Kapitel 10


Als am nächsten Morgen Kazuko die Küche betrat war etwas anders. Kein Rauchgeruch der leicht in der Luft lag, sowie eine angenehme Temperatur im inneren des Raumes die einen nicht frösteln ließ.
Zuerst dachte sie ihr Mitbewohner würde noch schlafen, doch Chuuya saß mit abgestützten Ellenbogen am Tisch. Seinen Kopf in der rechten Handfläche abgelegt. Währenddessen rührte er nachdenklich mit einem Teelöffel Kreise in seinen Kaffee. Sein Gesicht war kreidebleich als wäre er ein Geist.

„Guten Morgen", begrüßte die junge Frau ihn ruhig, während ihr Weg zur Kaffeemaschine führte.

Wortlos hob ihr Mitbewohner den Blick etwas an, bekam aber dennoch kein Wort über seine Lippen.
Besorgt schielte Kazuko vorsichtig über ihre Schulter zu dem Orangehaarigen. Sonst versuchte dieser immer seinen Gefühlszustand hinter einem rauen Kern zu verstecken, doch heute wirkte er nur wie eine leere Hülle.

Wortlos setzte Kazuko sich kurz darauf mit ihrem fertigen Kaffee Chuuya gegenüber. Nachdenklich tippelten ihre Fingerkuppen auf dem Keramik der blauen Tasse. Sie wollte öfters ansetzen etwas zu sagen, brach aber im letzten Moment bevor die Worte ihren Mund verließen wieder ab. Dennoch wollte die junge Frau ihrem Mitbewohner helfen, er war gestern schließlich auch für sie da gewesen.

„Ich hab nur schlecht geschlafen, sparr dir deinen therapeutischen Ansatz", brummte der Orangehaarige der jungen Frau entgegen, dem nicht entging was sie soeben versuchte.

Schweigend nickte die Braunhaarige, dann widmete sie sich wieder ihrem Kaffee. Sie glaubte nicht, dass das eben die ganze Wahrheit gewesen sein soll, doch bei der Abweisung eben traute sie sich nicht erneut nachzuhaken.

Chuuya währenddessen fühlte sich erneut eingeholt von seinen Gefühlen. Der Traum den er in dieser Nacht hatte fühlte sich an wie eine Warnung. Eine  Warnung nie wieder Jemanden in seine Nähe zu lassen. Noch immer hallte das Geräusch von quietschenden Reifen, so wie ein lautes dumpfes Geräusch in seinem Kopf wieder. Den Blick auf seine Hände vermied er gekonnt. Auch wenn dort kein Blut war sah er nur wie an einst jenem Tag die warme Flüssigkeit welche seine Hände blutrot gefärbt hatte.

„Guten Morgen, Prinzessin", kam ein fröhlich trällernder Osamu in die Küche, der sich neben Chuuya auf die Bank schwang, seinen Arm lässig über dessen Schultern gelegt.

„Was willst du?", knurrte der Kleinere genervt, worauf er den Arm Osamus von sich warf.

„Nur ein bisschen deine Laune verbessern, dein ernstes Gesicht macht nur Falten Chuuyalein, willst du etwa mit 25 aussehen als wärst du 60?"

„Schnauze!"

Knurrend schubste der Orangehaarige seinen besten Freund von der Bank, so dass dieser sich mit einem lauten Krachen am Boden wiederfand.

„Ihr beiden hübschen, habt heute Abend übrigens das Haus für euch alleine. Ich komm erst morgen irgendwann wieder."

„Was?!", schrien Kazuko und Chuuya entsetzt wie aus einem Mund.

„Hängst du schon wieder bei irgendwelchen Weibern rum?!", schnaubte der Orangehaarige sauer worauf sich seine Arme vor der Brust verschränkten.

„Irgendwann muss ich doch mal meinen Spaß haben, dieser Kindergarten zwischen euch raubt mir noch den letzten Nerv."

„Selber schuld, hättest deine blöde Schwester nicht hier anschleppen müssen!"

Kazuko presste die Lippen zusammen. Gemeine Kommentare sollte sie inzwischen schon gewohnt sein, dennoch verschwand das Stechen in ihrem Herzen nicht jedes Mal wenn ihr der junge Mann Beleidigungen an den Kopf warf.

„Sei doch froh, sonst hätte ich sie hier angeschleppt und das hätte dir auch nicht gepasst."

Leises Knurren verließ die Kehle des Kleineren, der seinen besten Freund nur mit verengten Blick betrachtete.

„Immerhin stöhnt sie nicht als würde man sie gleich abstechen, das ist aber auch schon der einzige Pluspunkt."

Nach diesem Kommentar trank Chuuya seine Tasse leer, stellte sie neben die Spüle, dann verließ er die Küche.
Kaum war er draußen entwich der Braunhaarigen ein leiser Seufzer. Etwas in ihr sagte ihr noch immer dass es doch ein Fehler war her zu kommen und gleichzeitig wollte sie Chuuya nicht aufgeben. Sie wollte verstehen warum er so zu ihr war. Wie Dazai selber schon sagte, musste mehr dahinter stecken, doch diese Gefühle lagen weggeschlossen hinter einer dicken Stahlwand.

Nachdem die beiden Männer zur Wohnungstür raus waren, begann Kazuko erst mit dem Haushalt. Wischen, abwaschen, Bad putzen, staubsaugen...das übliche halt. Dann setzte sie sich mit ihrem Laptop auf den Beinen auf ihr Bett. Ihr Emailpostfach zeigte zwölf ungelesene Nachrichten an. Neugierig klickte sie die Zahl an. Nur durch kurzes Überfliegen der Betreffmeldungen wusste sie, dass es sich ausschließlich um antworten auf ihre Bewerbungen handelte. Ein leichtes Lächeln sowie neue Hoffnung zierten sich in ihrem Gesicht ab.

Genau laß sie die erste Nachricht von Anfang bis Ende durch. Seufzend verschob sie Datei daraufhin in den Papierkorb. Wieder hatte es sich um eine Absage gehandelt.

Nach einer halben Stunde saß Kazuko mit hängendem Kopf auf ihrem Bett. Ihr missmutiger Blick überflog die Seite mit Jobangeboten, doch allen in der Nähe hatte sie bereits eine Bewerbung geschrieben, jedoch wollte nicht einer die junge Frau annehmen.

Seufzend klappte Kazuko den Laptop zu und stellte ihn zurück auf ihren Schreibtisch. Zwar lag aufgeben nicht wirklich in ihrem Wortschatz, doch diese Situation zeigte sich als schier aussichtslos. Für heute beschloss sie es gut sein zu lassen.

Ihr weiterer Weg führt sie in die Küche. Unter der Spüle zog Kazuko eine neue Flasche Whisky hervor. Sie füllte ihr Glas halbvoll, dann begab sie sich mit diesem und einer Tüte Chips auf das Sofa. Suchend tastete ihre Hand auf dem Tisch nach der Fernbedienung bis sie diese schließlich ergriff. Der Tag heute würde nichts weiter bringen, das sagte Kazuko ihr Gefühl. Heute würde sie nur hier bleiben, bis abends Chuuya wieder kommt. Dieser würde sie zwar wahrscheinlich nur fertig machen, warum sie den ganzen Tag faul rumgelegen war, doch daran dachte sie nicht wirklich. Immer wieder nahm die junge Frau einen Schluck des Alkohols, bis sie langsam ein schwummriges Gefühl ereilte.

„Was machst du denn hier?"

Kazuko's Blick löste sich vom Fernseher an dem sie bis eben eine Serie geschaut hatte. Brummend setzte sich die Braunhaarige auf. Ihr Verstand wirkte durch den Alkohol als würde sie durch Nebel sehen. Inzwischen war Kazuko auch nicht mehr bei ihrem ersten, sondern schon bei ihrem dritten Glas Whisky.

„Meine Probleme ertränken, wonach sieht's denn aus?", brummte Kazuko ihrem Mitbewohner genervt entgegen. Der Alkohol ließ sie mutig werden, etwas das vor und Nachteil zugleich sein konnte. Ächzend hievte sie sich auf die Beine. Wankend stolperte die Braunhaarige auf Chuuya zu, den sie prompt am Kragen seines Mantels festhielt.

„Du solltest mitmachen. Du ertränkst deine Sorgen doch auch gerne. Wir könnten ein Spiel daraus machen."

„Du spinnst doch! Geh lieber schlafen anstatt hier rumzuhängen und dich voll zu saufen!", knurrte ihr Gegenüber der ihre Hand wegschlug. Dennoch roch sie den schwachen Geruch von Rotwein der an dem jungen Mann haftete. Etwas das ihre Aussage nur noch weiter bestätigte.

„Sag bloß du hast Angst Chuuya."

Gefährlich schossen die Augenbrauen des Orangehaarigen nach oben. Eine Sache mit der man ihn sofort kriegen konnte. Laut ihm selber gab es nichts vor dem er Angst hatte. Bestimmt würde er da nicht bei so einem kindischen Spiel kneifen.

„Gut, Ich mach mit", knurrte Chuuya.

Eine Antwort die Kazuko ein breites Grinsen auf die Lippen zauberte. Sie hatte ihn genau da wo sie ihn haben wollte. Aus der Küche holte sie eilig ein weiteres Glas sowie die von ihr angebrochene Flasche Whisky. Beides stellte sie auf dem Esstisch im Wohnzimmer ab. Sowohl Chuuya's als auch ihr Glas füllte sie voll, dann schob sie dem Orangehaarigen seins über die Tischplatte zu.

„Die Regeln sind wie folgt: Wir stellen uns abwechselnd Fragen. Wer eine Frage nicht beantworten will muss trinken, es darf höchstens zwei Mal hintereinander getrunken werden, die dritte Frage muss also beantwortet werden. Eine Person darf nicht zwei Mal dieselbe Frage stellen. Natürlich müssen alle Fragen ehrlich beantwortet werden."

„Was ein dämliches Spiel!", rollte Chuuya knurrend mit den Augen.

„Ich hab das Spiel vorgeschlagen also fang ich an", ignorierte die Braunhaarige den Kommentar ihres Mitbewohners gekonnt. Nachdenklich sah sie ihren gegenüber prüfend an. Zuerst wollte sie etwas neutrales fragen zum reinkommen, doch es sollte dennoch etwas sein was sie interessierte.
„Was arbeiten du und Samu."

Ohne zu zögern nahm Chuuya den ersten Schluck. Verwirrt sah Kazuko ihn an. Damit hatte sie beim besten Willen nicht gerechnet.

„Warum hast du nie eine Ausbildung gemacht?", fuhr Chuuya weiter fort.

„Meine Eltern hielten es für unnötig da ich in dem Beruf groß geworden bin. Wahrscheinlich dachten sie ich würde eh nur bei ihnen arbeiten. Seit wann rauchst du?"

„Ich rauche nur wenn ich etwas verdrängen will, das erste Mal war das wahrscheinlich mit 16 also vor vier Jahren."

Leise grummelte Kazuko. Sie war sich mehr als sicher der Orangehaarige würde erneut trinken, so dass er ihre nächste Frage beantworten müsste.

„Warum bist du ausgerechnet zu mir und Dazai gekommen? Hast du keine Freunde bei denen du bleiben hättest können?"

„Nein, habe ich nicht. In der Schule hatte ich nicht viele Freunde, die hätten mich alle nicht länger als einen Tag aufnehmen können. Wie viele Freundinnen hattest du?"

„Eine. Hattest du schon mal einen Freund?"

Überrascht über diese Frage zuckte die Braunhaarige zusammen, schüttelte dennoch als Antwort nur den Kopf.

„Wie hieß deine Freundin?"

Als wäre ein Stromschlag in ihn gefahren, zuckte der Orangehaarige zusammen. Brummend ging sein Griff zum Glas von dem er einen kräftigen Schluck nahm. Brummend schüttelte er leicht den Kopf. Langsam merkte Chuuya wie sowohl seine Sicht als auch sein Verstand sich zu verabschieden drohten.

„Warum haben deine Eltern dich wirklich rausgeschmissen?"

Diesmal war es Kazuko die trank. Prüfend sah sie ihren Gegenüber an. Sie musste ihn dazu bringen noch einmal zu trinken, dann hätte sie die nächste Antwort sicher.

„Was hast du letzte Nacht geträumt?".

Sie erinnerte sich an seinen Zustand heute Morgen sowie seiner Aussage, dass er schlecht geschlafen hatte. Siegessicher sah sie dabei zu, wie Chuuya mit sich selbst haderte. Er wollte ihr nicht die nächste Frage auf dem Silbertablett servieren, doch alles zu erzählen was er verdrängen wollte, kam ihm noch viel schlimmer vor. Kräftig nahm er einen Schluck aus seinem Glas, dann fiel sein Blick auf die Braunhaarige.

„Was machst du wenn du innerhalb der nächsten Wochen keine Arbeit findest?"

„Ehrlich gesagt weiß ich das selber nicht."

Kazuko hob den Kopf. Durchdringend sah sie in die blauen Augen ihres Gegenübers.

„Wer ist Yu?"

Chuuya's Finger verkrampften um sein halb volles Glas.

„Du musst antworten."

„Ja, ich weiß", zischte der Orangehaarige genervt.
„Sie war meine Verlobte."

Stille herrschte am Tisch. Hätte Kazuko es nicht aus seinem Mund gehört würde sie es nicht glauben. Der Kerl der ihr vorgestern noch weismachen wollte wie sehr er Frauen hasst, hat eine Verlobte?!

„Warum war sie noch nie hier seit ich da bin?"

„Du hast deine Frage schon gestellt", lehnte ihr Gegenüber sofort ab während er mahnend den Finger hob.
„Würdest du dich notfalls auch auf dreckige Geschäfte einlassen, nur um Dazai nicht mehr auf der Tasche zu liegen?"

Nachdenklich sah Kazuko auf ihre Finger die sie schon wieder ineinander verknoteten.

„Wahrscheinlich schon ja."

Scharf sah ihr Chuuya entgegen. Er hatte sich so eine Antwort schon gedacht, zumindest schien er nicht sonderlich überrascht. Gefallen tat ihm die Antwort der Braunhaarigen trotzdessen nicht.

„Warum hasst du mich so sehr?", kam es zitternd über Kazuko's Lippen. Sie hoffte endlich die Antwort auf ihre Frage zu bekommen. Zwar wusste sie, dass ihr Gegenüber trinken könnte, doch innerlich hoffte sie er war schon auf dem Alkoholgehalt dass er alles erzählen würde.

„Ich hasse dich nicht. Du erinnerst mich nur viel zu sehr an Yu. Ihr seht euch wahnsinnig ähnlich, ihr tragt sogar dasselbe Parfüm. Es dient nur zu meinem eigenen Schutz dass ich dich so behandle."

Kazuko stockte. Sie sollte wie Yu sein? Eine Frau die der Orangehaarige so sehr liebt, dass er sie heiraten will? Augenblicklich verstand die Braunhaarige gar nichts mehr. Warum Selbstschutz? Er liebte sie doch. Was sollte es da geben, dass ihm so sehr weh tat, dass er anfing Menschen zu hassen die ihr ähnlich waren?

Ein schrecklicher Gedanke zog der Braunhaarigen augenblicklich durch den Kopf.

„Was...was ist mit Yu passiert?", fragte Kazuko mit zitternder Stimme nach. Ihre Fingernägel krallten sich in das Holz des Tisches.

„Sie ist tot."

Der finstere und zugleich traurige Blick gepaart mit seiner kalten Antwort ließ Kazuko zusammen fahren. Ihr Atem flachte ab.

„Es war meine Schuld. Nur wegen mir ist das passiert!"

Chuuya's Hand verkrampfte zu einer Faust. Er verfluchte alles. Seine Gefühle die ans äußere traten. Kazuko, dass sie dieses Spiel vorgeschlagen hatte. Doch vorallem den Alkohol der ihn sprechen ließ als wäre er ein offenes Buch. Sanft spürte der Orangehaarige eine Hand die sich auf seinen Rücken gelegt hatte. Behutsam fuhr sie dort ihre Kreise. Es ließ den jungen Mann stocken. Als er aus seinen eisblauen Augen nach oben sah, konnte er sich nicht mehr halten. Sie roch nach Yu. Sie sprach wie Yu. Sie sah aus wie Yu. Selbst die Art wie sie ihm beruhigend über den Rücken strich war wie bei Yu. Alles in seinem inneren schrie nach ihr, der Alkohol tat nur seinen Rest dazu. Mit zitternden Händen stand Chuuya auf. Sanft strich er mit der Innenseite seiner Finger über Kazuko's Wange. Wie elektrisiert britzelte das Gefühl durch seinen Körper. Diese unglaubliche, vertraute Wärme kam zurück. Als wäre er in der Wüste breitete sich diese Hitze binnen Sekunden in seinem ganzen Körper aus.

„Verzeih mir", hauchte Chuuya. Behutsam als wäre Kazuko aus zerbrechlichen Glas legte er seine weichen Lippen auf ihre.

„Scheiße", fluchte Chuuya leise als er sich löste. Mit der flachen Hand fasste er sich an die Stirn während er sich zurück auf den Stuhl fallen ließ.'. Diese Wärme die ihn übernommen hatte machte ihn wahnsinnig. Er wollte nicht bei einer anderen Frau das gleiche spüren was er zuvor bei Yu gespürt hatte. Diese Gefühle waren für sie bestimmt. Es sollte nie wieder Jemanden geben, der ihm etwas bedeutete.

Kazuko stand wie versteinert vor ihrem Mitbewohner. Noch bevor sie sich hätte wehren können war es einfach passiert. Chuuya hatte ihr ihren ersten Kuss gestohlen. Er hatte ihn ihr gestohlen und dafür etwas Neues hinterlassen. Ein wohliges Kribbeln als würden hunderte Schmetterlinge in ihrem Bauch herum fliegen. Zudem eine Wärme die sie so vertraut und beschützt fühlen ließ wie sie es zuvor in ihrem Leben noch nie gespürt hatte. Ein Gefühl das sie nicht kannte, doch jetzt schon süchtig danach war. Ein Gefühl welches ihr nur Chuuya geben konnte.

„Ich wollte es nie wieder spüren und gleichzeitig habe ich es so vermisst", murmelte der Orangehaarige leise mit gesenkten Blick.

„Meinst du diese Wärme?"

„Du hast sie auch gespürt?!"

Kazuko nickte zustimmend.
„Ja und es war wunderschön, ich kenne dieses Gefühl erst seit ein paar Sekunden und doch will ich es wieder spüren."

Der Alkohol ließ sie Dinge sagen, die sie niemals zuvor ausgesprochen hätte. Alkohol war es der sie nun dazu brachte, sich rücklings auf Chuuya's Schoß zu setzen und diesem in seine eisig blauen Augen zu sehen. Augen die Verlorenheit, Reue und Trauer widerspiegelten, doch zugleich auch ein kleines Fünkchen von Verlangen und Hoffnung.

Sanft legte Kazuko ihre Hände an seine Wangen. Mit leichten Druck hob sie sein Kinn an, dass er sie ansehen musste. Trotz des Alkohols schien er etwas verwirrt, dennoch legten sich nur mit knapper Verzögerung seine Hände auf die Hüften der Braunhaarigen.

„Wenn es dir gut tut, dann solltest du aufhören dich dagegen zu wehren", hauchte Kazuko ihm die Worte wie ein federleichter Windstoß entgegen. Behutsam schloss sie die letzten Zentimeter die ihre Lippen voneinander getrennt hatten. Sanft erwiderte der Orangehaarige. Mit seinen Armen die um ihrer Taille lagen zog er Kazuko dicht an sich. Der Alkohol ließ ihn alles vergessen. Es ließ ihn vergessen wie sehr er sich dagegen gewehrt hatte jemals wieder etwas schönes zu spüren. Ließ ihn vergessen, dass es nicht Yu war, sondern Kazuko die Person die er von allen am meisten hassen wollte. Chuuya ließ sich von ihren Worten berieseln. Ganz sicher würde er es bereuen, doch diese Gedanken waren für den Moment wie weggeschoben. Jetzt genoss er nur den Moment den er mit der Braunhaarigen hatte. Immer mehr ließ er diese explodierenden Gefühle zu, die wie Stromschläge durch seinen Körper jagten.

Ohne den Kuss zu lösen stand er auf. Seine Hände schob er unter Kazuko's Hintern, während sich ihre Beine um seine Taille klammerten.

Erst in seinem Zimmer angekommen ließ er die Braunhaarige auf seinem Bett runter. Schnell zog er sich seinen schwarzen Mantel aus, den er neben der Zimmertür zu Boden fallen ließ. Seinen Hut den er seit seiner Ankunft nicht ausgezogen hatte legte er auf dem Nachtkästchen ab.
Chuuya legte sich zu Kazuko ins Bett. Kaum hatte der Orangehaarige die Matratze berührt kuschelte sich die Braunhaarige an ihn. Schon nach so kurzer Zeit hatte sie dieses unglaubliche, neue Gefühl vermisst. Es ließ sie fühlen als stände sie unter einer unbekannten Droge.

„Kannst wohl nicht genug von mir kriegen", witzelte der Ältere, dann schenkte er ihr einen kurzen aber dennoch liebevollen Kuss.

„Selber Schuld wenn du mir dieses Gefühl gibst das ich nicht beschreiben kann."

„Ich weiß genau was du meinst", lächelte Chuuya schwach, während sein Herz ein kleiner Stich durchfuhr.

„Was ist das für ein Gefühl?"

„Eines das uns noch eine Menge Schwierigkeiten bereiten wird aber darüber denken wir nach sobald wir nüchtern sind."

Verlangender als zuvor legte Chuuya seine Lippen auf die der Braunhaarigen. Eng zog er sie zu sich, dabei sog er tief ihren lieblichen Duft ein, der ihn erneut in einen Bann zog. Für diese Nacht würde er sie nicht mehr gehen lassen, auch wenn es ihn morgen mehr als alles andere zerfressen wird.

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Heute ein extra langes Kapitel, dafür aber auch mit sehr viel Drama🥺

Wir alle lieben ihn doch, Alkohol der uns alles sagen und Dinge tun lässt die wir sonst nie zugelassen hätten😌

Wie wird es nun weitergehen mit den Beiden? Vorallem jetzt mit ihren neuen Gefühlen und nachdem Kazuko herausgefunden hat warum Chuuya immer so gemein zu ihr war.

Nächstes Kapitel kommt voraussichtlich Dienstag oder Mittwoch, bis dann. Ich hoffe natürlich euch hat das Kapitel gefallen 😊👋

(2913 Wörter)

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