Kapitel 13


Als Chuuya zuhause die Wohnungstür aufsperrte war es totenstill, zudem war jede Lichtquelle im inneren der Wohnung erloschen. Im Dunkeln tastete er neben sich an der Wand nach dem Lichtschalter. Kaum hatte er diesen gefunden ließ er Licht in den Gang bringen. Sein nächster Blick fiel auf sein Handy welches er mit einer schnellen Bewegung aus der Tasche seines Mantels zog.

1:45 leuchtete ihm die digitale Zeitanzeige entgegen. Seine Augen weiteten sich. Erst jetzt wurde Chuuya bewusst wie viele Stunden er an dem Grab seiner Verlobten verbracht hatte. Stunden in denen er sich selber klar machen wollte, dass all seine Gefühle nur Yu galten. Selbst Gefühle die er spürte als seine Lippen die von Kazuko berührt hatten erklärte er es sich damit, dass er dabei an Yu gedacht hatte. Sie war einzig und allein ein Ersatz da die Beiden sowohl ihr Äußeres als auch einige persönliche Eigenschaften miteinander teilten. Seufzend hielt Chuuya sich seine Hand an den Kopf. Sein Ziel war es schnellstmöglich ins Bett zu gehen, morgen viel früher als heute aufzustehen und erst spät nach Hause zu kommen, damit er Kazuko nie wieder sehen würde. Der Besuch an Yu's Grab hatte sein Gedächtnis aufgefrischt. Nur Yu war es die er liebte, alle anderen wären nur Ersatz. Er könnte nie wieder Jemand anderen als Yu aufrichtig lieben, alles andere wären nur unechte Einbildungen.

Schnell ging Chuuya ins Bad. Er würde sich nur schnell die Zähne putzen, Haare kämmen und daraufhin ins Bett verschwinden. Kaum hatte der Mafioso seine Routine beendet, drückte er die Klinke der weiß gestrichenen Badezimmertür hinunter. Sein Blick glitt durch den Gang. Verwirrt verengte er seine Augen. Das Licht welches er als er nach Hause gekommen war im Gang entfacht hatte, war wieder erloschen. Bewegungslos blieb Chuuya stehen bis sich seine Augen an die Dunkelheit gewohnt hatten. Mit wenigen Schritten tastete er nach dem Lichtschalter auf der anderen Seite des Gangs. Kaum spürte er den viereckigen weißen Schalter unter seinen Fingerkuppen drückte er diesen hinunter um wieder Licht ins Dunkle zu bringen.

„AHH! Tschuldigung! Ich dachte du schläfst schon."

Chuuya wirbelte erschrocken herum. Normalerweise passierte es ihm nicht dass er ein Geräusch überhörte vorallem wenn es so nah bei ihm ist. Nur ein weiteres Zeichen wie sehr diese ganze Sache mit Yu und Kazuko seine Sinne durcheinander brachte und von Gefühlen überschatten ließ.
Seine Augen weiteten sich. In kurzem, weißen Tshirt mit schwarzer Shorts bekleidet stand sie vor ihm. Kazuko, die wohl grade aus der Küche gekommen war. Ihre hellen blauen Augen die ihm leicht wässrig entgegen blickten als hätte sie Zwiebeln geschnitten. Zudem die langen, braunen, verstrubbelten Haare die zu allen Seiten abstanden. In ihren Händen, fest an ihren Brustkorb gedrückt ruhte eine blaue Tasse mit Kaffee.
Auch ohne alles genauestens zu studieren wusste Chuuya, das seine Gegenüber nicht einschlafen konnte. Wahrscheinlich wohl zu einem Großteil, dass sie sich hier wesentlich wohler fühlte als bei ihren Eltern. Stattdessen hatte sie wie es schien aufgegeben einzuschlafen, sonst würde die Tasse Kaffee keinen Sinn machen.

„Ich geh dann mal. Gute Nacht." Schnell huschte die Braunhaarige an Chuuya vorbei. Wie versteinert blieb der Orangehaarige fest stehen. Doch sein inneres konnte nicht zu lassen Kazuko so gehen zu lassen. Es war das letze Mal dass er die junge Frau sah. Er wusste wie arschig er die letzten Tage war. So wie er sein musste, aber nie sein wollte.

„Warte."

In der letzten Sekunde packte Chuuya nach ihrer Hand. Erschrocken wirbelte die Braunhaarige über diese plötzliche Geste herum, worauf sie ihrem Mitbewohner erneut in die Augen blickte. In die eisig blauen Augen welche nicht leer wirkten wie sonst, sondern so als würde er die junge Frau das erste Mal wie einen normalen Menschen ansehen. Als würde er in ihr nicht Yu sehen oder irgendwen den er hasste sondern nur Kazuko.

„Ich wollte mich vorher noch entschuldigen für gestern. Es war mehr als dumm von mir. Am besten du vergisst die Gefühle die du mir gegenüber hast wieder. Ab morgen werden wir uns nie wieder sehen und das ist auch besser so. Trotzdem tut mir mein Verhalten der letzten Tage leid, es diente nur um mich selber zu schützen."

Kazuko zuckte überrascht zusammen als Chuuya ihr näher kam, sanft seinen Arm um sie legte und sie an sich drückte.

„I...ist schon gut. Hauptsache dir geht es besser wenn ich weg bin."

Chuuya schenkte ihr noch ein wortloses Lächeln, dann drehte er sich um und verschwand in seinem Zimmer. In diesem angekommen setzte sich der Mafioso auf sein Bett. Seine Arme lagen auf seinem Oberschenkel während seine Hände ins Leere hingen. Es war das erste Mal in diesen wenigen Tagen die Kazuko hier wohnte, dass er die junge Frau als sie selbst ansah, nicht als Yu, nicht als jemanden den er hassen musste, sondern nur als Kazuko. Dazai's Schwester die es mehr als verdient hatte eine Entschuldigung von ihm zu bekommen auch wenn diese ihm alles andere als leicht gefallen war. Nur die Umarmung diente einzig und allein nur ihm. Es war das letzte Mal, dass er dieseWärme , die einst nur Yu ihm geben konnte spüren würde. Jetzt war es an der Zeit, dass er end lich damit abschließen könnte. Für immer.

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Heute nur ein kurzes Kapitel, der Cut hätte leider nicht woanders gepasst. Nächstes Kapitel wird wieder etwas länger.😊

Nächstes Kapitel kommt am Mittwoch, bis dann 😊👋


(887 Wörter)

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