Flucht mit Komplikationen

Es wurde bereits immer später und langsam trat auch die Dunkelheit, über das Lager der Whisperer. Ich hatte das Seil fast durch und beobachtete währenddessen die Leute im Camp, wobei ich mich immer wieder mal erwischte, wie mein Blick zu Negan glitt. Von seinem ständigem hin und her, bekam man wirklich ein Schleudertrauma. Als ich Spürte das ich das Seil durch hatte, schob ich das Messer in meinen Ärmel, des dünnen Pullovers und ließ meine Hände so hinter dem Baum, dass es so aussah, als wäre ich noch immer gefesselt. Ich wollte den richtigen Moment abwarten, um die Flucht zu ergreifen, denn ich wusste das sobald Alpha merken würde das ich weg war, sie Leute hinter mir her schicken würde und vielleicht sogar selbst nach mir suchen würde. Es war eine riskante Aktion, doch ich musste hier weg, ich musste einfach zu meiner Schwester. Auch wenn ich Negan dafür hasste, dass er mich in eine Falle gelockt und mich mehrere Male belogen hatte, war ich ihm dankbar. Nun hatte auch ich die Chance um zu fliehen und diese würde ich sofort nutzen, sobald der richtige Moment da sein würde!

Als die meisten Whisperer schlafen gingen und dieses mal Alpha und Negan wachen hielten, bemerkte ich Negan seinen unauffälligen Blick, den er mir zu warf und mit seinen Lippen ein 'Lauf!' Formte, als Alpha gerade im Feuer herum stocherte. Ich musterte für wenige Sekunden noch die Situation und richtete mich ganz langsam und unauffällig in einer hockposition auf und schlich mich so unauffällig davon. Erst als das Camp außer Sichtweite war, sprang ich auf und rannte in der Dunkelheit durch den Wald. Immer wieder stolperte ich mal über eine dicke Baumwurzel, stand jedoch schnell wieder auf und rannte weiter. Ich war schon lange nicht mehr so weit vom Camp entfernt gewesen und bekam immer mehr das Gefühl, dass je länger ich lief, um so mehr verlief ich mich in dem dunklen Wald und blieb irgendwann völlig außer Atem stehen, nur um einen kurze Pause zu machen. Durch das ganze Rennen brannte meine Lunge, mein Herz raste wie verrückt und ich war tot müde und völlig erschöpft, doch aufgeben würde ich nicht, ich musste zu Lydia und nichts könnte mich davon abhalten! Ich lehnte mich für einen Moment an einen Baum und wollte eigentlich nur durchatmen, doch ich vernahm Schritte, welche ich im Laub hören konnte und auch das knacken mancher Äste die auf dem dreckigen Waldboden lagen. Panik stieg in mir auf, doch da es sich wie normale Schritte anhörte und nicht wie jemand der sein Bein hinter sich Herzog und ich kein gestöhne wahrnehmen konnte, wusste ich genau das es nur Alpha oder ihre Leute sein konnten.  Ohne nachzudenken, rannte ich einfach los und das so schnell ich konnte, doch dadurch sah ich nur noch weniger und blieb kurz darauf erneut an einer Baumwurzel hängen und fiel auf den dreckigen Waldboden. "Verflixt..", Fluchte ich leise vor mich her und wollte mich wieder aufrichten, als ich jedoch einen Schlag auf meinem Rücken spürte, der vermutlich mit einem dickeren Ast ausgeübt wurde und man nur ein schmerzhaftes stöhnen von mir hören konnte. Ich hob meinen Kopf und sah die Person vor mir an, während ich sah wie Alpha mit zwei Whisperern vor mir stand. "Es war ein Fehler davon zulaufen Isabelle, du bist schwach, genauso wie ich es immer geahnt habe!", sagte Alpha flüsternd und dennoch ernst, während mich die zwei Whisperer auf die Beine zogen, so das ich mit Alpha auf Augenhöhe war. "Ich bin nicht schwach!", brachte ich hervor und sah Alpha dabei genau in die Augen. "Oh doch das bist du! Du scheinst Negan mehr zu mögen als du solltest meine liebe, Gefühle machen einen schwach, denkst diverse ich habe nie gesehen wie du ihn ansiehst?!", sagte sie und legte dabei den Kopf leicht schief.  "Das tu ich nicht! Er ist mir vollkommen egal!", sagte ich, was meine Mutter etwas grinsen ließ. "Aber er sieht doch verdammt gut aus!", sagte sie schließlich, als Negan kurz darauf auch schon zu uns stieß, da meine Mutter ihn wohl mitgeschleppt hatte um mich zu suchen. Wenn er es extra gemacht hatte und mich wieder verarscht hatte, dann könnte dieser Kerl wirklich was erleben. "Findest du etwa nicht Isabelle? Etwas Spaß muss man sich doch auch gönnen", sagte sie und legte ihre Hand an Negans Schritt, was diesen etwas zusammen zucken ließ, da es wohl ziemlich plötzlich kam. Sofort veränderte sich mein Gesichtsausdruck, ich wusste selbst nicht wieso, aber es störte mich wie sie ihn anfasste. "Du bist wiederich und abartig!",  sagte ich ernst und auch etwas wütend, doch Alpha grinste mich nur frech an. "Das hat er aber anders gesehen Isabelle, sonst hätte er nicht mit mir geschlafen!", sagte sie, während mein Herz wie irre gegen meine Brust schlug und mich diese Worte wirklich verletzt hatten. Ich spürte wie mir die Tränen in die Augen stiegen, was Alpha wohl ziemlich amüsant fand.

Ich wusste selbst nicht wieso mich das so störte, fühlte ich vielleicht doch etwas mehr für Negan? Doch meine Mutter trieb das ganze auch noch auf die Spitze, in dem sie sich vor Negan stellte. Sie trug ihre Maske, Negan jedoch hatte seine als er bei uns ankam abgesetzt. Sie grinste ihn an, ehe sie auch schon ihre Lippen auf seine legte und beide kurz darauf die Augen schlossen.

Und er macht da auch noch mit? Wie abartig und widerlich konnte man denn bitte sein?

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