>Fünf<
P.O.V. Rob
Grinsend schließe ich die Zimmertür hinter mir und gehe zurück in die Küche.
Stella ist mega lustig drauf. Und das beste: Sie hat keine Ahnung, wer ich bin. Dass ich mein Gesicht täglich in eine Kamera halte und eine Menge junge Menschen unterhalte. Und das ist in der heutigen Welt voller Vorurteile und Hass auf andere Menschen Gold wert.
Außerdem ist sie ziemlich süß. Vor allem in meinem Pulli...
Warte, Rob, warum denkst du gerade darüber nach, wie toll sie in deinen Sachen aussieht. Du musst sie sowieso morgen nach Hause bringen. Wenn sie sich wieder sicher fühlt.
Man muss sich vorstellen, da wird ein Mädchen auf der Straße von jemanden verfolgt und sie hat noch nicht einmal die Möglichkeit etwas dagegen zu tun. Was wäre, wenn ich in dem Moment nicht dort gestanden hätte...?
Ich schüttel meinen Kopf und damit auch den Gedanken aus diesem.
Bevor ich mich auf unser Sofa setze, trinke ich noch ein Glas Wasser. Dann nehme ich mir ein Kissen und rolle mich auf dem Sofa zusammen. Meine Augenlider sind schwer wie Blei und fallen schnell von ganz alleine zu.
In der Nacht wache ich auf, weil irgendjemand die Küchenschränke auf und zu macht.
Als ich mich aufsetze, sehe ich den Strahl einer Handytaschenlampe durch unsere Küche flitzen. Und davor eine sehr zerstreute Stella.
Ich stehe auf und laufe auf sie zu. Sie hat mir den Rücken zugedreht und ehe ich ihr meine Hand auf die Schulter legen kann, erschreckt sie sich und springt zurück.
„Rob”, flüstert sie entsetzt, „du kannst dich doch nicht einfach so anschleichen!”
Sie leuchtet mir mit der Taschenlampe ins Gesicht, so dass ich fast blind werde. Doch ehe ich den Gedanken begreife, wird es auf einmal stockdunkel um uns herum.
„Oh nein”, sagt Stella wohl zu ihrem Handy, „Akku alle!”
Meine Augen gewöhnen sich langsam wieder an die Dunkelheit und vor mir sehe ich Stella, wie sie ihre Schultern hängen lässt.
„Hey”, flüstere ich ihr zu,„alles gut. Was für ein Ladekabel brauchst du?”
Sie lehnt sich gegen die Arbeitsfläche und reicht mir Ihr Handy.„IPhone...”
Ich muss grinsen.„Kein Geld für Löffel aber ein IPhone, huh?”, antworte ich etwas provokant.
Doch Stella reagiert anders darauf, als ich gedacht hatte. Sie rutscht an der Schranktür hinunter, bis sie auf dem Boden sitzt, dann stützt sie den Kopf in die Hand.
„Nicht die richtige Uhrzeit zum Scherzen, Rob.”
Währenddessen stöpsele ich ihr Handy an Jimmys Ladekabel, das noch in der Steckdose neben dem Sofa steckt.
„Wie spät ist es denn?”, sage ich mehr zu mir selbst und schaue auf mein Handy. 3:26 Uhr.„Uh.”
Ich kehre zurück zu Stella, die immer noch auf dem Küchenboden hockt.„Warum bist du dann noch wach?”
Ich setze mich neben sie und schaue sie von der Seite an.„Ich- Ich kann nicht schlafen. Ich habe Angst.”
Zum ersten Mal seitdem ich sie kenne, klingt sie wirklich verzweifelt. Ich lege vorsichtig meinen Arm um sie.„Aber hier kann dir nichts passieren. Das verspreche ich dir.”
Langsam lässt sie ihren Kopf auf meine Schulter sinken.„Danke”, sagt sie kaum hörbar.„Kein Problem”, flüstere ich durch ihre Haare.
Ich höre, wie ihr Herz neben mir schlägt und ihr Atem immer tiefer wird. Und ehe ich mich versehe, ist Stella in meinen Armen auf unserem Küchenboden eingeschlafen.
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