Harmonisches Halloween

Entschuldigt bitte, dass so lange nichts kam. Drei aktive Storys während dem Studium sind dann doch etwas anstrengend zu stemmen, aber ich hoffe das etwas längere Kapitel macht es etwas besser. Ich kann nicht versprechen das in der Story jetzt häufiger etwas kommt, aber ich hoffe das ich wieder regelmäßiger zum Schreiben komme. Hoffentlich gefällt euch das Kapitel. 

LG, Sarazena ^^


Samstag 31. Oktober

*Liv*

„Liv, bist du fertig?", ich höre Liam an die Tür von meinem Schlafzimmer klopfen. Gerade schließe ich die Schublade in der meine ganze Schminke aufbewahrt ist und drehe mich zum Eingang. „Klar, komm rein.", bitte ich meinen älteren Bruder, der kurz darauf als Frankenstein verkleidet mit zwei angeklebten Schrauben am Kopf mein Zimmer betritt. „Du siehst toll aus.", schmunzelt er und lehnt sich leicht an den Türrahmen. „Clint freut sich bestimmt." „Ach halt die Klappe.", lache ich und stehe auf um ihn zu boxen. Gespielt verzerrt er das Gesicht.

„Was gibts?", möchte ich nach einer kleinen Kabbelei wissen. „Ich geh mit den Drillingen gleich auf Süßes oder Saures Tour. Barton holt dich ab?", möchte er wissen. Kurz blicke ich auf die Uhr und nicke. „Ja, er sollte in etwa zehn Minuten da sein.", verspreche ich ihm. „Okay sehr gut." „Begleitet Zayn euch?", frage ich ihn, während ich nach meiner Tasche greife und das Licht in meinem Zimmer ausschalte. „Nein, wir treffen uns erst später wenn ich mit den Jungs wieder da bin um mit Julie und Cooper Essen zu gehen." „Super, grüß ihn von mir.", bitte ich ihn, während wir die Treppen nach unten laufen. Im Flur stehen bereits ganz aufgeregt unsere jüngeren Geschwister mit ihren Kürbiseimern in den Händen.

Harry geht als Pirat, Louis als Zombie-Gitarrist und Niall hat sich als Geisterjäger verkleidet und trägt einen von mir bemalten Plastik-Spielzeug Staubsauger auf den Rücken geschnallt. Ich war für die Kostüme meiner Brüder und mir verantwortlich und saß fast den gesamten Oktober daran alles zusammen zu kaufen und zu basteln. Doch die Resultate ließen sich wirklich sehen.

„Bringt ihr mir Süßigkeiten mit?", wollte ich schmunzelnd wissen, während ich mir meine Jacke und meine Schuhe raussuche und anziehe. „Klar!", verspricht Niall eifrig während Harry und Louis damit beschäftigt sind mit ihrer Plastik Gitarre und dem Spielzeugsäbel zu fechten.

Lachend beobachte ich meine Brüder und schiebe sie auseinander. „Jungs hört auf.", mahne ich sie und deute auf Liam. „Benehmt euch okay?" „Okay.", grinsen sie einstimmig und bereits jetzt ist mir klar, dass mein ältester Bruder keinen leichten Abend vor sich hat. Draußen Hupt es einmal. „Das muss Clint sein.", erkläre ich und bedeute den drei kleinen mich in den Arm zu nehmen. „Verängstigt die Jüngeren nicht.", bitte ich sie und wuschle ihnen durchs Haar, ehe ich noch einmal Liam umarme. „Bau keinen Scheiß.", warnend sieht er mich an. „Ich doch nicht.", lachend verlasse ich das Haus und steige bei Clints Wagen ein, der am Straßenrand gehalten hat.

Die ganze Allee ist mit Halloween Dekoration überfüllt, in ganz Glewood leuchten orangene Kürbisse auf, Fledermausgirlanden und unechte Spinnennetze hängen an den Laternen und Bäumen und hier und da sieht man ein paar zerfetzte Gespenster, die Hausdächer schmücken.

„Ein wenig passen unsere Kostüme zusammen.", lacht der Bogenschütze neben mir und dreht sich in meine Richtung. Lachend realisiere ich die Knochenabdrücke auf seinem Anzug. „Stimmt.", bestätigend lehne ich mich zu ihn um ihm einen fast schon routinierten Kuss zu geben. „Sehr gut, dann lass uns jetzt zu Grant fahren.", er schmunzelt und küsst mich erneut. Etwas angespannt erwidere ich.

Ich wollte wirklich einen Freund dieses Jahr, doch so sollte sich das nicht anfühlen. Ich mag Clint echt gerne und es ist auch nicht mehr so unangenehm im selben Bett mit ihm zu schlafen, doch die Küsse fühlen sich falsch an.

Schnell schnalle ich mich an. Auf die Halloween Party heute Abend bin ich wirklich viel zu gespannt. Ary und Nathan haben Steve Rogers angebettelt das sie dieses Jahr diese organisieren dürfen. Steve hatte ziemlich genervt zugestimmt und ihnen die Ersatzschlüssel zum alten Leuchtturm überlassen. Die gesamte Woche hatten die zwei damit verbracht alles vorzubereiten und nun war es soweit.

Ary hatte gruselige Deko versprochen, Nathan hatte das Essen und Trinken organisiert, Steve hatte die Leute eingeladen. Ich hatte hohe Erwartungen in den heutigen Abend. Die Partnerkostüme würden zeigen wer die besten Pärchen der Blue Sea High waren. Clint und ich hatten nicht wirklich etwas abgestimmt. Mein Kostüm stand schon Anfang Oktober fest, er hatte seins erst unter der Woche gekauft. Der Anzug stand ihm aber zugegebenermaßen wirklich fantastisch. Bereits jetzt war ich aber gespannt was Bucky tragen würde. Es war immer noch schwer ihn aus dem Kopf zu bekommen und würde vermutlich auch niemals leichter werden.

Auf dem Schotterplatz parkt Clint seinen Wagen direkt neben dem von Pietro. Er hatte Ary heute Morgen schon her gefahren damit sie mit Nathan Dekorieren konnte und war laut meinen Informationen zwischendrin noch einmal Heim um sich fertig zu machen, Ary hatte das ganze wohl bei Nathan erledigt, dennoch hatte sie uns ein Partnerkostüm mit Pietro versprochen.

Was Camilla trug war für mich kein Geheimnis, ich war gezwungen gewesen diesem unmodischen Menschen zu helfen. Wir hatten uns im Endeffekt an einen Steampunkter Style orientiert und ein sehr cooles Outfit zusammengestellt.

„Dann wollen wir mal.", grinste Clint und bot mir seinen Arm an. Bei ihm eingehakt betrat ich den Leuchtturm. Es lief bereits Halloween Musik, die Stimmung war gut und wir waren definitiv ein bisschen zu Spät, da schon mehr Leute da waren als gedacht. Meine Jacke hatte ich in Clints Wagen gelassen. „Liv!", rief Camilla begeistert und rannte mit Tony im Schlepptau zu mir hinüber. Der Millionärssohn hatte sich die Haare (hoffentlich) mit Haarkreide grün gefärbt und trug eine Verkleidung die unverkennbar Joker darstellen sollte. Wirklich Beachtung konnte ich ihm nicht schenken, denn meine beste Freundin fiel mir bereits um den Hals.

„Hey Teufelchen. Hi Tony.", begrüßte auch Clint die beiden und deutete dann zur Bar. „Ich hol uns was zu trinken, was möchtest du?", wollte er von mir wissen. „Cola bitte." „Kommt sofort.", verspricht er und verschwindet mit einem Lächeln auf den Lippen. „Uhhh das is was ernstes.", grinst Tony und wackelt mit den Augenbrauen. Kommentarlos zucke ich mit den Schultern. Ich habe nicht vor jetzt mit Tony über diese Situation zu diskutieren. „Hast du Nathan schon gesehen?", fragt Cammy aufgeregt.

„Nein, wie denn auch? Ich bin grad erst gekommen.", lache ich. „Da, schau!", damit dreht sie meinen Kopf in die passende Richtung und ich kann mir mein Grinsen nicht verkneifen. Nathan sitzt lässig auf einem der Stützbalken mit einer Bierflasche in der Hand, einem Kartenfächer in der anderen und am Körper trägt er eine männliche Variante von einer Curella de vil Verkleidung. Ihm gegenüber sitzt Rocket Racoon der einfach nur etwas zwielichtiger aussieht als sonst, ebenfalls mit ein paar Spielkarten bewaffnet. Die sonst so strohblonden Haare von Nathan sind in schwarz und weiß gefärbt und sitzen in einer für ihn untypischen Frisur.

Kurz quietsche ich begeistert auf und hüpfe mit Camilla auf der Stelle. „Ach und Ary und Pietro...", damit deutet sie in die nächste Ecke und erneut quietschen wir Synchron. Die beiden haben sich als Zombie-Brautpaar verkleidet und sehen sich gerade wie verliebte Schäfchen in die Augen. Die Ultimative Form der Liebe, die den Tot und die Apokalypse meistert. Etwas unmännlich beginnt Tony nun auch quietschend neben uns auf und ab zu hüpfen. Verständnislos sehen wir ihn an.

„Ich brauche Aufmerksamkeit von meinem Date.", erklärt er und zieht Camilla an sich. Ich beginne zu lachen. „Date?" „Freundschaftliches Date!", ruft Cammy sofort während ich bereits mit den Augenbrauen wackle. „Ganz genau, alles rein Platonisch.", versichert nun auch Tony breit grinsend. „Jaja.", ich schmunzele und sehe mich kurz um. Clint steht nicht mehr bei den Getränken. Hat er sich verlaufen? „Ich geh mal Clint suchen.", meine ich und verlasse die beiden. Im Augenwinkel sehe ich wie Tony Camilla bereits auf die Tanzfläche zerrt. Soweit ich gehört habe wird Pepper heute Abend nicht kommen, genauso wie Rhodey. Vermutlich ist der Millionärssohn deshalb so gut drauf.

Unaufmerksam wie ich bin renne ich auch schon in jemanden rein. Reflexartig greift diese Person nach meinen Unterarmen und zieht uns zusammen damit wir nicht beide umfliegen. Überrascht sehe ich direkt in die dunkelgrünen Augen von Natasha. „Hi.", gebe ich etwas perplex von mir. „Hey.", schmunzelt sie. Ich realisiere die Nähe zur Russin und entferne mich ein paar Zentimeter von ihr. So schaffe ich es auch ihr Kostüm wahrzunehmen. Ein paar kleine Teufelshörner brechen aus ihrem flammenden Haar hervor und ein ebenso rotes, kurzes Kleid liegt ihr am Körper. „Ich dachte ich sehe dich so schnell nicht wieder in einem Kleid.", grinse ich in Erinnerung an unseren Tanz beim Homecomingball.

Sie lacht leicht und streicht sich eine Locke aus dem Gesicht. „Überraschung.", flüstert sie schmunzelnd in meine Richtung. Kurz spüre ich eine Gänsehaut an meinen Schulterblättern. „Allerdings muss ich zugeben das es schön ist dich wieder in einem Kleid zu sehen.", sie macht einen halben Schritt zur Seite und greift nach einer verschlossenen Bierflasche, die sie locker an der Tischkante öffnet. „Danke...", gebe ich von mir und könnte schwören unter meiner Gesichtsbemalung rot anzulaufen.

„Hast du zufällig Bruce gesehen?", möchte sie wissen und sieht sich um. „Nein tut mir leid, ich bin grad erst gekommen.", gestehe ich. Doch die Chance will ich nutzen, immerhin sind wir gerade allein es interessiert mich brennend warum sie und Bruce wieder zusammen sind. „Also erzähl mal... Du und Bruce... Ihr habt doch Schluss gemacht auf dem Ball?", möchte ich wissen und lege den Kopf schief.

Sie nickt verstehend. Vermutlich kann sie sich denken worauf ich hinaus möchte. Ein wenig verlegen streicht sie sich durchs Haar und setzt sich langsam in Bewegung so dass wir in Richtung einer ruhigeren Ecke laufen. „An dem Abend ging es mir um ehrlich zu sein nicht ganz so gut und ich hatte das Gefühl, dass die Beziehung zu Bruce mehr eine Einbahnstraße war, als etwas das eine Zukunft hat...", beginnt sie und scheint die Worte sorgfältig zu wählen. „Ich wusste nicht mehr wirklich wen oder was ich liebe.", gestand sie und senkte leicht den Kopf, ehe sie einen Schluck aus ihrem Bier trank.

„Wir haben uns unter der Woche noch einmal getroffen und geredet. Dabei ist mir klar geworden, dass ich in der letzten Zeit viel zu verwirrt war um zu merken, dass ich nur ihn in meinem Leben brauche.", kurz schien sie etwas in sich hinein zu lächeln. „Egal was alle sagen. Ich fühle mich wohl bei ihm. Ich fühle bei ihm mehr als bei jedem anderen. Bitte schreib das nicht ganz so ausführlich in die Schülerzeitung.", schmunzelte sie in meine Richtung. „Natürlich, versprochen!", gab ich schnell zur Antwort. „Danke Liv.", kurz beugte sie sich zu mir um mir einen Kuss auf die Wange zu geben. Ein wenig erstaunt blinzelte ich kurz vor mir her.

„Nat!", Bruce stand neben uns, strahlte wie ein Honigkuchenpferd und trug eine weiße Jeans, ein ebenso weißes Hemd und flauschige Flügel. Das auflachen konnte ich mir nur schwer verkneifen. Natasha Romanoff und Bruce Banner im Partnerkostüm als Teufel und Engel. Ja die zwei hatten sich wirklich verdient. „Hey Bruce.", ich lächelte ihm kurz zu. „Du siehst toll aus Liv.", begrüßte er mich und setzte seinen Becher an um daraus zu trinken. „Clint sucht dich, er..", kurz sah Bruce suchend den Raum ab. „Er steht beim Footballteam.", meinte er als er meinen Freund gefunden hatte. „Danke.", ich nickte ihm kurz freundlich zu und verabschiedete mich von den beiden.

Als ich näher kam erkannte ich bereits die braunen Haare von Bucky in der kleinen Gruppe und die Figur von Steve. Somit raffte auch ich mich auf um meine Teamkollegen zu begrüßen. „Wilson!", rief ich Sam zu, der sich grinsend umdrehte. Grinsend sah ich sein Kostüm an. „Was stellst du denn dar?", wollte ich wissen als ich zur Begrüßung einschlug. Seit dem Fight Club verstanden wir uns wesentlich besser.

„Die Peanut butter Seite eines Peanut Butter Jelly Sandwiches.", stellte er sich idiotisch Grinsend vor. „Wo ist dein Jelly?", wollte ich lachend wissen. „Buck ist mein Jelly.", verkündete unser Falke und zwang Bucky sich umzudrehen, der mir nun die Marmeladenseite präsentierte. „Ohhhh!", das war vermutlich das erste mal, dass ich lauthals lachen musste als ich Bucky sah. Der genervte Gesichtsausdruck des Footballspielers sprach für sich. Er hatte absolut keine Lust als Marmeladentoast durch die Gegend zu laufen. „Sie haben eine Wette verloren.", informierte Steve mich über die Schultern der beiden hinweg.

Der Blonde trug ein typisches Cowboy Kostüm das ihm allerdings fantastisch stand. „Jungs ihr seht klasse aus.", verkündete ich. „Aber müsste ein typisches Peanut Butter Jelly Sandwich nicht zusammenkleben?", wollte ich neckisch von den beiden wissen. Seufzend drehte Bucky sich in Richtung Sam der mit seiner Peanut Seite enthusiastisch gegen Buck sprang. Vor Lachen hielten die Jungs und ich uns den Bauch.

Clint hielt mir meinen Becher Cola zum anstoßen hin und ein ausgesprochen lustiger Abend begann.

Vermutlich war es das erste mal in diesem Schuljahr das eine Leuchtturmparty wirklich gut verlief. Peggy Carter war wegen einer Erkältung nicht anwesend, dementsprechend würde es an Fotos mangeln, aber auch an Gerüchten. Ary und Pietro waren verliebter wie eh und je und verbrachten ziemlich viel Zeit bei Pietros Zwillingsschwester Wanda und ihrem Freund Vision, die als Voodoo Paar verkleidet waren. Nathan und Rocket saßen gemeinsam fast den ganzen Abend auf ihrem Stützbalken und kamen nur hinab um sich etwas zu trinken oder zu essen zu besorgen. Sie schienen sich fantastisch zu verstehen.

Camilla war vermutlich das erste mal nur angetrunken und nicht betrunken, weshalb sie sogar ziemlich Fehlerfrei den Abend damit verbrachte mit Tony zu tanzen. Auch Raven war anwesend, doch da sie aus Zeitmangel einfach nur ein Bettlaken zurechtgeschnitten hatte und es sich als Gespensterverkleidung übergezogen hatte musste ich sie wortwörtlich nicht sehen. Ein wenig schmerzte es immer noch, dass sie mir meinen Bucky regelrecht vor der Nase weggeschnappt hatte, doch heute Abend bemühte ich mich so wenig wie nur möglich daran zu denken, immerhin war Raven mir anfangs als Freundin begegnet und es war vermutlich nicht ihre Absicht gewesen mich zu verletzen. Wahrscheinlich hatte die Schlacht auf der letzten Leuchtturmparty und der gegründete Fight Club einiges verändert. Auch die GUARDIANS OF THE GALAXY hatten sich bisher noch nicht als schlimme Veränderung bewiesen. Außer das Nathan uns gestanden hatte von Rocket schon vorher von ihrem Plan erfahren zu haben.

Doch das war eher nebensächlich. Heute Abend war ein guter Abend. Jaimie Gray, die Begleitung von Steve Rogers lief als Bellatrix verkleidet durch den Leuchtturm, was nun wirklich komisch aussah, wenn die gefürchtete Hexe aus Harry Potter mit einem Cowboy tanzte, doch die beiden waren wirklich ganz süß zusammen. Die Odinsons kreuzten ziemlich spät auf- und ohne Hela. Es verwunderte mich, dass Loki auf jeder Party war, obwohl Camilla nach ihrer ersten Einschätzung der Meinung war, dass der Schwarzhaarige sozial inkompetent veranlagt war. Vermutlich war Thor der Grund weshalb er auf die ganzen Partys ging.

Ganz in schwarz verkleidet- vermutlich als Vampir lehnte er in einer Ecke an der Wand. Thor selbst stand in voller Wikinger Montur bei uns neben Stephen Strange der sich ganz adelig als Prinz kostümiert hatte.

Neugierig beobachtete ich Loki, der seine Augen eigentlich nur durch den Raum schweifen ließ und hin und wieder an seinem Getränk nippte. „Hey Liviii.", Tony hing sich mit einem Arm um meine Schulter und klaute meinen Colabecher, ehe er daraus trank. Angeekelt verzog er das Gesicht. „Süße, da fehlt der Alkohol.", informierte er mich. „Vergiss es, Stark.", knurrte ich ihn an. „Wow schon gut.", er grinste und griff nach zwei bereits gefüllten Shotgläsern. „Rogers. Trinkst du mit mir?", wollte er von dem Blonden wissen der Tony überrascht ansah. Auch ich hob beide Brauen. Das klang fast nach einem Freundschaftsangebot oder einer Verbrüderung. „Komm nimm, bevor ich es mir anders überlege.", damit hielt Tony ihm auffordernd das Gläschen entgegen. „Danke, Tony.", murmelte Steve und prostete ihm leicht zu. Angesprochener nickte nur knapp und gemeinsam tranken sie ihr Glas leer. Lächelnd beobachtete ich das ganze. Vielleicht würde ich Steve in den Fight Club einladen.

Es hatte wirklich ein wenig was geändert. Wir hatten angefangen zu lernen zu vergeben und das war wichtig gewesen, für alle. Nach der letzten Party hier hatte jeder irgendwem vergeben müssen, wir hatten zusammen weiter leben müssen. Irgendwie hatte es funktioniert und das war wunderbar. Und im Augenwinkel nahm ich auch schon die nächste Vergebung wahr.

*Camilla*

Tony hatte sich von mir verabschiedet um etwas zu trinken und zu essen, doch mir war noch nicht wirklich danach. Ein wenig missmutig spielte ich mit den kleinen Plastik Kürbissen die als Tischdeko dienten. Mein Blick huschte in die dunklere Ecke. An der Wand gelehnt stand Loki Odinson. Sein rechtes Bein zuckte leicht passend zum Rhythmus des Songs. Seine Fingerspitzen trommelten taktisch gegen den roten Becher.

Genervt richtete ich mich auf und sah mich kurz um. Alle schienen beschäftigt zu sein, außer wir beide. Seufzend nahm ich meinen eigenen Becher und schritt ruhig auf ihn zu. Sofort bekam ich die Aufmerksamkeit des Schwarzhaarigen. Er richtete den Kopf auf mich und riss die Augen auf, als hätte er Panik, dass ich ihm an die Gurgel gehen will. „Komm runter Loki. Heute schneide ich dir die Haare nicht ab.", versicherte ich ihm schmunzelnd und lehnte mich gegenüber von ihm an die Wand.

„Danke für das Chemie Projekt und unseren einen Tanz neulich... Deine Hilfe beim Basar...", kurz lachte ich auf. „Hör auf so nett zu sein. Wie soll ich dich dann hassen?", motzte ich belustigt. Er lachte kurz in tiefer Tonlage. Das war das erste mal, dass ich keinen Spott in seinem lachen hörte. „Kein Problem.", murmelte er und strich sich kurz durch die Haare.

Meinen Becher stellte ich nun zur Seite auf einen der Biertische. „Tut mir leid, dass ich dir immer irgendwas antun wollte.", gestehe ich und nehme ihm nun auch seinen Becher ab. „Ich sollte dir beweisen das ich Tanzen kann.", erinner ich ihn auf seinen fragenden Blick hin. „Ich hab doch schon oft genug gesehen das du es kannst. Stark und du tut fast nichts anderes.", lachte er. „Ja da hast du recht. Ich hab es mit Tony gelernt, nachdem mein Bruder mir zu oft auf die Füße getreten ist.", gestehe ich verlegen und nehme nun seine Hände.

„Um ehrlich zu sein sollte ich mich davon aber nochmal selbst überzeugen.", er grinst leicht und drückt mich nun bestimmt rückwärts an eine freiere Stelle. Erstaunt sehe ich zu ihm auf, als er auch schon eine Hand an meine Hüfte legt. „Im übrigen mag ich das Kleid." „Du kannst es gerne anprobieren.", lache ich und lasse mich auch schon von ihm führen. „Oh nein vergiss es. Das Maid Dress war das erste und letzte mal.", versichert er und dreht mich kurz.

Verdammt ja, er führt wirklich viel zu gut und hat sich wahrscheinlich jede noch so kleine Auszeichnung ausreichend verdient. „Das ist ein guter Abschluss für den Oktober.", murmele ich. „Finde ich auch. Ich glaube fast das ist das schönste Halloween fest das ich hatte.", Loki grinst. Die Halloween Musik ist eher schnell und rockig, weshalb uns nicht die Zeit für einen sonderlich emotionalen Tanz bleibt, doch es macht wirklich spaß mich von ihm durch die Gegend drehen zu lassen.

Ich will garnicht wissen wie sehr meine Freunde mich ausquetschen werden und ich ignoriere auch die Tatsache, dass Tony vielleicht angefressen sein wird, weil dieser Schleimsack ihm gerade die Tanzpartnerin ausgespannt hat- obwohl das ja so nicht ganz stimmt, ich bin ja zu ihm gekommen. Doch vorerst genieße ich es wirklich mit Loki zu tanzen. Wir wechseln nur wenige Worte und um ehrlich zu sein scheint er sogar wirklich nett zu sein.

Der Abend dauert noch lang, ich verbringe die restlichen Stunden fast nur noch mit Loki und... es tut erstaunlich gut mit jemanden zu reden der mich nicht schon mein ganzes Leben lang kennt. Es tut gut jemanden neu kennen zu lernen und sich neu vorzustellen.

Loki scheint es ähnlich zu gehen. Das bestätigt mich nur noch mehr darin, dass er gar kein so mieser Typ sein kann. Erst spät in der Nacht verabschiede ich mich sogar recht freundlich von ihm und werde von Tony heimgefahren, der allerdings eher belustigt über meine Abendgestaltung ist. Von ihm erfahre ich, dass er sich mit Steve sogar ganz gut unterhalten hat. Es gab kein Geschrei, kein Drama... Es war ein fast schon idyllischer Abend. Irgendwas war anders. 

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