Tony Starks genialer Plan
*Camilla*
Kurz sehe ich nach unten auf mein Handy. Das mit den Interviews der Neulinge geht klar, Stephen ist dabei. Steht dort auf dem Display. Kurz nicke ich und lehne mich nach hinten an den Spinnt. „Und dein Auto steht ganz sicher unter dem Fenster ?", Tony sieht zu mir runter. „Aber sicher.", damit stößt er sich von der Wand ab und zieht mich in die Besenkammer, die Tür lässt er einen Spalt breit offen.
Vorbei läuft Chapman im Gespräch mit einer Referendarin. „Die Luft ist rein.", flüstert er, öffnet die Tür wieder und nacheinander schleichen wir auf unser Klassenzimmer zu. Während ich mich mit einer läppischen Haarspange davor knie, steht Tony schmiere. „Dass das mit den Haarklammern hier funktioniert ist echt dumm." „Oder nur ein Vorteil für uns, beeil dich mal.", genervt rolle ich mit den Augen und ein kleines Klicken ertönt. Mit einem Triumphierenden Grinsen auf den Lippen, schiebe ich die Tür auf und gefolgt von Tony betrete ich den Raum.
Während Tony bereits zum Lehrerpult läuft und den Drehstuhl darauf stellt um besser dran zu kommen, positioniere ich einen Stuhl unter der Türklinke, dass sie nicht mehr aufgeht. „Hast du das Seil ?", ich nicke und krame ein circa Sechzehnmeter langes Seil aus meinem Rucksack. Meine Schulsachen mussten dafür weichen, sie lagen bereits unten in Tonys Wagen auf der Rückbank. Eilig wickelten wir den Stuhl förmlich in das Seil ein, machten geschätzte neunzig Knoten und während ich nochmal jeden einzelnen festzog, öffnete Tony das Fenster und warf einen Kontrollierenden Blick über den Campus.
„Jetzt darf nur keiner rauskommen, während wir das Ding abseilen...", murmle ich. Tony lacht. „Das wäre auch wirklich zu blöd, stehen da zwei Vollidioten am Fenster und seilen einen Stuhl ab.", kichernd knote ich das Ende des Seils an einem Bein der Tafel fest und halte den Stuhl aus dem Fenster, Tony fasst das Seil, dass er nicht gleich hinabstürzt und so gut wir können, lassen wir den Stuhl an der Fassade hinabsinken. Halbwegs sicher landet der Stuhl in dem kleinen Beet, das zwischen den Schulmauern und Tonys Auto steht.
„Wenn jetzt jemand an einem Fenster unter uns stand....", murmelte Tony und kappte das Seil. Er warf es aus dem Fenster, schloss es, ich entriegelte die Tür und wir versuchten so unauffällig wie möglich nach draußen zu rennen. „Und du denkst es hat keiner bemerkt, dass du dein Auto auf dem Campus geparkt hast und wir eben einen Stuhl aus dem Fenster geschmissen haben ?" „Ich hoffe nicht.", grinst er. Damit rennen wir durch den Hauptausgang und direkt auf sein Auto zu. Wir Stopfen alles so schnell es geht in den Geräumigen Kofferraum, ich springe auf den Beifahrersitz und schnalle mich an, Tony landet neben mir.
„Okay, zu mir oder zu dir.", neckisch sieht er mich an. „Zu dir, dein Bett ist größer.", grinse ich ironisch. Es dauert keine zwanzig Minuten, da stehen wir schon vor der Villa der Starks. Tonys Vater ist Geschäftsführer und oft auf Reisen, daher wohnen er und sein Butler Jarvis die meiste Zeit alleine in dem Haus. Friday ist die Putzfrau der Familie und lebt wie Jarvis in den obersten und kleinsten Zimmern, aber mit jeweils einem eigenen Bad. Tonys Mutter starb als er noch klein war und Jarvis und Friday sind eine Art Ersatzfamilie für meinen Komplizen.
Zusammen schleppen wir den Stuhl mit dem Seil in die Villa und von dort aus direkt in seine Werkstatt. Tony ist eines dieser Kinder, die alles haben können. Er muss nur einmal nett fragen und schon hat er eine eigene Technikerwerkstatt mit allem Schnickschnack. Zusammen setzen wir uns auf seine Werkbank vor dem Stuhl und beginnen das Seil zu lösen.
„Und was ist jetzt dein Masterplan ?" „Ich hatte daran gedacht eine art Heizung einzubauen. Wir haben Sommer, wenn wir ein paar Heizdrähte in der Sitzfläche und in der Lehne verteilen, die wir Fernsteuern können, dann wird dem Kerl ganz schnell ziemlich heiß. Das bedeutet, dass wir praktisch eine Art Fußbodenheizung in den Flächen verteilen.", er klopft kurz auf das Polster. „Wir müssen ziemlich ordentlich arbeiten, damit man das dem Stuhl nicht ansieht und er zudem nicht so heiß werden kann, dass das Innenfutter zu brennen beginnt. Daher brauchen wir auch ein weniger entflammbares Polster, oder eine Zwischenschicht, letzteres habe ich da."
Und schon beginnen wir mit dem Basteln. Während ich so vorsichtig wie möglich die Polster auseinandernehme, arbeitet Tony an einer zweiten Schicht. In diese kommen die Drähte, alles wird mit Heizfolien ausgelegt und nach bereits drei Stunden tüfteln, sind wir doch tatsächlich soweit, dass wir Einige Polsterschichten haben. Tony sucht noch eine Passende Fernbedienung, dass wir die Wärme der Drähte steuern können, ehe wir die Teile wieder aufeinander setzen. Tony reicht mir einen schwarzen Faden. Während ich mit akribischer Feinarbeit und Fingerspitzengefühl mir die Hände zersteche und gleichzeitig irgendwie den Stuhl zusammen flicke, organisiert Tony uns zwei Gläser Cola.
Gedankenverloren sitzen wir nebeneinander. „Was hast du eigentlich den Sommer über gemacht ?", möchte ich wissen. Tony liegt rücklings auf seiner Werkbank und starrt an die Decke. „Naja.... Nicht viel. Ich war auf ein paar Leuchtturmpartys und hab mich einmal mit Steve geprügelt." „Du hast was ?!", mit großen Augen sehe ich ihn an. „Wieso das denn ?", besorgt mustere ich ihn. Der Braunhaarige denkt leider oft weniger nach, als ihm gut tuen würde, weshalb es bei ihm öfters zu kleinen Prügeleien kommt, doch ein Schlagabtausch mit Steve Rogers ist leider nicht das beste, was meinem Freund passieren könnte.
„Er hat angefangen...", murmelt Tony nur. „Was ist passiert ?", er dreht sich auf die Seite und sagt nichts mehr. Man hört nur noch die leise ACDC Musik, die aus den Lautsprechern hallt. Kopfschüttelnd mache ich mit meiner Arbeit weiter.
Am Ende des Abends sieht der Stuhl aus wie Neu. Wir verabreden uns mit Liv für halb fünf am Haupteingang, damit sie uns aufschließen kann. Sie hat einen Schlüssel für das Hauptgebäude bekommen, wegen der Schülerzeitung.
Gegen Abend fährt Tony mich dann nachhause. „Sicher, dass du mir nicht erzählen möchtest, was zwischen Steve und dir war ?", besorgt sehe ich ihn an. „Ziemlich. Ich werde auch nicht zur Leuchtturmparty kommen, darauf kann ich getrost verzichten. Hab Spaß mit den anderen.", kurz lächelt er mich an.Ich seufze. „Tony, wenn du es mir nicht sagst, werde ich es herausfinden, glaub mir.", damit öffne ich die Beifahrertür und steige aus. „Komm gut nachhause.", er lächelt leicht, ehe ich die Tür zuschlage und mich auf den Weg zum Haus mache.
Ich sperre die dunkelgrüne Tür mit den Holzschnitzereien auf und komme sofort im Eingangsbereich an. Das Haus in dem ich mit meiner Familie lebe ist zwar eines der großen Häuser Glewoods, aber nichts im vergleich zu dem, in welchem Nathan lebt. Zudem ist es nicht so protzig eingerichtet, wir haben nur viele Zimmer. „Bin zuhause !", rufe ich laut, keiner Antwortet. Skeptisch werfe ich einen Blick ins Wohnzimmer, meine Eltern sind vor dem Fernseher eingeschlafen.
Seufzend schnappe ich zwei Decken, werfe sie über die beiden, stelle ihre Handwerker, mache die Glotze aus und verriegele die Fenster, ehe ich den Lichtschalter betätige und die Treppe erklimme. „Cooper ?", frage ich leise und klopfe an der Tür meines Bruders an. Als ich diese öffne, verabschiedet er sich gerade von irgendwem und setzt sein Headset ab. „Hallo.", brummt er nur und hängt es über den Bildschirmrand.
„Wo warst du ?" „Bei Tony." „Aha.", augenrollend schließe ich wieder die Tür. „Camilla ?", seufzend drehe ich mich um und öffne sie wieder. „Hm ?" „Ich hab gehört du gehst zur Party ?" „Ja ?" „Dort wird es viel Alkohol geben." „Ich weis. Ich bin nur zwei Jahre jünger als du. Ich kann auf mich selbst aufpassen. Nathan, Liv und Ary sind ja auch noch da." „Deswegen mache ich mir ja sorgen. Nathan sagt immer er trinkt nichts, am ende ist er Sturzbesoffen. Liv trinkt eigentlich auch angeblich nichts, aber liegt irgendwann einfach schlafend in einer Ecke. Was Ary angeht, sie ist vernünftig und geht drei Stunden bevor ihr es tut. Jeder weis, wie leicht du abzufüllen bist, trink nicht mit den falschen Leuten.", warnend sieht er mich an. „Und wenn ich es doch tue, dann schreitet mein großer Bruder ein." „Diesmal nicht.", fragend lege ich den Kopf schief.
„Ich kann nicht kommen, ich bin übers Wochenende bei meiner Freundin.", skeptisch sehe ich ihn an. Cooper hat sein circa zwei Monaten irgendeine geheime Freundin, die er uns nicht vorstellen will, weil er Angst hat, dass wir sie vergraulen würden, was auch relativ berechtigt ist.... „Dann frage ich im Notfall Tony. Ich werde schon jemanden finden und sollte ich besoffen sein, dann schlafe ich definitiv nicht hier, die Standpauke höre ich mir kein zweites mal an.", Cooper nickt leicht. „Okay, pass auf dich auf.", ich nicke. „Mache ich.", damit verschwinde ich endgültig in meinem Zimmer und schließe die Tür hinter mir.
Schnell mache ich mich bettfertig, immerhin muss ich morgen viel zu früh aufstehen um Tonys und meinen Streich zu vollenden.....
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