Kapitel 181

Jeongguks Sicht:

Nachdem ich Taehyung dazu gezwungen habe, sich umzuziehen, weil ich ein eifersüchtiger Kobold bin und es meinem Mann nicht gönne, dass er von fremden Menschen angestarrt wird (ein Zitat von Jung Hoseok höchstpersönlich), sind wir endlich zum Café unseres Vertrauens gefahren und machen die Kuchentheke unsicher. Zu meinem Bedauern möchte meine einzig wahre Liebe nicht neben mir sitzen, sodass ich neben meinen Mann sitzen muss. Jedoch ist mein Sitzplatz nicht so tragisch, da ich Namjoon die ganze Zeit anstarren kann. Jin sitzt neben ihm auf der Bank und schlingt einen großen Eisbecher in sich hinein, während meine heimliche Liebe eine Erdbeersahnetörtchen isst. Ich hatte schon bei der Auswahl befürchtet, dass einer den anderen für seine Auswahl kritisiert, aber das bleibt uns für heute erspart.

Hoseok sitzt neben Namjoon auf der Sitzbank und schlürft an seinem Kakao. Taehyung hat sich Waffeln mit Nutella und frischen Erdbeeren geholt, aber möchte mir nichts davon abgeben. Das ist einfach ein kleiner Verräter. Der würde mich auch für eine Waffel verkaufen, wenn er die Wahl hätte. Darum bekommt er auch nichts von meinem Oreo Donut, obwohl er ihn die ganze Zeit beäugt. Um ihn zu ärgern, esse ich ihn sogar ganz langsam. Vielleicht überlegt er es sich anders und bietet mir einen Tausch an.

"Kein Ehepaar geiert so sehr beim Essen wie die Beiden", schüttelt Jin Hyung und grinst uns belustigt an, weil er das ganze Spektakel mitansehen muss.

"Der will mir nie was abgeben! Ich muss immer richtig betteln, um einen kleinen Biss zu bekommen", beschwere ich mich sofort und zeige mit dem bloßen Finger auf Taehyung.

"Das stimmt doch gar nicht! Wenn du einmal abbeißt, ist mein Essen weg, weil du meins dann haben willst!", gibt Tae entsetzt von sich und schlägt meine Hand aus seinem Gesicht.

"Was kann ich dafür, dass dein Essen immer besser schmeckt?", frage ich ihn aufgebracht und verstehe sein Problem nicht.

"Pech, diesmal kriegst du nichts von meiner Waffel", faucht er mich wie ein kleines Kätzchen an und kehrt mir den Rücken zu.

Dabei zieht er seinen Teller ans Ende des Tisches und versucht sich die restliche Waffel in sich reinzuwürgen. Sauer packe ich ihn blitzschnell am Handgelenk, als er die Gabel zu seinem Mund führen möchte, und ziehe ihn gewaltsam zu mir, um mir das Stück zu stehlen. Taehyung quiekt schrill los und versucht auch noch, seine Waffel zu retten, jedoch habe ich sie schon im Mund. Schockiert sieht er mich schließlich an, während ich genüsslich auf meiner Beute herumkaue. Unser Trio fangen bei seinem Gesichtsausdruck an zu lachen und klatschen in die Hände, da ich es endlich geschafft habe. Kurz darauf schiebt mein Mann schmollend seinen Teller zu und schnappt sich meinen Donut, was ich herzlichst begrüße.

"So regelt man das, Jungs", zwinkere ich den anderen zu und ernte einen Schlag auf die Wange von Taehyung.

"Merk ich mir. Wenn meine Frau mir nichts von ihrem Essen abgeben will, attackiere ich sie erstmal", lacht Hobi Hyung los.

"Ihr gönnt euch auch gar nichts, oder?", grinst Namjoon, was wir sofort mit einem Kopfschütteln verneinen.

"Wieso sollte ich?", sagen wir beide gleichzeitig und beißen jeweils in das Gebäck des anderen.

"Die haben sogar gleichzeitig die Augenbrauen zusammengezogen", ruft Jin begeistert und klatscht sich gackernd in die Hände.

Kurz tauschen mein Mann und ich Blicke aus und schnalzen mit der Zunge, was uns diesmal wirklich überrascht, sodass wir uns nochmal anstarren. Okay, jetzt wird es gruselig.

"You are what you eat", meint Taehyung mit monotonem Gesicht und beißt demonstrativ in den Donut, jedoch spuckt das Stück sofort aus, als mir der Mund aufklappt und ich ihn überrumpelt anschaue.

Er kichert bei meiner Reaktion los und wischt sich den Mund mit einer Serviette ab, während ich meinen Stolz kaum in Grenzen halten kann. Der Spruch hätte auch von mir kommen können, aber ich finde es klasse, wenn Taehyung derjenige ist, der sowas sagt.

"Jap, damit hast du eindeutig recht. Ihr seid dadurch eine Symbiose geworden", stimmt ihm Namjoon zu.

"Ich will gar nicht wissen, was du mit meinem Jeonggukie anstellst, du kleiner Perversling", sieht ihn Hobi giftig an.

"Du meinst wohl, was dein Jeonggukie mit mir macht. Der ist der Perversling von uns beiden geworden. Der sagt vor unseren Familien, dass er mich in Jaemins Zimmer entführen will, um seine Fantasien auszuleben", erwidert Tae und erzählt ihnen natürlich, was ich vorhin gesagt habe.

"Wie kannst du ihm das denn verübeln? Du sahst vorhin echt gut aus", fragt Jin ihn gespielt verblüfft und stemmt die Fäuste in die Hüften.

"Oh, ja. Das Hemd steht ihm viel zu gut. Die Öffentlichkeit wird ihn niemals damit zu Gesicht bekommen... nur mein Schlafzimmer", stimme ich ihm zu und lecke mir unbewusst über die Lippen, wodurch mich Namjoon mit seiner Serviette abwirft.

Taehyung presst mir sofort die Hand auf den Mund und läuft dunkelrot an, während ich ihm aus Reflex über die Handinnenfläche lecke. Hobi schaut mich verstört an, während Jin und Namjoon sich zusammenreißen müssen, nicht noch mehr Aufmerksamkeit der anderen Gäste auf uns zu ziehen, indem sie wie verrückte Hühner gackern.

"Ich entschuldige mich hiermit bei dir, Taehyung. Ich wusste nicht, womit du zu kämpfen hast", entschuldigt sich Hobi bei Tae und schaut mich dann völlig angewidert an, "Lass bloß deine dreckigen Pfoten von meinem kleinen Taehyungie. Sein armes Hinterteil macht das nicht lange mit".

"Es gibt das Touchy-Touchy-Verbot. Wenn das nicht gilt, mach ich was ich will", ziehe ich Taehyungs Hand von meinem Mund und grinse meinen Ehemann dreckig an, der daraufhin sein Gesicht in meiner Schulter versteckt, weil ich seinen Arm fest im Griff habe.

"Von dem Touchy-Touchy-Verbot habe ich ja noch nie gehört. Das müsst ihr jetzt genauer erklären", amüsiert sich Jin Hyung prächtig an Taehyungs Leid und sticht schön noch mehr in die Wunden der Scham.

"Na, Liebling? Soll ich es ihm erklären, oder möchtest du?", flüstere ich ihm zu und lache gehässig, als sein Kopf nach oben schellt und er mich mit einem Tomatenkopf wütend anstarrt.

"Mach so weiter und du schläfst für einen Monat allein im Gästezimmer", zischt er mich an und schafft es mit diesem Satz, dass ich augenblicklich mit dem Lachen aufhöre.

"Okay, okay! Ich hör auf", murmle ich und küsse ganz leicht seine Wange, um mich zu entschuldigen.

Zufrieden widmet er sich wieder dem Donut und isst fröhlich weiter. Unsere Freunde verkneifen es sich zu lachen, was ihnen kaum gelingt. Namjoon reißt sich als erstes zusammen und setzt eine ernste Miene auf, wodurch sich ein ungutes Gefühl in meinem Magen bildet.

"Aber mal Spaß beiseite... Wann ist denn die Gerichtsverhandlung von Jaemin und Hyungjin? Von dem Arschloch hat sie auch noch nicht stattgefunden", fragt er mich, aber ich habe diesmal wirklich keine Ahnung, da sich Taehyung um alles gekümmert hat.

Dieser hebt auch seinen Finger und schluckt schnell den Donut runter, um dem Älteren zu antworten. Mir hat er rein gar nichts davon erzählt, was etwas komisch ist, da er mir jeden Scheiß erzählt.

"Ich weiß nur, dass die Gerichtsverhandlung von dem Bastard nächste Woche stattfindet. Meine Eltern werden Sora begleiten, um sie zu unterstützen", erzählt er uns.

"Und wieso sagt mir keiner etwas?", frage ich ihn entsetzt.

"Weil du ganz sicher nicht dort auftauchen wirst", sagt Taehyung ernst.

"Doch! Ich will dabei sein!", erwidere ich und bringe ihn direkt zum Platzen.

"Nein, du wirst nicht dabei sein! Ich möchte das nicht!", schnauzt er mich an und ihm ist wohl der Appetit vergangen, da er den Donut achtlos in Richtung Namjoon schiebt, der den Donut in einem Happen verputzt.

"Das Leben ist kein Wunschkonzert und verbieten kannst du mir eh nichts. Ich geh trotzdem hin", zucke ich desinteressiert mit den Schultern.

"Wenn ich ihn jemals ermorde, dann wisst über den Grund ihr Bescheid. Dann geh eben hin. Ich werde dich jedenfalls nicht begleiten können, weil ich an dem Tag arbeiten muss", sagt Taehyung und direkt wird mir mulmig im Magen, da ich eigentlich vorhatte, ihn mit mir zu zerren.

"Dann gehe ich eben mit meinen Eltern. Wer braucht dich schon?", gebe ich selbstgefällig von mir und verschränke die Arme vor der Brust.

"Ich weiß jetzt schon, dass du nicht hingehen wirst, wenn ich nicht dabei bin", erwidert er genervt, aber dennoch völlig überzeugt, von sich.

"Nö, das werde ich nicht", lüge ich und meide seinen Blick.

Unsere Freunde schütteln belustigt ihren Kopf und können nicht mal wieder nicht fassen, was für ein Theater wir veranstalten. Ich werde doch nicht zugeben, dass ich mich ohne Taehyung nicht sicher fühle. Das ist ja peinlich.

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Ein Zitat von mir: "GUCK MAL WIE LANG ICH RUNTERSCROLLEN MUSS! FÜR WAS? FÜR QUALEN? Ich kann doch einfach aufhören, oder? Wird doch eh niemand lesen hehe"

Und danach wurde ich angemotzt.

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