Kapitel 22
Angepisst sitze ich neben Hyungjin und Ethan auf Juhees Couch, die uns vorhin angerufen hat und meinte, dass niemand bei ihr Zuhause wäre und wir dort chillen können. In den letzten zwei Stunden hat sich eine Wut in mir aufgestaut, weil Mino ja meinen zu müssen, meine Nichte wie seine anderen Flittchen zu behandeln und flirtet mit ihr wie ein notgeiler Hund. Das beste ist auch noch, dass sie das mitmacht.
Ethan schaut nicht mal mehr in ihre Richtung, weil es ihn einfach nur verletzt, dass Mino sowas abzieht, obwohl er eigentlich wissen müsste, wie sehr Ethan Yuna mag. Hyungjin sieht auch nicht sehr begeistert von dieser Situation aus, da er entweder nur auf sein Handy schaut oder die beiden missbillig mustert.
"Mal ganz ehrlich. Könnt ihr aufhören miteinander zu flirten? Ihr ekelt mich an", beschwert sich Juhee lautstark, die auf dem Boden liegt, und schmeißt Mino einen Keks gegen den Kopf.
"Wir flirten doch gar nicht", meint Mino und grinst Yuna an.
"Ach wirklich? Dann kann ich mich ja zwischen euch setzen", erwidert sie und steht ächzend vom Boden auf, um sich zwischen die beiden zu quetschen.
Yuna sieht sie genervt an und rutscht von ihr weg. Die beiden können sich nicht leiden und werden es wohl nie. Ich weiß nicht mal, wieso sie sich nicht mögen. Sie zicken sich einfach ohne Grund an und das schon seit Jahren.
"Oh, wie schade. Die Turteltauben sitzen nicht mehr nebeneinander. Ich wollte darauf warten, bis ich mich bei ihrem Anblick übergeben muss", gibt Hyung gespielt erschüttert von sich und legt eine Hand über seinen Mund.
Ethan fängt an zu lachen und schaut zu Hyungjin, der seinen Kopf auf meiner Schulter gebettet hat und vor sich hingrinst. Juhee und ich grinsen nur belustigt und sind froh, dass diese unangenehme Stimmung endlich weg ist. Yuna schaut beschämt weg und irgendwie könnte ich ihr richtig aufs Maul hauen. Wenn Mino nicht in der Nähe ist, dann benimmt sie sich überhaupt nicht so. Es geht mir übelst auf den Sack, dass sie sich für ihn so verstellt.
"Jaemin, was ziehst du schon wieder für ein Gesicht? Du bist seit zwei Stunden hier bei deiner tollen besten Freundin Juhee, die auch noch deine Lieblingskekse Zuhause hat und du schaust so aus, als hättest du Mino nackt gesehen", fragt mich Juhee und bringt mich zum Lachen.
"Es ist nichts", beteuere ich und schüttle lächelnd meinen Kopf.
"Lüg doch nicht. Irgendetwas stimmt nicht und es liegt nicht an den zwei Spackos hier", kommt es auch noch von Ethan, der mich von der Seite anstarrt.
Hyungjin stimmt ihm zu und starrt mich nun auch an. Wieso kennen die mich so gut? Ich kann ihnen nie etwas verheimlichen, weil ich so gut zu durchschauen bin. Seufzend lasse ich mich mehr in die Couch sinken und überlege, was ich nun sagen soll, da ich nicht möchte, dass Yuna etwas davon erfährt. Taehyung würde mir sonst den Kopf abreißen und das will ich echt verhindern.
"Jae, komm mit raus. Ich will eine rauchen", meint Hyung plötzlich und klatscht auf meinen Oberschenkel.
"Ich komme mit!", ruft Ethan und springt auf.
"Hä, wieso geht ihr auf einmal raus?", fragt Yuna und will auch aufstehen, aber Juhee packt ihr Handgelenk und zieht sie zurück auf die Couch.
Ethan und Hyungjin schleppen mich dann mit nach draußen auf die Terrasse und schließen die Tür hinter uns. Hyung holt eine Zigarette aus seiner Schachtel heraus und zündet sie an, bevor er und Ethan mich auffordernd anschauen.
"Hau raus", gibt Ethan von sich und verschränkt die Arme vor der Brust.
"Bevor wir gegangen sind, bin ich in die Küche und dort saß Jeongguk wie eine Leiche und hat fast angefangen zu weinen, weil so ein Kerl aus dem Gefängnis gekommen ist. Ich habe Jeongguk noch nie so verängstigt gesehen und wollte halt wissen, was damals passiert ist, aber Taehyung hat gesagt, dass sie in dem Moment nicht darüber reden wollten und haben mich darum gebeten.. Naja, eigentlich gezwungen mit Yuna, das Haus zu verlassen. Tae hat halt gesagt, dass der Typ seinen Namen geändert hat und die Stadt verlassen musste, aber heute in der Schule hat mich so ein Yeonjun angesprochen und meinte, dass er meinen Bruder kennen würde und hat mich richtig blöd angestarrt. Ich weiß jetzt nicht, ob das der Kerl war oder nicht", erzähle ich ihnen nur das nötigste und sehe die beiden etwas hilflos an.
Hyung und Ethan tauschen gegenseitig Blicke aus und atmen tief durch. Was soll das denn jetzt heißen?
"Naja, Jae. Wenn dich ein merkwürdiger Kerl anspricht und du dann auch noch erfährst, dass dein Bruder Angst vor irgendeinem Typ hat, der im Gefängnis gewesen ist, dann muss der Yeonjun dieser Knasti sein. Um uns aber sicher zu sein, dass der Knasti dieser Yeonjun ist, schauen wir ob er nochmal in der Schule herumläuft und verfolgen ihn dann", sagt Ethan und nimmt Hyungjin die Zigarette aus der Hand, um selbst dran zu ziehen.
"Wir verfolgen ihn und wenn es stimmt, dass er der Knasti ist, dann verprügeln wir ihn", fügt Hyung hinzu und schlägt Ethan die Zigarette aus der Hand.
"Was soll der Scheiß?", beschwert sich der Braunhaarige und sieht den Blonden entgeistert an.
"Es reicht schon, dass meine Lunge abkratzt", erwidert er und hebt die Zigarette vom Boden auf, damit er sie im Aschenbecher ausdrücken kann.
"Ihr seid schon süß, wisst ihr das?", stelle ich belustigt fest.
"Halt dein Maul", kommt es gleichzeitig aus den Beiden.
"Ist ja gut. Sorry! Aber die ist eigentlich ganz gut, nur das Verprügeln müssten wir weglassen. Ich habe keine Lust selbst wegen Körperverletzung in den Knast zu müssen", meine ich lächelnd, da sie wirklich knuffig sind.
"Warum denn? Der sollte die Stadt verlassen und ist trotzdem noch hier", fragt Hyung genervt.
"Du wirst ihn ganz bestimmt nicht verprügeln, weil du ein faules Stück Scheiße bist. Du machst immer nur leere Drohungen und tust nur so, als wärst du ein richtiger Gangster, du Teddybär", antworte ich lachend und nun muss er selbst grinsen.
"Ist so. Du bist einfach flauschig", stimmt mir Ethan zu.
Hyungjins Grinsen wird immer breiter und er zeigt uns sein knuffiges Lächeln, das er uns nur sehen lässt, wenn er Komplimente bekommt, weil er damit nicht umgehen kann. Dann dreht sich von uns weg und wir schlagen ihm auf den Rücken, damit er sich wieder zu uns dreht.
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