenig später bereits mit einem Tablett in den Händen, zu uns an den Tisch kam.

Wir nahmen die Teller und Tasse herunter, um sie auf den Platzdeckchen zu verteilen, ehe sich noch jeder etwas Tee einschenkte und dann Louis' Kuchen angeschnitten wurde und außerdem ein Stück Erdbeerkuchen meiner Mutter auf dem Teller jedes Einzelnen landete.

"Also, was verschafft mir die Ehre und die große Freude, euch Beide heute zusammen in meiner Wohnung begrüßen zu dürfen?", fragte meine Mutter und versuchte dabei, ganz uninteressiert zu klingen, doch ihre nervöse Art und ihre etwas zu hohe Stimme, verriet sie. Deswegen tauschten Louis und ich auch nur einen schnellen Blick aus, bevor ich mich räusperte und dann versuchte mein lächeln so klein zu halten, dass ich zumindest noch reden konnte.

"Wir haben es unseren Freunden bereits erzählt, aber wir wollten es auch bei dir persönlich machen und da es leider nur heute geklappt hat..", ich machte eine dramatische Pause und wollte Louis meinen Satz beenden lassen, was er sogar relativ schnell checkte, weswegen er die Augen verdrehte und dann seine Hand wieder auf meinem Oberschenkel landete.

"Harry und ich sind wieder zusammen."

Erneut, noch bevor Louis den Satz ausgesprochen hatte, war meine Mutter vor Freude aufgesprungen und hatte meinen Freund in ihre Arme gezogen, weswegen ich nur peinlich berührt mein Gesicht in meinen Händen vergrub und den Kopf schüttete. Meine Mutter ließ sich davon jedoch nicht einschüchtern und zog auch mich in ihre Arme, bevor sie sich wieder setzte und ich doch tatsächlich Tränen in ihren Augen und auf ihrer Wange erkennen konnte, sobald ich mein Gesicht aus meinen Händen befreit hatte.

"Mum, du musst nicht weinen. Das habe ich in letzter Zeit schon genug getan, glaub mir", versuchte ich die Stimmung aufzuheitern und legte meine Hand auf ihre, sie jedoch schüttelte nur den Kopf, als noch mehr Tränen ihre Wange hinunter rollten.

"Ich freue mich einfach so für euch beide. Das sind Freudentränen, mein Schatz." Erneut wischte sie sich über die Wange, ehe sie ihre zweite Hand noch auf meine legte und ein lächeln ihre Lippen zierte. "Du musstest so viele Schlimme Dinge mitmachen und ansehen. Ich weiß, ich habe dich viel alleine gelassen und trotzdem hast du alles gemacht, was du könntest, um alle vor mir zu beschützen; mich eingeschlossen. Du bist und warst der beste große Bruder, den sich Teddy nur wünschen könnte und es ärgert mich, dass ich so viele Dinge verpasst habe, gerade, was ihn angeht. Du hast alles Glück auf dieser Welt verdient und Louis macht dich glücklich." Sie löste eine Hand von meiner und legte sie auf Louis, damit sie uns beide nun in ihr Gespräch einfügen konnte. "Ich habe so viele Fehler gemacht, die nicht hätten passieren dürfen. Aber euch beide zusammen zu sehen, stellt all das schlechte in den Hintergrund. Ich freue mich wirklich so sehr für euch beide. Dauernd habt ihr euch in den letzten Jahren ausgeheult, wie sehr ihr den jeweils anderen vermisst und anscheinend, gibt es doch noch Hoffnung in die Wahre Liebe. Ich habe nie daran gezweifelt, dass ihr beide wieder zueinander findet."

Ich drückte ihr dankbar einen Kuss auf die Wange und wischte ihr dann das Gesicht trocken, ehe ich mich zu Louis beugte und meine Lippen für einen kurzen Moment mit seinen verband. Das alle uns ihren Segen aussprachen, bewies mir einmal mehr, dass Louis und ich zusammen gehörten und auch bei ihm, schien alle so sicher zu sein, wie noch niemals zuvor.

Wir hatten noch viel Spaß bei meiner Mutter, redeten über die Briefe, die ich Louis geschrieben hatte und auch über ihre Therapie und wie ihr Job so läuft. Tatsächlich sprach auch ich sie auf Neue Männer an, jedoch behauptete sie fest, dass sie im Moment noch viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt ist, als dass sie sich auf jemanden einlassen könnte, aber das ihr Psychologe ziemlich Gutaussehend wäre, jedoch wollte ich davon gar nichts hören. Louis hingegen fand das total niedlich und ich schüttelte nur den Kopf, als die beiden sich dann über diesen Psychologen unterhielten und mein Freund vor sich her schwärmte.

Währenddessen hielt ich mich aus der Konversation raus und beobachtete einfach das friedliche Geschehen, welches ich mir damals nicht einmal zu träumen gewagt hatte. Doch nun, war es tatsächlich Wirklichkeit und ich könnte nicht glücklicher sein.

*****

Damit wir alles hinter uns brachten, beschlossen Louis und ich auch noch, Abends bei Janette und meinem Vater anzurufen, um ihnen die neuesten Neuigkeiten zu erzählen. Damit wären sie zwar die letzten, aber wir würden ihnen diese Tatsache einfach nicht erzählen und dann wäre mit Sicherheit auch wieder alles im Lot.

Deswegen stellte ich Abends im Bett den Laptop auf und umfasste Louis' Hüfte, um ihn kurz darauf neben mich zu ziehen und meine Lippen kurz auf seine zu pressen. Ich spürte, wie sich die Lippen meines Freundes zu einem lächeln verzogen, ehe seine Hand in meinen Nacken wanderte und mich noch näher zu ihm zog. Genießerisch spaltete ich meine Lippen und gerade, als Louis' Zunge sanft meine Unterlippe streifte, störte der nervige Skype-Ton unseren Kuss und genervt und leicht angetörnt, lösten mein Freund und ich uns voneinander, um den Anruf anzunehmen.

Genauso wie auch bei meiner Mum, erzählten wir alles in der Schnellversion und wie alle anderen zuvor, freuten auch die beiden sich Riesig für mich. Natürlich wollte Janette alles über die Briefe wissen, immerhin ist sie eine Hoffnungslose Romantikerin und so musste Louis sie alle noch einmal vorlesen.

Die Schmetterlinge in meinem Bauch führten wieder einen Tanz auf, als ich die Stimme von Louis meine Worte an ihn lesen hörte und ich konnte nicht anders, als mich dabei ganz Nahe an ihn zu schmiegen und sanfte küsse auf seinen Wangen und seinen Schultern zu verteilen, während sein grinsen immer größer wurde. An vielen Stellen, hatte meine Stiefmutter sogar Tränen in den Augen bekommen und am liebsten, hätte ich sie nun in meine Arme gezogen, doch dass erledigte mein Vater schon ganz gut und kurz bevor wir auflegten, sagte mein Vater noch etwas, was mir Hoffnung für alle weiteren Jahre gab.

"Nun ist endlich zusammen, was zusammen gehört und das, kann nicht nochmal getrennt werden."

Nein. Nie wieder.

[...]

Nie wieder ❤️

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