S I X | Schachmatt
„Wie siehst du denn aus?“, fragend schaut mich meine Mutter an, als ich aufgelöst die Haustür öffne.
„Ich bin ein Teenager, ich sehe immer so aus“, entgegne ich leicht gereizt.
„Da hat wohl jemand schlechte Laune“, meine Mutter zieht sich ihre Jacke an.
„Hast du etwa heute Schicht?“, frage ich nach, da meine Mutter Krankenschwester ist.
„Jap und dein Vater kommt heute nach Hause“, informiert Sie mich, während sie sich die Schlüssel schnappt, die neben der Tür aufgehängt wurden.
„Ich muss dir noch was beichten...“, fange ich an.
„Geh lernen, die nächste Klausur wird besser.“, Sie drückt mir einen Kuss auf die Wange und verlässt das Haus.
Oh, das war einfach. Wahrscheinlich hat sie gute Laune, weil Papa heute nach Hause kommt.
„Halsey?“, rufe ich laut, um mich zu vergewissern ob meine Schwester schon da ist.
„Was?“, zickig erscheint sie oben an der Treppe, mit ihren lila Kopfhörern.
„Wollte nur wissen ob du da bist. Hat Mama gekocht?“, frage ich gezwungenermaßen freundlich nach.
Sie ist 14 Jahre alt. Das heißt drei Jahre jünger und dementsprechend explosiv.
„Ja hat sie.“, dabei verzieht sie ihr Gesicht. „Darf ich jetzt in Ruhe Musik hören?“, Sie zeigt auf ihre Kopfhörer.
„Klar.“, Und schon hat sie die Kopfhörer aufgezogen und ist verschwunden, wahrscheinlich in ihrer Höhle.
Unsere Treppe ist nämlich direkt neben der Küche und quasi gegenüber der Haustür, mit viel Abstand.
Ich hole mein Handy raus, während ich zur Küche laufe und die Nachrichten durchlese, die mir Elif geschickt hat. Ich verdrehe meine Augen und antworte bloß mit ein paar Lachsmileys. Sie hat mir nämlich nur Screenshots geschickt wie der Neue aussieht über den sie mich vollgelabert hat.
Pfeifend schaue ich in den Topf und grinse. „Yes Bolognese.“, so kann ich in Ruhe mit meinem Essen ein bisschen Chemie lernen.
**
Mühsam schaue ich auf mein Handy und überlege ob ich Lex jetzt anschreiben soll oder nicht.
Ich weiß, ich weiß. Ich sollte eigentlich lernen und das habe ich auch, nämlich 2 Stunden lang, doch dann ist mir Lex wieder durch den Kopf gegangen und jetzt bin ich am Überlegen ob ich ihn anschreiben soll.
Nur Elif?
Ich kann das doch nicht machen. Sie ist meine beste Freundin und ich würde alles für sie tun. Das machen nun mal beste Freundinnen.
Ich lege mein Handy wieder weg und beiße mir auf meine Unterlippe. „Was wenn ich Darian einfach besuche?“, frage ich mich selbst und stehe auf, denn das werde ich einfach mal machen.
Ganz spontan.
**
Ob das eine gute Idee war?
„Hey, Haileey, komm rein. Darian ist noch beim Training müsste aber gleich kommen.“, Lorel lächelt mich sanft an. „Ich muss jetzt los und bitte streite dich nicht mit Lex.“, dabei schaut sie mich warnend an und lässt mich alleine.
Okay? Das war jetzt echt einfach.
Soll ich zu ihm hochgehen oder nicht?
„Haileey?“, Oh man.
Der Vater von Darian und Lex ist hier.
„Hey, Harry.“, Ich grinse zu ihm rüber.
„Du hast bestimmt langweile oder?“
„Nein, eigentlich nicht. Ich wollte hochgehen in Darians Zimmer“, erkläre ich ihm und möchte schon nach oben gehen.
„Ach komm schon, Haileey.“, Er zieht einen Schmollmund, was mich seufzen lässt.
Wie kann ein Geschäftsmann denn so süchtig nach Schach sein? Ja, Schach. Denn immer wenn ich hier bin und er auch, versucht er mit mir Schach zu spielen, weil ich die einzige bin die ihn immer besiegt. Und das gefällt ihm nicht.
„Harry.“
„Haileey.“
„Ich hasse Schach.“
„Du musst mir den Trick zeigen, also komm schon.“, Er geht ins Wohnzimmer, woraufhin ich gezwungen werde mitzugehen.
„Das heißt wohl ich kann es vergessen...“, murmel ich vor mich hin.
„Was hast du gesagt?“, fragt Darians Vater nach.
„Nichts. Ich komme.“, Lächelnd setze ich mich zu ihm hin.
Ohne Witz, ich glaube ich sollte Lex einfach weiter 'hassen'.
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