Kapitel 198
Jaemins Sicht:
Okay, was soll ich jetzt machen? Alle starren uns an und ich habe das starke Bedürfnis einfach seine Finger, mit denen er meinen Kiefer festhält, abzulecken. Er sieht mich finster an und kaut auf seinen Innenwangen herum, während er auf eine Antwort von mir wartet. Woah, ich habe ihn echt wütend gemacht. Weiß er eigentlich, wie attraktiv er ist, wenn er wütend wird? Er steht mit dem Rücken zu den anderen gedreht, wodurch sie seinen Blick nicht sehen.
"Denkst du etwa, dass du alles mit mir machen kannst? Ich bin keine verdammte Puppe, die du durch die Luft schmeißen kannst, verstanden?", faucht er mich an und verpasst mir eine leichte Backpfeife, sodass mein Gesicht zur Seite schellt.
"Oh, hot! Auf sowas stehe ich auch, Tae", kommt es aus Jeongguk, der dreckig loslacht, als wir Jugendlichen ihn entsetzt und verstört anschauen.
"Ich weiß", antwortet Taehyung grinsend und zwinkert meinem Bruder zu.
Jeongguk sieht seinen Mann erst perplex an und fängt in der nächsten Sekunde wieder an zu gackern. Hyungjin und Yuna verziehen angekelt das Gesicht und sagen nichts dazu. Können sie diese Gespräche nicht in ihrem Schlafzimmer führen? Ich kriege Kopfkinos, die ich absolut nicht haben möchte. Kurz schüttle ich mich und sehe Mino an, dessen Mundwinkel den Erdboden erreicht haben. Okay, er ist sehr sauer.
"Ja, ich habe es verstanden. Es tut mir l-leid", erwidere ich und möchte nach seiner Hand greifen, aber er schlägt meine ruckartig weg.
"Fass mich nicht an, sonst fängst du dir noch eine", droht er mir und sieht mich warnend an, bevor er mich aus dem Weg schubst und das Wohnzimmer verlässt.
Beeindruckt schauen Taehyung und Jeongguk meinem Freund hinter her, während Hyungjin und Yuna wie zwei Tomaten aussehen. Ich stehe komplett perplex da und weiß nicht, was das gerade war.
"Warum stehst du hier noch? Folg deinem Herrchen, du kleiner Hund, aber wehe es wird gerammelt!", lacht Taehyung und bringt seinen Mann ebenfalls zum Grinsen.
"Genau, lasst eure Schwänze in der Hose, wenn ihr uns schon den Spaß mit eurer Anwesenheit verdorben habt!", fügt Jeongguk hinzu und wird schließlich von seiner Tochter geschlagen.
Giftig starre ich ihn an, aber folge Mino dann schließlich in den Flur. Er stampft die Treppen nach oben und flucht leise vor sich hin. Ich steige zügig die Treppen nach oben und schnappe nach seinem linken Arm, als er mein Zimmer betritt.
"Mino, rede mit mir!", rufe ich etwas verzweifelt und schließe die Tür hinter mir.
Mino bleibt abrupt stehen und dreht sich zu mir um. Sein Blick ist immer noch ernst, aber die Wut scheint etwas nachgelassen zu haben.
"Was willst du, Jaemin?", fragt er mich.
Seine Stimme ist jetzt ruhiger, aber immer noch angespannt. Ich mag es doch nicht, wenn er sauer auf mich ist. Das bricht mein kleines Herz.
"Es tut mir wirklich leid. Ich wollte dich nicht bloßstellen. Es war ein dummer Fehler von mir", sage ich ehrlich und schaue ihm in die Augen.
Mino schaut mich einen Moment lang an, als würde er abwägen, ob er meinen Worten glauben kann. Dann seufzt er und fährt sich mit der Hand durch die Haare.
"Jaemin, du weißt, dass ich solche Situationen nicht mag. Es bringt mich einfach auf die Palme", sagt er schließlich etwas weicher.
"Ich weiß und es tut mir leid. Ich werde das nie wieder machen und höre auch sofort auf, wenn du etwas nicht möchtest", murmle ich und sehe ihn wahrscheinlich wie ein Welpe an.
Mino sieht mich einen Moment lang schweigend an, dann tritt er näher und schlingt seine Arme um meinen Oberkörper. Ein erleichtertes Lächeln breitet sich auf meinem Gesicht aus und ich knuddle ihn fest durch. Mino fängt an zu kichern und lässt sich von mir abknutschen. Nach mehreren Küssen lasse ich ihn wieder los und greife nach seiner Hand, um ihn zu meinem Bett zu führen. Dort platziere ich ihn auf die Bettkante, um anschließend zu meinem Kleiderschrank zu eilen und uns beiden Schlafsachen rauszusuchen.
"Ich muss öfter wütend auf dich werden, damit du so lieb zu mir wirst", meint Mino mit einem breiten Lächeln, als ich ihm ein T-Shirt von mir reiche.
"Oh, bitte nicht. Ich kriege dabei gemischte Gefühle und weiß nicht, was ich tun soll", erwidere ich und öffne die Knöpfe von meinem Hemd, während er sich bis auf die Unterhose auszieht und anschließend das T-Shirt über seinen Kopf zieht.
Mir schießt die Röte ins Gesicht, da ich es so unfassbar süß finde, dass er in meinen Klamotten versinkt. Von seinen schlanken Beinen möchte ich erst gar nicht sprechen, weil ich sonst ein Problem zwischen meinen Beinen bekomme. Schnell senke ich meinen Blick und kämpfe mit dem letzten Knopf. Mino stellt sich genau vor mich und schlägt meine Hände weg, um mir zu helfen. Das ist mein Ende. Ich betrachte sein Gesicht und dieses Bedürfnis, ihm in die Wange zu beißen, verstärkt sich. Er öffnet den letzten Knopf und streift mir das Hemd von den Schultern, wodurch ich meine Lippen zusammenpresse und nach oben schaue.
"Du solltest öfter Hemden tragen. Die stehen dir wirklich gu-... Wieso schaust du hoch an die Decke?", sagt er und stoppt mitten im Satz, als er in mein Gesicht schaut.
"Ich habe mich bloß gewundert, ob ich meine Decke neu streichen soll", lüge ich und lächle ihn schief an.
Mino lacht und schüttelt den Kopf, bevor er seine Hände auf meine Wangen legt und mich etwas nach unten zieht, um mich zu küssen. Wie kann ich bloß so süchtig nach seinen Lippen sein? Ich verschränke meine Hände hinter seinem Rücken und erwidere den Kuss gierig.
Plötzlich wird meine Zimmertür aufgerissen, womit wir uns schlagartig voneinander trennen und uns zu der Person drehen. Abschätzig starren uns Jeongguk und Taehyung an, während wir peinlich berührt neben aneinander stehen.
"Haben wir nicht gesagt, dass es kein Gerammel gibt und die Schwänze in der Hose bleiben?", fragt Jeongguk tadelnd und zieht eine Augenbraue hoch.
"Das hatten wir auch nicht vor", antworte ich und sehe aus dem Augenwinkel, wie Mino mein T-Shirt weiter runterzieht, um seine Beine mehr zu verdecken.
"Ja, genau. Das kannst du dem Osterhasen erzählen, Jaemin. Ich sag es euch nur einmal, wenn ich dein Bett irgendwie quietschen höre, dann schläft einer von euch mit Hyungjin im Gästezimmer", warnt uns Taehyung und sieht nicht so aus, als würde er Spaß machen.
"Genau, wer mir die Tour vermiest-", stimmt ihm Jeongguk erst zu, aber Taehyung schlägt ihm gegen den Hinterkopf, weil er schon wieder kein Blatt vor den Mund nimmt.
"Also heute hätte ich dich ganz bestimmt nicht rangelassen. Wir müssen beide morgen früh arbeiten", meint Taehyung, was Jeongguk zum Schmollen bringt.
"Wieso denn nicht?", jammert Jeongguk und sieht ihn erschüttert an.
Was stimmt heute nicht mit ihnen? Darüber können sie wirklich in ihrem eigenen Schlafzimmer diskutieren. Aber wenn ich mich jetzt darüber beschwere, dann lande ich im Gästezimmer.
"Ich bin fucking alt und sterbe am nächsten Tag vor Müdigkeit! Ich habe keine Lust darauf", erwidert Taehyung genervt.
"Achso, wenn das so ist. Ich spreize gerne die Beine für dich. Hauptsache ich spüre deinen Körper auf meinem", gibt er von sich und hebt grinsend beide Daumen hoch.
"Meine Fresse, Jeongguk! Geht bitte raus", halte ich es doch nicht mehr aus und gehe auf die beiden zu, um sie aus meinem Zimmer zu schieben.
"Was hast du denn? Du hast ständig deinen Spaß und ich darf nicht mal über Sex reden? Unfassbar! Das ist einfach absolut unfair!", beschwert sich Jeongguk und stemmt die Hände in die Hüften.
"Ich möchte nichts über dein Sexleben und deine Vorlieben erfahren!", meckere ich ihn an und bin kurz davor die Tür vor seiner Nase zu schließen.
"Kommt von dem Jungen, der sich heimlich Pornos auf dem Handy angeschaut hat, als er in die Pubertät gekommen ist. Das mussten wir uns auch ständig anhören, also krieg dich ein, wenn dein Bruder sich seinen Spaß erlaubt", verteidigt Tae seinen Mann und zeigt mir den Mittelfinger.
Ruckartig knalle ich die Tür zu und laufe vor Scham rot an, da ich die ganze Zeit über dachte, dass sie nichts davon mitbekommen haben. Jeongguks laute Lache schallt im Flur und er gibt Taehyung wahrscheinlich einen High Five. Auf einmal höre ich, wie Mino ebenfalls vor sich hin kichert. Ich drehe mich zu ihm um und sehe ihn fassungslos an.
"Sorry, das sah eben so witzig aus, wie du die Tür einfach zugeschlagen hast", entschuldigt er sich kichernd und hält sich eine Hand vor den Mund.
"Sei bloß ruhig. Ich erinnere dich daran, dass du jahrelang meine Bilder als Wichsmaterial benutzt hast", kommt es aus mir geschossen.
"Das habe ich gar nicht!", verneint er, aber seine roten Wangen sagen etwas ganz anderes.
"Okay, wenn du meinst. Ich glaube dir trotzdem nicht", zucke ich mit den Schultern und werde in der nächsten Sekunde von Mino mit einem Kissen angegriffen.
Er schlägt auf mich ein und wir beide müssen dabei lachen. Ich schlinge meine Arme um seinen schmalen Körper und hebe ihn hoch, um ihn zu meinem Bett zu tragen. Ich schmeiße ihn auf die Matratze und lege mich mit meinem ganzen Gewicht auf ihn drauf. Er kichert mir ins Ohr und schlingt seine Arme und Beine um mich, damit er mich zu Tode knuddeln kann. Eins ist klar, dass ich es echt nicht mag, wenn Mino sauer auf mich ist.
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Es tut mir sehr leid 🥲
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