Ch. 14 ➳ Cause the Breakdown

Louis POV

Mein Herz schlug mir bis zum Hals, als es an der Tür klingelte und Finn wütend dorthin stürmte. Natürlich war es Harry, der seinen kleinen Bruder abholen wollte und ich wünschte mir, er wäre etwas später gekommen, damit Finn und ich bis dahin den Streit schon geklärt hätten können. Ich half Harry nur in seiner Not aus, Finn musste das verstehen und besonders, das kein Grund zur Eifersucht besteht, doch das wollte er nicht hören. Harry wollte sich Finn freundlich vorstellen und mir war es total unangenehm, dass Finn so ablehnend reagierte. Außerdem, was sollte Harry denken, wenn Finn so eifersüchtig bei ihm reagierte? Das ich über den Lockenkopf schwärmte? Das wäre ja noch schöner, ich war der Erzieher seines kleinen Bruders, unser Verhältnis sollte locker und nicht total angespannt sein.

Ich fand es wirklich lieb, dass Harry durch seine kleine Notlüge, von wegen das ich schon viel von Finn erzählt hätte, versucht hatte, eben diesen zu beruhigen. Es zeugte davon, dass er ein wirklich guter Mensch war, nur leider gelang dieser Versuch gar nicht und Finn wurde noch wütender, wenn dies überhaupt noch möglich war. Mein Freund schaute seinen Gegenüber mit so viel Hass an, wie ich ihn noch nie in seinen Augen gesehen hatte. Er musste sich von Harry, unbegründeterweise, wirklich bedroht fühlen. Deshalb versuchte ich umso mehr, dem Lockenkopf weis zu machen, dass alles okay sei, um jeglichen unangenehmen Situationen zu entgehen.

Zum Glück war Teddy in Harrys Armen sofort eingeschlafen, sodass er nichts mehr von alldem mitbekam. Dass der Kleine keinen Streit mochte, war mir sofort klar geworden und deshalb fand ich es umso schlimmer, dass Finn sich selbst vor dem vierjährigen nicht beruhigen konnte. Aber auch, dass Finn sich vor Harry, einem für ihn Fremden nicht beruhigen konnte und ihn sogar wütend anmachte, schockierte mich noch mehr. Diese Seiten hatte ich von meinem Freund nicht gekannt, nichtmal vermutet, dass sie da waren. Er war so aggressiv, wütend, seine Stimme klang ganz weit weg und seine Körperhaltung war bedrohlich, wie von einer Löwenmutter, die ihr Junges beschützen wollte. Nur war ich nicht Finns Kind und auch nicht in Gefahr, sondern er einfach nur mehr als eifersüchtig.

Immer wieder hatte ich versucht, Finn runterzubringen, was sonst ohne Probleme funktionierte, aber dieses Mal war es anders und mein Herz zog sich jetzt schon schmerzhaft zusammen. Besonders als er kurz davor war, auf Harry loszugehen, war für mich der Kaffee auf, das ging zu weit. Das er ihm vorwarf, er würde mir schöne Augen machen und sich an mich ranmachen war übertrieben, er war immernoch mit Zayn zusammen und das wusste Finn auch. Deshalb schickte ich Harry dann auch lieber nach Hause, nicht dass das noch eskalieren und Finn tatsächlich zuschlagen oder Teddy aufwachen und anfangen würde zu weinen.

Ich wusste, dass Harry sich Sorgen machte, als ich ihn zur Tür brachte. Er wollte mich nicht alleine lassen, das war mir deutlich klar, aber Finn würde mir niemals etwas antun. Bis jetzt hatten wir jeden Streit geklärt und auch jetzt zweifelte ich nicht daran, wieder Ruhe und Frieden in die Situation bringen zu können, vielleicht nicht heute, aber in den nächsten Tagen. Natürlich machte es mich unsicher, dass ich ihn noch nie so wütend erlebt hatte, ich wusste nicht genau, wie ich damit umgehen sollte, aber irgendwie würde das schon wieder gehen.

Kaum fiel die Tür ins Schloss, kehrte ich zu Finn zurück ins Wohnzimmer, er hatte die Arme verschränkt, schnaubte vor Wut. ,,Finn, bitte beruhige dich", murmelte ich, doch er schüttelte den Kopf. ,,Wie kannst du so blind sein Louis? Wie kannst du nicht bemerken, wie Harry dich ansieht? Ich weiß es, weil ich dich so ansehe, weil du mich so angesehen hast." Trotz purer Wut bemerkte ich, wie verletzt seine Stimme klang, doch auch er verletzte mich durch sein Handeln, er hatte versprochen, mir zu vertrauen und tat es nun schon wieder nicht. So konnte man keine Beziehung führen. In den letzten drei Jahren unser Beziehung war ich immer der gewesen, der eifersüchtig gewesen war. Was hatte gerade Harry an sich, dass Finn so explodieren ließ? Mir war es unbegreiflich.

,,Ich bin nicht blind Finn, du redest dir nur etwas ein. Harry und ich sind Freunde, ich bin der Erzieher von Teddy und Harry benutzt diesen sicher nicht, um an mich heranzukommen." ,,Ich hätte dich nie so naiv und leichtgläubig eingeschätzt", seufzte Finn und diese Worte trafen mich mitten ins Herz. Ich hatte in letzter Zeit schon zu oft geweint, aber auch jetzt bahnten sich Tränen wieder den Weg meine Wangen hinab, sammelten sich am Kinn und tropften von dort auf den Boden. Diesmal weinte aber auch Finn und wischte sich immer wieder durchs Gesicht. ,,Ich bin weder naiv noch leichtgläubig, ich sehe die Dinge nur, wie sie sind", stellte ich kraftlos dar, doch Finn hatte schon die nächsten Worte parat, um mir zu wiedersprechen.

,,Es ist nicht deine Schuld, du bist zu gut, um sowas zu erkennen, um die hinterhältigen Gedanken der Menschen zu bemerken und vielleicht habe ich mich auch gerade deshalb so in dich verliebt. Aber ich kann das nicht mehr. Was ich vorhin erzählen wollte, als du mich gefragt hast, warum ich so schlecht gelaunt bin, bevor dein ach so toller Harry uns unterbrochen hat, den Patienten den wir heute verloren haben, der so alt war wie du und der mich so sehr an dich erinnert hatte, er starb an Leukämie. Ich hab an die Zeit zurückdenken müssen, in der wir uns kennengelernt haben, du warst so fertig, so traurig und ich war jede freie Minute für dich da. Das war ich gerne, du warst mir sofort wichtig und seitdem deine Mutter das erste Mal eingeliefert worden war, hatte ich schon ein Auge auf dich geworfen."

Das Finn den Tod meiner Mutter ansprach, auch wenn ich ihn verarbeitet hatte, ließ mich noch stärker weinen. Wie gerne hätte ich sie jetzt als Unterstützung an meiner Seite. ,,Ich wollte dich einfach wieder glücklich sehen und das will ich immer noch, nichts ist mir wichtiger, als dein Glück, aber ich glaube nicht, dass ich noch länger dein Glück bin. Durch den Tod des jungen Mannes ist mir bewusst geworden, wie sehr ich an dir hänge, dass ich dich nicht verlieren will und vielleicht ist genau das das Problem. Die letzten Wochen war es nur Harry hier, Harry da", sobald Harry zum Thema wurde, wurde Finn wieder lauter und ließ mich ängstlich zusammenzucken. ,,Jedes Mal hast du mich links liegen gelassen, hast dich nur dafür interessiert, wie es Harry geht, was es mit seinem Freund auf sich hat und ich war egal." ,,Das ist doch gar nicht wahr", widersprach ich laut und ging auf meinen Freund zu. Ich ergriff seine Hände und unsere Tränen tropften auf diesen Bund.

,,Du hast es nicht wahrgenommen und das ist okay, aber jetzt geht es einfach nicht mehr, ich kann nicht länger die zweite Geige sein. Du siehst Harry vielleicht als Freund, glaubst das zumindest, aber so wie du über ihn sprichst, so wie er dich ansieht, ich kann nicht mitansehen, wie du mir entgleitest. Das würde mein Ende bedeuten. Auf diese Weise möchte ich dich nicht verlieren, auch wenn ich dich liebe und meine Eifersucht vielleicht zu übertrieben ist, ich weiß, was ich sehe." Finn ließ meine Hände los und mein Herz brach noch ein Stück mehr, ich wollte sie wieder ergreifen, doch er entfernte sich von mir. ,,Finn, was soll das heißen?" Jedes Mal, wenn mein Herz schlug, brannte es unangenehm in meiner Brust, es fühlte sich nicht gesund an.

,,Heute hat diese Aktion das Fass zum Überlaufen gebracht. Auch wenn du angeblich nur auf Teddy aufpassen solltest, irgendwas hat Harry sich davon bestimmt versprochen und du hättest mit mir reden sollen, mich fragen sollen, ob ich damit einverstanden bin. Aber stattdessen hast du als Gutmensch wieder entschieden, was für die anderen besser ist, nicht was für uns besser ist. Heute hätte ich meinen Freund mal wieder gebraucht, nicht den, der von Harry schwärmt, sondern den, der für mich da ist, wenn etwas schlimmes auf der Arbeit passiert ist, mich umarmt, mich küsst, mich liebt. Aber ich glaube, dass dieser Freund nicht mehr anwesend ist."

Mein Herz zerbrach in tausend Stücke und ich wollte nicht wahrhaben, was Finn mir da gerade sagte. ,,Finn...sag mir was du willst", hauchte ich verzweifelt, Gesicht nass durch all die Tränen. Auch mein Gegenüber weinte heftig und unerbittlich, das machte die ganze Situation für mich nur noch schlimmer. ,,Ich denke, es ist besser, wenn wir uns trennen." Mir entglitten alle Gesichtszüge, ich hätte damit gerechnet, dass er will, das ich erstmal auf dem Sofa schlafe, aber damit? ,,Nein...nein...nein", ich wurde immer lauter und schüttelte energisch den Kopf. Ich umklammerte meinen Freund und atmete seinen wundervollen Duft tief ein. ,,Das kannst du mir nicht antun Finn, wir bekommen das wieder hin", schluchzte ich und sah zu ihm auf, eine seiner Tränen tropfte auf meine Wangen.

,,Mach es mir doch nicht so schwer Lou", seine Hände fanden ihren Weg auf meine Wangen und sofort legte ich meine Hände auf seine. ,,Finn, ich liebe dich, nicht Harry. Ich bin nicht an Harry interessiert, du darfst mich nicht verlassen. Harry ist nicht, was für mich zählt, du bist es. Ich werde mich bessern, ich verspreche es dir, ich werde mich bessern", meine Stimme zitterte und ich wollte Finn nicht loslassen, doch er riss sich förmlich von mir los, sodass ich zurücktaumelte. ,,Es tut mir leid Louis, es ist vorbei. Bitte lass mir meine Zeit und melde dich nicht bei mir", Finn entfernte sich aus meinem Blickfeld, ich wollte ihm hinterher laufen, aber meine Beine gaben nach und ließen mich auf den Boden sinken. ,,Komm zurück", murmelte ich immer wieder vor mich hin, während ich mich vor lauter Herzschmerz auf dem Boden krümmte. Als die Tür ins Schloss fiel, weinte ich bitterlich, mein Schluchzen war laut und tat im ganzen Körper weh, doch Finn war weg und würde nicht zurückkommen.

___
Da hat die Beziehung von Finn und Louis wohl ihr Ende gefunden...was sagt ihr dazu? Meint ihr die Trennung ist endgültig oder gibt es noch eine Möglichkeit, dass sie wieder zusammenfinden?

Eure Unterstützung bei den ganzen Kapiteln ist wirklich toll!
All the love xx

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top