Kapitel 127
Jaemins Sicht:
Grinsend mache ich mehrere Screenshots von Mino, mit dem ich gerade per Videochat spreche. Er macht die ganze Zeit schon so hässliche Fressen und ärgert neben bei Mica, auf den er aufpassen muss, weil deren Mutter mal wieder nicht da ist. Eigentlich wollte ich die beiden besuchen gehen, aber nun sitze ich bei Jeongguk Zuhause auf der Couch. Eomma bat mich total verzweifelt zu ihnen rüber zu gehen, weil die beiden sich schon die ganze Zeit 'streiten'. Ich weiß nicht, ob man das noch streiten nennen kann, da Taehyung meinen Bruder anmeckert, während dieser sich total verzweifelt an ihn festklammert und nicht mehr daran denkt, den Älteren los zu lassen. Anscheinend haben sie diese Woche mal die Rollen getauscht und Guk ist derjenige, der anhänglich ist.
"Geh doch endlich mal weg, Jeongguk! Ich will dich nicht die ganze Zeit an mir kleben haben! Es nervt irgendwann", mault ihn Taehyung ein weiteres Mal an, als er sich neben mich auf die Couch setzt und schon wieder von seinem Ehemann überlagert wird.
Mino sieht mich mit großen Augen an, nachdem er Taehyung gehört hat. Ich fühle mich auch direkt unwohl und schiele zu den beiden rüber. Guk hat seine Arme um Tae gelegt und presst sein Gesicht gegen die Brust von ihm. Er ignoriert die Worte seines Mannes und krallt sich noch mehr an ihn. Dagegen sieht der Ältere so aus, als würde er gleich an die Decke gehen und meinen Bruder aus dem Fenster schmeißen. In all den Jahren habe ich Taehyung noch nie so sauer auf Jeongguk gesehen. Irgendwann muss Guk gemacht haben, damit unser lieber Tae so schlecht drauf ist.
"Bist du etwa immer noch sauer auf mich?", fragt dieser Idiot auch noch.
Mein Freund schlägt sich daraufhin mit der flachen Hand gegen die Stirn und bringt mich fast zum Lachen, aber ich kann mich noch zusammenreißen. Tae dreht seinen Kopf langsam in Guks Richtung und sieht ihn ungläubig an. Sogar mir rutscht das Herz in die Hose bei dem gereizten Blick. Ich wende mich von ihnen ab und mustere Mino, der ebenso wie ich auf eine Antwort wartet.
"Ich würde gerade lieber auf der Arbeit sein, anstatt neben dir zu sitzen", haut er nach mehreren Sekunden eiskalt raus.
"OHAAAAA! Was ist mit Taehyung los?!", brüllt Mino los und hat Glück, dass ich Kopfhörer im Ohr habe, damit die zwei nicht hören, was er sagt.
Schockiert reiße ich die Augen auf und presse meine Faust auf meinen Mund, um meine Fresse zu halten. Das ist schon heftig sowas über die Lippen zu bringen und Tae würde das niemals sagen, wenn es keinen richtigen Grund geben würde. Langsam lässt Jeongguk ihn los und umarmt dafür seine Schienbeine, die er an seine Brust gezogen hat. Keiner von uns traut sich irgendwas zu sagen und ich habe sogar Angst zu laut zu atmen, weil diese Stimmung so unangenehm ist. Taehyung verschränkt die Arme vor der Brust und schaut stur auf den Fernseher, auf dem irgendeine Comedyshow läuft. Aber uns allen ist überhaupt nach Lachen zumute. Nervös beiße ich mir auf die Lippen und schaue unauffällig zu meinem Bruder, der Schluckauf bekommen hat, da er es unterdrückt zu weinen.
Taehyung sitzt schweigend neben mir und seine Gesichtszüge sind total angespannt. Seine Augenbraue zuckt bei jedem Laut, der aus Jeongguk kommt und er beißt sich auf die Innenwangen. Was ein Esel. Er will einerseits sauer sein, aber er kann es nicht leiden, wenn es Guk schlecht geht. Es vergehen einige Minuten, in denen die beiden schweigend nebeneinander sitzen, bis Tae es nicht mehr aushält und seinen Schatz wieder in seine Arme zieht. Ich grinse direkt los und bin mir jetzt sicher, dass ich endlich zu Mino gehen kann, da das Ehepaar sich kurz küsst, nachdem sie sich kurz in die Augen sahen.
"Mino, ich komme jetzt zu dir. Unsere Streithähne haben sich wieder vertragen", grinse ich und stehe von der Couch auf.
"Yay! Dann können wir ganz viel kuscheln und vielleicht ein bisschen knutschen", freut sich mein knuffiger Freund und lächelt mich breit an.
"Igitt, macht das aber bitte in deinem Zimmer. Ich will das nicht nochmal sehen müssen", ekelt sich Mica und haut seinen großen Bruder, der dreckig loslacht.
"Ach, komm schon. So schlimm war es auch nicht", meint Mino und legt einen Arm um Mica, damit er dessen Gesicht in die Kamera halten kann.
"So schlimm war es nicht? Alles klar. Ihr habt euch einfach aufgefressen. Ich wusste nicht mal, wer von euch beiden, wen fressen wollte", erwidert der Kleine verstört und bringt uns beide zum Gackern.
Lachend verabschiede ich mich von Tae und Guk und verlasse das Wohnzimmer. Dabei ignoriere ich ihre Rufe, dass ich nicht alleine irgendwohin gehen darf. Wenn ich mit dem Fahrrad fahre, wird schon nichts passieren und ich telefoniere auf dem Weg sowieso mit Mino, der dann auch mitbekommen würde, falls mir etwas passieren sollte. Darum brauchen sie nicht so übertreiben.
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