Von arroganten Vollidioten und Dates

Donnerstag & Freitag: 20. & 21. August

*Camilla*

Nach einem langen Schultag wie gestern, war ich unglaublich froh, meine Stunden für dieses Jahr so gelegt zu haben, dass ich die ersten vier Stunden vom Donnerstag schlafend in meinem Bett verbringen konnte und lediglich für zwei Stunden Chemie zur Schule musste, da die Sportaktivitäten bis ende nächster Woche erstmal abgesagt waren, immerhin waren die Auswahlspiele erst nächste Woche.

Auch Liv und Ary hatten vier Freistunden, nur Nathan war so blöd gewesen Fotografie und Geografie zu belegen, was seinen Stundenplan optisch mehr füllte, als unseren. Allerdings galt das auch als Nachteil für uns, da uns der Luxus eines besten Freundes mit Auto und Führerschein verloren ging und wir mit dem Bus fahren mussten. Kurz trafen wir den Blonden, bevor sich unsere Wege wieder trennten. Während Ary, Liv und ich den Chemie Kurs besuchten, ging Nathan zu Physik.

Da sich knappe dreißig Leute in Chemie eingeschrieben hatten, wurden wir in zwei Gruppen aufgeteilt. Am Ende waren bei uns im Kurs, Loki, Clint, Natasha, Darcy, die Freshmen Rocket Racoon und Jemma Simmons, als auch die Junior Schülerin Skye Johnson und die Seniors Phil Coulson, Maria Hill und Hope van Dyne. Durch die bunte Mischung der Klassenstufen, waren wir mehr als nur Neugierig, wer welchen Partner bekommen würde.

Unser Professor, Alan Hamilton, hatte die Miese Angewohnheit das ganze über Lose, wie beim Wichteln zu regeln. Er schrieb jeden Namen auf einen Zettel, faltete ihn sorgfältig und schüttelte sie in einer Box hin und her. Das erste Team bestand aus Jemma Simmons und Rocket Racoon, was laut Liv eine mehr als nur interessante Mischung abgeben würde, immerhin machte Rocket nach nichtmal einer ganzen Woche bereits Nathan den Posten als Dealer der Schule streitig, indem er den Biofanatikern, sogar mit irgendwelchen Eingeweiden ankam. Er schien mir definitiv reif für die Klapse, während Jemma bisher nur mit Intelligenz sehr aufgefallen war, als auch mit ihrer unglaublich sanften und geduldigen Art.

Die nächsten, die zueinander gelost wurden, waren Natasha Romanoff und Clint Barton. Skye Johnson und Phil Coulson wurden zum Team, während Hope van Dyne den Rest ihres Senior Jahres wohl mit Maria Hill verbringen musste. Mein Blick scannte förmlich den Raum um zu überblicken, wer bereits einen Partner hatte und wer nicht. Aktuell fehlten nur noch Ary, Liv und ich, als auch Loki und Darcy, was wohl bedeutete, dass es eine Dreiergruppe für dieses Jahr geben würde.

Die Chancen, dass ich nicht Loki als Partner bekommen würde, waren hoch genug um sich jetzt schon zu freuen und vielleicht würde ich sogar in der Dreiergruppe landen, was wesentlich entspannter sein würde, als nur zu zweit zu arbeiten. „Camilla.", sofort hing mein Blick an der Tafel, wo Hamilton stand. Er wühlte in den übrigen vier Zetteln rum, zwei hingen aneinander, er schüttelte sie auseinander, ich drückte die Daumen. „Und Loki.", das laute Lachen von Liv vermischte sich mit dem genervten Stöhnen von Loki und dem Jubeln von Ary. Auch Darcy konnte sich ein Kichern nicht verkneifen und während sich meine zwei besten Freundinnen auf den Weg zum größten Labortisch machten, kam Loki zu mir getrottet, die Arme vor der Brust verschränkt und ein Blick wie tausend Jahre Regenwetter.

„Ich hasse dich. Ich glaub ich wechsle in Physik." „Oh ja, bitte tu mir den gefallen.", brummte er und verdrehte die Augen. „Sonst noch irgendwelche Wünsche ?", wollte ich ironisch wissen. Er schüttelte den Kopf und legte sein Zeug auf den Tisch. Während wir schweigend nebeneinander unsere Zeit absaßen, beobachtete ich Liv, Ary und Darcy. Wie gerne ich bei ihnen sitzen würde, anstatt neben diesem Arroganten Vollidioten.

*Loki*

Genervt verdrehe ich die Augen. Die Auswahl zwischen diesem Gör und ihren Freundinnen war ja schon absolut grauenhaft gewesen, aber hätte es nicht wenigstens Darcy seien können ? Ich folge dem Blick meiner zukünftigen Laborpartnerin zu ihren drei Freundinnen.

Wenigstens scheinen die drei voll und ganz zufrieden mit ihren Partnern zu sein. Doch ich musste die abbekommen, die dachte, sie könne jeden belehren und anpassen, wie es ihr passt. Sie jagt ihren Träumen nach, wie jede Märchenfigur, damit sie am Ende ihren Traumprinzen heiraten konnte. Doch die wahre Grausamkeit der Märchen war versteckt worden hinter kinderfreundlichen Worten und sorgte für den Anblick einer heilen Welt, doch wenn man genauer hinsah, war diese Bild ein Netz aus Lügen und falschen Versprechen. Irgendwann würde es auch um sie herum zusammenbrechen, dessen war ich mir sicher.

Ich ballte meine Hände zu Fäusten und biss mir schmerzlich auf die Unterlippe. Irgendwas würde auch sie noch brechen, irgendwas würde ihre Träume und ihre Zukunft in Grund und Boden schmettern, direkt neben meinem Wunsch nach einer intakten Familie, oder einem Ort, dem ich mich zugehörig fühlen konnte. Ich konnte nur hoffen, dass ich ihr direkt in die Augen sehen konnte, wenn auch ihr letzter Hoffnungsschimmer erlischt.

Meine Augen fixierten wieder den Tisch vor uns. Ihre schwarzhaarige Freundin scheint ihr Fett bereits weg zu haben. Es als erstes Mädchen in eine reine Jungsmannschaft zu schaffen bedeutet mehr als nur ein paar mal am Ende des Geduldsfadens zu stehen. Niemand sollte ein perfektes Leben führen können und dafür würde ich sorgen.

*Camilla*

Mein Donnerstagnachmittag verlief umspannend und langweilig. Das positivste war, dass Nathan bereits vor der Schule auf uns wartet um uns mit nachhause zu nehmen, schlussendlich landeten wir bei ihm und zockten ein paar Videospiele.

Unser Freitag verlief unglaublich ungleich. Während Liv und ich wieder gemeinsam mit Ary zur ersten Stunde Bus fuhren und Nathan in seinem Bett schlief, unterhielten wir uns über den anstehenden Homecoming Ball.

„Okay, mit wem wird Steve wohl gehen ?", wollte ich wissen. Liv ruderte kurz mit den Armen, als der Bus eine besonders schwungvolle Kurve fuhr. Reflexartig packte ich sie am Unterarm und zog sie wieder gerade auf die Beine. Verlegen lachte sie. „Ich glaube, dass er alleine kommt. Als wir uns vorgestern in der Pause im Raum getroffen haben, hat Bucky ihn gefragt, ob er was organisieren soll, er meinte er habe nichts geplant." „Wie jetzt ? Der Captain vom Footballteam kreuzt alleine auf ?", mit großen Augen sah Ary uns an. „Na, Ladys ?", Tony stieg hinzu und legte wie der Klischee Badboy einen Arm um mich. „Oh, gut, dass du da bist, Tony, mit wem gehst du auf den Ball ?", wollte Liv wissen.

„Naja bisher hatte ich niemanden eingeplant, vielleicht ändert sich das noch. Wie steht mit dir Cams ?", er sah zu mir runter und verlegen sah ich ihn an. Als Tony und ich letztes Jahr festgelegt hatten, dass wir mindestens auf einen Schulball müssen, hatten wir uns dafür entschieden zusammen hin zu gehen, weil wir keine andere Begleitung hatten, als Freunde. Als ich beim ersten mal nicht konnte, war es nicht schlimm, immerhin gab es noch den Abschlussball, aber auch da hatte ich Probleme mit der Anwesenheit, schlussendlich war Tony auch nie gegangen.

„Wenn ich niemanden mehr finde, gehe ich mit dir hin, aber dieses Jahr kommt nichts dazwischen, versprochen.", ich grinse ihn aufmunternd an. „Und was habt ihr so vor ?", möchte er von den anderen beiden wissen. Liv zuckt unwissend mit den Schultern. Ary versucht so unbeteiligt wie nur möglich aus dem Fenster zu sehen. Kurz wechseln Liv und ich wissende Blicke, ehe wir mit unseren Gesichtern ihrem gefährlich nahe kommen. „Tell me." „Wer ist es ?" „Wir lachen auch nicht.", kommt es abwechselnd von uns. Das Blut schießt in ihren Kopf und verlegen versucht sie unseren durchdringenden Blicken auszuweichen. „Bisher ist es noch nicht fest, er hat nur was angedeutet....", murmelt sie und sieht schüchtern zu Boden.

„WER ?!", rufen wir gleichzeitig. Sie bleibt still, bis Liv anfängt sie wirklich krank anzustarren. Ein Nuscheln verlässt ihren Mund. „Hast dus verstanden ? Ich habs nicht verstanden. Tony, weist du, was sie gesagt hat ?", fragend blicke ich zwischen den beiden hin und her, einheitlich schütteln sie den Kopf. „Ich glaube, dass du es deutlicher sagen musst.", wieder nuschelt sie etwas, diesmal lauter. „Was ?", unverständlich sehen wir sie an. „Pietro.", flüstert sie nun leise. Schon schmeißen wir uns quietschend auf sie.

Pietro ist einer der süßesten Kerle, die unsere Schule zu bieten hat. Er ist ein Junior und schwimmt bereits seit seinem ersten Jahr an der High School als Rückenschwimmer in unserem Team in unserer gemischten Staffel und dem Jungs-Team. Zudem ist er der Captain vom Leichtathletik-Team und in allem der Schnellste. Seine Zeiten sind sowohl an Land, als auch im Wasser die besten im Bundesstaat. Selten wird er geschlagen und seiner Sportlerkarriere steht nichts im Wege. Ursprünglich stammt er mit seiner Zwillingsschwester aus Russland und sein Akzent ist kaum zu überhören. Das erste mal traf er auf Ary, als sie dem Schwimmteam beitrat. Liv und ich hatten innerlich schon Wetten abgeschlossen wann die beiden was miteinander anfangen würden.

„Also wenn der dich nicht mit Pauken, Trompeten und einem riesigen Strauß roter Rosen fragt, dann ist irgendwas schief gelaufen !", ruft Liv freudig und knuddelt die kleinere. Tony steht lachend daneben. Auch ich wuschle Ary kurz durch die pinken Haare, die heute ausnahmsweise nicht aussehen wie Pandaohren.

Liv schaffte es durch die Neuigkeiten von Ary und Pietro sich sauber rauszureden, mit wem sie zum Ball gehen würde, ich bekam es auch nicht in den ersten zwei Stunden Philosophie gebacken meine beste Freundin danach zu fragen.

Als der Unterricht für uns drei endete, sahen wir bereits Nathans giftgrünen Sportwagen auf den Parkplatz fahren. Zu dritt quetschten wir uns auf die Rückbank und sahen fragend zu unserem besten Freund nach vorne. „Was verschafft uns die Ehre eines Abholservices ?", will Liv grinsend wissen. „Erstens muss ich angeben, dass drei bezaubernde Damen in meiner Karre sitzen. Zweitens muss ich mit eben genannter Karre angeben und drittens muss ich meine Lieblingsmädchen doch noch in die Stadt fahren, damit sie sich ein Outfit für die Party aussuchen können." „Du bist einfach der beste !", lache ich, lehne mich nach vorne und küsse ihn kurz auf die Wange, Liv und Ary tuen es mir gleich. „Das war nur für dein Image.", beteuert die Pinkhaarige, ehe sie sich zwischen den Sitzen auf den Beifahrersitz drängelt.

„Dank euch ist mein Image bald besser als das von Rogers !" „Träum weiter.", lache ich und er tritt aufs Gas. 

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