Ch. 84 ➳ Lovey-Dovey
Louis POV
Ich hatte mich getraut, ich hatte mich überwunden und den nächsten Schritt gemacht, indem ich Harry aufgehalten und geküsst hatte und ich könnte nicht glücklicher über diese Entscheidung sein. Genau das, worauf ich gehofft hatte, war eingetreten, wir sprachen endlich über die Vergangenheit, über die Dinge, die uns auseinander gebracht und uns die letzten vier Jahre nicht losgelassen hatten. Mit Harry war es, als könnte ich endlich wieder richtig sehen, richtig hören, richtig sprechen, all meine Sinne setzten wieder ein und konzentrierten sich nur auf Harry. Jede Bewegung, jeder Augenblick, jeder Gesichtsausdruck, alles wurde eingespeichert, um mir wieder und wieder vor Augen zu führen, wie perfekt dieser Mann war. Nie wieder wollte ich ihn verlieren, nie wieder wollte ich vier Jahre lang warten, um ihn küssen, umarmen und selbst mit ihm sprechen zu können.
Deshalb gab es für mich auf Harrys Frage, ob ich uns noch eine Chance gebe, auch nur eine Antwort. ,,Natürlich gebe ich uns noch eine Chance", stammelte ich überglücklich und sprach so schnell, das sich beim sprechen sogar meine Stimmer überschlug, was Harry zum Lächeln brachte, ehe wir einander umarmten und all das besiegelten. Ich wollte Harry beweisen, wie sehr ich ihn liebe, damit er wieder wirklich glücklich werden konnte, wegen mir. Zu wissen, dass Harry wegen mir glücklich war, war das beste Gefühl der Welt. Aber genauso verspürte ich allein wegen ihm pures Glück und was besseres konnte ich mir nicht vorstellen. Auch mich würde es umbringen, einander noch länger zappeln zu lassen, noch länger getrennt zu sein, obwohl es dafür keinen Grund gab.
Nur wegen der Sache mit Manu hatte ich noch keine richtige Antwort, ob ich ihn wirklich richtig kennenlernen möchte, nicht so, wie ich ihn mir ausgemalt habe als Typ, der mir meinen Freund ausspannt und meine Beziehung zerstört. Auch wenn Harry mir versichert hatte, genau wie vor vier Jahren, dass sie nur Freunde waren und immer noch sind und Manu sogar eine Freundin hatte und wieder nach Spanien gezogen war, hatte ich ein mulmiges Gefühl im Bauch. Auch wenn Harry sagte, dass ich nicht überreagiert hatte, weil es für Außenstehende eben so ausgesehen hatte, als wären sie ein Pärchen, hatte ich trotzdem das Gefühl, überreagiert zu haben. Ich schämte mich für meine Eifersucht, aber gleichzeitig hatte ich schon wieder Angst, Harry zu verlieren. Er hatte so viel Kontakt zu Manu, er schien bei allem seine Anlaufstelle, ich wollte nicht das dritte Rad am Wagen sein.
Wie Harry gesagt hat, sie hatten in den letzten Jahren so viel miteinander durchgemacht, Jahre, die uns nun fehlten. Sie hatten das große Glück, immer beieinander gewesen sein zu können und einander zu unterstützen, wenn sie ihre geliebten Menschen zu sehr vermissten. Und ich hatte eben nicht für Harry da sein können. Harry brauchte Manu und Manu brauchte Harry und wer brauchte mich? Besonders damals war es mir so vorgekommen, als wäre Manu das einzige gewesen, was in Harrys Kopf vorgegangen war, ich hatte nicht das Gefühl gehabt, meinem Freund noch irgendetwas bieten zu können, egal ob beim telefonieren oder den seltenen Treffen an den Wochenenden, ich hatte mich so unendlich überflüssig gefühlt.
Ich seufzte und vergrub meinen Kopf in meinen Händen. Harry und ich waren wieder zusammen, ich hatte die Liebe meines Lebens zurück, ich sollte dankbar und glücklich sein, dennoch war ich am verzweifeln. Auch Harry merkte, dass ich die Frage mit Manu unbeantwortet gelassen hatte und auch er seufzte. ,,Lou, bitte rede mit mir, was belastet dich? Was würde dich daran hindern, Manu so kennenzulernen, wie du es bisher nicht zugelassen hast?", hakte er nach, ergriff meine Hand, um mir Komfort zu schenken, etwas, was ich jetzt dringend brauchte. ,,Ich schäme mich, ich schäme mich so unendlich für meine Eifersucht und gleichzeitig steigt sie schon wieder in mir auf, beziehungsweise nicht unbedingt Eifersucht, eher Unsicherheit. Manu ist deine Anlaufstelle geworden und ich habe Angst, dass du ihm mehr anvertraust als mir, das ich im Endeffekt überflüssig bin, weil du mich nicht brauchst."
So wie Harry mich gebeten hatte, war ich offen und ehrlich zu ihm, auch ich wollte das ein für allemal aus der Welt geschafft haben, um das Risiko zu verringern, Harry zu verlieren und meine Zeit mit ihm zu genießen. ,,Du musst nicht unsicher sein. Du bist die Liebe meines Lebens, du bist mein Leben und ich würde dir jederzeit mein Leben anvertrauen. Dir gehört mein Herz und niemandem erzähle, vertraue und brauche ich so sehr, wie dich. Du bist der letzte, der irgendwie überflüssig werden könnte. Egal was geschieht, ich werde dich nie wieder gehen lassen und wenn doch, gehe ich mit dir", ein paar Tränen kullerten nach diesen Worten von Harry über meine Wangen und liebevoll fing er jede einzelne mit seinem Daumen auf.
,,Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr ich dich liebe", schniefte ich, wurde von Harry lächelnd gemustert. ,,Wenn ich Manu so kennenlerne, wie du das möchtest, ohne Vorwürfe oder sonstiges, muss er aber dasselbe tun. Ich schäme mich, ihm unter die Augen zu treten, nachdem ich euch beiden so viel nachgesagt habe, ich bin solch ein schlechter Mensch." ,,Lou, jetzt hör auf", bat Harry sanft, ,,du bist der wundervollste Mensch, den ich mir vorstellen kann, mein Gegenstück. Und das werde ich mit Manu besprechen und natürlich wird er dir dann auch ohne Vorwürfe entgegen treten. Er kann ja selbst verstehen, weshalb du eifersüchtig warst, also gibt es nichts, wofür du dich schämen musst."
,,Okay", murmelte ich, ,,dann ist es beschlossene Sache, dann kannst du Manu gerne fragen, ob er bald mal vorbeikommen möchte. Aber da gibt es noch etwas..", begann ich und wurde etwas überrascht von Harry gemustert. ,,Danke Engel, ich werde ihn bald fragen. Aber was gibt es denn noch?" ,,Wenn wir von Eifersucht sprechen, Finn und ich sind in den letzten Jahren wirklich gute Freunde geworden und ich würde wollen, dass du ihn bald auch einmal kennenlernst, wie es zuvor nicht möglich war. Er hat schon lange einen neuen Freund und sie sind unsagbar glücklich miteinander. Außerdem müssen wir meiner Familie sagen, dass wir wieder zusammen sind, die Kleinen vermissen dich schrecklich und Lottie bringt mich um, wenn sie nicht erfährt, ob die Briefe was gebracht haben."
Harry lachte kurz und fuhr mir durch die Haare. ,,Anfangs hat mir der Gedanke ganz und gar nicht gefallen, dass du und dein Ex Freunde sind, aber wenn er einen neuen Freund hat, bin ich beruhigt und dann lerne ich die beiden auch gerne mal ganz neutral kennen und auf deine Familie freue ich mich sowieso, auch wenn ich immer gedacht hab, das Lottie mich umbringen will." Ich kicherte, hielt mir die Hand vor den Mund und schaute mit glitzernden Augen zu Harry. ,,Ich glaube sie wollte uns beiden einfach nur mächtig in den Arsch treten. Aber sie wird sich für uns freuen, da bin ich mir sicher." Kurz kehrte Stille ein, die Platte spielte im Hintergrund weiterhin meine Lieblingsmusik und mit einem Mal stand Harry auf und hielt mir seine Hand hin.
,,Dürfte ich Sie zu diesem Tanz bitten?" Lachend warf ich den Kopf in den Nacken, ehe ich seine Hand ergriff. ,,Natürlich dürfen Sie", gab ich zurück, ließ mich vom Sofa ziehen und eng umschlungen tänzelten wir durch mein Wohnzimmer. ,,Wir sind wieder zusammen", brachte ich schließlich hervor, als ich erstmals verarbeitet hatte, was eigentlich gerade geschehen war. All das, was ich mir die letzten Jahre gewünscht hatte, wurde endlich wahr. Ich hatte Harry zurück. Die Schmetterlinge in meinem Bauch verbanden sich mit denen von Harry und feierten eine großartige Party. ,,Ja, das sind wir", gab mein Freund lächelnd zurück und dieser Gedanke, mein Freund, ließ auch mich übers ganze Gesicht strahlen.
,,Ich bin so unfassbar glücklich, wie seit Jahren nicht mehr. Was stellst du bloß mit mir an?", fragte ich fassungslos. ,,Das gleiche könnte ich dich fragen", gab Harry zurück, ,,dürfte ich Sie denn küssen Prinzessin?", fügte Harry kichernd hinzu, weshalb auch ich schmunzelte. ,,Nichts lieber als das, mein Prinz." Mit roten Wangen empfing ich Harrys Lippen, weiterhin bewegten wir uns im Takt der Musik, bis der Kuss immer sehnsüchtiger und leidenschaftlicher wurde, wir stehenblieben und uns nur noch auf einander konzentrierten. ,,Jetzt, wo wir wieder zusammen sind", keuchte Harry außer Atem, ,,ich hätte nichts dagegen, dass von gestern Abend zu wiederholen."
,,Glaub mir, ich auch nicht", ich gewährte seiner Zunge Einlass in meinen Mund und gemeinsam taumelten wir zu meinem Sofa. Auf diesem verloren wir nach und nach alle Klamotten. Alles was ich denken, fühlen und sagen konnte, war Harry. Wieder brachte er mich in den Himmel und diesmal fühlte es sich noch besser an, weil ich wusste, dass dieser Mann, der mich in allen Bereichen meines Lebens so gut fühlen ließ, mein Freund war. Es konnte einfach nur noch bergauf gehen, es gab keine andere Möglichkeit. Überglücklich genoss ich alles, was ich von Harry bekam, jede Faser seines Körpers und als wir am Ende schweratmend auf meinem Sofa lagen, eng zusammengekuschelt und Harry mir noch einmal einen Kuss auf die Schläfe drückte, war alles perfekt. ,,Ich liebe dich." ,,Ich liebe dich auch mein Engel, so sehr."
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Larry ist wieder zusammen, hat sich ausgesprochen und Louis wird sich sogar auf Manu einlassen..ob die beiden wohl auch noch ein gutes Verhältnis knüpfen werden?
All the love xx
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