Kapitel 170

Taehyungs Sicht:

Völlig verloren stehe ich mitten im Hof eines Kinderheims und habe ein fremdes Baby auf dem Arm, während ich verzweifelt Ausschau nach Jeongguk halte, der mit zehn Kindern einfach verschwunden ist und mir das kleine einjährige Mädchen an die Brust gedrückt hat. Mehrere Jungs starren mich vom Weiten mit riesigen Augen an, weil sie wohl meinen Jeep, der vor dem Tor steht, cool finden. Eigentlich wollte mein Ehemann seine Kollegen besuchen, aber er hat mich scheinbar ausgetrickst und wollte nach dem potenziellen Kind für uns Beide suchen. Ich, persönlich, finde es unangenehm von fremden Kindern pausenlos angestarrt zu werden. Das fremde Baby macht meine Lage auch nicht besser, da sie mir ständig ins Gesicht fasst und an meiner Lippe zieht. Was ich auch noch schlimm finde, ist, dass ich manche Kinder hier so hässlich finde und sie mir extrem auf den Sack gehen. Ich weiß, dass ich deswegen der schlechteste Mensch auf dieser Erde bin, aber ich kann es nicht ändern. Wenn Yoongi und Jin hier wären, würden sie mich verstehen.

"Wieso bist du mit einem Mann verheiratet?", fragt mich ein schwarzhaariger Junge und kaut richtig eklig auf einem Kaugummi herum, der mich auf der Schaukel die ganze Zeit beobachtet hat.

"Weil ich ihn liebe", antworte ich knapp darauf und wende meinen Blick von ihm ab, um mit der Kleinen zu spielen, die meine Haare entdeckt hat und leicht an ihnen zieht.

"Meine Mama hat gesagt, dass zwei Männer sich nicht lieben können", erwidert er abschätzig und sieht mich von oben bis unten an.

"Doch, können sie. Glaub mir", versichere ich ihm.

"Nein, das ist auch eklig. Ihr wollt nur Sex miteinander haben und fängt euch Krankheiten ein. Ich würde nicht euer Kind sein wollen", wirft er mir auch noch an den Kopf, was das Fass zum Überlaufen bringt.

"Wie alt bist du?", frage ich ihn gereizt und lege den Kopf schief.

"Ich bin elf Jahre alt. Wieso?", verrät er mir skeptisch.

"Elf... Dann hör mir mal gut zu. Ich liebe meinen Mann mehr als deine Mutter dich, sonst hätte sie dich bestimmt nicht abgegeben. Also hör auf so eine scheiß Kackbratze zu sein, sonst schieß ich dich mit einem Fußball ab", flüstere ich ihm zischend zu und beuge mich etwas runter zu ihm, um ihm fest die Augen zu schauen.

Schockiert starrt er mich an, während sich die Tränen in seinen Augen sammeln und er nach wenigen Sekunden heulend wegrennt. Grinsend richte ich mich wieder auf und drehe mich um, jedoch gefriere ich zu Eis, als ich Jeongguk vor mir stehen sehe, der mich entsetzt anschaut. Neben ihm steht auch noch der Direktor des Kinderheims, der ziemlich wütend aussieht.

Fuck.

"Jeongguk, ich würde dich herzlichst bitten, mit deinem Ehemann zu gehen und ihn nie wieder hier her zu bringen", sagt er zu Jeongguk, der bloß hektisch nickt und sich gefühlt tausendmal für mich entschuldigt.

"Dann würde ich Sie bitten, den Kindern Manieren beizubringen. Ich höre ungerne, dass mein Mann und ich eklig seien und uns Geschlechtskrankheiten einfangen, nur weil wir verheiratet sind", lächle ich ihn scheinheilig an und reiche ihm das kleine Mädchen, bevor ich Guk an die Hand nehme und ihn zum Hoftor zerre.

Als wir draußen stehen, knalle ich das Tor extra laut zu und stampfe dann auf mein Auto zu, welches ich aufschließe. Ich setze mich ans Steuer und Jeongguk auf den Beifahrersitz, jedoch fahre ich noch nicht los, sondern drehe mich in seine Richtung und erwarte eine Standpauke, die ich immer von ihm bekomme. Schweigend schaut er aus dem Fenster und würdigt mir keines Blickes.

"Los, fang an! Meckere mich an!", fordere ich ihn auf und schlage leicht gegen seinen Arm.

Wie auf Knopfdruck lacht er schallend los und schlingt die Arme um seinen Bauch, während ich perplex neben ihm sitze und verwirrt von seiner Reaktion bin. Ich lasse mich zurück in den Sitz fallen und beobachte ihn dabei, wie er Tränen lacht. Ich war mir so sicher, dass ich angeschrien werde. Warum bin ich so enttäuscht? Will ich etwa angemeckert werden?

"Scheiße, ich kann nicht mehr. Der beleidigt einfach ein Kind und bringt es zum Heulen, weil es ihn eklig genannt hat. Vielleicht sollten wir es bei einem Kind belassen, Tae. Du sahst schon richtig gequält aus, als ich dir das Baby gegeben habe", wischt er sich die Tränen aus dem Gesicht und hält sich mit einer Hand den Bauch fest.

"Ha, ha, ha. Sehr witzig. Die Kinder waren so hässlich. Wie soll ich mich da wohlfühlen? Das hat mich alles gestresst. Ich habe einfach keine Nerven mehr dafür", gebe ich bockig von mir und verschränke meine Arme vor der Brust.

"Du bist so ein schlechter Mensch, Tae. Das sind Kinder", sagt er mir und lacht immer noch.

"Nein, echt nicht. Bleib du bei deinen Bälgern. Ich steck betrunkene Leute in den Knast. Da kann ich das Arschloch sein, was ich im Inneren bin", schüttle ich den Kopf und bin total ausgelaugt von dieser halben Stunde.

"Immer hin gibst du endlich zu, dass du das Arschloch von uns beiden bist... Wie wäre es, wenn wir einen Hund adoptieren? Ich bin immer noch sauer, dass meine Mutter mich damals belogen hat, als sie mit Jaemin Schwanger war. Er ist zwar sowas wie ein Hund, aber das ist nicht das Gleiche", erwidert er und überlegt sich die nächste Sache, die er unbedingt haben möchte.

"Meine Fresse, Jeongguk! An einem Tag möchtest du ein Kind, am nächsten Tag möchtest du einen Hund. Sei froh, dass du keine Frau bist und wir schon versucht haben, dich zu schwängern. Mach mal halblang", massiere ich mir die Schläfen, weil ich wirklich nicht mehr hinterherkomme.

"Entschuldigung? Vielleicht wärst du die Frau, die ich schwängern wollte?", haut er einfach so raus und lässt dadurch mein ganzes Blut in meinen Kopf fließen.

Ich weiß nicht, wie ich gerade aussehe, aber mein Mann lacht schon wieder los bei meiner Reaktion. Früher hätte er nie sowas von sich gegeben, sondern wäre lieber im Erdboden versunken. Aber desto älter er wird, desto loser wird sein vulgäres Mundwerk. Ich denke, dass ich ihm seine ganze Unschuld damals geraubt habe, sodass er sich nun an mir rächt.

"Du bekommst weder ein Kind noch einen Hund... und du kannst dir für die nächsten Nächte selbst behilflich sein, weil du mich in den Wahnsinn treibst", sage ich ihm und starte den Motor.

"Ich weiß ja, dass ich gut bin. Aber dass ich dich sogar in den Wahnsinn treibe, habe ich noch nie von dir gehört. Naja, es würde schließlich Sinn machen, so laut wie du manchmal wirst", kommt es grinsend aus ihm, während er wie ein Perverser mit seinen Augenbrauen wackelt.

"Jetzt kannst du dir wirklich für die restliche Woche selbst einen rubbeln und du bist auch nicht der Leiseste", gebe ich etwas beschämt von mir.

"Manno. Allein macht es keinen Spaß", mault er los, wobei er nur meinen Mittelfinger als Antwort bekommt.

Keine Ahnung, wie er es schafft. Aber ganz normale Gespräche enden meistens in irgendwelche perversen Anspielungen, die mich in Verlegenheit bringen. Das Beste ist auch noch, dass er das auch noch vor unserer Familie macht. Dem Kerl ist alles scheiß egal. Im Ernst.

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Jo, was geht? Hatte endlich mal Motivation an dieser Geschichte zu schreiben. 

WAR ZIEMLICH ANSTRENGEND FÜR MICH, mich zusammenzureißen, weil mein HERRRRRRZZZ UND KOOOPPPFF WOOOOAANNDERRSSS IST. 

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