Ch. 23 ➳ Exersice Restraint
Harry POV
Ich weiß nicht, was ich mir bei meiner Beichte gedacht hatte, aber definitiv nicht das, was dabei heraus kam. Louis war zwar total verständnisvoll, aber bewies mir nur wieder einmal mehr, dass die Gefühle einseitig waren. Nach dem Beinahe-Kuss, hatte ich ein kleines Fünkchen Hoffnung in mir gespürt, doch Louis schien in mir nur einen Freund zu sehen und so sehr ich auch versuchte, dies zu akzeptieren, tat es unglaublich weh.
Ich fand es sehr lieb von Louis, mich direkt danach auf einen Kinoabend einzuladen und natürlich, konnte ich ihm sowieso nichts abschlagen, aber weh tat es trotzdem. Ich hatte ihm meine tiefsten Gefühle offenbart und obwohl ich natürlich wusste, dass die Trennung mit Finn noch sehr frisch ist und Louis sich momentan noch nicht auf etwas neues einlassen möchte, konnte ich die Enttäuschung nicht verhindern. Er hatte nicht einmal ansatzweise etwas darauf hingedeutet, dass mehr zwischen uns sein könnte.
Lange hatte ich darüber nachgedacht, ob ich mich nicht lieber alleine mit Louis im Kino treffen sollte, damit ich mir weiterhin in meinem Kopf eine Traumwelt zusammen basteln und hoffen konnte, doch letztendlich wusste ich, dass es mich nur noch mehr verletzen würde. Außerdem hatte ich Angst davor, dass es komisch werden würde und Louis und ich uns nicht einmal mehr wie Freunde verhalten könnten und durch Teddy, würde das Ganze bestimmt viel einfacher werden. Deswegen entschied ich mich dann auch dafür, meinen kleinen Bruder mitzunehmen, anstatt ihn bei Amalia oder Zayn abzusetzen und für ihn wäre es ja auch eine schöne Erfahrung, denn wir gingen jetzt nun wirklich nicht oft ins Kino.
So kam es also, dass wir für Samstagabend in zwei Wochen, dass Treffen vereinbarten. Wir versuchten, es so normal wie davor sein zu lassen und ich muss sagen, dass sich vor allem Louis sehr viel Mühe dabei gab, mir nicht zu nahe zu kommen. Nicht näher, als Freunde sich nunmal kommen würden und ich musste zugeben, dass es weh tat, obwohl es klar war. Ein paar Mal blieben Teddy und ich wieder länger und am ersten Samstag nach meiner Beichte, lud Louis uns sogar bei sich zum Essen ein und wir hatten einen schönen Abend, bevor Louis uns wieder nach Hause gefahren hat.
Das Problem war nicht, dass Louis mir Hoffnung machte, sondern das Problem war, dass ich mich mit jedem Tag, mit jeder Minute - Jeder Sekunde, die ich mit ihm verbrachte, mehr in ihn verliebte. In seine liebe Art, wie er mit Teddy umging und mit den anderen Kindern im Kindergarten. Wie er sich um mich sorgte, obwohl ich versuchte, mich so gut es ging zurückzuhalten. Wie sich diese Fältchen um seine Augen bildeten, sobald er aus vollstem Herzen lachte und wie die Schmetterlinge in meinem Bauch einen Tanz vollführten, wenn er es wegen mir tat. Ich steckte so tief in der Scheiße, wie noch niemals zuvor und das, bemerkte auch mein bester Freund.
Zayn machte sich Sorgen um mich und das lag vor allem daran, dass er mehr ahnte, als ich wollte. Er war ja nicht doof, andererseits gab es auch so viele andere Dinge, die sein könnten. Aber das Thema mit Louis, schien auch ihm auf den Magen zu schlagen. Er hatte Angst, dass ich mich in etwas verrannte, was mir das Herz brechen würde, dabei wusste er nicht, dass das längst der Fall war. Mit jedem Mal, wenn Louis einen Schritt zurück ging oder eine Umarmung früher unterbrach, damit das Ganze Freundschaftlich war, brach etwas in mir aber ich wusste, dass er es nicht böse meinte. Das machte das Ganze aber eigentlich noch schlimmer, denn ich wusste, dass es keinen Weg zurück gab, außer er würde mich einmal so richtig zerstören. Und das würde nicht passieren, denn dafür war er einfach zu lieb.
Während des Treffens im Kino, saß Teddy natürlich zwischen Louis und mir und trotzdem juckte es mich in den Fingern, ihn zu berühren. Meinen Arm um seine Schultern zu legen, vorsichtig nach seinen Fingern zu greifen und sie miteinander zu verschlingen. Alleine bei der Vorstellung, spielte mein Körper verrückt und ich schaffte es tatsächlich, nicht alle zwei Minuten einen Blick in seine Richtung zu werfen, in der Hoffnung, dass er mich vielleicht mit dem selben Wunsch anschauen würde. Natürlich, wurde das nicht erfüllt und der Film war auch nicht besonders Romantisch - trotzdem hätte ich bei einem Date wahrscheinlich eine Möglichkeit gefunden, ihm nahe zu sein.
Beide bekamen meine Zerrissenheit nicht mit und am Schluss, hatte ich kaum die Story in mich aufnehmen können, weil ich zu sehr damit beschäftigt war, meine Gefühle zu unterdrücken und in meinem Kopf spielte es verrückt, als ich darüber nachdachte, wie ich es nur noch zwei Jahre aushalten sollte, bevor Teddy in die Schule ging und ich Louis nicht mehr sehen würde. Außerdem wollte ich ihn nicht im Stich lassen; ich hatte ihm ja versprochen, für ihn da zu sein. Immer. Aber es zerstörte mich, es nicht vollkommen sein zu können, weil er immer einen gewissen Abstand zu mir hielt, weil er mich nicht verletzen möchte, dabei ist es doch genau das, was mich verletzt.
Am Ende des Treffens hatte Louis Teddy und mich wieder bei ihm zum Abendessen am nächsten Donnerstag eingeladen und noch bevor ich darüber hätte nachdenken können, hatte Teddy für uns beide zugesagt und.. naja, was hätte ich schon tun können. Wenn Louis mich auch nur für eine Sekunde mit diesen blauen Augen angesehen hätte, wäre ich sowieso eingebrochen und hätte zugesagt, also war dies jetzt auch in Ordnung.
Als ich Zayn Mittwoch Abend erzählte, dass wir am nächsten Tag wieder zu Louis zum Abendessen gehen würden, war seine Reaktion alles andere als positiv.
"Merkst du nicht, dass du lediglich der Lückenbüßer bist?", hatte er mich gefragt und war dabei so ruhig geblieben, dass ich ihm nicht einmal richtig böse sein konnte. "Ich mache mir sorgen um dich, vielleicht solltet ihr den Kontakt etwas zurückschrauben."
Ja, vielleicht. Vielleicht, konnte ich das aber auch einfach nicht, denn lieber war ich ein Lückenbüßer für Louis, als nichts. Und wir hatten ja vorher auch schon länger Zeit miteinander verbracht, also wieso sollte nur, weil er jetzt aufgrund der Trennung mehr Zeit hatte und diese mit Teddy und mir verbrachte, ich ein Lückenbüßer sein?
Trotzdem ging mir diese Aussage meines Freundes nicht aus dem Kopf und nun war es beinahe drei Wochen her, seitdem ich eingebrochen und Louis meine Gefühle für ihn dargestellt habe. Waren wir nun weiter als vorher? Nein, nicht wirklich. Irgendwie, fühlte es sich wie das Gegenteil an.
Dementsprechend kam ich auch mit nicht so blendender Laune in den Kindergarten und da ich mal wieder später kam, da es Donnerstag war, erwarteten Louis und Teddy mich bereits vor dem Kindergarten, um geradewegs zu Louis' Auto zu gehen und mit diesem zu ihm nach Hause zu fahren. Die Stimmung während der Fahrt war seltsam und ich merkte, dass mein Bruder mit Geschichten aus dem Kindergarten versuchte, sie irgendwie aufzuheitern, doch die Worte meines besten Freundes ließen mich nicht los und auch Louis schien zu spüren, dass mich irgendwas beschäftigte.
Deswegen schickte er Teddy ins Wohnzimmer und machte ihm einen Film an, während er mich in die Küche zog und mich sofort fragend ansah. Er verschränkte die Arme vor der Brust und ich sah Verwunderung in den blauen Augen, die ich so liebte, als ich seufzte und mich noch einen Schritt mehr von ihm entfernte.
"Was ist los, Harry? Du warst schon heute Morgen so seltsam und jetzt...", Louis schüttelte verwirrt den Kopf und löste seine Arme, bevor er sich kurz auf die Unterlippe biss. "Habe ich etwas falsch gemacht?"
"Nicht alles in meinem Leben dreht sich um dich, okay? Kann ich nicht einfach mal einen schlechten Tag haben?", fragte ich und klang dabei bissiger als beabsichtigt, weswegen Louis' Körperhaltung plötzlich noch zurückhaltender wirkte, als davor schon. Er hatte sich noch einen Schritt entfernt und sobald seine Augen Tränen zeigten, sah er auf den Boden und drehte sich von mir weg.
"Klar", seine Stimme klang seltsam monoton, als er nach der Auflaufform kramte und diese auf die Arbeitsplatte legte. "Tut mir Leid, dass ich gefragt habe."
Nach diesem Satz war es still zwischen uns und ich sah ihm dabei zu, wie er alle Zutaten für den Auflauf zusammensuchte, während ich mich selbst dafür verfluchte, wie ich ihn eben angemacht hatte. Er konnte ja nichts dafür, was Zayn sich so dachte, aber vielleicht hatte ich auch einfach nur Angst, dass er es mir bestätigen würde. Was sollte ich dann machen?
Ich seufzte einmal und fuhr mir durchs Gesicht, bevor ich nach seinem Oberarm griff und ihn vorsichtig zu mir umdrehte. Sein Gesicht war immer noch dem Boden zugewandt und ich legte meine Hand unter sein Kinn, damit ich sein Gesicht anheben und ihm endlich in die blauen Augen gucken konnte, die mich so unendlich traurig anblickten.
"Tut mir Leid, ich wollte dich nicht so blöd anmachen.. ich bin einfach", ich seufzte erneut und fuhr mit meinem Finger über seine Wange, als ich nach den richtigen Worten suchte. "Ich habe mich gestern mit Zayn unterhalten und dann hat er die Vermutung geäußert, dass ich nur ein Lückenbüßer aufgrund deiner Trennung mit Finn sein könnte und irgendwie, konnte ich nicht aufhören daran zu denken.. Es tut mir Leid. Ich wollte dich wirklich nicht verletzen.."
[...]
Da ist Harry wohl ein bisschen frustriert.. findet ihr es nachvollziehbar, dass Zayn denkt, Harry könnte als Lückenbüßer hinhalten? Und was könnte Louis dazu sagen?
Vielen Dank für die Kommentare und Votes ❤️
Lots of love;
xoxo Michelle
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