Ch. 66 ➳ Unrealizable Dream

Ziam Special;

Liam POV

Seitdem ich mich Louis anvertraut hatte, zu Beginn von Harrys Studium, hatte sich zwischen Zayn und mir leider immer noch nicht viel verändert. Ich hatte zwar zu Louis gesagt, dass ich das hinbekommen würde, aber mir war von Anfang an klar, dass das nicht der Fall sein würde. Zu Beginn waren Zayn und ich wirklich nur gute Freunde gewesen, hatten eben die selben Interessen, die Leidenschaft zur Musik, doch als wir uns an dem einen Abend trafen, ich hatte da schon im Gefühl gehabt, dass alles anders werden würde. Und ich sollte Recht behalten, denn als ich Zayn ein Lied auf der Gitarre beibrachte, hatte er mir diese einfach weggenommen und mich geküsst.

Ich hatte von Anfang an gemerkt, so wie der Kuss begann und so wie er fortgesetzt wurde, dass es zu Sex kommen würde, dies war auch geschehen, aber zu diesem Augenblick war ich Zayn schon komplett verfallen. Er war mein erstes Mal mit einem Jungen, er hatte mich meine Sexualität neu entdecken lasssen. Seine Frage, ob wir eine Freundschaft mit gewissen Vorzügen führen wollten, Sex ohne Grund und ohne Gefühle, einfach nur zum Spaß, hatte mich dementsprechend unvorbereitet und tief ins Herz getroffen. Aber weil ich das als die einzige Möglichkeit gesehen hatte, Zayn auch nur irgendwie nahe zu sein, hatte ich zugestimmt. Natürlich tat es schrecklich weh, ich liebte ihn und unerwiderte Liebe war schlimm, aber wenn er mich küsste, wenn er mir nahe war, es ließ mich den Schmerz für kurze Zeit vergessen. Mal abgesehen davon, wie gut der Sex mit ihm war.

Und ich wollte nicht, dass das kaputt ging, wenn es das einzige war, was mir blieb, also behielt ich meine Gefühle für mich. Das Louis das durchschauen musste, war klar gewesen, nicht umsonst war er mein bester Freund. Aber es war auch gut zu wissen, dass ich auf ihn zählen konnte und er alles für sich behalten hatte, sonst würde Harry mich jetzt schon anders behandeln, wenn Louis ihm davon erzählt hätte. Mich selbst musste ich bei der Eifersucht deutlich zügeln, um mich nicht noch eigenhändig zu verraten. Zayn und ich waren nicht zusammen, er liebte mich nicht, er gehörte mir nicht und ich gehörte ihm nicht. Trotzdem wünschte ich mir, dass das anders wäre. Mein Herz versuchte mir insgeheim einzureden, dass da doch mehr von seiner Seite aus war, aber mir war klar, dass dem nicht so war.

Und meinem Herz bewies sich das auch an dem einen Abend in der Bar, Harrys letztem Abend in Doncaster, bevor er sich nach Cambridge aufmachte. Als Zayn dort die Kellnerin angeschmachtet hatte, es hatte mir das Herz gebrochen, meine Sehnsucht nach ihm war so groß, obwohl wir am selben Abend noch wieder miteinander geschlafen hatten. Das er ihre Nummer abgestaubt hatte, machte die ganze Situation nicht besser, anfänglich hatten sie auch ständig geschrieben, nur für ein bisschen Spaß hatte Zayn sein Handy mal aus der Hand gelegt. Ich wusste auch nicht, warum ich das noch mitmachte, aber als er mir erzählte hatte, das es zwischen ihm und der Kellnerin einfach nicht passte, da kein Funke übergesprungen war und sie aufhörten miteinander zu schreiben, da keimte wieder so viel Hoffnung in mir auf, unbegründete Hoffnung, dasss Zayn sich vielleicht doch in mich verlieben würde.

Vier Tage vor Louis Geburtstag kam Harry zurück nach Doncaster, was mich wirklich überraschte. Louis hatte Niall und mich natürlich die ganze Zeit auf dem Laufenden gehalten, was den Streit und die Eifersucht anging. Aber es freute mich, wenn sie das wieder ins Lot brachten und einen Tag später trafen wir uns auch endlich mal wieder als vollständige Gruppe und da sahen die beiden glücklich aus wie eh und je. Insgeheim wünschte ich mir, dass Zayn und ich auch so miteinander umgehen könnten, uns küssen, umarmen, Händchen halten, doch leider konnte ich mir das abschminken. All sowas ging nur hinter verschlossenen Türen vor und endete im Sex. Ohne jeglichen Körperkontakt saßen wir im Restaurant nebeneinander, aber es war schön, ab und an Zayns Blicke auf mir zu spüren, wenn ich mir das nicht einbildete, und ihn zum Lachen zu bringen. Dafür schaute ich auch immerzu zu Zayn, ich war mir sicher, dass Louis das Funkeln in meinen Augen sehen konnte, aber er wusste es ja ohnehin schon.

Eigentlich war mir das Treffen ganz und gar ungelegen gekommen. Natürlich hatte ich mich gefreut, alle mal wiedersehen zu können und es war mir auch wichtig, dort zu erscheinen, aber ich hatte die Chance, am nächsten Morgen bei einer wichtigen Operation dabei zu sein, zuzugucken und zu lernen und selbst dafür müsste ich mich eigentlich vorbereiten. Ich wusste, dass es wohl in einer Nachtschicht enden würde, aber die seltene Zeit mit all meinen Freunden zusammen in einem Raum wollte ich mir auch nicht nehmen lassen. Ein Freund hätte gemerkt, wie viel mehr Stress ich verspürte, umso später es wurde, doch Zayn lud immer wieder auf neue Drinks ein und irgendwann musste ich dann einfach die Reißleine ziehen und mich verabschieden. Der Pakistani hatte sich sofort danach selbst zu mir eingeladen, unbemerkt von den anderen, zu denen hatte er gesagt, dass er zu sich nach Hause gehen würde aber natürlich war mir sofort klar, worauf Zayn es absah, als er zu mir ins Auto stieg und wir gemeinsam  zu mir nach Hause fuhren.

Ich wünschte, ich könnte Zayn widerstehen, ich wollte Zayn auch widerstehen, sagen das ich lernen musste, aber wie er mich gegen die Wand drückte und stürmisch küsste, gleich nachdem wir meine Wohnung betreten hatten. Er benebelte alle meine Sinne, es war unglaublich und ich wusste nicht, wie der Mann das schaffte, aber er tat es. So verloren wir schon auf dem Weg in mein Schlafzimmer nach und nach die Klamotten und als Zayn mich auf mein Bett warf, war ich vollständig entkleidet. So aber auch er, der wie ein wildes Tier über mich kletterte und meine Lippen in Beschlag nahm. Es war keine Liebe, die da im Bett stattfand, leider. Die Küsse waren schlampig, die Berührungen weniger zärtlich, alles ziemlich wild, aber es laugte Zayn so sehr aus, dass er nach der dritten Runde eingeschlafen war.

Ich hätte mir jetzt nichts besseres vorstellen können, als mich an ihn zu kuscheln und neben ihm einzuschlafen, aber die Pflicht rief und so kletterte ich still und leise aus dem Bett, schlüpfte in gemütliche Klamotten und ging in mein Arbeitszimmer. Es war mittlerweile schon zwei Uhr in der Nacht und ich überlegte, nicht doch einfach schlafen zu gehen, eigentlich wusste ich, wie die Operation von statten ging, doch die Unsicherheit überkam mich. Also schnappte ich mir die nötigen Medizinbücher aus dem Regal, setzte mich mit diesen an meinen Schreibtisch und begann, Schritt für Schritt nochmal alles durchzugehen, lernte jeden Schnitt, jede Naht und all das OP-Besteck auswendig, das gebraucht werden würde. Ich wollte gar nicht wieder auf die Uhr gucken, die Zeit rannte mit Sicherheit, aber ich war so ins Lernen vertieft, das ich weder meine Müdigkeit, noch meine Umgebung wahrnahm.

Umso mehr erschreckte ich mich, als sich plötzlich zwei Arme von hinten um mich schlossen und ein Lippenpaar mir einen Kuss in den Nacken hauchte. ,,Was machst du hier? Warum schläfst du nicht?", hörte ich Zayns raue Stimme, er war müde und ich wünschte, dass er einfach weitergeschlafen hätte. ,,Ich bin hier gleich fertig, es ist doch noch gar nicht so spät", murmelte ich, wusste, dass ich noch Stunden brauchen würde, um all diese Informationen zu wiederholen. ,,Es ist vier Uhr morgens Liam, bitte. Was ist wichtiger, als ausreichend Schlaf?", fragte Zayn, drehte meinen Schreibtischstuhl, sodass ich ihm ins Gesicht gucken musste. ,,Es ist..scheiße", ich spürte, wie meine Augen immer feuchter wurden und sich die ersten Tränen meine Wangen hinab schlichen. Ich wollte vor Zayn nicht schwach wirken, weshalb ich immer wieder wütend über meine Wangen fuhr, aber es machte nichts besser.

,,Li, du bist total gestresst und übermüdet, ich mach mir Sorgen", Zayn küsste meinen Handrücken und für einen kurzen Augenblick fühlte ich mich tatsächlich geliebt. ,,Ich muss das hier aber noch eben fertig machen, es ist wirklich wichtig", schluchzte ich, was Zayn dazu brachte, kurz auf meinen Schreibtisch zu schielen. ,,Lernst du für diese Operation nicht schon seit Wochen?", der Schwarzhaarige legte seine Hände auf meine Wangen und fing die Tränen mit seinen Daumen auf. ,,Ja, aber ich bin total unsicher. Ich verstehe nichts davon und morgen ist die Operation und ich werde doch wie der letzte Vollidiot dastehen, wenn man mich etwas fragt und ich nichts weiß", jammerte ich und wollte mich von Zayn loßreißen, um weiter zu lernen, doch er hielt mich fest.

,,Du wirst jetzt definitiv nichts mehr machen. Was ist das wichtigste, für angehende Lebensretter? Richtig, ausreichend Schlaf. Und was bekommst du gerade nicht? Wieder richtig, ausreichend Schlaf. Die ganzen letzten Wochen hast du gelernt Liam und das nicht umsonst. Du wirst morgen mit deinem Wissen glänzen und mich unendlich stolz machen, okay? Du wirst jeden einzelnen von ihnen in den Schatten stellen", Zayn küsste mich, seine Lippen schmiegten sich sanft an meine und es war unser erster Kuss, der nicht in Sex endete. ,,Und jetzt komm ins Bett, es wird Zeit." Zayn hielt mir seine Hand hin, doch unschlüssig sah ich von dieser, zu meinen Lernzetteln und wieder zurück.

,,Zayn..ich..", stammelte ich, doch er schüttelte den Kopf und ehe ich mich versah, hatte er mich hochgehoben und trug mich wie eine Braut ins Bett. ,,Ich akzeptiere keine Widerrede", waren seine Worte dazu, er legte mich im Bett ab, deckte mich zu und drückte mir einen Kuss auf die Stirn, ehe er sich auf die andere Seite legte, sich ebenfalls unter die Decke kuschelte und mich dann in den Arm nahm. ,,Du wirst einmal der beste Arzt werden, den es je auf diesem Planeten gegeben hat. Jeder wird dir die Türen einrennen und dann hoffe ich, dass du dich an diesen Moment erinnerst, damit ich dir an den Kopf werfen kann, Ich hab es dir ja gleich gesagt. Morgen komme ich mit ins Krankenhaus, egal wie lange die Operation dauern wird, ich werde im Wartezimmer sitzen, dir die Daumen drücken und es kaum erwarten können, bis du mir von diesem unglaublichen Erlebnis erzählst.

Aber dafür musst du nun schlafen", Zayn küsste ein letztes Mal sanft meine Lippen und ich könnte mich definitiv daran gewöhnen. Mein Bauch kribbelte und mein Herz klopfte. Auf einen Schlag hatte er es geschafft, mir, zumindest für den Moment, all die Angst und Unsicherheit zu nehmen. Dankbar kuschelte ich mich noch etwas näher an ihn heran, dadurch hörte mein Körper auf zu zittern und ich fühlte mich endlich einmal wieder richtig wohl. ,,Gute Nacht Zee", hauchte ich gegen seine nackte Brust, fügte in Gedanken ein Liebesgeständnis hinzu und fragte mich, wie man diesen Mann nicht lieben konnte. Er war das perfekte Gesamtpaket, offenherzig, liebevoll, freundlich, ermutigend und sah zudem noch unverschämt gut aus. Nur das er meine Gefühle erwiderte, dass würde wohl auf ewig ein unerfüllbarer Traum bleiben.

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Surprise, ein kleines Ziam Kapitel, da es zwischen ihnen ja auch einiges gibt, was mal geklärt werden sollte. Wir hoffen, es hat euch gefallen, auch wenn es jetzt natürlich kein Larry war. Ob zwischen Zayn und Liam noch mehr werden wird? :(
All the love xx

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