Ch. 53 ➳ The First Time
Harry POV
Sonntag Morgen aufzuwachen und zu wissen, dass es nun noch weniger als vierundzwanzig Stunden waren, bis Louis fahren musste, waren die Hölle.
Ich hatte die Nacht zwar besser geschlafen als die Nacht davor, aber war trotzdem wieder vor Louis wach geworden und schaffte es so, noch ein bisschen Zeit zu schinden, um ihn einfach nur anzusehen. Wie ruhig sein Gesicht war, keine Miene verzog sich und er schien komplett entspannt zu sein. Ich fragte mich, ob er wohl gerade träumte und wenn ja, was, als ich meine Hand hob und ihm sanft über die Wange und dann die Haare strich.
Gott, ich bin so verliebt. Niemals hätte ich gedacht, dass die Liebe die man in irgendwelchen Filmen sieht oder über die man in Büchern liest, wirklich so vorkommen kann. Das der ganze Körper unter Spannung steht, sobald diese Person bei dir ist. Man kann sich nichts anderes vorstellen, als diese Person für immer und ewig zu lieben. Ich wollte keine Angst davor haben, dass uns die Entfernung auseinander bringen könnte, aber ich hatte Angst davor, dass sie uns entfremden würde. Louis musste bereits so viel mit mir durchmachen und nun, ließ ich ihn dort auch noch alleine.
Ich drückte ihm einen Kuss auf das Stück Haut, welches nicht unter einem T-Shirt versteckt war und fuhr dann mit meinem Finger über sein linkes Schlüsselbein. Vorsichtig, als könnte er unter meiner Berührung brechen, versuchte ich mir, jede kleine Erhebung auf seinem Körper einzuprägen. Seinen Duft nicht zu vergessen und ihn gedanklich immer bei mir zu haben.
Nach angemessener Zeit, wurde die Atmung des Körpers neben mir etwas unregelmäßiger und kurz darauf, öffneten sich die blauen Augen unter den Lidern, die ich eben noch kurz geküsst hatte. Wir sagten erstmal nichts, sondern sahen uns einfach nur an, während ein lächeln auf unsere Lippen trat und wir die Gegenwart des anderen genossen.
"Guten Morgen Engel", hauchte ich nach einer Weile und drückte ihm einen Kuss auf die Stirn, bevor ich mich von ihm löste und meine Hand an seine Wange legte. "Wie hast du geschlafen?"
"Gut", gab er zu und legte seine Hand auf meine, ehe sein lächeln noch größer wurde, "Sehr gut sogar." Er setzte sich etwas auf, damit er sich auf mich rollen und dann bequem auf mir liegen konnte. Sein Atem lag in meinem Nacken und verursachte eine Gänsehaut, während ich meine Arme um ihn schlag, um ihn noch näher bei mir zu halten. "Ich habe von dir geträumt."
"Von mir also?", fragte ich keck nach und zeichnete ein paar Muster auf seinem Rücken, bis ich schmunzelte. "Was hast du denn von mir geträumt?"
Louis' Gesicht löste sich aus meinem Nacken und er erhob sich so weit, dass er mich direkt ansehen konnte. Dann drückte er mir einen Kuss auf den Mundwinkel und fuhr mit seiner Nase über meine Wange, bevor er mit den Schultern zuckte und verlegen grinste.
"Weiß nicht", murmelte er, seine Stimme klang abweisend während er nun begann, Muster auf meiner Brust zu zeichnen. "Hab's vergessen."
*****
"Guten Morgen", begrüßte Janette uns, als Louis und ich in die Küche kamen und während ich ruhig blieb, erwiderte Louis den Gruß freundlich und sah sich sofort um, da das Haus seltsam leer wirkte. "Des und die Kinder sind draußen im Garten und spielen im Sand. Vielleicht könnt ihr ja nachkommen, nachdem ihr gefrühstückt habt?" Sie schenkte mir einen fragenden Blick, auf welchen sie wieder keine Antwort bekam und Louis knuffte mir in die Seite, woraufhin ich die Augen verdrehte und mit den Schultern zuckte. "Habt ihr heute irgendwas bestimmtes geplant?"
Es nervte mich, dass sie so nett war. Ich weiß, es ergab keinen Sinn, aber warum konnte sie nicht wie so viele andere Stiefmütter sein, die man nicht leiden konnte und wo es okay war, weil sie einen auch nicht leiden konnten? Wieso war sie so nett und fürsorglich und tat so, als würde ich schon längst zur Familie gehören, obwohl ich mich wie ein Arsch verhalte?
"Nicht wirklich. Die Universität haben wir gestern schon gesehen und wir wären vielleicht einfach nur mit den Kindern spazieren gegangen und hätten nach ein paar Spielplätzen gesucht", antwortete Louis für uns und griff nach einem Croissant, damit er es mir überreichen und er nach einem Mehrkornbrötchen greifen konnte.
"Tatsächlich gibt es hier außer der Universität wirklich nicht viel zu sehen, die Stadt ist nicht die spannendste", lächelte Janette vorsichtig und schmunzelte kurz, als Louis ihr mit einem Nicken zustimmte und dann wieder für eine Weile Stille am Tisch herrschte, weil niemand so wirklich wusste, was er sagen sollte. Selbst Louis schien mit der Situation etwas überfordert zu sein, weil er es wahrscheinlich nicht für richtig hielt, dass er am Ende ein besseres Verhältnis zu meiner Stiefmutter hatte, als ich. "Weißt du schon, wann du morgen früh losfährst?", fragte Janette vorsichtig, wahrscheinlich, weil sie ahnte, dass es ein eher unschönes Thema für uns beide werden würde.
Tatsächlich, wurde Louis lächeln etwas traurig und ich legte meine Hand auf seinen Oberschenkel, damit ich ihm vorsichtig etwas Komfort vermitteln konnte. Ich wusste, dass wir das schaffen würden, weil es wirklich keine Weltreise war, einander wiederzusehen, aber ich hatte Angst vor den Hürden, die wir gestellt bekommen würden.
"Ich denke, so spätestens gegen fünf, damit ich noch pünktlich bin. Die im Kindergarten wissen Bescheid, dass ich mich womöglich Verspäte, also sollte das bei zu viel Verkehr nicht das Problem sein."
Fünf Uhr Morgens. Ich schloss kurz meine Augen, um meine Gefühle in mir zu halten und spürte Louis' Hand, die sich auf meine legte und nun dafür sorgte, dass meine Trauer im Rahmen blieb.
"Fünf Uhr ist verdammt früh. Denkst du, du wirst dann Morgens was frühstücken?" Janette selbst schien ebenfalls traurig über Louis' Abschied zu sein und ich fragte mich, woran das lag, immerhin kannten die beiden sich kaum. Vielleicht war es wirklich aus dem Grund, dass sie dachte, dass ich mich dann noch mehr entfernen würde und wahrscheinlich, hatte sie damit sogar Recht.
"Ich kann Morgens nicht so viel Essen, vor allem, wenn es so früh ist."
"Ich werde morgen früh mit aufstehen und dir etwas für die Fahrt fertig machen. Wenn du während des Autofahren nicht Essen kannst, kannst du es natürlich dann auch auf der Arbeit essen. Das sollte kein Problem sein."
Louis sah die Frau vor uns erstaunt an und auch ich, konnte meine Überraschung vor dem Angebot nicht verbergen.
"Vielen Dank, aber das musst du wirklich nicht machen", beteuerte Louis und brachte Janette dazu, liebevoll zu lächeln und mit den Schultern zu zucken.
"Ich mache das doch gerne. Außerdem sind die kleinen meist sowieso schon so früh wach und dann wäre es das mindeste, nachdem du uns alle mit deiner Anwesenheit hier so glücklich gemacht hast. Wir sind dir sehr dankbar, weißt du? Bitte Louis, lass mich das für dich machen."
Louis nickte und bedankte sich noch einmal leise, was ich jedoch nicht mitbekam, da mein Blick lediglich Janette diente. Diese sah nun ebenfalls zu mir und ich erkannte immer das Stück Angst in ihren Augen, zurückgewiesen zu werden, weswegen ich einmal tief Luft nahm und ein leichtes lächeln aufsetzte.
"Vielen Dank."
*****
Nachdem wir den ganzen Tag mit den Kindern verbrachte haben, lagen Louis und ich Abend total platt im Bett und hatten auf dem Fernseher, den sie tatsächlich in meinem Zimmer eingebaut haben, einen Film auf Netflix angemacht. Louis hatte mir zeigen müssen, wie alles funktionierte und während er mich bei meinen versuchen ausgelacht hatte, musste ich irgendwann einfach anfangen mich zu rächen und begann damit, ihn durch zu kitzeln.
Jedenfalls lief es nicht wirklich lange so, denn in einer kurzen Pause, hatte Louis seine Lippen liebevoll auf meine gepresst und lag nun unter mir, während ich mich abstürzte, damit ich mit meinem ganzen Gewicht nicht auf ihm lag.
Der Fernseher lief im Hintergrund und ihm wurde keine Beachtung mehr geschenkt, als meine Lippen seine verließen und sich stattdessen zu dem Punkt vorkämpften, an welchem ich wusste, dass es die meisten Reaktionen bei ihm auslösten.
Während meine Lippen also die Stelle hinter seinem Ohr neckten, krallten sich seine Hände in meinen Rücken und ich hörte seinen stockenden Atem, als er seine Hüfte hob und mir zeigte, wie sehr ihm das gefiel.
"Harry", hauchte er nach einer Weile und ich löste mich von ihm, damit ich ihm in die Augen sehen und das Verlangen darin erkennen konnte, was wahrscheinlich noch nie so sehr da gewesen war. Und ich konnte ihn verstehen, denn ich wollte ihm ebenfalls so nahe sein, trotzdem musste ich wissen, ob er diesen Zeitpunkt für richtig empfand.
"Bist du dir sicher?", fragte ich vorsichtshalber und strich ihm eine Strähne aus dem Gesicht, bevor er nickte und ich meine Lippen wieder mit seinen versiegelte.
Für ein paar Momente, brachten wir uns also wieder in die richtige Stimmung, bevor Louis aufstand, die Tür abschloss und dann zu seiner Tasche ging, um zwei Dinge raus zu holen, die mir von meiner letzten männlichen Bekanntschaft nur allzu bekannt vorkamen. Louis setzte sich vor mir aufs Bett und legte die Sachen neben unsere Körper, bevor seine Hand nach dem Saumen meines Shirts griff und er es mir vorsichtig über den Körper zog.
Natürlich, hatte ich immer noch ein paar Unsicherheiten, was meinen Körper anging, aber vor allem, vertraute ich Louis. Niemals würde ich so perfekt sein, wie er es war, aber es reichte mir, wenn ich ihm genug war. Wenn er mich anziehend fand, so wie ich war und das, zeigte mir sein Körper mehr als deutlich.
Auch Louis verlor sein Shirt und kurz darauf verloren wir unsere Hosen, bevor Louis mich in die Matratze drückte und seine Lippen auf meiner Brust ihren Patz finden. Ich schloss die Augen, weil ich nicht wusste, wie ich mit den ganzen Überwältigenden Gefühlen umgehen sollte, wodurch die Berührungen von Louis' sinnlichen Lippen, die sich den Weg runter wagten, noch viel intensiver auf mich wirkte.
Nachdem ich das Gefühl hatte, aufgrund dieser Berührungen schon fast zu kommen, drehte ich uns beide und widmete mich sofort Louis' Beinen, dessen Innenseite ich mit Küssen bedeckte. Je näher ich seiner Körpermitte kam, desto mehr wimmerte Louis vor sich hin und drehte seinen Körper, weswegen ich meine Finger unter seine Boxershorts schob und diese quälend langsam über seine wunderschönen Beine zog.
Es war jedes Mal ein Erlebnis, Louis so unter mir wiederzufinden und ich wusste gar nicht, wohin mit den ganzen Gefühlen, die ich für diesen Jungen Mann pflegte. Mein Mund wurde trocken und für einen Moment konnte ich nicht mehr weitermachen, weil mein Körper von all den Gefühlen überflutet wurde und ich das Gefühl hatte, vor Liebe für diesen Mann, gleich mit dem weinen anfangen zu müssen.
Louis schien mein zögern zu bemerken und setzte sich auf, damit er seine Hand in meinen Nacken legen und mich zu sich ziehen konnte. Der Druck seiner Lippen auf meinen, brachte mich wieder ins hier und jetzt zurück, weswegen wir wenig später dort weiter machten, wo ich mich eben selbst unterbrochen hatte.
Obwohl ich schon einmal Sex mit einem Jungen hatte, war es mit Louis nochmal komplett anders. Ich bereitete ihn liebevoll vor, während er mir dabei half, den Punkt zu finden, der ihm offensichtlich am besten gefiel. Und mein Ziel war es, Louis die schönste Nacht seines Lebens zu bescheren, weswegen wir uns alle Zeit der Welt ließen.
Ich lernte noch mehr Parts an seinem Körper kennen. Lernte, was er liebte und was er nicht so gerne mochte. Lernte, an welchem Punkt sich die Härrchen auf seiner Haut vor Gänsehaut aufstellten und was ich tun musste, damit er in meinen Händen vor sich her schmolz und sich mir komplett hingab. Mit jedem Stoß, kamen wir beide uns noch näher und mit jedem Kuss, wuchs die Liebe, die ich für diesen Mann hegte, ins unendliche.
Liebe machen klang immer so verdammt kindisch und kitschig, aber genau das war es, was wir taten. Wir liebten uns mehr, als jemals zuvor und als ich den Gesichtsausdruck sah, der mir schon so bekannt war aber trotzdem noch so viel intensiver schien, brachte es auch mich über die Klippe und ich wusste, dass er alles für mich war. Das er alles sein würde, was ich wollte und was ich im Leben je brauchen würde.
Und das es mich umbringen würde, wenn ich ihn jemals nicht mehr an meiner Seite wissen würde.
[...]
Sie haben es getan c:
Wurde ja jetzt irgendwann mal Zeit. Wem aufgefallen ist, dass die Kapitel irgendwie immer länger werden... ja... es wird auch noch ein paar ausreißerkapitel geben also... just enjoy 😂
Lots of love ❤️
xoxo Michelle
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