Kapitel 5


Verwirrt blickte Kazuko dem Orangehaarigen nach, selbst als dieser schon durch die Küchentür die er hinter sich geschlossen hatte verschwunden war. Die Braunhaarige war sich sicher, sie hatte es sich nicht eingebildet wie er sie näher an sich gedrückt oder ihr über den Oberarm gestrichen hatte. Doch warum er nun erneut so schnell die Flucht ergriff, wollte sich ihr nun wirklich nicht erschließen. Es schien kurz so als wäre der Orangehaarige ein anderer Mensch gewesen. Der Hass aus seinen Augen war für diesen kurzen Moment als er sie aufgefangen hatte verschwunden. Kazuko's Arm kribbelte an der Stelle an der Chuuya sie eben noch berührt hatte als würden viele kleine Insekten über ihn laufen.

„Alles in Ordnung?"

Die Worte ihres großen Bruders ließen die Braunhaarige aufsehen.

„Ja...Ich wollte nur Rühreier machen", antwortete Kazuko leise, worauf sie ihren Weg zum Herd erneut antrat. Sie öffnete den Eierkarton zerschlug nacheinander drei Eier welche sie in die Schüssel gleiten ließ. Mit einer Gabel verquirlte sie die Eigelbe mit den Eiweißen, dann ließ sie ein kleines Stück Butter in ihre vorbereitete Pfanne gleiten. Als dieses geschmolzen war goss sie das Ei hinein, würzte es und rührte so lange bis es fertig war. Osamu hatte in der Zwischenzeit den Tisch mit Tellern und Besteck gedeckt.

Wenig später saßen die beiden Geschwister am Esstisch. Während Osamu begeistert das Ei in sich schlang, stocherte Kazuko nur Gedanken verloren in ihrem herum. Das Verhalten ihres Mitbewohners wollte ihr nicht aus dem Kopf gehen. Sein Blick als er sie in den Armen hielt war so unglaublich leer und dennoch traurig als würde ihn etwas von innen auffressen.

*Hatte das etwas mit dieser Yu zu tun von der er gestern im Schlaf geredet hatte?*

„Machst du dir Gedanken um Chuuya?", grinste der Ältere seine Schwester amüsiert an.

„Woher weißt..."

„Ich seh's an deinem Blick, also sag was liegt dir auf dem Herzen."

Leise seufzte die Braunhaarige. Die Gabel die sie bis jetzt eh nur benutzt hatte um in ihrem Ei herum zu stochern legte sie mit den Zacken auf dem Rand ihres Tellers ab. Sie würde der Frage ihres Bruders zu gerne ausweichen, doch sie wusste dass wenn Osamu einen einmal am Wickel hatte, es kein entkommen gab.

„Sein Blick war so traurig als er mich angesehen hat. Ist mit ihm alles in Ordnung?"

Osamu nahm einen kräftigen Schluck aus seiner Kaffeetasse als bräuchte er diese Zeit um nachzudenken wie er seiner Schwester antworten sollte.

„Ich kann dir nichts genaueres sagen, das ist seine Sache. Versuch es ihm nicht übel zu nehmen was er sagt und bleib freundlich ihm gegenüber, dann öffnet er sich dir gegenüber vielleicht auch etwas."

Außer einem zustimmenden Nicken, brachte Kazuko keinen Ton heraus. Sie war schon immer ein sehr emphatischer Mensch, die nicht mitansehen konnte, wenn es jemanden in ihrem Umkreis schlecht ging. Zwar kannte sie Chuuya erst seit gestern, doch vorhin hatte sie es gesehen, seine verletzliche Seite. Auch wenn er sie wie Dreck behandelte, spürte sie, dass er es nicht ganz freiwillig tat, sondern mehr dahinter steckte was ihn dazu drang.

„Wir müssen jetzt los, bis heute Abend", verabschiedete sich Osamu von seiner Schwester, gab dieser noch einen Kuss auf die Schläfe und räumte darauf seinen Teller mit Besteck in die Spüle. Sein nächster Weg führte zu Chuuya's Zimmer. Ohne anzuklopfen trat er ein. Er wusste genau was sein bester Freund grade machte und dass er dabei nichts um sich mitbekommen würde. Der Orangehaarige saß mit hängenden Kopf auf seinem Bett. In seinen zitternden Fingern hielt er ein kleines Foto. Um welches Foto es sich handelte wusste Osamu genau. Der Braunhaarige schloss hinter sich die Tür, damit Kazuko ihr Gespräch nicht mitbekommen würde, dann ließ er sich neben Chuuya auf die weiche Matratze nieder, die sogleich etwas einsank. Behutsam legte Dazai seinen Arm um seinen Partner. Chuuya's Körper zitterte, während seine hektische Atmung sich langsam beruhigte. Seine Finger verkrampften sich um das Foto.

„Komm, wir müssen langsam los. Du musst dringend auf andere Gedanken kommen", sagte Dazai während er ihm vorsichtig das Bild aus der Hand nahm.

„Du hast recht", murmelte der Mafioso leise. Ein paar mal atmete er noch tief ein und aus, bis er sich beruhigt hatte, dann führte ihn sein Weg zu seinem Kleiderschrank. Dazai legte währenddessen das Foto von Chuuya und Yu zurück unter sein Kopfkissen, dann verließ er den Raum.

Wenig später verließen die beiden in ihren Mafiaoutfits die Wohnung.

„Du solltest dir langsam Hilfe besorgen", versuchte Dazai ein Thema zu beginnen welches nur zu gerne zu Streit zwischen den beiden führte.

„Tzz!", zischte der Orangehaarige der soeben an der zweiten Zigarette des Tages zog. „Mir ging es gut, bis du deine Schwester bei uns angeschleppt hast. Außerdem brauchst du mir gar nichts sagen Suizidfreak! Wer schneidet sich mindestens einmal in der Woche die Arme auf? Und das Zeug in deinem Whisky was du dir jeden Abend reinschüttest? Denkst du ich bin blöd? Ich weiß genau dass es irgendein Gift ist, was dich langsam aber sicher umbringen wird!"

„Das ist was anderes", murmelte Dazai augenverdrehend. „Ich wollte noch nie leben, doch du schon und nur wegen einer Sache fällst du so tief in die Depression."

„Erstens bin ich nicht depressiv, zweitens was heißt hier wegen einer Sache?! Du tust so als hätte ich meinen scheiß Autoschlüssel verloren! Ich habe die einzige Person die ich je geliebt habe verloren! Soll ich deiner Schwester das gleiche antun?! Würdest du dann immer noch sowas sagen?!"

„So war das nicht gemeint", schnaubte Dazai genervt während er mit seinen Gestiegen versuchte seinen Partner zu beruhigen. Wie er schon vermutet hatte, ergab dieses Gespräch keinen Sinn. Heute nicht und die bestimmt zwanzig Male davor auch schon nicht. „Du kannst immer zu mir kommen, aber du weißt selber, dass ich dir nicht wirklich helfen kann."

„Ja, trotzdem danke", murmelte der Orangehaarige ruhig.

Währenddessen, kaum hatte Kazuko die Wohnungstür ins Schloss fallen hören, nahm sie sich den Abwasch vor. Zwar war es nur eine Schüssel, eine Pfanne, zwei Teller, zwei Tassen und etwas Besteck was auf sie wartete, doch sie hatte sich vorgenommen nützlich zu sein. Vielleicht könnte sie Chuuya dann etwas besser leiden wenn sie ihm Arbeit abnahm, das hoffte sie zumindest insgeheim. Auf Dauer stellte sie sich die Situation sonst als sehr ungemütlich vor. Zuvor drehte sie noch die Lautstärke ihres Handys hoch, daraufhin begann sie fröhlich summend die Sachen die sich neben dem Spülbecken stapelten zu säubern. Nachdem sie damit fertig war, führte ihr nächster Weg in ihr Zimmer. Ächzend hievte sie ihren schweren, schwarzen Rollkoffer aufs Bett. Kazuko zog den Reisverschluss auf und nahm als erstes ihren Laptop entgegen, den sie ganz oben hingelegt hatte. Sie legte das graue Gerät samt zugehöriger Maus auf den kleinen Schreibtisch an der Wand rechts neben ihrem Bett. Als nächstes begann sie ihre wenigen Klamotten in den Schrank zu räumen. Zuletzt folgten noch ein paar Bücher die sie wohl oder übel auf dem Schreibtisch ablegen musste, da das Zimmer nicht mit einem Regal ausgestattet war. Wundern tat dies Kazuko nicht, schließlich sollte das Zimmer nur dafür dienen ein paar wenige Tage zu Besuch unterzukommen und nicht um dort fest zu wohnen.
Kaum hatte die Braunhaarige fertig ausgepackt, schob sie den Rollkoffer unter das Bett. Daraufhin schnappte sie sich ihren Laptop, mit dem sie ins Wohnzimmer verschwand. Sie klappte das Gerät auf welches sie mit einem leisen Surren begrüßte. Kaum war alles fertig eingerichtet, rief sie den Browser auf, schließlich wollte sie nicht ewig bei ihrem Bruder faulenzen sondern so schnell wie möglich auch um seinetwillen wieder auf die Beine kommen. Ein Job wäre der erste Anfang und dann die Wohnung.

Grummelnd blickte die junge Frau auf den weißen Bildschirm, bis plötzlich eine Fehlermeldung aufploppte.

Verbindung zum Internet konnte nicht hergestellt werden.

Brummend schlug Kazuko verärgert über sich selbst die flache Hand ins Gesicht. Sie hatte vergessen Osamu nach dem Passwort für das WLAN zu fragen.

*Das war es wohl mit der Jobsuche fürs erste.*

Seufzend klappte die junge Frau den Laptop zu. Sich aufzuregen würde nichts weiter bringen, lieber würde sie die Zeit sinnvoll verbringen. Am Abend würde sie Osamu nach dem Passwort fragen und dann noch etwas auf Jobsuche gehen. Kazuko stellte den grauen Laptop den sie noch aus ihrer Schulzeit hatte auf den kleinen Couchtisch und erhob sich. Als nächstes duschte sie, dann beschloss sie weitere Dinge im Haushalt zu erledigen, wie staubsaugen, wischen, Badputzen und so weiter. Ihr Handy hatte sie währenddessen mit der Stereoanlage im Wohnzimmer verbunden. Fröhlich sang sie während ihrer Arbeit die Lieder lauthals mit. Es machte ihr Spaß zu putzen und alles ordentlich zu halten, das hatte sie schon als Kind geliebt. So bemerkte sie weder wie die Zeit verging, noch wie der Schlüssel in der Wohnungstür umgedreht wurde. 

„Anywhere, whenever apart but still together. I know I'm not alone. I know I'm not alone."

Chuuya der soeben zur Wohnung reinkam stand mit amüsierten Lächeln im Türrahmen des Wohnzimmers. Kazuko die ihn nicht bemerkt hatte sang fröhlich zu ihrer Musik während sie den Wohnzimmertisch mit einem feuchten Lappen von dem wenigen Staub befreite der sich dort gebildet hatte seitdem er das letzte Mal gewischt hatte.

„Du hast recht du bist wirklich nicht allein."

Schreiend drehte sich die junge Frau herum. Sie hatte ihren Mitbewohner nicht reinkommen gehört. Umso mehr hatte sie es zusammen Zucken lassen. Ihr Blick fiel auf den Orangehaarigen der am Türstock lehnte, ein amüsiertes Lächeln auf den Lippen.

„Musst du mich so erschrecken", keuchte Kazuko, die um sich leichter zu beruhigen ihre Hand auf die linke Brust gelegt hatte. Dann stoppte sie die Musikwiedergabe auf ihrem Handy, welche sofort verstummte. „Wo ist Samu? Seid ihr nicht zusammen gekommen?"

„Nein, der musste noch bleiben, da er gestern früher abgehauen ist um dich abzuholen."

Kazuko's Lippen zogen sich zu einer dünnen Linie. Ihr gefiel es gar nicht, dass ihr Bruder etwas was sie betraf ausbaden musste.

„Wie ich sehe machst du dich nützlich", murmelte Chuuya der sich prüfend zu allen Seiten umsah, doch auch beim genauesten hinsehen kein Staubkörnchen finden konnte. „Wenigstens hast du diesen Vorteil gegenüber Dazai."

„Eigentlich wollte ich heute im Internet schon nach einem neuen Job suchen, aber ich hab vergessen Samu nach dem Passwort für euer WLAN zu fragen. Kannst du es mir geben?"

„Gib mir dein Laptop und ich richte es ein. Je schneller du verschwindest umso besser."

Kazuko schluckte leise. Auch wenn sie Chuuya kaum kannte, machte es sie fertig, dass er sie ohne Grund nicht leiden konnte. Sie klappte den Laptop, der inzwischen auf dem großen Wohnzimmertisch stand auf und gab ihr Passwort ein. Der Orangehaarige stellte sich neben sie und wählte das passende Netzwerk aus.

„Warum hasst du mich so sehr?"

Chuuya hielt inne. Er hatte es gerade erst geschafft die ersten drei Zahlen des Kennwortes einzugeben, doch diese plötzliche Frage warf ihm aus dem Konzept. So ruhig wie sie ihm sich gegenüber verhielt, hatte er nicht mit einer Frage gerechnet die so viel Explosionspotential frei legte.

Erschrocken über sich selber legte die Braunhaarige ihre Hand auf den Mund. Diese Frage war ihr einfach so rausgerutscht. Es war eine undurchdachte Kurzschlussreaktion.

„Du bist eine Frau, das reicht schon."

„Bitte?!", stieß Kazuko empört die Luft aus. Sie hatte mit vielen gerechnet, nur damit nicht.

„Dein Bruder bringt alle paar Tage eine nervige Schnepfe nach der andern mit, vögelt sie einmal durch um sie dann fallen zu lassen und rate mal wer das alles immer mit anhören muss. Ich hab keine Lust auf noch mehr Weiber."

„Aber ich bin seine Schwester...so etwas würde bei mir doch nicht passieren, dir ist nur keine bessere Ausrede eingefallen!"

Kazuko war sauer, richtig sauer. Etwas das auch Chuuya deutlich spürte, dem dadurch nur noch bewusster wurde, wie bescheuert er sich eben ausgedrückt hatte. Jede andere hätte ihm für so einen Kommentar mit Sicherheit eine geknallt, doch dagegen blieb die Schwester seines Partners noch überraschend ruhig.

„Ja, es ist noch etwas anderes, aber das werde ich dir nicht verraten."

Schell tippte Chuuya die letzten Zahlen des Passwortes ein, dann richtete er sich wieder auf. Sein Ziel war es diesen Raum so schnell wie möglich zu verlassen. Flucht vor ihr war das einzige was ihm in den Sinn kam, bevor seine unterbewussten Gedanken erneut die Kontrolle über ihn übernahmen.

„Warte". Kazuko hielt den Orangehaarigen am Arm knapp über dem Handgelenk fest. Sie spürte dass er fliehen wollte. Dass er vor ihr fliehen wollte. „Ich will nicht, dass wir uns die ganze Zeit so merkwürdig behandeln. Ich will dir nichts böses, im Gegenteil, du kannst mit mir reden wenn etwas ist. Du sahst heute Morgen so unglaublich traurig aus und wenn das wegen mir ist, würde ich es gerne geklärt haben, ich will dir nicht weh tun, aber wenn du nicht redest, kann ich dir nicht helfen."

Chuuya blieb wie versteinert stehen. Seine Haut unter der sie ihn fest hielt wirkte wie elektrisiert. Ihre blauen Augen sahen ihm entschlossen und dennoch ehrlich und weich entgegen. Wieder sah er sie. Wieder sah er seine Yu in Kazuko.
Schnell schüttelte er seinen Kopf um einen klaren Gedanken fassen zu können. Chuuya wollte ihre Hilfe nicht. Sie war es weshalb er sich so elend fühlte, wie könnte sie ihm da helfen? Zwar war es nicht ihre Absicht, dennoch konnte er sich niemals nochmal jemanden anvertrauen und schon gar nicht einer Frau. Er wollte seine Gefühle restlos im Keim ersticken. Wer keine Gefühle hatte, konnte schließlich auch nicht verletzt werden.

„Lass mich einfach in Ruhe! Mir geht es gut! Was erlaubst du dir überhaupt dich in mein Leben einzumischen?! Mach bloß dass du so schnell wie möglich verschwindest, das ist alles was ich will!"

Grob zog der Orangehaarige seinen Arm aus ihrem Griff. Zischend verschwand er aus dem Wohnzimmer, die Tür schlug er dabei lauthals hinter sich zu.
Sein Weg führte in die Küche. Kaum hatte er das Fenster geöffnet zündete er sich eine Zigarette an. Den Rauch in die kühle Abendluft blasend versuchte er genauso all seine Gefühle loszuwerden die ihn seit gestern Abend drohten von innen aufzufressen.

Einen Raum weiter ließ Kazuko sich seufzend auf den Stuhl am Wohnzimmertisch nieder. Das Gespräch war deutlich nach hinten los gegangen.

*Der würde sich mir niemals anvertrauen.*

Gedankenverloren klickte sich die junge Braunhaarige durch die vielen Anzeigen auf der Jobseite. Doch es stellte sich schwieriger heraus als gedacht. Für so gut wie jede Arbeit bräuchte man mindestens eine Ausbildung, wenn nicht sogar ein Studium. Kazuko hatte seit sie mit der Oberschule fertig war bei ihren Eltern gearbeitet. Sie leiteten ein großes, bekanntes Autohaus in Saitama. Dadurch dass sie nicht noch mehr Zeit verstreichen lassen wollten, zogen sie ihre Tochter kaum war diese mit der Schule fertig in den Betrieb. Somit hatte sie zwar nie eine wirkliche Ausbildung gemacht, dennoch kannte sie sich in der Branche ziemlich gut aus.

Seufzend ging sie die Stellenanzeigen durch. Sie hatte nun wirklich keine Zeit noch ein paar Jahre hier zu wohnen und eine Ausbildung zu machen. Chuuya würde sie hochkant rauswerfen bevor sie überhaupt fertig hätte erklären können.

Trotzdessen schrieb sie einige Stellen an. Vielleicht gab es Jemanden der doch ein Auge zudrücken würde, wenn sie ohne Ausbildung anfangen würde. Genügend Berufserfahrung hatte Kazuko, schließlich wurde sie in den Beruf hinein geboren.

Nichtmal eine halbe Stunde später leuchtete ihr Emailverteiler auf. Neugierig laß sich die Braunhaarige ihre Nachricht durch. Ein Autohaus ganz in der Nähe hatte ihr geantwortet und sie für morgen zum Vorstellungsgespräch eingeladen.

*Morgen schon?*

Hastig rannte Kazuko in ihr Schlafzimmer und riss den Schrank auf. Hatte sie überhaupt etwas eingepackt das man zu einem Vorstellungsgespräch anziehen hätte können?
Wie wild schob sie die fein säuberlich aufgehängten Tshirts, Jacken und Pullover einzeln zur Seite, doch nichts davon entsprach ihren Vorstellungen. In den zehn Minuten die sie Zeit hatte in ihrem Elternhaus ihren Koffer zu packen, hatte sie an so eine Situation nicht gedacht, sondern eher an Klamotten die sie im Alltag tragen würde.

„Was machst du denn da Schwestechen?"

Erschrocken wirbelte die Braunhaarige herum. Sie hatte nicht bemerkt dass Osamu nach Hause gekommen war und nun direkt hinter ihr stand.

„Müsst ihr mich heute alle erschrecken?", schnaufte sie lauthals die Luft aus ihren Nasenflügeln. „Ich habe morgen ein Vorstellungsgespräch und keine passenden Klamotten."

„Warte kurz, das Problem lässt sich lösen", lächelte Osamu seine Schwester an. Seine Hand fuhr in die Innenseite seines Mantels aus der er einen Batzen Geld zog, den er seiner Schwester nun entgegenhielt.

„Das...das kann ich nicht annehmen."

„Du kannst dir natürlich auch was von Chuuya leihen, der Kerl hat lauter schickes Zeug in seinem Schrank und so viel größer als du ist er auch nicht."

„Überzeugt, ich nehm das Geld!"

Schnell griff Kazuko zu, dann drückte sie ihrem großen Bruder einen sanften Kuss auf die Wange.

„Ich zahl dir alles zurück, so schnell ich kann."

„Kein Problem, lass dir Zeit. Aber wenn du morgen schon los gehst, kannst du dann auch einkaufen gehen? Unser Kühlschrank sieht langsam ziemlich mau aus. Ich geb dir natürlich auch einen Zettel mit allen Sachen die du mitbringen sollst."

„Klar, kann ich machen", lächelte die jüngere der Beiden und verstaute das Geld in der obersten Schublade Ihres Nachtkästchen.

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Wenn Kazuko nur wüsste warum Chuuya sie wirklich nicht mag😕🥺

Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen😊 Lasst gerne Feedback da, würde mich sehr freuen☺️ Nächstes Kapitel kommt voraussichtlich am Mittwoch oder Donnerstag. Bis dahin wünsche ich euch erstmal einen guten Start in die Woche, bis dann ☺️👋

(2843 Wörter)

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