Kapitel 180
Jeongguks Sicht:
Was zum Teufel hat Yuna mit Taehyung angestellt? Er sieht viel zu gut aus. Wenn er ein paar Sekunden früher da gewesen wäre, hätte ich nicht behauptet ihn für Namjoon und Jin zu verlassen. Mir fällt es ziemlich schwer, meinen Blick von ihm abzuwenden. Dieses dunkelrote Satinhemd steht ihm so gut. Ich fang gleich schamlos an zu sabbern. Da ist es mir gerade egal, ob meine ganze Familie das mitbekommen würde. Mein gutaussehender Mann hat sich zu seiner Mutter auf die Armlehne ihres Sessels gesetzt und unterhält sich mit ihr. Ich bin so ein ekelhafter Lustmolch. Nicht mal vor unseren Eltern habe ich meine dreckigen Gedanken im Griff. Aber was soll ich bloß tun, wenn er so heiß ist. Am Besten sollte ich ihn in unserem Zimmer einsperren und an unser Bett fess-...
"Appa! Jeongguk ist eklig und zieht Taehyung mit seinen Blicken aus!", verpfeift mich diese kleine Ratte von Jaemin, sodass ich aus meiner Fantasie gerissen werde.
"Na und? Das ist auch mein Mann. Sei lieber froh, dass ich ihn nicht in dein Zimmer entführe und jede Stellung ausprobiere, die in meinem Kopf herumschwirrt", meine ich gleichgültig und sehe ihn warnend an.
"Boah, Jeongguk", geben Hyungjin und Jonghyun von sich, aber ich kann ihr dreckiges Lächeln sehen.
Eomma schlägt mir gegen die Brust, währendJaemin so tut, als müsste er würgen. Appa und Ahri schütteln einfach nur den Kopf und Taehyungs Gesicht läuft feuerrot an, während er mich böse beäugt. Mein Bruder ist der größte Schauspieler dieser Welt. Ich möchte gar nicht wissen, was er mit Mino schon alles in seinem Bett getrieben hat. Taehyung steht von seinem Platz auf und stellt sich neben mich, um mir in den Bauch zu kneifen, weil ich solche Sachen nicht vor unserer Familie sagen soll. Ich lege meinen Arm um seine Hüfte und gebe ihm zwei Küsschen auf die Wange, wobei er mich nur genervt ansieht.
"Wir gehen jetzt. Du gibst nur noch Mist von dir", murrt er und packt meine Wange mit zwei Fingern, um an ihr zu ziehen.
"Wenn wir allein sind, liebst du diesen Mist", flüstere ich ihm ins Ohr und muss lachen, weil er mir leicht ins Gesicht haut.
"Halt die Klappe und beweg dich nach draußen, du notgeiler Affe!", schimpft er mit mir und schubst mich in Richtung Flur.
Schmollend schiebe ich meine Hände in meine vorderen Hosentasche und schaue betroffen zu Boden, während Taehyung sich für meine Existenz entschuldigt und mich anschließend am Rücken weiter in den Flur schiebt. Automatisch mache ich mich extra schwer, sodass wir nicht wirklich voran kommen. Mein Ehegatte fängt direkt an zu meckern, dass ich mich nicht so anstellen soll. Aber das sorgt nur dafür, dass ich mich noch mehr nach hinten lehne, sodass er seine Arme um mich schlingen muss, damit ich nicht falle. Bösartig fange ich an zu grinsen und hänge wie ein Sack Kartoffeln in seinen Armen.
"Wieso bist du so?", quengelt Taehyung und sieht von oben auf mich herab, während ich zu ihm nach oben schaue und versuche so ernst wie möglich zu bleiben.
"Du hast mich einen notgeilen Affen genannt", schmolle ich und ziehe beleidigt die Augenbrauen zusammen.
"Das bist du doch auch!", meint er und versucht nicht zu lächeln, aber seine Mundwinkel zucken verdächtig nach oben.
"Deine gemeinen Worten schwächen mich! Nur ein Kuss der wahren Liebe werden mir meine Kräfte zurückbringen!", rufe ich und spitze meine Lippen, um meinen Kuss einzufordern.
Taehyung beginnt zu Lächeln und beugt sich zu mir runter, um einen kurzen Kuss auf meine Lippen zu hauchen. Danach möchte er sich ganz schnell wieder aufrichten, aber ich packe ihn am Nacken und lecke ihm einmal komplett über die Lippen. Ruckartig lässt er mich los und schreit mir um die Ohren, dass ich der ekligste Mensch dieser Erde sei, während ich zur Haustür flüchte und bösartig lache. Eomma ruft mir irgendwas hinter her, aber ich verlasse gut gelaunt das Haus und hüpfe die Auffahrt runter. Taehyung folgt mir fluchend und würde mir am liebsten den Hals umdrehen.
Im selben Moment fährt ein schwarzes Auto in unsere Straße und bleibt nach wenigen Sekunden vor mir stehen. Jedoch sehe ich jemanden auf dem Rücksitz, mit dem ich überhaupt nicht gerechnet habe. Jung Hoseok steigt direkt aus dem Auto, als er mich sieht und wir fallen uns kreischend in die Arme.
"Oh, nein. Ich bleibe doch Zuhause. Ich ertrag die beiden im Doppelpack nicht", jammert mein Mann und läuft zu Jin rüber, um ihm mit weniger Energie zu umarmen.
"Was willst du eigentlich? Ich bin nur wegen meinem süßen, hübschen und kleinen Jeongguk hier. Mein Baby, ich habe dich so vermisst", zickt Hoseok ihn an und küsst abwechselnd meine Wangen, bevor er mich wieder durchknuddelt.
"Siehst du, mit was ich hier zu kämpfen habe?", fragt er Jin Hyung, der nur laut loslacht und ihm tröstend auf den Rücken klopft.
Namjoon steigt endlich auch mal aus dem Auto und begrüßt uns entspannt. Taehyung hüpft auf ihn zu und klammert sich an seinen Arm, während er wie auf Knopfdruck beginnt, sein Herz beim Auszuschütten. Eifersüchtig auf diesen Dummkopf fange ich an zu schmollen und möchte an seiner Stelle sein. Namjoon sieht heute auch so gut aus. Er trägt ein lockeres schwarzes T-Shirt und eine dunkelgraue Jeans, sodass wir beinahe im Partnerlook sind. Ich bin hin und weg.
"Oh, Tae. Du siehst heute richtig hübsch aus", sagt Namjoon und streicht ihm die Haare nach hinten, wodurch mein Mann beschämt grinst.
"Ja, du hast recht. Mir ist das kaum aufgefallen, weil unser Taehyung immer so hübsch ist. Aber heute hast du dich selbst übertroffen", stimmt Jin ihm zu und kneift in Taehyungs Wange.
"Wir müssen aufpassen, dass nicht jeder, der an ihm vorbeiläuft, sich in ihn verliebt", witzelt Hoseok herum und ab der Sekunde bin ich nicht mehr auf Eifersüchtig auf meinen Mann, sondern möchte ihn nun tatsächlich in unser Schlafzimmer einsperren, damit keiner ihn zu Gesicht bekommt.
Taehyung merkt, dass irgendwas nicht mit mir stimmt und schaut mich fragend an. In meinem Bauch platzt eine Bombe an Schmetterlingen und gehe schnell auf ihn zu, um mir seine Hand zu schnappen und ihn zu unserem Haus zerre. Scheinbar weiß er, was ich vorhabe und fängt lauthals an zu lachen.
"Du gehst ganz bestimmt nicht so raus. Dann muss ich mit jedem Stress anfangen, weil sie dich angaffen. Ich bin der Einzige, der sich wie ein Lustmolch in seinen Gedanken ausziehen darf", gebe ich trotzig von mir und hole meinen Schlüsselbund raus, um die Tür zu öffnen.
Ich ziehe ihn durch den Flur und laufe am Wohnzimmer vorbei, indem Yuna und Yeesul zusammen sitzen und irritiert in unsere Richtung schauen, weil wir uns vor zwanzig Minuten noch von ihnen verabschiedet haben. Ruckartig bleibe ich stehen und zeige mit dem Finger auf Yuna, die mich überrumpelt anschaut.
"Wenn du nicht willst, dass ich im Knast lande, dann stylst du ihn nie wieder in deinem ganzen Leben", keife ich sie an und lasse sie verwirrt zurück, während Taehyung noch lauter als zuvor lacht.
Danach schleppe ich ihn mit in unser Schlafzimmer und beginne dort sein rotes Hemd aufzuknöpfen. Wenn er mit diesem auffälligen Fetzen unterwegs gewesen wäre, hätte ich mich zu 99% mit jemanden angelegt. Ich hasse es ja sowieso, wenn jemand Taehyung anstarrt und wenn wir dann so eine Männergruppe gewesen sind, denken so dumme Bastarde und Huren, dass sie ihn ansprechen können.
Auf einmal küsst Taehyung meine Wange und kichert los, als ich in meinen Bewegungen stoppe, um ihn anzusehen. Er nimmt mein Gesicht zwischen seine Hände und gibt mir einen weiteren Kuss auf die Lippen. Ich fange automatisch an zu schmollen und senke meinen Kopf. Er hinterlässt einen Kuss auf meiner Stirn und nimmt mich dann in den Arm.
"Womit habe ich so einen süßen Mann verdient, hm? Kannst du mir das verraten?", sagt er liebevoll und streicht mit seinen Daumen über meine geröteten Wangen.
"Du bist genauso süß. Darum starren dich alle Leute an", murmle ich und schlinge meine Arme um ihn, um mein Gesicht gegen seine Hals zu drücken.
"Ach, mein Schatz. Ich ziehe mir auch ein T-Shirt an, okay? Ich möchte ja nicht, dass mein Mann im Knast landet", lacht Taehyung und presst mich fest an sich.
"Ja, besser ist. Du weißt ja, wie ich bin. Dann würde ich mich dort mit allen anlegen und würde für immer in Gefangenschaft leben", nicke ich und muss selbst bei der Vorstellung grinsen.
"Ach, dann würde ich irgendwas anrichten, damit ich mit dir in eine Zelle kann. Ich halte es doch ohne dich nicht aus", meint er belustigt,
"Dann brechen wir wie bei Prison Break aus und filmen unseren eigenen Film", füge ich hinzu und stelle mir das relativ witzig vor.
"Meinst du, dass wir das überhaupt schaffen? Ich befürchte, dass wir davor erst abgeknallt werden und dann Arm im Arm sterben", fragt er mich skeptisch und drückt mich etwas von sich.
"Oha, haben wir einen Mord begangen, sodass wir direkt von denen abgeknallt werden, oder was?", gebe ich aufgebracht von mir und erinnere mich gleichzeitig daran, als die Frau im Flugzeug damals dachte, dass Taehyung und ich die übelsten Gangster waren, weil wir unsere gestörten Gedankengänge lautaussprechen.
Durch die Erinnerung gackere ich los und klammere mich an Tae, da ich seinen verängstigten Gesichtsausdruck niemals vergessen werde, als dieser breite Kerl auf ihn zu kam. Um nicht allein zu lachen, erinnere ich ihn ebenfalls daran, jedoch verliert er eher all die Farbe in seinem Gesicht und teilt mir mit, dass er manchmal immer noch Alpträume von diesem Kerl hat. Er dachte wirklich, dass sein letzte Stündchen geschlagen hat. Ich lache ihn noch mehr aus und kriege mich kaum mehr ein.
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