Ch. 85 ➳ Making Progress

Harry POV

Natürlich war Louis und mir klar, dass wir unseren Freunden ganz schnell davon erzählen mussten, dass wir wieder zusammen waren.

Obwohl wir den ganzen Tag im Bett verbracht hatten, um unsere neu aufgeblühte Beziehung zu feiern, hatten wir die ganzen Nachrichten mitbekommen, die uns vor allem von Zayn und Liam geschickt wurden. Natürlich hatten sie schon irgendeine Ahnung; immerhin waren Louis und ich gestern einfach zusammen abgehauen und hatten niemandem Bescheid gesagt. Also blieb ja nur die Möglichkeit, dass wir unsere Zeit noch miteinander verbrachten, oder jemand umgebracht wurde und der andere nun auf der Flucht ist.

Deswegen beschlossen Louis und ich kurzerhand, alle zum Abendessen einzuladen. Louis würde dafür draußen den Grill anschmeißen, den er wohl noch nie benutzt hat und schrieb dazu in die Gruppe, dass sie einfach ein paar Dinge mitbringen sollten, die sie zum Grillen dazu essen wollten. Natürlich kamen sofort ein paar genervte Nachrichten zurück, dass wir mit der Sprache rausrücken sollten, doch Louis und ich sahen uns dann nur grinsend an und schlossen WhatsApp Wieder, um uns einander zu widmen.

Die gesamte Zeit über, wurden kleine Küsse ausgetauscht. Wir hatten beide das Gefühl, die Zeit nachholen zu müssen, die wir in den letzten vier Jahren miteinander versäumt hatten und deswegen war es wirklich ein Wunder, dass man den anderen zumindest auf der Toilette alleine ließ.

Als ich wieder kam und die Küche betrat, fiel mir sofort mein Freund auf, welcher das Radio etwas lauter gedreht hatte und nun in einem sehr anschaulichen Tempo, seine Hüften zur Musik bewegte. Dabei sang er ein bisschen mit und ein verträumtes lächeln schlich sich auf mein Gesicht, ehe ich mich an ihn heran pirschte und meine Arme um seine Hüfte schlang.

Louis zuckte kurz zusammen, entspannte sich jedoch sofort wieder und tanzte nun ein wenig mit mir, während meine Lippen sanfte Küsse an seinem Hals, runter bis in seinen Nacken verteilten. Anscheinend schien er sich daran zu erinnern, wie sehr ich es liebte, wenn er mitsang, weswegen sich kurz darauf seine sinnlichen Lippen zur Musik bewegten und mein Herz zum flattern brachten. Genießerisch schloss ich meine Augen und drückte meine Wange an seine, während ich den Moment auf mich wirken ließ und mein Glück eigentlich gar nicht richtig fassen konnte.

"Ich liebe dich, mein Engel", sagte ich nach einer Weile und Louis hörte auf, seine Hüften zu bewegen, schien mir aber aufrichtig zuzuhören, als wüsste er, dass ich noch nicht ganz fertig war. "Als du damals gefahren bist, stand ich noch lange draußen und habe gehofft, dass du wieder kommst. Ich hatte noch nie in meinem Leben vorher gehofft, dass etwas ein Albtraum ist, aber in diesem Moment wollte ich nur in deinen Armen aufwachen. Mein Vater.. er war derjenige, der mich nach einer Zeit dazu überreden konnte, ins Haus zu kommen und wir haben uns ausgesprochen. Irgendwie kam das noch nicht zur Sprache, und natürlich war unsere Trennung schrecklich, aber sie hat mich meinem Vater näher gebracht."

Louis drehte sich zu mir um, nachdem er das Messer abgelegt hatte und legte seine Hand auf meine Wange. Ein liebevolles lächeln schlich auf seine Lippen, dann drückte er diese sanft, für einen kurzen Moment auf meine, bevor er sich wieder löste.

"Ich liebe dich auch. Und es freut mich wirklich, dass zu hören."

*****

Nach ein paar Stunden, klingelte es an Louis' Haustür und obwohl uns beiden bewusst war, wie auffällig es war, wenn wir zusammen hier waren, konnte keiner von uns beiden den Willen aufbringen, zu verschwinden, nur um unseren Freunden einen Streich zu spielen.

Deswegen standen auch Louis und ich beide im Flur, um all unsere Freunde zu begrüßen. Ich hatte sogar Louis darum gebeten, Finn und seinen Freund ebenfalls einzuladen, damit ich schon heute das Gespräch mit ihm hinter mich bringen könnte.

Am Nachmittag hatte ich bei Manu angerufen, Louis dabei aufgeregt neben mir und nachdem die ersten Höflichkeiten geklärt waren, hatte ich ihn nach Doncaster eingeladen. Wie bereit erwartet, war er Feuer und Flamme und konnte gar nicht mehr damit aufhören, Louis und mir für diesen Schritt alles Gute zu Wünschen. Er entschuldigte sich erneut für das, was damals vorgefallen war und ich musste ihn förmlich davon abhalten, das Gespräch nun doch nicht am Telefon zu führen. Somit hatte seine Freundin für nächsten Samstag einen günstigen Flug rausgesucht und natürlich hatte meine Mutter sofort gesagt, dass die beiden dort bleiben konnten und so würden sie am Sonntag wieder zurück fahren.

"Hey ihr beiden", begrüßte Amalia uns glücklich und fiel zuerst mir in die Arme, bevor sie auch Louis umarmte und sich dann schon ihren Weg ins Wohnzimmer suchte, welches der Zugang zum Balkon war.

Auch alle anderen schenken sich eine Umarmung und als Finn als letzter in der Tür stand und Louis bereits umarmt hatte, standen wir beide etwas unsicher voreinander. Letztendlich schienen wir beide einmal tief durchzuatmen, bevor wir uns die Hand gaben und tatsächlich ein lächeln aufbringen konnten. Dies machte mir ein wenig Hoffnung und im selben Atemzug fragte ich mich, wie es für Finn und seinen Freund war, in Finn's alte, gemeinsame Wohnung mit Louis zu gehen, doch dann entschied ich für mich, dass das ihre Sache war und mich nichts anging.

Wir schenkten ein paar Getränke aus und stellten alle Mitbringsel auf den Wohnzimmertisch, ehe wir uns vor die ganze Gruppe stellten und bereits mit wissenden Augen angeguckt wurden. Als Louis dann meine Hand nahm, war eigentlich schon alles gesagt und noch bevor wir es tatsächlich aussprechen konnten, waren Zayn und Liam vor Freude in die Luft gesprungen und Niall hatte meinen Freund in seine Arme gezogen, weswegen ich lachte und den Kopf schüttelte.

Mein Herz schien plötzlich um so vieles leichter zu sein und es schien so, als könnte tatsächlich alles gut werden, als der restliche Abend dann genauso entspannt verlief, wie er das auch sollte. Alle unterhielten sich herzlich und immer wieder wurde beteuert, dass nun endlich zusammen war, was zusammen gehört und natürlich hatten Louis und ich des öfteren mal einen Kuss ausgetauscht, der vor allem von Amalia mit Freude aufgenommen wurde.

Als ich in die Küche ging um ein neues Baguette zu holen, umgriff ich mit beiden Händen die Küchentheke und schloss meine Augen. Ich musste für einen kurzen Augenblick tief durchatmen, als mein Herz vor Freude einen Hüpfer machte und ich überfordert den Kopf schüttelte. Ich könnte vor Freude weinen und eigentlich, war mir genau danach, als die Küchentür aufging und ich meine Augen öffnete, nur um meinem besten Freund zu begegnen.

"Hier bist du", lächelte Zayn und schloss die Tür hinter sich, ehe er auf mich zuging und vor mir stehen blieb. Für einen Moment schwieg er, dann seufzte er einmal. "Du siehst so glücklich aus."

"Bin ich", antwortete ich atemlos, als ich erneut überfordert den Kopf schüttelte. "Ich bin so glücklich, ich weiß nicht, wohin mit diesen ganzen Gefühlen. Am liebsten würde ich vor Freude weinen."

"Du hast ihn wieder", ich nickte auf Zayn's Aussage, dann traten doch tatsächlich Tränen in meine Augen und mein bester Freund zog mich in seine Arme, um mich fest an sich zu drücken. Seine Hände fuhren beruhigend über meinen Rücken, als ich einfach vor mich hin redete, was in den letzten vierundzwanzig Stunden alles passiert war und wie verdammt dankbar ich dafür war. Zayn nahm dies alles mit einem Nicken entgegen und wir lösten uns erst, als es an der Tür klopfte und mein bester Freund diese Person kurz darauf hinein bat.

Finn stand im Türrahmen, tatsächlich alleine und sah uns beide lächelnd, aber auch fragend an.

"Ich dachte, ich könnte vielleicht ein paar freie Minuten mit Harry haben?", bat er und natürlich, nickte Zayn, da ich ihm eben auch schnell von dem Gespräch mit Finn erzählt hatte.

Noch ein letztes Mal klopfte mein bester Freund mir auf die Schulter, ehe er das geschnittene Baguette nahm und nun zu den anderen brachte. Wieder, schloss er die Tür hinter sich und ließ mich nun mit dem Ex-Freund der Liebe meines Lebens alleine. Ich schluckte einmal, als mir auffiel, dass es diese Konstellation noch nie gegeben hatte und obwohl ich wusste, dass er in einer neuen Beziehung und damit sehr glücklich war, war es doch immer schwer, über die Vergangenheit zu sprechen.

"Es hat mich echt überrascht, als Louis mich eingeladen hat und meinte, dass du auch hier wärst", begann er das Gespräch und blieb ein paar Meter von mir entfernt stehen. "Also, überrascht aber auch gefreut. Schon damals, als ihr beide Zusammen gekommen seid, hätte ich mich gerne mal mit dir unterhalten. Wenn Louis sich in dich verliebt hat, muss es heißen, dass du ein guter Mensch bist."

Bei dieser Aussage, konnte ich es nicht verhindern, dass die Schmetterlinge in meinem Bauch wieder einen wahren Tanz vollführten. Auch er hatte mir noch einmal bestätigt, dass Louis mich liebt und das Glücksgefühl wurde nicht weniger, egal, wie oft ich es hörte.

"Mir ging es genauso. Ich würde lügen, wenn ich behaupte, dass ich mich nicht ein wenig unwohl gefühlt habe, als Louis meinte, dass ihr beide wieder Kontakt habt, aber ich hätte mich gerne persönlich mit dir Unterhalten. Schon.. schon vor ein paar Jahren, nicht erst jetzt." Finn nickte nach meiner Aussage und für einen kurzen Moment war es ruhig, weil wir beide zu überlegen schienen, was wir einander nun sagen wollten. "Es tut mir leid, dass ich ihn verletzt habe."

Ein schiefes grinsen legte sich auf Finn's Gesicht, welches ein bisschen Spitzbübig wirkte, ehe er seufzte und nachdenkend in die Luft schaute.

"Ihr habt euch beide verletzt. Er war Eifersüchtig, er wusste nun, wie ich mich gefühlt habe."

"Zwischen Louis und mir lief wirklich nie etwas, als ihr beide-"

"Ich weiß", unterbrach Finn mich und hielt eine Hand unterstützend hoch, das leichte lächeln auf seinen Lippen beruhigte mich jedoch. "Ich weiß jetzt. Aber du warst trotzdem in ihn verliebt." Da es nichts anderes zu sagen gab, nickte ich und dies, tat Finn mir nach. "Es war das Richtige, dass ich mich von ihm getrennt habe. Es schien in diesem Moment nicht das Richtige zu sein, weder für Louis, noch für mich, aber ich kenne ihn. Und vielleicht hast du es auch nicht gesehen, weil du es nicht sehen wolltest, weil er zu diesem Zeitpunkt in einer Beziehung war, aber in Louis' Augen lag so viel mehr als Freundschaft. Eine viel tiefere Zuneigung, die ich bis zu diesem Zeitpunkt gedacht hatte, mit ihm zu haben, aber dein Auftreten hat mich eines besseren belehrt."

"Es tut mir Leid", wiederholte ich mich erneut. "Ich wollte niemals, dass es so weit kam. Louis war in einer sehr schweren Zeit für mich da und weil ich mich bis dahin immer irgendwie alleine gefühlt habe, konnte ich es einfach nicht verhindern. Aber niemals, hätte ich gewollt, dass es zwischen euch beiden endet. Es war schrecklich für dich, dass weiß ich jetzt und Louis hat dich wirklich geliebt."

"Ich weiß. Ich habe ihn auch geliebt. Aber wie sagt man so schön? Ich war vielleicht seine erste große Liebe, aber du bist seine Wahre Liebe. Deswegen habt ihr auch nach den vier Jahren wieder zusammen gefunden. Und ich freue mich wirklich für euch."

"Danke. Ich freue mich auch für dich."

Wir standen uns kurz unsicher gegenüber, ehe Finn kurz abwinkte und noch bevor ich etwas sagen konnte, hatte er mich in eine kurze Umarmung gezogen. Etwas peinlich berührt, hatten wir danach voneinander abgelassen und hintereinander die Küche verlassen.

Mein Blick fuhr über die vielen Menschen und blieb an meinem Freund hängen, der mit einem Glas Cola bei Amalia und ihrem Freund stand und irgendeine Geschichte erzählt bekam, die ihn so sehr zum lachen brachte, dass sich die vielen Lachfältchen um seine Augen bildeten, die ich so sehr liebte. Ich schlich also auf ihn zu, schlang meine Arme um seinen Torso und legte meine Lippen an sein Ohr, ehe ich ihn noch näher zu mir zog.

"Danke mein Engel, für alles. Du bist mein Leben."

[...]

Da gab es also mal ein klärendes Gespräch zwischen Harry und Finn. Ist es so ausgegangen, wie ihr euch es gewünscht hättet?

Endspurt... und seltene updates... I'm so sorry :(

Lots of love ❤️

xoxo Michelle

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