Ch. 43 ➳ Relationship

Harry POV

Es war tatsächlich nervenaufreibender, diese Wohnung zu betreten, als ich es am Anfang gedacht hatte. Irgendwie waren die letzten Tage so perfekt gewesen, dass ich diesen Ort schon fast verdrängt hatte und nun damit konfrontiert zu werden, dass er tatsächlich existierte, warf mich ein bisschen zurück. Ich war wirklich froh, dass ich Louis bei mir hatte, welcher mir in jedem Schritt behilflich war und tat, was er nur konnte.

Natürlich war mir bewusst, dass er vor allem beim packen nicht viel mithelfen konnte, aber niemals hatte ich auch nur für eine Sekunde gedacht, dass er diese Kiste finden würde. Die Kiste, die ich selbst nur alle paar Monate mal öffnete, wenn wieder ein neuer Brief mit neuen Versprechen eingetrudelt kam. Zumindest dachte ich, dass sie voll mit leeren Versprechungen und Entschuldigungen waren, die nicht ansatzweise das wieder gut machten, was er dieser Familie mit seinem Verlassen angetan hatte.

Vielleicht, reagierte ich auch deswegen so empfindlich darauf, dass Louis diese Kiste fand. Louis brachte mich dazu, mich meinen inneren Dämonen zu stellen und ich bekam es immer mehr mit der Angst zu tun, wenn er Dinge aus meinem Leben erfuhr, die ich nicht richtig an mich heran lassen wollte - und diese Briefe waren definitiv etwas, was dazu gehörte.

Jedoch rückte dies etwas in den Hintergrund, als Louis plötzlich meinte, dass man sich in einer Beziehung doch alles erzählen würde. Tat man dies denn? Und vor allem; waren wir in einer Beziehung? Als Amalia mich heute Nachmittag danach gefragt hatte, war ich nicht wirklich sicher gewesen, was ich darauf antworten sollte, obwohl die Antwort ja eigentlich so klar war. Immerhin war ich bisher der einzige, der Louis sagte, dass er ihn liebt und trotzdem, verhielten wir uns irgendwie so. Liefen Händchenhaltend durch die Gegend, küssten uns in der Öffentlichkeit und schliefen nun sogar in einem Bett zusammen. Alles deutete darauf hin, dass wir eine Beziehung führten und doch, fühlte es sich für mich nicht so an, weil ich immer noch bei jedem Kuss auch ein wenig Angst verspüre, dass Louis immer noch nicht weiß, was er fühlt und das er mich vielleicht doch fallen lassen könnte.

"Sind wir das denn? In einer Beziehung, meine ich", sagte ich also und ging einen Schritt auf Louis zu. "Ich meine, ja wir verhalten uns so, aber darüber gesprochen haben wir noch nicht. Und, naja, du weißt das ich dich liebe und das du der Einzige Mensch bist, mit dem ich zusammensein möchte, aber du.. du magst mich nur." Ich spürte, wie meine Augenbrauen sich zusammenzogen, als ich das eklige Gefühl von Angst in meinem Bauch spürte.

Louis hingegen, schien gar nicht so verunsichert und umfasste mit beiden Händen jeweils einen meiner Unterarme, um mich weiter zu sich heran zu ziehen. Seufzend ließ ich dies geschehen, konnte mich seiner Anziehung eh nicht Fernhalten und spürte kurz darauf seine Hände, die meine Arme nach oben wanderten, sich kurz auf meine Schultern legten und dann in meinem Nacken ihren Patz finden, wo seine Finger sanft mit den kleinen Locken spielten, die sich an diesem Ort sammelten.

"Ich habe sehr viel nachgedacht, in der letzten Zeit", sprach Louis langsam und fixierte meinen Blick, während ich versuchte, mich nicht zu sehr von seinen Fingern in meinem Nacken ablenken zu lassen, "und da ist mir klar geworden, wie gerne ich mit dir zusammen bin. Ich denke fast den ganzen Tag nur an dich, wie es dir geht, was du wohl gerade machst.. auch schon, als ich noch nicht wusste, was hier abgeht. Und ich konnte es jeden Tag kaum erwarten, dich am Nachmittag wiederzusehen. Ja, vielleicht ist es etwas zu früh, aber wer genau bestimmt denn, wann etwas zu früh ist? Ich möchte dich nicht teilen, niemals. Bei dem Gedanken, dass du vielleicht jemanden anders findest, wird mir ganz flau im Magen-"

"Du bist alles für mich", widersprach ich und konnte nicht fassen, was hier gerade passierte, als Louis' Wangen einen Rotschimmer annahmen und er mit leuchtenden Augen nickte.

"Ich weiß und das selbe gilt anders herum. Ich fühle mich rundum wohl, wenn ich bei dir bin und ich habe jetzt einfach beschlossen, mich fallen zu lassen und meine Angst in den Hintergrund zu drängen. Natürlich ist sie weiterhin da und ich werde auch für eine lange Zeit Angst davor haben, dass du mich verletzt, aber jetzt im Moment, will ich nichts lieber tun, als dich meinen festen Freund zu nennen. Denn ich liebe dich, Harry Styles und ich werde dir mit allem helfen, was noch auf dich zukommt. Denn ich liebe dich wirklich."

Völlig überwältigt, von dem was hier gerade passiert war, konnte ich auf diese Aussage vorerst gar nicht richtig reagieren und musste Louis nur anstarren wie bestellt und nicht abgeholt, als dieser anfing zu kichern und mich fragend ansah.

"Meinst du das Ernst?", fragte ich vorsichtshalber noch einmal nach, um sicherzugehen, dass dies nicht einer meiner Träume war, wo ich am nächsten Morgen enttäuscht aufwachte und merke, dass es niemals genau so sein wird.

"Ja", lachte er nun und stellte sich auf die Zehenspitzen, um seine Lippen kurz auf meine zu legen und sich dann wieder zu lösen. "Ich liebe dich."

Nach diesen drei Worten, hatte ich Louis schneller hochgehoben als er es realisieren konnte und sobald er anfing zu lachen, lag er bereits mit dem Rücken auf meiner Matratze und seine Lippen wurden von meinen attackiert, nur um ihm somit zu zeigen, was ich eigentlich wirklich für ihn fühlte.

Nach einem Atemberaubenden Kuss, atmeten wir schwer gegen die Lippen des jeweils anderen und ich schüttelte überwältigt den Kopf, als Louis' Hände durch meine Haare fuhren und er mich somit so nahe zu sich zog, dass ich mit meiner Nase sanft seine Wange hinunter fuhr. Ich führte diese weiter, neckte seine Jawline und fuhr bis hinter sein Ohr, woraufhin Louis seinen Kopf drehte, um mir etwas mehr Platz zu schaffen.

"Ich liebe dich auch", flüsterte ich in sein Ohr, sobald ich dort angekommen war und konnte spüren, wie sich sein Gesicht erhellen musste, als der Rest wie von selbst verlief und wir unsere T-Shirts los wurden, nur damit danach die Hosen und unsere Socken folgen konnten. Mein Körper berührte jeden Zentimeter seines und meine Lippen wanderten über seine Schultern, dann zu seinen Schlüsselbeinen und über seine Brust, bis ich am Rand seiner Boxershorts ankam und Louis bereits seinen Unterkörper anhob.

"Harry", hauchte er abgehackt und mir wurde bewusst, wie sehr ich das eigentlich vermisst hatte, als mir bewusst wurde, dass wir zum ersten Mal wirklich alleine waren. Niemand könnte in den nächsten Sekunden rein kommen und uns stören. "Harry Bitte", wiederholte sich Louis wieder, als ich zu ihm nach oben rutschte und meine Lippen auf die seinen legte, um ihn langsam wieder runter zu bringen. Obwohl Louis frustriert schien, erwiderte er diesen und fuhr mit seinen Händen meinen Rücken auf und ab, bis sie auf meinem Hinterteil liegen blieben und seine Finger ebenfalls vorsichtig unter den Rand meiner Boxershorts fuhren.

"Lou.. Engel, wir haben Zeit", sprach ich es dann aus und löste mich von ihm, um ihm in die Augen zu sehen. "Wir haben Zeit." Ich wiederholte es nochmal, damit es auch in meinem Kopf angekommen war und von einer auf die nächste Sekunde, schien mein Körper sich zu entspannen und ein lächeln stieg auf Louis' Lippen, ehe er uns drehte und dann auf mir lag.

"Dann werde ich meinen Freund mal verwöhnen", grinste er und bewegte sich nun mit Küssen runter zu meiner Lendengegend, die schon lange nicht mehr versteckt werden konnte.

*****

"Willst du ihn lesen oder soll ich?", fragte mich Louis, während er sich an meine Brust gekuschelt hatte und wir beide auf den Brief in meiner Hand sahen, welcher das älteste Datum trug. Es waren kleine Umschläge und ich denke auch nicht, dass die Briefe darin wirklich lang waren, trotzdem hatte ich Angst davor, was mich erwarten würde.

Nach einem letzten tiefen Atemzug, riss ich den Brief auf und entnahm das weiße, gefaltete Papier, ehe ich es öffnete und auf die allzu bekannte Schrift schaute, die mir damals immer  bei Englisch geholfen hatte.

"Hey Harry", las ich vor und räusperte mich einmal, während ich versuchte das geschriebene zu entziffern, während meine Hände so sehr zitterten, dass die Buchstaben vor meinem inneren Auge verschwommen aussahen oder es kam durch die Tränen, die urplötzlich in meine Augen gefunden haben; wer weiß das schon so genau. Louis' Blick lag auf mir und er schien jedes Wort in sich aufsaugen zu wollen, weswegen ich noch einmal tief durchatmete. "Ich weiß nicht so Recht, wie ich diesen Brief beginnen soll. Lange habe ich darüber nachgedacht, was ich dir sagen würde, wenn ich dich sehe aber das Erste und Dümmste was mir einfällt, ist eine einfache Entschuldigung. Meine Entscheidung, zu gehen, habe ich über einen längeren Zeitraum geschlossen und hatte dabei vergessen, dass es lediglich mir dadurch einfacher fiel. Es gibt so viele Dinge, die ich dir drüber erzählen möchte, aber einfach noch nicht denke, dass es die richtige Zeit dafür ist. Ich weiß nicht, ob es diese jemals geben wird, aber ich hoffe es. Ich liebe deine Mutter, dich und deinen Bruder, aber es ist etwas passiert, dass es mir unmöglich gemacht hat, bei euch zu bleiben, ohne euch zu verletzen. Sehr zu verletzen und deswegen habe ich mich dazu entschieden, dass es besser ist, zu gehen. Ich würde mich freuen, auch wenn es doof klingt, wenn du mir vielleicht zurückschreiben würdest. Ich möchte natürlich trotzdem auf dem neuesten Stand bleiben, von euren Träumen und Wünschen hören und euch dabei helfen, diese zu verwirklichen. Ihr beide seid mein Ein und Alles und ich habe euch lieb. Dad."

Trotz ein paar Unterbrechungen, hatte ich es geschafft, diesen Brief zu lesen, während Louis mir immer Mal wieder Tränen von der Wange wischte, wenn sie meinem Auge eben doch mal entflohen waren. Ich erfuhr von einem Bankkonto, was er für mein Studium eröffnet hatte und auf welches er monatlich einzahlte, außerdem davon, dass ihm seine Arbeit gefiel und wir den Ort, wo er lebte, bestimmt toll finden würden. Er lud uns dazu ein, ihn zu besuchen und fragte nach den Dingen, die wir taten und mochten. Im allgemeinen war es sehr schmerzhaft, dies alles zu lesen und ich konnte mich noch nicht entscheiden, ob es nun eine gute oder eine schlechte Idee gewesen war, dies zu tun. Aber das Louis bei mir war, machte alles auf jeden Fall ein großes Stück einfacher.

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Heute mal ein etwas verspätetes Kapitel und dazu ein Nachwort von mir ( yourssincerely1D ) trotz dass das hier Michelles Kapitel ist. Sie und ich mussten heute beide arbeiten, sie arbeitet immer noch, nur zur Erklärung xx

Aber nun sind Harry und Louis endlich zusammen, was sagt man dazu? Und Harry hat zusammen mit Louis ein paar Briefe von seinem Vater gelesen? Wie findet ihr deren Inhalt? :(
All the love xx

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