Ch. 50 ➳ jealous

Louis POV

Sobald der Entschluss gefallen war, ging alles ganz schnell. Harry würde nach Cambridge umziehen und so sehr ich ihn auch vermissen würde, es war das beste für ihn und seine Zukunft. Zwei Stunden konnte man schnell besiegen und so sah ich diese auch nicht als den Weltuntergang, wie Harry noch zu Beginn. Harry bewarb sich gleich am nächsten Tag, nach unserem Gespräch, an der Universität und reichte die Noten seines A-Levels nach, sobald er dieses geschrieben hatte und das Ergebnis in den Händen hielt. Er bestand mit sehr guten Noten, hatte einen perfekten Schulabschluss in der Tasche und so war es auch kein Wunder, als die Zusage von Cambrige ins Haus flatterte.

Teddy zog schon ein paar Wochen, bevor Harry überhaupt die Zusage erhalten hatte, nach Cambridge, zu seinem Vater Desmond um. Dieser holte ihn mit seiner Frau Janette und ihren beiden Kindern, den Zwillingsschwestern Emma und Chleo, aus Doncaster ab. Diese waren drei Jahre alt und ganz begeistert davon, zwei große Brüder zu bekommen, Harry war nicht sonderlich amüsiert darüber. Das sie drei Jahre alt waren, bedeutete, das Desmond sie kurz nachdem er Harrys Familie verlassen hatte, gezeugt haben musste. Janette war eine nette Frau, würde Teddy sicher eine gute Stiefmutter sein, aber auch dieser schenkte Harry keine Aufmerksamkeit. Er hatte seinen kleinen Bruder nur verabschiedet und das war es dann auch schon gewesen. Das sein Vater eine neue Familie gegründet hatte, darüber wollte er nicht sprechen und wahrscheinlich auch nicht daran denken.

Durch Teddys Umzug hatte Harry sich viel mehr auf die Schule und auf das Lernen konzentrieren können und wahrscheinlich war es auch dadurch zu seinen guten Ergebnissen bei den A-Levels gekommen. Ich war unsagbar stolz auf ihn und auch wenn es ohne Teddy im Kindergarten, als auch Zuhause sehr ruhig und still wirkte, so würde es ja nicht auf ewig sein. Zudem skypten wir ganz oft mit dem Kleinen, meistens kurz bevor er schlafen ging. Er hatte sich schnell und gut eingelebt, wurde von seinem Vater endlich wie ein Sohn behandelt, verstand sich auch mit Janette und den Zwillingen, hatte sich im neuen Kindergarten eingefunden, aber freute sich auch schon, wenn Harry und ich kommen und sein großer Bruder da bleiben würde.

Harrys letzte Tage vor seinem Umzug kamen viel zu schnell, ich dachte, wir hätten noch viel mehr Zeit gehabt, doch dem war nicht so. Es hatte nicht lange gedauert, seine wenigen Sachen zu packen, dennoch war es irgendwie komisch gewesen. Ich dachte zum ersten Mal daran, wie es für mich sein würde, wieder allein in dieser Wohnung zu leben. Teddy und Harry hatten so viel Leben hineingebracht, neben Harry einzuschlafen und neben ihm aufzuwachen war mein größtes Geschenk gewesen, doch das würde sich nun erst einmal wieder ändern. Schnell fühlte ich mich allein, aber ich wollte Harry das nicht zeigen, nachher würde er sich allein nur deswegen noch gegen Cambridge entscheiden, doch dafür wollte ich nicht verantwortlich sein. Seine Zukunft, dessen Ampel nun grün leuchtete, wollte ich nicht wieder auf rot schalten.

,,Harry?", fragte ich, als der Lockenkopf gerade seinen Koffer schließen wollte. ,,Ja Lou?" Mein Freund blickte mich liebevoll an, legte seinen Arm um meine Taille, seine Hände umschmiegten meinen Rücken. ,,Könntest du einen deiner Pullover von dir für mich hierlassen?", schüchtern sah ich zu ihm hinauf, Harry lächelte und nickte, küsste meine Stirn. ,,Natürlich, wenn ich auch einen von dir bekomme", sofort stimmte ich zu und suchte einen heraus, der mir etwas zu groß war, Harry aber perfekt passen würde. Diesen packte er sogleich in seinen Koffer, während ich den Pullover von ihm, den er mir reichte, gleich überzog. Die Ärmel waren so lang, dass meine Hände sich darin versteckten, doch ich liebte es. Und so blieben wir den restlichen Tag und Abend auf dem Sofa, um Harrys vorletzten Tag bei mir zu genießen.

Am letzten Tag vor Harrys Umzug waren wir am Abend mit Liam, Niall und Zayn in einer Bar verabredet, damit Harry sich auch von diesen gebührend verabschieden konnte und wir auch nochmal seine Zusage feiern konnten. Dafür blieb durch den ganzen Stress mit dem morgigen Umzug noch nicht sonderlich viel Zeit. Unsere drei Freunde, mittlerweile waren wir eindeutig zu einer festen Truppe zusammengewachsen, warteten schon, hatten uns jeweils einen Platz freigehalten, auf welche Harry und ich uns nun niederließen, die Hände hatten wir ineinander verschlungen, ließen uns nicht los.

,,Unser letzter gemeinsamer Abend.." sprach Zayn und brachte Harry zum Lachen. ,,Das klingt ja, als würden wir uns nie wiedersehen Zaynie", mein Freund wuschelte seinem besten Freund durch die perfekte Frisur, der seine schwarzen Haare gleich darauf beleidigt wieder richtete. ,,Pff, ich wollte nur sagen, dass ich dich vermissen werde", schmollte er. ,,Du hast doch noch mich", Liam stupste Zayn in die Seite, denen das lächelnd die Augen verdrehen ließ. ,,Ich werde dich doch auch vermissen Zaynie, euch alle", sprach Harry, sein Blick landete zuletzt auf mir und gleich darauf seine Lippen auf meinen. Lächelnd erwiderte ich den Kuss, seufzte genießerisch und würde mich am liebsten nie wieder von ihnen trennen.

Als die Kellnerin kam und dies dann doch mal sein musste, wir unsere Lippen trennen mussten, bestellten wir uns alle ein Bier, um anzustoßen, doch Zayn war dabei ganz abgelenkt. Er schaute der Kellnerin hinterher, musterte ihre Rückansicht und besonders ihren Hintern. Für mich würde all das niemals gegen Harry ankommen, Harry war einfach perfekt. Seine Locken, seine grünen Augen, seine Lippen, seine Hand, die sich perfekt in meine schmiegte, sein Charakter, seine schlechten Witze, seine liebevolle Art und vorallem seine Art, mit der er mich liebte, bedingungslos und wahrhaftig. ,,Gefällt sie dir?", fragte Harry Zayn, riss mich damit aus meinen Schwärmereien und ließ mich interessiert zu dem Pakistani gucken. Liams komische Grimasse fiel mir dabei noch nicht auf.

,,Schon, aber..sie ist sicher nicht interessiert", murmelte Zayn betrübt und nahm einen Schluck aus seinem Bier. ,,Doch, na los. Geh ihr hinterher. Wenn ihr Blick mich nicht getäuscht hat, fand sie dich auch nicht schlecht", munterte Harry den schwarzhaarigen auf, der schlussendlich zustimmte, aufstand und der braunhaarigen Kellnerin nachlief. ,,Während Zayn flirtet, auf Harry, auf die fabelhafte Gelegenheit, die ihm durch Cambridge zugute kommt und auf die Erfüllung, all unserer Träume", sagte Niall, hob sein Bier und wir taten es ihm gleich, stießen an, auf heute und auf die Zukunft. Gleich darauf zog ich Harry zu mir heran, wir tauschten einen Kuss aus und wurden diesmal durch Zayn unterbrochen, der freudestrahlend wieder zurück kam.

,,Ich hab ihre Nummer", prahlte er, hielt einen Bierdeckel in die Höhe, auf welchem eine Zahlenfolge geschrieben war. Diese speicherte er sich gleich darauf in sein Handy und während er das tat, beobachtete ich Liam. Er saß verkrampft auf seinem Stuhl, das Bier mit beiden Händen fest umklammert, als würde das Glas in seiner Hand gleich platzen. Traurig und enttäuscht sah er zu Zayn, der grinsend die Glückwünsche und das Schulterklopfen von Niall und Harry entgegen nahm. Konnte es sein, dass mein bester Freund doch auf Jungs stand? Und dann auch noch auf Zayn? Durch Finn wusste ich nur zu gut, wie Eifersucht aussah und diese war nun auch Liam groß und breit ins Gesicht geschrieben. Darauf musste ich ihn definitiv noch einmal ansprechen.

Bis auf diesen kurzen Zwischenfall, die Trauer über das Ereignis in Liams Augen, war der Abend in der Bar toll. Es war eine perfekte kleine Abschiedsfeier für Harry, er hatte sicher niemals gedacht, dass so etwas in seinem Leben passieren würde und deshalb war es noch umso schöner. Er nahm alles dankbar entgegen, auch das Abschiedsgeschenk von Liam, Zayn, Niall und mir. Wir hatten zu viert zusammengelegt und ihm einen handlichen Laptop mit einer Umhängetasche für die Universität gekauft. Erst wollte er das nicht annehmen, empfand es als viel zu teuer, doch wir bekamen ihn überredet, zumal er ihm sicher praktische Dienste erweisen konnte, um sich während einer Vorlesung auch besser Notizen machen zu können. Der Abschied endete mit einer langen Umarmung für jeden und am Ende des Abends lagen Harry und ich das letzte Mal für einige Zeit gemeinsam in meinem Bett.

Ich kuschelte mich an seine nackte Brust und hauchte immer wieder kleine Küsse auf die weiche Haut. ,,Morgen ist es soweit", murmelte ich, Harry küsste meine Stirn. ,,Ich bin so froh, dass du das Wochenende dann noch bei mir verbringst, ich wüsste nicht, was ich ohne dich tun soll." ,,Das ist doch selbstverständlich Hazza, so schnell wirst du mich nicht los." Ich spürte Harrys Lächeln gegen meine Stirn. ,,Ich möchte dich auch gar nicht loswerden. Nie wieder. Ich liebe dich mit allem was ich habe." ,,Ich liebe dich auch", nuschelte ich gegen Harrys Lippen und verband sie dann zu einem, besiegelte die Hoffnung auf eine wunderschöne Zukunft für uns.

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Schon Kapitel 50, danke an alle, die immer so fleißig mit dabei sind!Jetzt ist es soweit, Harrys Umzug steht bevor, wie es wohl werden wird, wenn er dann in Cambridge wohnt? Und was ist da bei Zayn und Liam los..?
All the love xx

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