Ch. 34 ➳ Mixed Feelings
Louis POV
Die Woche nachdem Harry und ich so intim miteinander geworden waren, war großartig. Ich hatte das Gefühl, mir meiner Gefühle gegenüber Harry immer sicherer zu werden. Ich glaubte es nicht nur noch, sondern war mir mittlerweile ziemlich sicher, in ihn verliebt zu sein und das machte mich unheimlich glücklich. Finn war fast nur noch eine blasse Erinnerung, die Trennung war aber nun auch schon länger her und ohne Liam, Niall und besonders ohne Harry hätte ich sie wohl nie so schnell überwunden. Es war zwar kein schmerzloser Prozess gewesen, aber die Erleichterung, endlich ein neues Kapitel beginnen zu können, ohne sich schlecht zu fühlen, überwiegte.
Durch mein Liebesglück wollte ich auch Armor spielen und meine Freunde glücklich machen, doch Liam bestand nach meiner Frage, ob ihm Zayn gefiel, darauf, dass die beiden wirklich nur freundschaftlich auf einer Wellenlänge waren. Wirklich akzeptieren konnte ich das noch nicht, ich war der Meinung, dass sie ein total süßes Paar abgeben würden, aber sollten da keine Gefühle im Spiel sein, ließ sich da wohl nichts machen. Auch beim Auswärtsspiel am Sonntag beobachtete ich die beiden, doch es schien wirklich reine Freundschaft zu sein. Ich beschloss deshalb einfach, dass weiter zu beobachten und genoss währenddessen meine Zeit mit Harry.
Mittlerweile gab es öfter kleine Küsse auf die Lippen, Umarmungen, ich auf seinem Schoß, fast als würden wir schon eine Beziehung führen, doch darüber geredet hatten wir noch nicht. Ich denke, ich war bereit dafür, eine neue Beziehung einzugehen und ich musste Harry das sagen, denn sonst würde er mich sicher nie darauf ansprechen, da er mir alle Zeit geben wollte, bis ich mich wohlfühlte. Eine weitere Eigenschaft von ihm, die ich unglaublich toll, süß und als zuvorkommend empfand. Diese grünen Augen zogen mich so oder so in ihren Bann und wirklich länger widerstehen konnte ich ihnen ohnehin nicht. Alleine Harry zuzuhören, wie er von seinem Tag erzählte oder über Dinge sprach, die ihn interessierten, wirkte unglaublich beruhigend auf mich und ich konnte mir nichts besseres vorstellen.
Als Harry seinen kleinen Bruder am Montagmorgen in den Kindergarten brachte und dieser gleich zu den anderen Kindern rannte, um mit ihnen zu spielen, begrüßte Harry mich mit einem Kuss auf die Lippen, der gleich alles besser machte, sich so anfühlte, als würde uns nichts auf der Welt etwas anhaben können. ,,Wie geht's meinem Sonnenschein?", fragte Harry lächelnd, doch etwas machte mich stutzig und ich legte sanft meine Hand auf Harrys Stirn, um die Sorgenfalte wegzustreichen. ,,Was beschäftigt dich?", antwortete ich ihm mit einer Gegenfrage. ,,Nichts, alles ist gut. Nur die Schule stresst etwas, aber bald hab ich ja mein A-Level", erwiderte er und auch wenn es logisch klang, irgendwas daran kam mir suspekt vor und ließ mich Harry nicht vollständig glauben schenken. Trotzdem akzeptierte ich seine Worte vorerst und musste mich dann schon wieder von ihm verabschieden, weil er schleunigst zur Schule musste.
Als ich den Gruppenraum betrat, wo Niall und Lea schon den Stuhlkreis für die Begrüßungsrunde aufgebaut hatten, kam Theodore auf mich zu und umarmte mich einfach. Er sagte nichts und nach wenigen Sekunden ließ er mich wieder los, lächelte mich dankbar an und lief zum Stuhlkreis, um sich dort einen Platz für die Morgenrunde zu suchen. Nachdem auch die letzten Kinder von ihren Eltern gebracht wurden, sangen wir ein paar Lieder, die mit Bewegungen verbunden waren, Niall spielte dazu Gitarre und die glücklichen Gesichter der Kinder waren unbezahlbar. Hier war ein Ort, an dem sie jegliche Probleme, die einen selbst in solch einem jungen Alter schon heimsuchten, vergessen konnten und es war toll zu sehen, dass das funktioniert. So wurde deutlich, dass wir unsere Arbeit richtig und gut machten.
Nach der Begrüßung war erst einmal für eine Stunde freies Spielen angesagt, egal ob Verstecken, Fangen, Barbie, Lego oder sonstiges, der Fantasie waren keine Grenzen gesetzt. Teddy hatte mich gefragt, ob ich mit ihnen Verstecken spielen möchte, da keiner der Kinder suchen wollte und natürlich tat ich dem Kleinen den Gefallen und fand nach und nach alle Kinder im Gruppenraum wieder, die mitspielten. Natürlich stellte ich mich extra ein wenig doof an, damit die Kinder daran glaubten, dass ihre Verstecke unschlagbar waren und sie glücklich darüber sein konnten.
Nach der etwas längeren Spielzeit gab es Frühstück, welches wir zusammen in der großen Küche vorbereiteten und danach wiederum bastelten die Kinder mit Transparentpapier neue Deko für die Fenster, die wir gleich danach auch anbrachten. Die Kinder strahlten, als sie sahen, wie die Sonne durch ihre gebastelten Dinge schien und alles zum Leben erweckte. Nach einem Ausflug auf den örtlichen Spielplatz war der Tag auch schon wieder fast rum und während alle Kinder ihren warmen Kakao schlürften, um sich aufzuwärmen, kamen die ersten Eltern, um ihre Kinder abzuholen. Viele fragten danach, was wir heute gemacht hatten, fanden es toll, wie viel die Kinder bei uns erlebten und lernen, was wir natürlich gerne taten. Mal abgesehen davon, dass das unserer Job war, war es mehr als schön, die Kinderaugen strahlen zu sehen.
Teddy reichte mir gerade seine leere Tasse, die ich in die Spülmaschine stellte, als ein lauter Lärm vom Eingangsbereich kam. Während Lea in der Küche auf die Kinder Acht gab, die noch nicht abgeholt worden waren, gingen Niall und ich in den Flur, wo eine Frau stand, ein breites Lächeln auf den Lippen, neben ihr lag der Schirmständer, den sie scheinbar umgekippt hatte und den Lärm erklärte. Das Lächeln war aber keinesfalls schön, wirkte nicht besonders echt, sondern künstlich herbei geführt, es sah fast schon so aus, als würde es in den Wangen schmerzen. ,,Teddy", rief sie, sah sich um, schien durch Niall und mich hindurchzublicken. War das etwa Harrys und Teddys Mutter? Er hatte mir gar nicht erzählt, dass sie Teddy heute zum ersten Mal abholen würde.
,,Warte hier", meinte ich zu Niall und ging dann auf die Frau zu. ,,Hey, ich bin Louis, der Betreuer von Teddy", ich wollte ihr die Hand reichen, sie schien sie ergreifen zu wollen, doch griff mehrmals daneben und schüttelte dann die Luft. ,,Ich möchte Teddy", verlangte sie wieder, sie lallte ein wenig, ihr Blick war starr, immer noch als wäre ich ein Geist. ,,Sind sie die Mutter? Geht es Ihnen gut?", fragte ich fürsorglich. ,,Natürlich bin ich die Mutter, sieht man doch. Und mir geht es auch gut, ich möchte nur meinen Sohn abholen", sie verschränkte die Arme und sah sich wieder suchend um. ,,Natürlich, ich hole ihn eben", meinte ich und wollte mich dann durch Teddy absichern, dass das wirklich seine Mutter war, denn noch schien mir die ganze Situation suspekt.
Ich ging zurück in die Küche, bat Teddy, mit mir zu kommen und er glaubte schon, dass Harry ihn abholte, doch als wir zurück in den Flur kamen, wich ihm jegliche Farbe aus dem Gesicht. ,,Teddy mein Schatz, Mami ist hier um dich abzuholen", die scheinbare Mutter wollte nach ihm greifen, doch Teddy machte sofort einen Schritt zurück, ergriff meine Hand und versteckte sich hinter mir. In der Zeit kamen noch andere Eltern, die ihre Kinder abholen wollten und zum Glück kümmerte sich Niall darum. ,,Teddy, was ist los?", fragte ich und bückte mich zu dem Kind, was sich hinter mir versteckte. ,,Ich möchte nicht mit ihr gehen. Bitte Louis, ich möchte zu Harry", wimmerte Teddy und fing im nächsten Moment an zu weinen.
,,Hey, shhh", ich schloss meine Arme um den Kleinen. ,,Wir warten auf Harry, dass ist doch kein Problem", erwiderte ich, hielt weiter Thedores Hand, um ihm Trost zu spenden, während ich mich zurück zur Mutter drehte. ,,Tut mir leid, wir wissen sonst leider nur von Harry, der Theodore abholt, also kann ich Ihnen den Jungen jetzt nicht ohne weiteres mitgeben", sprach ich ruhig, die Pupillen der Mutter weiteten sich sofort. ,,Das ist doch lächerlich, das ist mein Sohn", erwiderte sie fast schon wütend, von der guten Laune war nichts mehr übrig. Sie wollte hinter mich greifen, doch ich reagierte schneller und ging einen Schritt zurück.
,,Harry ist sicher bald da, dann können Sie ihren Sohn mitnehmen. Bitte haben Sie noch etwas Geduld", bat ich, während Teddy hinter mir weinte und mein Bein umklammerte. Die Frau vor mir atmete schwer, sie kam mir ziemlich suspekt vor und ich konnte mir fast nicht vorstellen, dass es sich um Harrys und Teddys Mutter handelte. Davon hätte er mir doch sicher erzählt. ,,Harry ist doch selbst noch ein kleines Kind, wie soll er Teddy abholen?" Ihre Sprache wurde Satz für Satz verwaschener, sie schien sich wirklich anstrengen zu müssen, während sie nur ab und an Atemzüge nahm. Andere Eltern beobachteten uns, weshalb ich so tat, als wäre alles in Ordnung, schließlich sollten sie uns ihre Kinder gerne anvertrauen. Zudem lenkte Niall sie ab, was auch schon half. Ich wollte gerade etwas darauf erwidern, sagen das Harry doch schon achtzehn war, als die Tür zum Kindergarten aufging und besagter Lockenkopf eintrat. Sobald er uns entdeckt und meinen hilflosen Blick gesehen hatte, bekam er große Augen und stürmte fast schon auf uns zu. ,,Mum? Was machst du hier?"
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Da geht zwischen Louis und Harry alles immer weiter bergauf, Louis ist sich seiner Gefühle endlich sicher und dann das..was sagt ihr dazu? Wie wird Harry wohl reagieren? Wird er Louis anvertrauen, was los ist? :(
All the love xx
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