Ch. 86 ➳ Old Wounds Heal
Louis POV
Harry und ich waren wieder zusammen, unsere Freunde wussten Bescheid, freuten sich total für uns und sogar zwischen Harry und Finn schien alles zu funktionieren. Besonders deshalb hatte ich Angst gehabt, denn es kam nun einmal nicht alle Tage vor, das der Ex-Freund sich mit dem neuen Freund gut verstand und man selbst auch noch mit seine Ex befreundet war. Es war sicher nicht die normalste Konstellation, aber es war gut und schön so, so herrschte zwischen allen Frieden. Harry hatte mir in der Nacht, als auch der letzte unserer Gäste gegangen war, von allem erzählt, worüber er und Finn gesprochen hatten und ich könnte nicht glücklicher sein, dass sie alles bisher unausgesprochene aus der Vergangenheit geklärt hatten und wir nun in eine rosige Zukunft starten konnten.
Der Abend selbst war auch wunderschön gewesen. Das Essen war lecker, die Stimmung war toll und unsere Freunde hätten auf die, nicht ganz so überraschende Nachricht, nicht besser reagieren können. Das sie alle freudig aufgesprungen, uns umarmt und viel Glück gewünscht hatten, war erleichternd und machte einem auch nur noch einmal mehr klar, dass man die richtige Entscheidung getroffen hatte. Mit Harry könnte ich nicht glücklicher sein, ihm gehört mein Herz und ich will mich nie wieder ohne ihn wissen. Er ist meine wahre Liebe und wir beide waren uns sicher, egal zu welchem Streit und Drama es noch kommen möge, nie wieder würde es in Funkstille enden. Wir wollten uns dann zusammensetzen, ruhig miteinander reden und eine Lösung finden, was für mich mehr als nur ziemlich gut klang.
Am nächsten Samstag war ich jedoch ganz schön aufgeregt, aber wenn Harry es geschafft hatte mit Finn zu reden, müsste ich es doch auch schaffen, mit Manu zu reden. Aber Finn war nicht einer der Gründe für unser Beziehungsaus gewesen, also könnte das alles doch noch komplizierter werden. Ich wollte alles richtig machen, ich wollte Harry zeigen, dass ich dazu gelernt und es besser machen konnte, dennoch hatte ich Angst, ihn zu enttäuschen. Auch als Harry sagte, dass Manu sich am Telefon noch einmal für die Geschehnisse aus der Vergangenheit entschuldigt hatte, ließ mich nicht besser fühlen. Immerhin trug ich die größte Schuld auf meinen Schultern, hatte mir durch die vielen Berührungen, die die beiden teilten, viel dazu gedichtet. Auch wenn Harry mir sogar Recht gegeben hatte, dass man wirklich hätte denken können, das die beiden in einer Beziehung sind, wer weiß ob Manu da auch so viel Verständnis für mich auf bringen konnte.
Manu hielt Harry mit allem auf dem Laufenden, was den Flug und ihre Anreise nach Doncaster anging. Sobald sie gelandet waren, nahmen sie den nächsten Bus und fuhren mit diesem bis nach Doncaster. Mein Herz klopfte unablässig, morgen würden Manu und seine Freundin zwar schon wieder abreisen, würde heute aber irgendwas schief gehen beim Gespräch, dann konnte ich das morgen sicher nicht mehr gut gehen. Da sie bei Harrys Mutter übernachteteten, stiegen sie dort in der Nähe an einer Haltestelle aus, lieferten dort ihr Gepäck ab und nahmen dann ein Taxi zu meiner Wohnung, in welcher ich gerade verrückt wurde. Ich lief im Wohnzimmer auf und ab, während Harry auf dem Sofa saß und mich seufzend beobachtete. ,,Lou", murmelte Harry, wollte mich immer wieder zu ihm bewegen, doch ich konnte nicht still sitzen bleiben.
Ich versuchte mir die richtigen Sätze in meinem Kopf zurechtzulegen, überlegte wie ich Manu am besten überhaupt begrüßen konnte und war so verzweifelt, das ich am liebsten meinen Kopf gegen die Wand hammern würde. Solange bis Harry meine Hand zu fassen bekam und mich auf seinen Schoß zog. Ich versuchte wieder aufzustehen, ich wehrte mich, doch am Ende erfolglos, weshalb ich sitzen blieb und Harry schmollend anschaute. ,,Was geht in deinem Köpfchen vor?", fragte Harry sanft, legte seine Lippen an meine Stirn und bekam mich damit dazu, tief durchzustatmen. ,,Viel zu viel", gab ich murmelnd zurück, legte meinen Kopf an Harrys Schulter, während er seine Arme um mich schlang. ,,Nachher nimmt Manu mir das aus der Vergangenheit doch übel oder ich sag irgendwas blödes oder etwas ganz anderes entpuppt sich, womit ich alle kaputt mache", gestand ich Harry, der mir mit seinem Blick bewies, das er schon mit so etwas gerechnet hatte.
,,Er fühlt sich wegen der Vergangenheit mindestens genauso schlecht wie du, aber es ist nunmal Vergangenheit, über die man reden sollte, damit du auch ohne Eifersucht, Sorgen oder Unsicherheiten die Freundschaft akzeptieren kannst. Es ist damals einfach alles blöd gelaufen, aber nun habt ihr die Chance darüber zu reden und das wird schon alles gut gehen", Harry gab mir einen sanften Kuss, der mich kurz alle Sorgen vergessen ließ, doch als es an der Haustür klingelte, begann mein Herz wieder einen Marathonsprint. Seufzend stand ich von Harrys Schoß auf und gefolgt von ihm ging ich zur Tür, vor welcher wie vermutet Manu und seine Freundin standen. Während Harry die beiden umarmte und zwischen ihnen eine ausgelassene Stimmung herrschte, als hätten sie einander ewig nicht gesehen, herrschte besonders zwischen Manu und mir eine angespannte Stimmung. Selten hatten wir uns in so einer Situation befunden, aber mittlerweile war sie unumgänglich.
,,Wir beide gehen mal in die Küche und ihr beide", Harry zeigte lächelnd auf Manu und mich, ,,werdet miteinander reden." Er schenkte mir einen letzten Kuss und ein beruhigendes Lächeln, dann ging er mit Manus Freundin in die Küche. Ich schluckte schwer, wischte mir unauffällig die schwitzigen Hände an meiner Hose ab und ging voraus ins Wohnzimmer, in welches Manu mir folgte. ,,Ich freu mich wirklich für euch beide, ich liebe euch als Paar und wollte wirklich nie etwas anderes, als das ihr zusammen seid", übernahm Manu das Wort, kaum das wir uns ins Wohnzimmer gesetzt hatten. ,,Das weiß ich jetzt auch, aber damals..", begann ich, sah auf meine Hände, da ich mich nicht traute, Manu anzublicken, ,,ich habe Harry so vermisst, dann nicht einmal alleine mit ihm skypen zu können, war wirklich hart.
Du warst sowieso in unmittelbarer Nähe, konntest immer für ihn da sein und ich war soweit weg. Es kam mir vor, als würde Harry mich langsam durch dich ersetzen, sogar sein kleiner Bruder hat zu der Zeit ausschließlich von dir gesprochen. Ich fühlte mich immer mehr wie das fünfte Rad am Wagen, einfach überflüssig und so wie du ihn manchmal angesehen hast, wie ihr miteinander umgegangen und wie ihr euch manchmal berührt habt, das ging für mich über die freundschaftliche Grenze hinaus, weshalb ich nicht länger daran glauben konnte, dass du nur ein Freund bist. Ich habe immer alles gegeben um Harry besuchen zu können, jegliches Geld zusammengekratzt, doch als ich dann da war und damals dieses Bild von euch gesehen habe, es sind in mir einfach alle Sicherungen durchgebrannt.
Wir hatten sowieso ständig nur gestritten und das hat alles zum explodieren gebracht und zu unserer Trennung geführt", erzählte ich Manu daraufhin, wie ich das alles wahrgenommen hatte und weshalb ich nie glauben konnte, dass er sich wirklich für Harry, mich und unsere Beziehung freuen konnte. ,,Ich weiß und ich hätte wirklich noch mehr Rücksicht nehmen sollen, vorallem weil ich wusste, dass du ja so eifersüchtig warst. Harry hat mir schon erzählt, dass er dir schon erklärt hat, warum ich so gehandelt habe. Es war nie böse gemeint, es ist einfach meine Art und gepaart mit dem Heimweh hab ich wohl auch nicht richtig nachgedacht. Deine Eifersucht war natürlich unbegründet, Harry hat immer nur dich geliebt, er liebt dich und er wird es auch weiterhin tun, aber ich kann eben durchaus verstehen, weshalb du eifersüchtig warst. Ich kann mich nur noch einmal in aller Form dafür entschuldigen, dass du dich dadurch so schlecht und überflüssig gefühlt hast, das es zu eurer Trennung kam, aber ich bin so glücklich und erleichtert, dass ihr wieder zusammen gefunden habt, es zeugt wirklich davon, das ihr eure wahre Liebe gefunden habt."
Manus Worte brachten mich tatsächlich zum lächeln, so wie ich ihn vorher betrachtet hatte, ich hätte nie geglaubt, dass solch ein ernstes Gespräch mit ihm möglich gewesen wäre. ,,Ich muss mich auch für meine Eifersucht entschuldigen und das du da so mit hinein gezogen wurdest. Du wolltest einfach in Harry einen guten Freund, mit dem du die Zeit ohne deine Familie überstehst und den hast du in ihm zum Glück gefunden. Ich hätte das schon viel eher erkennen müssen, aber wie man so schön sagt, besser spät als nie, oder?" Verlegen kratzte ich mich am Kopf, woraufhin Manu lachend nickte und mich mit einem Mal in seine Arme zog. ,,Du bist schwer in Ordnung Louis und ich bin auch froh, dass du das erkannt hast. Harry hätte es das Herz gebrochen, hätten die vier Jahre voll von Leid nichts gebracht. Ohne dich hat er wirklich gelitten und es erleichtert mich, dass du ihn nun wieder glücklich machst."
,,Ich habe ohne ihn auch sehr gelitten und er macht mich auf jeden Fall total glücklich, ich hoffe nur, dass ich ihm dasselbe Gefühl irgendwie zurückgeben kann", murmelte ich, wenn Harry auch nur ansatzweise so glücklich mit mir war, wie ich mit ihm, war ich schon froh. ,,Glaub mir, er kann sein Glück mit dir kaum in Worte fassen. Wenn dich zukünftig irgendwas stört, was ich sage oder tue, dann rede bitte mit mir. Ich möchte sicher nicht noch einmal der Grund sein, durch den eine Beziehung kaputt geht. Schmunzelnd umarmte ich Manu nun, was zu Beginn seltsam war, aber irgendwie doch ziemlich erleichternd und wiederholte seine Worte von eben. ,,Du bist schwer in Ordnung Manu."
Vollständig ausgesprochen und beide mit einem großen Lächeln auf den Lippen, gingen Manu und ich in die Küche und erzählten Harry und Manus Freundin, das wieder alles in Ordnung war. Nachdem wir vier noch den restlichen Tag miteinander verbracht hatten, fuhren Manu und seine Freundin am Abend mit dem Taxi zu Harrys Mutter, wo sie nächtigten, während Harry und ich uns fertig machen und uns dann ebenfalls ins Bett warfen. Dort erzählte ich meinem Lockenkopf alles, damit er Bescheid wusste, worüber Manu und ich gesprochen hatten und er schien unendlich erleichtert und glücklich darüber, was mir genau dieselben Gefühle vermittelte.
Am Sonntagmorgen schrieb Manu dann, das sie auf dem Weg zum Flughafen waren und auch wenn das ein kurzer Besuch war, er hatte sich in jedem Fall gelohnt und etwas mehr Frieden in die Beziehung gebracht. Harry und ich verbrachten die Zeit bis zum frühen Vormittag im Bett, ehe wir es dann mal schafften, und zwischen den Laken hervorzukämpfen. Heute hatten wir vor, meiner Familie einen spontanen Überraschungsbesuch abzustatten, damit auch sie wusste, dass wir wieder in einer Beziehung waren. Wir waren beide aufgeregt, auch wenn ich mir sicher war, dass sie es alle gut aufnehmen würden. So schnell hatten wir uns sicher noch nie fertig gemacht, obwohl Harry uns noch Pancakes gemacht und wir ein wundervolles Frühstück hatten.
Vor der Haustür meiner Familie angekommen, war ich es dann, der Harry beruhigen musste, auch wenn sie an der Briefaktion beteiligt waren, hatte er Angst, dass sie ihre Meinung geändert haben könnten, doch ich versprach ihm, dass sie das nie tün würden. Ich wünschte, dass auch meine Mutter Harry hätte kennenlernen können, sie hätte ihn sicher gemocht. Ich schloss die Tür zum großen Einfamilienhaus auf, ließ Harry vorgehen, ehe ich selbst eintrat und keine Sekunde später wuselten mein kleiner Bruder Ernest und seine Zwillingsschwester Doris uns schon um die Beine. Selbst sie konnten sich noch an Harry erinnern, ich hatte ihmen in den letzten vier Jahren aber auch immer wieder Geschichten von ihm erzählt. Daisy und Phoebe, das andere Zwillingspaar, wurde durch den Lärm ebenfalls in den Flur gelockt und ihnen fielen fast die Augen aus dem Kopf, als sie Harry sahen.
Ich konnte gar nicht so schnell gucken, da hatten sie ihn beide jeweils an einer Hand genommen und ins Wohnzimmer gezogen. ,,Guckt mal, wer hier ist", hörte ich sie rufen, gleich darauf gab es Aufschreie von Fizzy und Lottie und auch mein Vater konnte ich irgendwas sagen hören. Kurz atmete ich noch einmal tief durch, dann nahm ich Ernest und Doris an die Hand und ging mit ihnen ebenfalls ins Wohnzimmer. ,,Überraschung", sprach ich grinsend und wurde sofort von meinen ältesten Schwestern in die Arme gezogen. ,,Ich wollte euch nur eben meinen neuen Freund vorstellen", sagte ich, als wir alle auf dem Sofa saßen, Harry ergriff gleich daraufhin meine Hand und lächelte mich verliebt an. Mein Vater klopfte mir stolz auf die Schulter, beglückwünschte uns und gleich darauf wurden von allen aus meiner Familie verlangt, das Harry von seinen letzten vier Jahren erzählen sollte.
Dies tat er natürlich gerne, auch wenn es zeitweise schmerzte, da ich eben nicht Teil dieser Jahre gewesen war. ,,Ohne Louis waren diese Jahre aber einfach nur trist, grau und leer und ich bin froh, ihn wieder mein nennen zu können", dieser Satz brachte mich fast zum weinen, was Harry bemerkte. Er streichelte mir über die Wange, kurz war es, als würden nur wir existieren und als seine Lippen auf meine trafen, war ich wieder einmal der glücklichste Mensch auf Erden. Das Schwärmen meiner Geschwister bekam ich fast schon nicht mit, so sehr fesselte Harry mich und als Lottie danach etwas sagte, konnte ich nicht mehr tun, als ihr zuzustimmen. ,,Das ist so romantisch, sowohl für dich als auch für dich war kein anderer Kerl gut genug, ihr wolltet immer nur einander."
[...]
Hello ihr lieben. Ich weiß; wir hätten eine Menge zu erklären aber letztendlich, geht das nur Hannah und mich etwas an. Die letzten Monate haben uns beide etwas auf die Probe gestellt, aber es ist auf dem besten Weg, wieder gut zu werden. Auch die engsten Freundschaften erleben nunmal manchmal ein tief..
Aber natürlich möchten wir uns beide dafür entschuldigen, dass ihr darunter leiden musstet, dass war auf keinen Fall fair. Vor allem, da euch nach diesem nur noch vier Kapitel erwarten und dann ist die Geschichte beendet..
Ich werde alle drei Tate updaten, versprochen. Es tut uns beiden unglaublich leid. Danke an die, die noch da sind und so Patient auf ein Kapitel gewartet haben. We love you all xx
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