N I N E | Ich hasse dich

„Was nun?“, fragend schaue ich Lex an, der auf einem Parkplatz angehalten hat, denn wir beide wissen, dass wenn wir bei ihm zusammen auftauchen es viele Fragen gestellt wird.

„Ich weiß nicht“, sagt er leise und schaut auf seine Hände, die er auf seine Knie gelegt hat.

„Es tut mir leid, was ich getan habe“, bringe ich es über meine Lippen.

Er dreht seinen Kopf zu mir und wieder fallen mir seine Augenringe auf. „Liebeskummer fickt mich“, sagt er mit rauer Stimme, bevor er nach draußen guckt.

„Ich - Ich mag dich sehr, Lex -“, Er unterbricht mich.

„Aber?“, auffordernd schaut er mich an.

„Aber ich denke kaum das du mir das verzeihst. Ich hab scheiße gebaut“, gebe ich offen zu.

„Das hast du. Du müsstest mich doch kennen und wissen das ich sowas nicht tun würde. Klar, Ich habe haufenweise One night stands gehabt, aber nie offen verarscht. Ich habe es immer gesagt“, nachdenklich schaut er mich an. „Aber ich verstehe das du das gedacht hast, wenn mein bester Freund mir sowas erzählen würde, dann würde ich ihm glauben und dann hätte ich wahrscheinlich dasselbe getan, wenn er mich gefragt hätte.“

Ich muss schmunzeln. „Du nimmst mich auch noch in den Schutz.“

„Ich bin ehrlich und ich bin so müde, mich macht das alles einfach fertig ob du es glaubst oder nicht“, tief atmet er ein und aus. „Und es macht mich verrückt, denn ich hasse dich“, seufzend vergräbt er seine Hände in seinen Haaren.

Dieses „Ich hasse dich.“ soll wohl eigentlich was ganz anderes bedeuten.

„Du hasst mich also?“, frage ich nach.

Er schaut mir in die Augen und nickt. „Verdammt, sehr“, antwortet er mit belegter Stimme.

„Ich dich auch“, erwidere ich und spiele mit meinen Haaren.

Er lächelt, Ein aufrichtiges Lächeln. “Das freut mich zu hören.“

Wir beide schauen uns in die Augen, während Lex mir näher kommt und seine Stirn gegen meine legt. „Was machen wir jetzt wegen Elif?“

„Ist es überhaupt gut, wenn wir das hier machen?“, lautet meine Gegenfrage.

„Wieso? Hasst du mich doch nicht so sehr?“, Er grinst, wegen unseren Wortspiel.

„Unsere Eltern werden genervt sein, außerdem muss ich das noch mit Elif klären und Darian wird auch nicht begeistert sein“, argumentiere ich laut los.

Sein Gesicht wird wieder trüb und er zieht sich wieder zurück. „Dich interessiert also eher was andere denken?“, schlussfolgert er.

„Ich möchte nur nicht, dass wir andere verletzen“, unsicher spiele ich nun mit meinen Händen herum.

Er hebt meinen Kopf hoch, woraufhin ich bemerke wie nah er mir wieder gekommen ist. Seine grünen Augen funkeln wie Smaragdgrünen Edelsteine.

Fuck, bin ich kitschig.

„Wie wäre es, wenn du mal an was anderes denken würdest, außer andere zu verletzen? Schließlich hast du mich auch verletzt“, schlägt er vor.

„Wie kannst du mir dann verzeihen?“

„Weil du nun mal alles für deine beste Freundin machst. Du machst für jeden immer alles, außer für dich selbst.“, Er beißt sich auf seine Lippen, schaut auf meine Lippen und zieht sich erneut zurück.

Er startet den Motor. „Ich kann kein hin und her gebrauchen, klär erstmal alles.“, Und so schnell kann sich seine Stimmung verändern.

„Lex - Ich -“, wieder unterbricht er mich.

„Bitte, Haileey. Ich will nicht noch ein zweites Mal verletzt werden und wenn du so eine Einstellung hast, führt es wieder dazu hin. Lassen wir das Thema, ich fahre dich nach Hause.“, Das ist wohl das Ende unserer Diskussion.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top