Kapitel 31

Mit einem Lächeln laufe ich auf das Mädchen zu und setze mich anschließend neben sie auf die Bank. Sie sieht von ihrem Buch auf, das sie auf ihrem Schoss liegen hat und schaut mich dafür an. Woah, sie hat echt schöne Augen. Für einige Sekunden starre ich sie stumm an und bewundere ihre schwarzen Augen. 

"Ähm? Geht es dir gut?", fragt sie mich plötzlich und lächelt mich belustigt an. 

"Was? Wie bitte? Oh, ja. Mir geht es gut. Dürfte ich dich fragen, wie dein Name ist?", stammle ich und wende meinen Blick kurz ab, weil ich sie total angestarrt habe. 

"Ich bin Yeesul. Du musst wohl Jeongguks Bruder sein", antwortet sie und haut mich wirklich mit ihrem Lächeln um. 

"Genau, Jeongguk ist mein großer Bruder. Ich bin Jaemin", bejahe ich und halte ihr meine Hand hin. 

Sanft ergreift sie diese und drückt kurz zu, bevor sie meine Hand auch schon wieder loslässt und mich breit anlächelt. Ich verstehe wirklich nicht, warum die Adoptivfamilien sie nicht bei sich haben wollen. Sie scheint nett zu sein. 

"Jaemin! Wer ist denn das Weibsbild an deiner Seite?", schreit dieser dumme Spast durch den ganzen Hof und lässt mich die Augen aufreißen. 

Das hat dieser Idiot doch nicht wirklich jetzt gesagt, oder? Yeesul verzieht ihr Gesicht und ihr breites Lächeln verschwindet, während sie eine ihrer Augenbrauen anhebt. 

"Weibsbild? Okay, wow. Ich gehe dann mal", gibt sie lachend von sich und schüttelt ihren Kopf, um schließlich aufzustehen und einfach zu gehen. 

"Nein, warte! Ah, verdammt", rufe ich ihr hinter her, aber sie verschwindet im Gebäude und schaut nicht mal mehr zurück.

Mino und Yuna kommen auf mich zu gelaufen. Mein bescheuerter bester Freund starrt mit verwirrten Blick auf die Eingangstür und fragt sich wohl, warum Yeesul einfach abgehauen ist. Danach zuckt er mit seinen Schultern und setzt sich neben mich. Angepisst mustere ich ihn und schlage ihm mit der flachen Hand gegen den Hinterkopf. 

"Aua! Warum hast du das gemacht?", fragt er mich jammernd. 

"Weibsbild? Dein verdammter Ernst? Konntest du nicht was anderes sagen?", maule ich ihn an und werde von Yuna verständnislos angeschaut. 

"Wieso regst du dich so auf?", möchte sie wissen und verschränkt ihre Arme vor der Brust. 

"Hat sie dir gefallen oder was?", wackelt mit Mino mit den Augenbrauen und rammt mir sogleich seinen Ellbogen in die Rippen. 

"Nein, aber man nennt eine Frau doch nicht Weibsbild! Würdest du deine Mutter auch so nennen?!", gebe ich zischend zurück, da er mir auch immer weh tun muss.

"Ach, komm. Gib es doch zu, dass du sie heiß fandest", meint Mino und piekst in meinen Bauch. 

Bring ihn nicht um, Jaemin. Bring ihn nicht um. Gewalt ist keine Lösung. Minos Mutter würde dir es nicht verzeihen, wenn ihr Kind tot wäre... Scheiß drauf. Ich hebe blitzschnell meine Hand und haue ihm mit voller Wucht auf seinen Rücken. Mein bester Freund schreit vor Schmerzen auf und krümmt sich. Yuna erschreckt sich und schlägt mir gegen die Schulter. 

"Geh mir nicht immer auf den Sack, du Missgeburt. Ich habe 'Nein' gesagt und meine auch 'Nein'", meckere ich ihn an und er stirbt halb wegen meinem Schlag. 

"Okay, Okay! Ich habe schon verstanden! Warum musst du mir immer so weh tun?", ruft er weinerlich und schmollt. 

"Weil du es anders nicht verstehst. Jetzt hör auf rum zu heulen", sage ich ihm und werde auch schon wieder von ihm begrabscht. 

Mino legt seine Hand auf meine Brust und schmiegt seinen Kopf an meine Schulter, während er so tut, als würde anfangen zu weinen. Seufzend sehe ich zu ihm runter und muss es mir verkneifen nicht auf seinen Kopf zu spucken. 

"Fernando! Warum liebst du mich denn nicht mehr? Wir haben doch Kinder", schluchzt er und zieht an meinem T-Shirt, sodass es zerknittert. 

"Warum bin ich mit dir befreundet? Du gehst mir auf den Sack", frage ich ihn und lasse meinen Kopf nach hinten fallen, damit ich ihm nicht mehr ins Gesicht sehen muss. 

"Tja, du liebst mich halt", lacht Mino und umarmt mich.

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