Warum kann ich nur so schwer vertrauen?

"Sasuke!"

Der junge Uchiha aktivierte sein Sharingan und blieb dann an einem Baum stehen. Natürlich war der Blonde ihm gefolgt, wie hätte es auch anders sein können.

"Bin ich dir so egal geworden, oder war ich dir wirklich nie etwas wert?"

Er wusste darauf einfach keine Antwort.
Natürlich war Naruto ihm wichtig, doch selbst ihre Freundschaft konnte die Situation nicht mehr ändern. Wenn er seine Familie wirklich rächen wollte, dann musste er Konoha verlassen.
Oder?

- weil dein Vertrauen zu oft zerstört wurde.

Warum bin ich manchmal so gefühlskalt?

"Ich dachte, wir könnten endlich einander vertrauen. Ich dachte, wir wären Freunde..."
"Sind wir ja auch."
"Und warum lässt du uns dann alle im Stich?"
"Weil wir Freunde sind."

Naruto zitterte am ganzen Körper. Gab es denn keine Möglichkeit, den Jungen aufzuhalten? Wie konnte er seinen besten Freund vor der Dunkelheit beschützen?

- weil du sonst verletzlich wärst.

Warum bin ich, wie ich bin?

"Endlich haben wir ein Band geschaffen...wir sind Freunde geworden und wenn ich dich jetzt gehen lasse, dann werden wir alles zerstören..."

Sasuke wandte sich von ihm ab.
Er hatte bereits alles zerstört. Durch die Worte von Itachi hatte er sich von Dunkelheit und Hass leiten lassen. Für ihn gab es kein Zurück mehr.
Es gab nun einmal Leute auf dieser Welt, die gerne alleine sind, auch wenn niemand die Einsamkeit ertragen kann.

- weil man dich vor langer Zeit dazu gemacht hat.

"Versprichst du mir etwas?" erkundigte sich der Uchiha. Er blickte dem Jungen direkt in die Augen.
"Was denn?"
"Das du mich niemals vergisst, egal was zwischen uns passiert."

Naruto erstarrte.

Er musste endlich loslassen, denn ihm wurde bewusst, dass er den Uchiha nicht ewig halten konnte. Doch bevor er eben diesem eine Antwort geben konnte, wurde es plötzlich schwarz vor seinen Augen.
Dann sank er zu Boden.
Sasuke strich dem Jungen eine Strähne aus dem Gesicht.

"Ich weiß, dass du mich hören kannst. Ich verspreche dir, wir werden uns wiedersehen, denn du bist meine Familie."

Mit diesen Worten war der Uchiha verschwunden.

Es sind jene, mit denen wir leben und die wir lieben, die wir übersehen.